Verlag suchen oder gleich BoD?

  • @ Alice


    da hast du wohl recht, eine garantie auf erfolg hat man sowieso nie. Genauso ist es in allen bereichen in denen man versucht sich in der Öffentlichkeit zu produzieren... solche Berufe wie Autor, Schauspieler etc. sind halt eben mit sehr viel unsicherheiten verbunden, man kann sich auf nichts verlassen.
    Entweder der Roman verkauft sich gut oder nicht, mal verdient man damit mehr oder weniger...

    Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt


    Albert Einstein
    :flowers

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  • Ich bin eine von "denen": Meine ersten drei Bücher habe ich über BoD herausgebracht und ich stehe dazu. Im Kinderbuchbereich gibt es nicht so viele gute Verlage, Kleinverlage kamen für mich nicht infrage. Bedingung war für mich z.B., dass die Bücher des Verlags über amazon, libri und andere Großhändler problemlos zu beziehen sind, nicht nur über Drittanbieter. So gab es für mich - je nach Projekt - nur bis zu 10 oder 15 mögliche Verlage, die ich natürlich nach Recherchen in Buchhandlungen, Messe und Internet sehr sorgfältig ausgewählt habe. Meist gab es nur Standardabsagen, manchmal noch eine "echte" freundliche Anmerkung dazu.


    Mit meinen über BoD veröffentlichten Hannah-Geschichten habe ich schon viele erfolgreiche Lesungen hinter mich gebracht und sie verkaufen sich auch recht gut. Die Rezensionen (alle "echt") sind auch durchweg positiv. Ich weiß, dass auch große Verlage reingeschaut haben und ich "trotzdem" mit neueren Projekten in nähere Auswahl (Lektoratsbesprechung) gekommen bin.


    Meinen Mächenroman ("Nicht nur Hundeküsse"), hatte ich nur an fünf Verlage geschickt - zwei kleinere und drei große. Rowohlt schickte eine Absage, Thienemann beurteilte ihn positiv konnte aber nicht so schnell zusagen, dtv schickte mir mit der Absage eine eineinhalbseitige positive Beurteilung. Er ist nun bei einem kleineren Verlag erschienen, im Herbst kommt dort das nächste Buch von mir raus.


    Bei einem großen Verlag wurde mir schon zwei Mal gesagt, dass sie in der Erstlesereihe nur von bekannten Autoren veröffentlichen. Trotzdem haben sie sich intensiv mit meinem Manuskript auseinandergesetzt. Das erste davon erscheint im Herbst beim Buch Verlag Kempen (bvk). Ein anderes Manuskript wurde dort (u.a. oder nur deshalb - keine Ahnung) nicht genommen, weil die Thematik bei ihnen bereits im Programm ausreichend vorhanden ist. Bei einem anderen großen Verlag wurde es schon mal abgelehnt, später durfte ich es doch noch schicken; es hat die erste Lektorin überwunden und liegt nun bei der Programmleitung.


    Absagen müssen also nicht immer heißen, dass man schlecht geschrieben hat. Und bei 1 Veröffentlichung von 2.500 unverlangt eingesandten Manuskripten sind vermutlich nicht alle anderen 2.499 so schlecht, dass sie nicht lesenswert wären.


    Wenn man über BoD veröffentlicht, kann das ein Vorteil sein (wie z.B. mit meinen Lesungen), aber wenn die Qualität nicht in Ordnung ist, kann man sich damit sehr leicht seinen Namen kaputtmachen. Dann ist nix mehr mit richtigem Verlag.


    Grüßle,
    Judith

    Toni und Schnuffel / Tricks von Tante Trix / Papino und der Taschendieb / Das Dreierpack und der böse Wolf
    Tanz mit Spannung / ... und jetzt sehen mich alle! / Voll drauf / Die Kellerschnüffler u.a.

  • Hallo T.A.Wegberg!


    Ich finde es super, was du über die Verlagssuche schreibst. Es ist absolut notwendig, in diesem Bereich professionell zu agieren. Es ist keine so große Sache, zu wissen, was eine Normseite ist oder in welcher Form und Länge Verlage und Agenturen die Manuskripte haben wollen. Wie du sagtest, es macht viel aus, wie man sich präsentiert. Und um den Einwand gleich im Keim zu ersticken: Nein, die romantische Illusion, dass, wenn man einen Weltwurf geschrieben hat, man ihn auch handgeschrieben auf rosa Bütten anbieten kann oder auf Bierdeckel gekritzelt, die ist eben nur eine Illusion. Man muss im ersten Schritt einen Agenten oder Lektor dazu bringen, sich das Ding überhaupt durchzulesen, und das tun die bei der Menge an Arbeit, die sie haben, nur, wenn das Kriterium professionelle Optik zutrifft.


    Zitat

    Irgendwie gibt es aber recht viele dieser Ausnahmen; wenn man hier etwas querliest, bekommt man leicht den Eindruck, jeder hätte es gleich beim ersten Anlauf geschafft, bei Agentur oder Verlag unterzukommen. À la: "Ich habe es geschafft! Nächstzen Monat kommt mein Buch bei xy raus!"


    Bin auch so eine Ausnahme. Und kann nur nochmal betonen: Es ist wie bei jedem "Bewerbungsgespräch", der erste Eindruck macht viel aus und wer sich an einfachste Regeln hält, der bekommt auch Gelegenheit, zu zeigen, was er drauf hat. Und dann sollte man natürlich noch was drauf haben. ;-) So einfach und so schwierig ist das.


    lg :wave Claudia