Die Kolonie
Originaltitel: Haunted (2006)
Autor:
Chuck Palahniuk, geboren 1962 in Pacso, Washington, ist ein amerikanischer Autor und freiberuflicher Journalist, der vor allem durch sein Erstlingswerk Fight Club bekannt wurde.
Klapptext:
Siebzehn Autoren folgen der Einladung von Mr. Whittier, zwölf Wochen lang in einer Künstlerkolonie zu leben und in dieser Oase der Kreativität ein Meisterwerk zu verfassen. Doch was wie das Paradies klingt, entwickelt sich schnell zu einer wahren Hölle: Die Kolonie ist ein altes Filmtheater - ohne fließend Wasser, ohne Heizung oder Elektrizität. Auch Lebensmittel sind nicht ausreichend vorhanden. Und es gibt keine Fluchtmöglichkeit, da Mr. Whittier jeden Ausgang zumauern lässt, sobald die Schriftsteller eingetroffen sind. Drei Monate müssen die Männer und Frauen in diesem Gefängnis ausharren, Hunger und Durst ertragen, der Enge und der Dunkelheit trotzen. Ein Albtraum, dem keiner gewachsen ist und der schließlich die niedrigsten Instinkte der Eingeschlossenen weckt. Am Ende hat jeder nur noch ein Ziel vor Augen: das nackte Überleben.
Meine Meinung:
Antworten auf der Suche nach der Kamera hinter der Kamera hinter der Kamera...
Palahniuk hat es wieder mal geschafft, die menschlichen Abgründe messerscharf zu interpretieren.
So manches Mal war es keine Freude, genaue Einzelheiten des Geschehens zu erfahren. An einigen Stellen wurde mir direkt schlecht beim lesen und ich musste es einen Moment weglegen. Dennoch mochte ich es nicht abbrechen, da der Autor letztendlich „nur“ menschliches Beschreibt. Vielmehr Menschen, in Extremsituationen, die diesen nicht unbedingt gewachsen sind. Ergänzt mit einer feinen Priese schwarzem Humor und Selbstironie.
Denn was sich eins so nett anhört (eine Künstlerkolonie) entwickelt sich in der Tat in einen Sumpf aus Habgier, Rache, purem Egoismus, dem Wunsch zu überleben, sowie endlich Beachtung zu finden.
Nach und nach erfährt man Einblicke in die Lebensgeschichten der 17 Autoren, die schnell klar machen, dass sie nicht ohne Grund zu Mr. Whittier gefunden haben. Dieser wiederum hat aber auch wesentlich mehr zu erzählen, als man anfangs glauben mag. Auch das Ende lässt zunächst nicht viel Gutes ahnen, enthält aber einer überraschenden Wendung und lässt viel Platz für eigene Gedankengänge…
Fazit:
„Die Hölle, das sind wir selbst“ trifft es sehr gut auf den Punkt. Dieses Buch dürfte Lesern gefallen, die bei Filmen wie Saw den tieferen Sinn erkannt haben und gegen detaillierte Schilderungen des menschlichen Körpers, sowie seines Verfalls, abgehärtet sind.