meineSCHUFA.de

  • Mal ein heikles Thema, aber ich habe mich getraut.
    Über das Portal www.meineschufa.de kann man sich registrieren, und nach einer Identifikations-Prozedur in einer Post-Filiale gekommt man ein Code-Kärtchen zum Einloggen zugeschickt. Der Spaß kostet einmalig 15 Euro, dafür kann man dann jederzeit seine persönlichen, bei der Schufa gespeicherten Daten einsehen.


    Macht das hier schon irgendwer?


    Also mich hat heute fast der Schlag getroffen, was da so (natürlich neben den korrekten Daten!) für ein Blödsinn drinsteht :yikes


    Zum Beispiel, das ich angeblich ein Girokonto bei der Hypo hätte :gruebel
    Ich bin mir ziemlich sicher, in meinem ganzen Leben niemals eine Filiale dieser Bank betreten zu haben, auch nicht bei einer Partner-/Tochterbank. Ein Anruf bei der Hypo-Zentrale machte mich auch nicht wirklich schlauer. Die nette Dame hat sich wirklich alle Mühe gegeben, mich in Ihren Systemen zu finden. Und welch große Überraschung...sie hat mich natürlich auch nicht gefunden.


    Und das war noch eines der harmloseren Sachen... :wow


    Habt ihr eure Schufa-Daten schonmal selbst kontrolliert? Oder vielleicht bei einer anderen Wirtschaftsauskunftei?


    Ich jedenfalls bin nun heilfroh, daß ich mich mal angemeldet habe, auch wenns mir nun ein wenig Arbeit beschert hat, meine Stasi...pardon, Schufa-Akte zu bereinigen :lache

  • Bevor wir ausgewandert sind, brauchten wir jeder einen Schufa - Auszug, damit wir eine Wohnung mieten konnten. Ja, ich hab auch nicht schlecht geguckt, was ich da so alles drin gefunden hab.
    So ein Portal find ich aber super. Da braucht man nicht im Wartezimmer rumsitzen, bis ein Tisch freigeworden ist. :-)


    edit: Wenn es das hier gäbe, würde ich mich sicher anmelden.

  • Ich habe vor ein paar Jahren mal eine Selbstauskunft eingeholt, nachdem durch die Presse gegangen war, daß sich da häufig falsche Daten ansammeln, weil die Zuordnung zur Person wohl nicht immer stimmt. Da wird schon mal was verwechselt. Meine Daten waren aber alle korrekt, es gab auch nicht viel über mich zu berichten :-)

  • Ich habe seit knapp zwei Jahren einen Zugang und kontrolliere regelmäßig, was sich dort tut. Über Änderungen werde ich per Mail informiert, so z. B. über die Aktualisierung des Basisscores, der alle drei Monate neu berechnet wird - und völlig sinnfrei ist. Wichtig sind die Branchenscores, die man separat und gegen extra Gebühr anfordern muss. Beim Branchenscore habe ich schon die dollsten Dinger erlebt. Der errechnet sich nicht nur aus den Daten, die über Dich persönlich hinterlegt sind, sondern z. B. auch daraus, wie viele Leute bei Dir in der Straße schlechte Einträge habe. So kann sich dein Branchenscore ohne Dein persönliches Zutun innerhalb kürzester Zeit total verschlechtern. Bei der Schufa Beschwerde einzulegen ist sinnlos. Die erzählen Dir dann umgehend irgendwas von mathematischen Berechnungsmodellen. Du könntest dem Scoring grundsätzlich widersprechen. Dies hätte aber möglicherweise zur Folge, dass Du dann plötzlich nirgendwo mehr Kunde gern gesehen bist, weil keine Einschätzung über Dein Zahlungsverhalten möglich ist.


    Ich hab mich schon so über diesen Laden geärgert....


    Meine dort erfassten Daten stimmen. Ich habe allerdings festgestellt, dass einige Daten (Handyvertrag) nicht erfasst sind. Man kann sowas nachmelden. Ich werde den Teufel tun...

  • Schufa nicht, aber ich hab mal die Gelegenheit ergriffen eine Abfrage bei der Creditreform zu machen. Die war kostenlos, weil ich das Onlineangebot für die Firma testen durfte.


