Ich weiß. Ich bin nicht ganz normal,
da bleibt nichts mehr zu hoffen.
Nein, ich empfinde keine Qual.
Nein, ich bin nicht betroffen.
Ich fühle mich nicht mal gestört.
Ich kann da gar nichts machen.
Und: Nein, das hat mich nicht empört.
Ich musste sogar lachen.
Ob ich nicht merk, wie dieser hetzt?
Warum ich jenen schone?
Ob mich das wirklich nicht verletzt?
Ganz ehrlich? Nicht die Bohne …
Ist das nicht Feigheit? Nicht Verrat?
Markier ich da den Kühlen?
Denn Blasphemie heißt jene Tat,
Verletzung von Gefühlen!
Indem ich hier nicht ganz laut schrei,
werd ich dem Frevel nützen,
Bin ich, wenn ich hier schweig, so frei,
ein Werk zu unterstützen,
das gottlos, teuflisch, böse ist?
Muss ich mich nicht beschweren?
Zumal die Bestie alle frisst,
die sich so gar nicht wehren.
Denn unser Schweigen gellt wie Hohn
in allzu frommen Ohren.
Der Artenschutz der Religion –
Er ist verspielt. Verloren.
Welch Kleinmut! Kann denn solcher Spott
mir das Vertrauen rauben
in einen, ja, in meinen Gott,
gefährden meinen Glauben?
Wer sich als Retter da versteht,
sich seines Glaubens brüstet
und sich, so laut es eben geht,
stets schämt und nur entrüstet
schon beim geringsten Gegenwind,
dem fehlt wohl Gottvertrauen.
Ich bleib da ein naives Kind,
will froh nach vorne schauen.
Erklärt uns jemand für verrückt,
weil wir an Gott noch glauben,
dann bin ich zwar nicht grad entzückt,
doch kann mir das nicht rauben
Gelassenheit und Zuversicht.
Gelassen will ich bleiben
und lass mich auch von Spöttern nicht
aus jener Welt vertreiben,
in die ich ganz bestimmt mal komm,
auch wenn ich’s nicht verstehe.
Und lustig wird es, wenn ich Tom
dort fröhlich schreiben sehe …
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edit: Rechtschreibfehler, der mir liebenswürdigerweise in Versform präsentiert wurde, entfernt