Borderlands - Brian McGilloway

  • 1. Fall der Inspector Devlin Reihe


    Kurzbeschreibung:


    »Der irische Ian Rankin.«Es ist tiefster Winter, als die Leiche der kaum fünfzehnjährigen Angela Cashell an der Tyrone-Donegal-Grenze gefunden wird, auf einem Gebiet zwischen Nord- und Südirland, das alle nur Borderlands nennen. Der schweigsame, auf den ersten Blick fast zu nette Garda-Inspektor Benedict Devlin leitet die Ermittlungen. Einzige Spuren sind ein wertvoller goldener Ring am Finger des Mädchens - dessen Familie von der Stütze lebt - und eine alte Fotografie. Während die Garda nach Angelas Mörder sucht, hat ihr Vater seine eigenen Vorstellungen, wer Angela auf dem Gewissen hat - und wie man sie rächt. Das Zigeunerlager am Stadtrand geht in Flammen auf. Kurz darauf wird noch ein Teenager getötet. Und Devlin findet einen Hinweis, der zu einem Kollegen zu führen scheint. Während ein stetig dichter werdender Schneesturm die Grenze zwischen Nord- und Südirland verschwimmen lässt, verwischen vor Devlins Augen die Grenzen zwischen Recht und Unrecht, zwischen Rache und Gerechtigkeit. Ein beeindruckendes, ebenso spannendes wie berührendes Krimi-Debüt. »Brian McGilloways Meisterschaft lässt einen staunen, dass »Borderlands« sein erstes Buch ist. Er erzählt stilsicher und voller Mitgefühl und evoziert gleichzeitig mit seinen überzeugenden Charakteren gekonnt die erstickende Enge einer kleinen, ländlichen Gemeinde.« The Times



    Über den Autor:


    Brian McGilloway, wurde 1974 in Derry in Nordirland geboren und unterrichtet dort Englisch am St Columb's College. Er lebt mit Frau und zwei Söhnen ganz nahe der Borderlands und schreibt bereits am zweiten Inspektor-Devlin-Roman.



    Eigene Meinung:



    Vor Urzeiten habe ich einmal in einer Fernsehsendung, wenn mich nicht alles täuscht bei „Druckfrisch“ eine Empfehlung dieses Buches gesehen. Leider hat es lange gedauert, bis ich es letztlich auch gelesen habe, den es war eine gelungene Entdeckung.
    Brian McGilloway versteht es atmosphärisch dicht einen Krimi mit Figuren aus Fleisch und Blut zu erzählen. Im Mittelpunkt steht dabei Inspector Benedict Devlin, aus dessen Sicht der Fall geschildert wird. In einem halbländlichen bis kleinstädtischen Gebiet rund um Letterkenny an der Grenze zwischen Irland und Nordirland ist die Geschichte angesiedelt. So mischen sich ein interessanter Handlungsort mit interessanten Charakteren. Vor allem da Devlin nicht im typischen Anti-Held/Held Schema einzuordnen ist. Ein Inspector mit junger Familie, der nicht als Strahleheld für eine Putzmittelwerbung durchgeht, aber ein grundsätzlich engagierter Polizist.


    Auch der Krimifall als solcher überzeugt auf allen Linien. Interessanter und unverbrauchter Plot, klug aufgezogen und der Weg zur Lösung führt über Ermittlungen. Eine glaubwürdige Geschichte die auf mich sehr authentisch wirkt.
    Auch sprachlich bin ich vom Roman sehr angetan, wobei ich das Buch im Original gelesen habe und daher nichts zur Übersetzung sagen kann.
    Ich vergebe 10 Punkte und freue mich, dass Brian McGilloway kürzlich den dritten Fall rund um Devlin auf den Markt brachte. Leider liegt in deutscher Übersetzung bisher nur der erste Fall im Hardcover vor.



    .

  • Ich habe die englische TB-AUsgabe gelesen.


    Kurzbeschreibung
    The corpse of local teenager Angela Cashell is found on the Tyrone-Donegal border, between the North and South of Ireland, in an area known as the borderlands. Garda Inspector Benedict Devlin heads the investigation: the only clues are a gold ring placed on the girl's finger and an old photograph, left where she died. Then another teenager is murdered, and things become further complicated when Devlin unearths a link between the recent killings and the disappearance of a prostitute twenty-five years earlier a case in which he believes one of his own colleagues is implicated.As a thickening snow storm blurs the border between North and South, Devlin finds the distinction between right and wrong, vengeance and justice, and even police-officer and criminal becoming equally unclear. A dazzling and lyrical debut crime novel, Borderlands marks the beginning of a compelling new series featuring Inspector Benedict Devlin. "Brian McGilloway's command of plot and assurance of language make it difficult to believe that Borderlands is his debut." - "The Times". "A mystery of labyrinthine complexity" - "Sunday Telegraph".