    Aber mein Scorewert muß ansatzweise unterirdisch sein, weil sich das Viertel hier zum Ghetto entwickelt hat. Bei Tchibo wollte man mich damals als Neukunden nur gegen Vorkasse oder Nachnahme, das nehme ich mal als Omen.
    15 Euro ist mir der Spaß aber noch nicht wert.

  • Zitat

    Original von BelleMorte
    15 Euro ist mir der Spaß aber noch nicht wert.


    Mir auch nicht. Falls die falsche Daten über mich gespeichert haben, will ich nicht auch noch 15 Euro zahlen und dann noch rumrödeln, damit das alles wieder bereinigt wird.
    Die Anlehnung der Kreditwürdigkeit an das Wohnumfeld finde ich mehr als fragwürdig. Was kann ich denn dafür, wenn meine Nachbarn ihre Rechnungen nicht bezahlen? Von wem werden denn solche Daten nachgefragt und falls ja, wie werden sie genutzt?


    Kann jemand von den Bankereulen mal was dazu sagen? :help


    Bisher hatte ich keine Veranlassung, eine Selbstauskunft einzuholen. Es gab auch noch keinen Anlass zum Zweifel.

  • Die Daten werden nachgefragt und genutzt. Mein Freundin war früher bei Otto (bevor die Callcenteritis um sich griff) und hat sich um faule Kunden gekümmert. Die hat mir das damals als ich den Stress mit Tchibo hatte genauso bestätigt.


    Oder bei uns auf der Arbeit: es gibt einen Hersteller der seine Produkte regelmässig im TV vermarket, der Handel kann dann auf den Zug aufspringen und Prospekte streuen, da habe ich gesehen, daß es da Bewertungen für Stadtteile und Strassenzüge gibt. (Hab schon von meinem eigenen Chef keine Werbung bekommen)

  • Tja, dann habt ihr wohl Glück oder eine schneeweiße Weste.
    In der heutigen Zeit wird es leider immer "normaler", eben genau diese Daten prüfen zu lassen - bzw. seine Zustimmung dazu zu geben.


    Hier in der Ecke ist es z.B. mittlerweile völlig üblich, selbst als Mietinteressent sein okay für eine Schufa-Auskunft geben zu müssen - da man sonst schon überhaupt keine Chance auf die Wohnung hat.


    Das erwähnte Schufa-Portal bietet auch die Möglichkeit, die Infos von anderen großen Auskunfteien (u.a. auch Creditreform) anzufordern. Manche kostenlos, manche gegen Gebühr. Diesen Service habe ich heute auch gleich mal angeleiert, zumindest bei den kostenlosen Angeboten. Ob ich die restlichen noch nutze, entscheide ich dann, wenn ich weiß, was in den anderen steht.


    Aber ganz ehrlich, im Vergleich zu dem Ärger, den man sich im Vorfeld ersparen kann, sind 15 Euro Peanuts. Stellt euch vor, ihr braucht von heute auf morgen ein neues Auto, kein Schwein finanziert es euch, weil irgendwer irgendwann mal furchtbar Mist gebaut hat und eure Akte total verkorkst ist.


    Die die Gebühr ist eine einmalige für den dauerhaften Zugriff und nicht pro Auskunft fällig!

  • Zitat

    Die Anlehnung der Kreditwürdigkeit an das Wohnumfeld finde ich mehr als fragwürdig. Was kann ich denn dafür, wenn meine Nachbarn ihre Rechnungen nicht bezahlen? Von wem werden denn solche Daten nachgefragt und falls ja, wie werden sie genutzt? Kann jemand von den Bankereulen mal was dazu sagen?


    Naja, man versucht sich per statistischem Mittelwert der Beurteilung Deiner Kreditwürdigkeit zu nähern. Banken und andere kreditgebende Unternehmen fragen bei der Schufa an, bevor sie ein Geschäft mit Dir abwickeln.


    Ich kann Dir berichten, das ich als Mitarbeiterin eines Zentrums für Arbeit eine Häufung von Arbeitslosengeld II Empfängern in bestimmten Straßen erkennen kann. Naturgemäß hat diese Klientel kein hohes Einkommen und ist daher auch nicht sonderlich kreditwürdig. In eben diesen Straßen wird man eher selten Wohnungen sehr wohlhabender Mitbürger finden. Aber wie immer im Leben, gibt es auch hier Ausnahmen.


