Habt ihr Vorsorge getroffen für den Fall der Fälle?

  • Zitat

    Original von keinkomma
    ....für ein angemessenes Grabmal...
    ......Sieben Meter hohes Mahnmal?


    Hervorhebung durch den Zitierenden.


    Was sagt uns jetzt dieser Freudsche Verschreiber über die Ehe im Hause keinkomma aus? Das Mahnmal wofür? Streite dich nie mit Frau keinkomma sonst liegtst du hier, zum Gedenken an den gefallenen Ehemann? Er trat daneben, das kost ihn das Leben? Wanderer kommst du zum Friedhof denke dran, leg dich nie mit Frau keinkomma an?

  • Notfallordner? :gruebel Danke BJ, das ist eine gute Idee. :anbet


    ich stelle mir grad vor, dass mein Mann und ich zeitgleich sterben und meine Kinder stehen in unserer Wohnung und wissen von nix. Da sie ca. 500 km weit weg von uns wohnen, ist der Kontakt auch nicht so innig, dass sie alle Freunde etc. und Gegebenheiten kennen.
    Da könnte der Inhalt eines solchen Ordners doch sehr hilfreich sein. Das werde ich bald in Angriff nehmen.

  • Ich finde es gut, gerade wenn man Eigentum und Kinder hat, das man vorgesorgt hat, bei meinen Eltern weiß ich, wo alles liegt, falls mal irgendwas ist.
    Mein Mann und ich haben Patienverfügungen und ein Testatment gemacht mit dem Hinweis, was mit den Kindern passieren soll, falls wir vorzeitig von dannen gehen.
    Wie die Beerdigung von statten geht überlasse ich denen, die noch da sind. Verbrennen ist okay, in Wald streuen auch.....
    Organspendeausweis habe ich auch, kann auch vollständig "verbraucht" werden, schließlich werde ich es nicht mehr brauchen können....


    Ich war jetzt schon bei einigen "Leichenschmaus"- Kaffeetrinken. Und gerade der von meinem Opa, war sehr schön, immerhin wäre er fast 102 Jahre alt geworden! Schade, das er gegangen ist, aber sein Leben war lang, aufregend und reich an Erlebnissen, es wurden Bilder rausgeholt und Geschichten erzählt. Das hat der Sache einen würdigen Abschluss gegeben. Bei der Beerdigung eines guten Freundes wäre ich lieber nicht hingegangen, aber es wurde irgendwie erwartet.
    Es ist schon blöd, wenn man nach einer Beerdigung, wo vielleicht auch viele Verwandte kommen, einfach so auseinander läuft. Da finde ich so ein gemeinsames Zusammensitzen immer noch "schön" - im Sinne von, nochmal über den Toten reden und sich nochmal austauschen.

  • eine Vorsorge für minderjährige Kinder zu treffen ist das aller Wichtigste überhaupt. Ich habe mal einen Fall mitbekommen, wo die Eltern bei einem Unfall gestorben sind und die Kindern, die eh schon traumatisiert waren, nicht zu den Großeltern durften sondern erst einmal in eine fremde Pflegefamilie, bis geklärt war, wer zukünftig die Betreuung übernimmt.


    schrecklich!

  • Zitat

    Original von Sabine_D
    Notfallordner? :gruebel Danke BJ, das ist eine gute Idee. :anbet


    ich stelle mir grad vor, dass mein Mann und ich zeitgleich sterben und meine Kinder stehen in unserer Wohnung und wissen von nix. Da sie ca. 500 km weit weg von uns wohnen, ist der Kontakt auch nicht so innig, dass sie alle Freunde etc. und Gegebenheiten kennen.
    Da könnte der Inhalt eines solchen Ordners doch sehr hilfreich sein. Das werde ich bald in Angriff nehmen.


    Also mein Vater hat so einen Notfallordner, na ja eigentlich sind es zwei, angelegt. Die liegen im Safe, Schlüssel habe ich.


    Bei Patientenverfügungen sollte man unbedingt darauf achten, dass es wirklich persönlich formuliert ist (Vordrucke alleine reichen nicht). Auch müssen sie regelmäßig erneuert werden (also neu unterschrieben, am besten auch vom Hausarzt oder so).


    Je ungenauer und älter so eine Verfügung ist, umso größer ist die Schwierigkeit für die Ärzte im Ernstfall. Denn bei Unklarheiten müssen Ärzte sich für Weiterbehandlung entscheiden, wenn auch nur eine minimale Chance auf ein Weiterleben bei Bewusstsein besteht.


    Und Wachkoma ist ja das heikelste Thema in diesem Zusammenhang überhaupt.


    Ich selbst habe einen Organspenderausweis, sonst, muss ich zugeben, nichts :rolleyes.

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Zitat

    Original von Queedin
    eine Vorsorge für minderjährige Kinder zu treffen ist das aller Wichtigste überhaupt. Ich habe mal einen Fall mitbekommen, wo die Eltern bei einem Unfall gestorben sind und die Kindern, die eh schon traumatisiert waren, nicht zu den Großeltern durften sondern erst einmal in eine fremde Pflegefamilie, bis geklärt war, wer zukünftig die Betreuung übernimmt.


    schrecklich!


