Kurzbeschreibung
Kitty Norville ist der Star der Radiosendung "Midnight Hour" - und sie ist eine Werwölfin. Seit sie ihre Identität gelüftet hat, war ihr Leben mehr als einmal in Gefahr. Um zur Ruhe zu kommen, zieht sie sich in einen kleinen Trailer in die Wildnis zurück. Kitty ist jedoch nicht allein - die Geschöpfe der Dunkelheit ruhen nie. Ein tödliches Katz-und-Maus-Spiel beginnt.
Über die Autorin
Carrie Vaughn wurde 1973 in Kalifornien geboren. Nach ihrem Studium in L.A., York (England) und Boulder (Colorado) hatte sie zunächst diverse Jobs in der Kultur- und Theaterszene, ehe sie sich dem Schreiben zuwandte. Der Durchbruch als Autorin gelang ihr mit der Serie um die Radiomoderatorin und Werwölfin Kitty Norville. Seither zählt sie zu den beliebtesten Mystery-Autorinnen in den USA.
kamelin meint
Nach dem schwammigen Klappentext, konnte ich mir nicht wirklich vorstellen, was im 3. Teil der Kitty Norville-Reihe passiert. Nachdem ich das Buch nun gelesen habe, wundert mich das nicht, denn tatsächlich passiert auf 400 Seiten so gut wie gar nichts. Das bisschen Handlung hätte man auf 50 Seiten unterbekommen, und die Zusammenfassung würde lauten: Kittys Anwalt Ben wird von einem Werwolf angefallen und muss nun mit seinem neuen Leben als Lykantroph klarkommen, während Cormac für irgendeinen Nonsens verhaftet wird und im Gefängnis landet. Mit Nonsens meine ich nicht den Mord, der im Grunde Notwehr war, sondern den Fakt, wie konstruiert das Ganze ist. So konstruiert übrigens, wie die ganze Story:
Die ersten 40 Seiten hockt Kitty in ihrer Hütte irgendwo im Nirgendwo und langweilt sich (und den Leser) mit ihrem Lebensfrust der der Unlust weiterzumachen. Es folgen sinnlose Telefonate mit ihrer Mutter, die die Geschichte weder weiterbringen, noch die Handlung vorantreiben.
Dann, als endlich etwas passiert - Ben und Cormac tauchen unvermittelt bei ihr auf und brauchen ihre Hilfe - wird der Leser mit weiteren 300 Seiten voller Selbstmitleid und einer sinnlosen Suche nach einem Skinwalker malträtiert, die die Geschichte keine Zentimeter voran bringt. Zwischendurch wird Cormac dann wegen Mordes verhaftet, und der ohnehin schon Selbstmordgefährdete Ben wird daraufhin noch deprimierter.
So plätschert sie Geschichte vollkommen unmotiviert und ziellos vor sich hin, ohne jeden Spannungsbogen, ohne Tempo hinter die Story zu bringen, ohne nennenswerten Tiefgang und ohne Plot.
Was soll das?
Als Leserin hatte ich den Eindruck, dass die Autorin
1) während des Schreibens keine Ahnung hatte, was als nächstes geschehen würde und
2) keine Idee für eine packende Geschichte hatte.
Am Ende habe ich mich nach dem Sinn des Romans gefragt, und bin zudem auf zahlreichen Fragen sitzengeblieben, die bis zum Schluss nicht geklärt wurden. So wurde z.B. das völlig sinnlose Abschlachten der Tiere durch den Skinwalker nicht erläutert. Was ist die tiefere Absicht dahinter? Und: Wie hat Kitty letztendlich aus ihrer Krise gefunden - Cormacs Verhaftung hat sicherlich nicht dazu beigetragen.
Irgendwann habe ich mich gefragt, wo die schlagfertige Kitty aus dem 1. Teil der Reihe geblieben ist (Midnight Hour 01.Die Stunde der Wölfe), die Radiomoderatorin, die mit Witz und Elan an die Dinge herangeht. Sie mag ja in einer Sinnkrise stecken, aber wie sie da wieder herauskommt ist mir als Leserin entweder entgangen, oder der Krampf geht in nächsten Teil so weiter. Eine Entwicklung ihres Charakters konnte ich in diesem Buch nicht wirklich feststellen.
Von daher wird es für mich keinen 4. Teil geben, denn das sprühende Feuerwerk, dass ich im ersten Roman dieser Reihe gefunden habe, wurde schon mit dem 2.Teil gedimmt, und ist mit diesem Band erloschen.
Natürlich muss sich wie immer jeder selbst ein Bild machen. Für mich war "Die Stunde der Jäger" leider ein Roman, durch den ich mich furchtbar durchgequält habe.