Anne Perry: Schwarze Spitzen

  • Kurzbeschreibung:
    Das düstere England des 19. Jahrhunderts: Polizeiinspektor Pitt steht vor unlösbaren Rätseln. Die sozial sehr engagierte Clemency Shaw kommt auf mysteriöse Weise durch ein Feuer ums Leben, dabei sollte sie an jenem Abend doch eigentlich gar nicht zu Hause sein. Galt das Verbrechen ihrem Ehemann dem bekannten Arzt Dr. Stephen Shaw? Wusste jemand zu viel über den Alltag des Paares? Wer kommt für den grausamen Mord in Frage?
    Das ist der 11. Band der Reihe um Inspektor Pitt


    Über die Autorin weiß Wikipedia einiges


    Meine Meinung:
    Ich fand die Beschreibung sehr vielversprechend. Leider konnte die Umsetzung meine Erwartungen nicht erfüllen.
    Die Handlung kommt ewig nicht voran, es werden keinerlei Hinweise gegeben, anhand derer der Leser mitraten könnte. Die Lösung wird am Schluß lieblos, schnell und völlig überraschend aus dem Nichts abgehandelt - keine der ermittelnden Personen hat wirklich was dazu beigetragen. Ich fand diese Lösung nicht wirklich überzeugend. Vor allem weil auch nie klar wird, was den Täter bewogen hat genau zu diesem Zeitpunkt seinen Mord zu begehen; Gelegenheit dazu hätte er schon vor Monaten, wenn nicht Jahren, einige gehabt. Dazu kommt eine deutliche Schwarz-Weiß-Färbung der Personen - entweder gut und charismatisch und nett oder böse und unsympathisch.
    Alles in allem ein Krimi, der für mich über gute Ansätze nicht hinauskommt und in Mittelmäßigkeit endet.

  • Soweit ich mich erinnern kann, mein erster und bisher einziger Perry-Roman. Und glücklicherweise trotz diverser kleiner Anspielungen auf vorhergehende Kriminalfälle und Familienereignisse total gut auch einzeln verständlich.
    Die Vielzahl von (Groß-)Tanten etc. verwirrten mich gelegentlich ein wenig, ein Personenverzeichnis wäre hier von Vorteil gewesen, schmälerte das Lesevergnügen letztendlich nicht sehr. Gesteigert wurde dieses Lesevergnügen nicht nur durch die geschickt aufgebaute Spannung, die teilweise liebenswert, aber alle gekonnt vorgenommenen Charakterzeichnungen, sondern für mich in erster Linie durch die gelungen eingebauten Ausführungen über soziale und hygienische Probleme der damaligen Zeit..

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)