    Auch das kann ich nur :write.


    Ich war vor über 10 Jahre als Lebenspartnerin selbst mal von so einer Situation betroffen. Letztlich kamen die Kinder zu den Großeltern. War aber alles schwierig und für die zwei damals 9-jährigen Jungs schrecklich. Und ich konnte eigentlich gar nichts tun, nur zusehen :-(.

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Ich weis nicht warum, aber bei uns wird dieses Thema in einer bestimmten Geburtstagsrunde zu fortgeschrittener Stunde, nach fortgeschrittenem Chianti Konsum gerne und ausführlich erörtert.


    Diejenigen, die im Jahr zuvor noch kein Testament usw hatten, werden aufgefordert sich unverzüglich darum zu kümmern. Ist eigentlich immer ganz lustig. Mittlerweilen haben alle Vorsorge getroffen, was uns aber nicht davon abhält, die verschiedenen Aspekte noch mal genauer zu beleuchten.


    Ich persönlich brauche kein Grab. Es gibt mir nichts. Leider sind schon einige Menschen gestorben, die mir sehr viel bedeuten. Unter anderem mein Opa, bei dessen sterben ich das deutliche Gefühl hatte, das seine Seele dem Körper entweicht. Also das, was ihn wirklich ausgemacht hat.


    Übrig geblieben ist eine Hülle, diese möchte ich nicht gestückelt oder verbrannt sehen. Mit den Seelen meiner Toten fühle ich mich an jedem Ort verbunden, wenn ich das möchte.


    Ich habe bewußt keinen Organspenderausweis. Mein Mann schon. Damit kann ich nur schlecht umgehen und hoffe das er nie in die Spendersituation kommt.

  • In meinem Wohnort sollte vorletztes Jahr als Ergänzung zu den schon möglichen Bestattungsformen ein Friedwald gewidmet werden. In einem Waldstück sollte die Möglichkeit geschaffen werden, die Asche Verstorbener zu verstreuen und eine Gedenktafel oder -stein aufzustellen.
    Leider ist diese neue Bestattungsform von der örtlichen Kirchengemeinde und der Orts-CDU erfolgreich torpediert worden.
    Ich finde das sehr schade, denn so werden die Menschen bevormundet. Ich will selbst entscheiden dürfen, welche Bestattungsform für mich oder meine Angehörigen die richtige ist.

  • Wir haben auch Patientenverfügungen und ein Testament in dem alles klar geregelt ist. Da wir keine Kinder haben, ist dies besonders wichtig, falls wir nicht durch einen Unfall gemeinsam von dannen ziehen :-) Ein Grab hätte ich schon gerne, wobei mein Mann seine Asche gerne über dem Meer oder der Sandbank von St. Peter-Ording verstreuen möchte. Da habe ich im Moment noch so meine Probleme damit.


    Nachdem ich erst gestern auf der Beerdigung einer 39 jährigen ehemaligen Klassenkameradin war, ist mir wieder mal bewusst geworden, wie schnell es auch in unserem, doch noch recht jungen Alter, vorbei sein kann. Lungenkrebs, 3 Monate nach der Diagnose tot. Super Aussicht. irgendwie bin ich seit gestern etwas deprimiert.


    --Schusselchen--

  • Als mein Schwiegervater letztes Jahr gestorben ist, haben wir auch drüber nachgedacht, eine Patientenverfügung zu machen. Aber irgendwie ist das bisher nicht passiert. Ich denke, wir verdrängen da doch sehr. Obwohl wir oft drüber gesprochen haben. Keine Ahnung,w as uns jetzt genau hindert.


    Ich fand Friedhöfe schon immer schön. Es ist so ruhig dort. Der Friedhof, auf dem mein Schwiegervater ist, ist total toll. Wie ein großer Park. Kurz bevor er beerdigt wurde, haben wir schaarenweise Eichhörnchen da rumlaufen sehen. Immer singen die Vögel da und es stehen sehr viele Bäume dort. Ausserdem gehe ich gerne an den Gräbern vorbei und gucke mir an, wie liebevoll viele Menschen die Gräber gestaltet haben.


    Ich selber würde es aber befremdlich finden, jede Woche zum Friedhof zu gehen um jemanden zu besuchen. Obwohl das meine Schwiegermutter auch imemr gesagt hat. Jetzt erzählt sie total oft, dass sie auf dem Friedhof war. Ist vielleicht einfach so, wenn man jemanden verliert, den man sehr geliebt hat.


    Meine Tante geht zwingend an bestimmten Tagen in der Woche zum Friedhof - dort liegt mein Onkel. Ich hab es früher immer gehasst, dass wir beim Sonntagsspaziergang :rolleyes dort vorbei mussten. Erst mal kann ich mich an den Mann nicht erinnern und dann mag ich Zwänge schon mal gar nicht.

  • Ja gell, Friedhöfe sind toll. Friedlich. Manchmal sogar lustig.
    Kürzlich habe ich auf dem Südfriedhof das Grab Lene Voigts entdeckt. Und was steht drauf?