    In unserem Ort gibt es eine Adresse, die man im Volksmund "Hungerturm" nennt. Mit Nennung dieser Adresse wird es nahezu unmöglich sein, eine Arbeitsstelle, ein Konto, einen Handwerker (auf Rechnung), oder sonst irgendetwas zu bekommen. Zu viele Menschen sind auf ihren berechtigten Forderungen sitzen geblieben und das spricht sich in Kleinstädten schnell rum.


    Diese Adresse wird auch den Schufa-Eintrag nicht positiv beeinflussen.

  • Also, ich würde ja zu gern wissen, was da noch alles drin steht. :-)
    Ich dachte eigentlich immer, dass nur die Schulden drin stehen. Also Kredite und Überziehungen und so.


    Ich hatte damals mit meinem Ex ein Konto zusammen - das Haushaltskonto. Er hat dann auf einmal von seiner Post in Castrop-Rauxel Post bekommen, dass er eine neue Adresse hat (er war nie auf unsere Wohnung gemeldet). Als allererstes hat er mir total Terror gemacht, warum er in der Schufa steht - denn da hatte die Bank die Adresse her. Ich hab dann bei der Bank nachgefragt, die meinten, dass nur die Kontonummer drin stehen würde. Weiss jemand, ob das stimmt? Ich meine, die haben doch da sicher keine Kontostände stehen, oder?


    Ich habe so einen Schufa Auszug übrigens noch nie gesehen.

  • Nein, keine Kontostände. Nur die reine Bankverbindung.
    Kredite, Kundenkonten bei Versandhäusern wie Otto, Schwab etc.
    Douglascard, Kreditkarten. All diese Dinge werden erfasst, wenn der Vertragspartner bei der Schufa eine Auskunft einholt. Handyverträge stehen wohl auch drin. Zumindest die, die in den letzten Jahren abgeschlossen wurden.

  • Zitat

    Original von Idgie:Kann jemand von den Bankereulen mal was dazu sagen? Hilfe


    Die wissen es leider auch nicht besser. Ich habe mich mit einem VR-Banker unterhalten und eine Freundin ist bei der HASPA in der Kreditsachbearbeitung.
    Dieser Freundin waren noch nicht einmal die Branchenscores bekannt.
    Wen wundert es, wenn die Banker ihre Geschäfte nur im eigenen Haus machen dürfen bzw. für alles andere, jeden Aktienkauf usw. der Rücksprache mit dem Vorgesetzten bedürfen?

  • Hallo Isjoeckel
    Ich weiß, dass bei größeren Bankgeschäften eine Schufaauskunft eingeholt wird und auch, dass sich fast alle Versandhäuser oder der Handel nicht auf Ratenkäufe oder Lieferung auf Rechnung einlässt, ohne die Kreditwürdigkeit seiner Kunden zu überprüfen. Soweit sogut. Hier gibt es auch eine Straße, deren Name durch die vielen Sozialhilfeempfänger bzw. Hartz IV oder SGB XII-Empfänger über mehr als 2 Generationen "verbrannte Erde" ist. Blöderweise stehen in unmittelbarer Nachbarschaft dieser Straßenzüge ein paar Einfamilienhäuser, um die die städtischen Schlichtwohnungen vor langer Zeit drum herum gebaut wurden. Die haben nach den Methoden der Schufa jetzt wohl offensichtlich ein Problem - oder könnten eins haben, wenn diese Scores für Wohngegenden ausschlaggebend für die Kreditvergabe ist.


    Mich stimmt nur die Möglichkeit nachdenklich, wie hier Daten zusammengetragen und (raumbezogen) ausgewertet, bzw. interpretiert werden. Wenn wirklich Daten falsch zugeordnet werden, hat man als Privatperson fast keine Möglichkeit, erfolgreich zu intervenieren.

  • Wenn es nach dem Atlas geht, leben wir in Norddeutschland in Dunkel(rot)deutschland. Hat man die Pleite erst begriffen, lebt es sich recht gut damit. Dem Bürgerbeispiel folgte schließlich auch die HSH Bank und so können HH und SH demnächst auch den Bank-rot-t anmelden.