Susan Hill: Rebeccas Vermächtnis
- die fortsetzung des weltberühmten romans von daphne dumaurier -
isbn: 3426193337
autorin wurde 1942 in yorkshire geboren, studierte in london anglizistik, wurde mit mehreren schriftstellerpreisen ausgezeichnet, hat 2 töchter und ist seit 1975 mit dem shakespeareforscher stanley wells verheiratet.
rückseitentext: ein schloss geht in flammen auf, und ein junges paar, dessen liebe lange im schatten einer toten stand, muss seine heimat verlassen. ... wer hat sich nicht schon gefragt, ob maxim de winter und seine zweite frau jemals auf schloss manderley zurückkehren können und ob die vergangenheit sie nicht doch noch einholen wird.
eigene meinung:
spätestens seit ripleys "scarlett", das ich stets als frevel an margaret mitchells "vom winde verweht" betrachtet habe, halte ich wenig von autoren mit trittbrettfahrerei, die erfolgreiche werke anderer verfasser mit einer fortsetzung beglücken zu müssen glauben, denn meistens gefällt mir das ergebnis nicht. dass es ausnahmen gibt, zeigt mein gerade rezensiertes "ben hur und sein sohn". dieses vermächtnis hier ist leider keine ausnahme und schlitterte gerade so am abbruch vorbei. es ist ewig lange her, dass ich das original las, aber ich kann mich nicht erinnern, dass dumaurier so ätzend langweilig geschrieben haben soll. vielleicht soll das ja die spannung erhöhen, mich nervte es nur. erschwert wurde das ganze durch einen text, der für meinen geschmack viel zu wenig absätze und einrückungen enthielt, was das lesen zusätzlich erschwerte.
die story beginnt mit einer beerdigung und es dauerte viele seiten, nerven und zeit, ehe herauskam, wer denn da nun zu grabe getragen wird.
jedenfalls sind die de winters offenbar für diese beerdigung aus dem ausland zurückgekehrt.
maxims frau findet einen blumenkranz, auf dessen begleitkarte ein markantes R steht. oh, schauder! das muss sie vor ihrem mann, der so richtig als waschlappen rüberkommt, den sie aber gleichzeitig in gedanken manchmal als rebeccas mörder verdächtigt, geheimhalten. warum, verstehe ich nicht.
nach der beerdigung wird überlegt, ob man sich in england ein häuschen kaufen solle und wenn ja, warum, und wenn nein, warum denn nicht. man kauft.
in dem häuschen findet sie, oh, schauder! eine uralte zeitung mit einem bild von rebecca. auch das wird vor dem sensiblen eventuell-mörder mäxchen versteckt. warum sie die zeitschrift nicht in den ofen steckt oder ins clo oder weiß ich wohin, ist mir unklar, aber damit wäre natürlich die möglichkeit vergeben, dass mäxchen das foto doch noch findet und ... ja, genau, vielleicht ist das ganze als strindbergsches ehedrama angelegt und ich habs nur nicht verstanden.
frauchen fährt nach london zu einem arzt, um zu klären, warum sich noch keine kleinen mäxchens eingestellt haben, und trifft dabei auf einen bösewicht aus der vergangenheit. beides verschweigt sie ihrem mann, auch, dass der bösewicht sie fürderhin erpresst.
überhaupt nervte mich die dame, die an ständigem wortwiederholungszwang zu leiden scheint ("was soll ich nur tun? was soll ich nur tun? was soll ich nur tun?"). scheiden lassen, in therapie gehen und an die cote d´azur reisen, um ein neues mäxchen zu suchen, wäre mein rat gewesen. nunja. aber dann wäre das buch vermutlich zu schnell zu ende gewesen.
kurzfristig kam etwas spannung auf, als eine weitere person aus der vergangenheit ins geschehen eingreift. aber auch das ist nur ein müder abklatsch des originals. jedenfalls wird auch das auftauchen dieser person vor mäxchen geheimgehalten.
usw usf.
wenn es jemand gelesen und für gut befunden hat, lasse ich mich gern darüber aufklären, was ich vielleicht nicht recht gewürdigt oder verstanden habe.
mit gutem willen 2 punkte.