    Was Sachsen sin von echtem Schlaach
    die sin nich dod zu griechn

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Friedhöfe und die Inschriften auf alten Grabsteinen gucke ich mir auch gelegentlich an. Da gibts regional ziemliche Unterschiede. Am beeindruckendsten fand ich bisher die auf einem alten Friedhof auf Sylt. Oder die Todesanzeigen in amerikanischen Tageszeitungen. Die erzählen unglaublich umfassend die Lebens- und Familiengeschichte der Verstorbenen.


    zurück zum Thema:
    Um das Testament müssen wir uns noch kümmern. Wir haben das immer aufgeschoben, aber jetzt habe ich ja immerhin schon das Spezialheft der Stiftung Warentest zum Erbrecht. Sollte also langsam was werden.

  • Am schönsten fand ich bisher den Friedhof Montparnasse.
    Die Grabstätte von André Cirtoen ist ein in Stein gemeißeltes Monument, ein Ehebett, aus dem André sich gerade erhebt (wahrscheinlich um Zahnräder zu erfinden), während sein Frau, mit Schlafhaube, noch in den Kissen schlummert.
    Wenige Meter weiter das Grab von Serge Gainsbourg, unspektakulär, aber dafür voller Zigaretten und Rosenkohlröschen. Hier scheinen Fans immer noch Tribut zu zollen...

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Den schönsten Friedhof hab ich in Irland gesehen. So schöne keltische Kreuze, in denen fast die Lebensgeschichte der Toten stand.


    Auf Gälisch?

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Einen Organspenderausweis habe ich schon sehr lange. An einer Patientenverfügung arbeite ich derzeit noch. Mit dem Testament tu ich mich momentan noch etwas schwer. Aber ich werde das auch noch erledigen.

    Liebe Grüße
    Steffi


    Einen Menschen zu lieben bedeutet, ihn so zu nehmen, wie Gott ihn gemeint hat

  • Den schönsten Friedhof den ich bis jetzt gesehen habe ist der Eliasfriedhof in Dresden - alte Grabsteine und darüber ist soviel Efeu gewachsen dass die einzelnen Figuren aussehen als würden sie auf dem dunkelgrünen Teppich schweben.


    Ich hab' auch schon Organspendeausweis, Patientenverfügung und Testament ausgefüllt bzw geschrieben (obwohl ich eigentlich laut Lebenserwartung min. 65 Jahre noch vor mir hab')


    Einen Wunsch für meine Beerdigung hab ich auch: ich will verbrannt werden, damit auf jedenfall kein offener Sarg möglich ist (mein Opa sah in seinem aus wir Graf Dracula persönlich - das Bild verfolgt mich heute noch).

  • aus Erfahrung weiß ich das Patientenverfügungen sehr anfällig sind, deswegen habe ich auch keine. Dafür habe ich mit meinen nächsten Angehörigen über meine Wünsche gesprochen. Und für den Fall der Fälle ist am besten im Vorfeld schon einen gesetzlichen Betreuer zu benennen. Nicht das darüber erst noch beratschlagt werden muss.
    Meinen Organspendeausweis habe ich vor langer Zeit weggeschmissen.
    Ich hoffe meine Anghörigen müssen sich nicht in einer schweren Situation noch mit Entscheidungsfindungen quälen.
    Meine*Pflegemutter* wusste das sie sterben würde, da hat sie in ihrem letzte halben Jahr alles geregelt, einschließlich ihre Beerdigung nach ihren Geschmack geplant. Es war eine tolle Beerdigung, ein würdiger Abschied für sie. Es hätte ihr gefallen, genauso wie sie es sich vorgestellt hatte.
    Wenn ich manche sehe die sich wegen dem Grabstein, oder wegen sonstwas innerhalb der Familie in die Haare geraten, finde ich es genau richtig selbst vorher alles bestimmt zu haben. Aber wer macht das schon, wohl die wenigsten.


    Ehrlich, ich gehöre zu der Fraktion die Friedhöfe mag, sie sind für mich so friedlich und voller Leben :-]
    bno

  • Mein Mann und ich sind gerade dabei, zumindest mal ein Testament aufzusetzen, da im Fall der Fälle - aufgrund unserer Kinderlosigkeit - die
    Geschwister des Verstorbenen miterben würden.
    Wir wollen vor allem fixieren, daß unser Haus (Erbe von meiner Seite) auch wieder an meine Seite zurückfällt, sollten wir dann mal beide dahingeschieden
    sein.


    Ich finde es nicht komisch und es ist bei uns auch kein Tabu, darüber zu sprechen, wie wir bestattet werden wollen bzw. was passiert, wenn wir
    keine Möglichkeit der 'freien Entscheidung' mehr haben..


    Als z.B. meine Schwiedermutter starb, waren wir dankbar, daß wir eine
    'Leitlinie' hatten, da sie sich im Vorfeld über die Bestattungsform und
    'Wünsche' hinsichtlich des Begräbnisses geäußert hatte.