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  • Zitat

    Original von buzzaldrin
    Danke für die schöne Rezension! Auch wenn ich kein Krimifan bin, klingt das Buch wirklich sehr interessant und reizvoll.


    Die deutsche Ausgabe steht auf jeden Fall schon mal auf meiner Wunschliste :-) :wave


    Ja, ja, und ich habe den Fehler gemacht, mal in deiner WL zu stöbern :wow Jetzt steht es auch auf meiner.

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Ich habe "Borderlands" zufällig über Amazon.co.uk entdeckt. Eigentlich war ich ja gar nicht auf der Suche nach neuen Büchern, echt nicht :rolleyes :grin (sondern bei der Vervollständigung von Charakteren von Serien), die Buchbeschreibung hörte sich aber gut an, und zufällig war hier gerade Deine Rezi zum dritten Teil, "Bleed a River Deep", auf der ersten Seite, so dass ich Deine Buchvorstellung zum ersten Teil gesehen und gelesen habe. Das Buch kauft sich gerade von alleine ...

  • Borderlands ist eindeutig ein Buch, dass sich aus der Masse der herkömmlichen angelsächsischen Krimikost hervorhebt.


    Die Sprache ist sachlich und unaufgeregt, zeitweise hatte ich das Gefühl, ich läse einen Bericht oder hörte einem Erzähler zu, was sicherlich auch am Icherzähler liegt, der im Rückblick über diesen bisher spekatulärsten Fall seiner Laufbahn berichtet. Genau dieser Trick macht die Geschichte so authentisch: Inspektor Devlins Gedanken zu den Travellers sind nicht unbedingt politisch korrekt, seine beruflichen Aktionen sind nicht immer ganz astrein und auch privat leistet er sich den einen oder anderen Klops. Aber eigentlich ist er ein ganz normaler, vielleicht sogar etwas langweiliger, Familienvater. Unspektakulär aber glaubwürdig.


    Glaubwürdig ist auch der Plot als solcher. Hier werden nicht Serienmorde in eine beliebige Kulisse gepflanzt, sondern der Fall ist eng verwoben mit Irland, seiner Geschichte und der Mentalität seiner Bewohner. So lernt man nebenbei noch das eine oder andere, gerade was die Befindlichkeiten zwischen der Republik Irland und Nordirland betrifft.


    Mich jedenfalls hat dieses Buch so gefesselt, dass ich mich im winterlichen Irland wähnte, obwohl ich doch schwitzend auf der Terrasse saß

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • "Borderlands" habe ich inzwischen gelesen und das Buch hat mir sehr gut gefallen. Ich hatte allerdings aufgrund der unmittelbar davor gelesenen Bücher einige Anfangsschwierigkeiten in die Geschichte hineinzukommen. Ganz entgegen meiner sonstigen Gewohnheiten, Serien nicht am Stück zu lesen, habe ich die drei Bücher der "DEAD Trilogie" von Adrian McKinty direkt nacheinander gelesen. Da ich Lust hatte, mit dem nächsten Buch beim Thema Irland / in Irland zu bleiben, habe ich "Borderlands" von Brian McGilloway aus dem SUB geholt. Vielleicht sollte ich auch noch erwähnen, dass ich mich bei meiner Krimilektüre immer weiter vom klassischen Polizei-Ermittler, der eine positive Identifikationsfigur ist, entfernt habe.


    Zitat

    Die Sprache ist sachlich und unaufgeregt


    .....


    Aber eigentlich ist er ein ganz normaler, vielleicht sogar etwas langweiliger, Familienvater. Unspektakulär aber glaubwürdig.


    Nach Michael Forsythe aus "Der sichere Tod / Dead I Well May Be" fand ich Inspector Benedict Devlin zunächst auch ein bisschen langweilig, aber je weiter ich gelesen habe, hat mich "Borderlands" immer mehr gefesselt, durch die Charaktere, die Atmosphäre und einen spannenden Plot. Der einzige Kritikpunkt am Plot wäre für mich das Motiv des Täters, das fand ich dann doch etwas unglaubwürdig und eher "papiernen", eben eine "Krimiauflösung".


    Ich kann "Borderlands" auf jeden Fall empfehlen, die Fortsetzungen "Gallows Lane" (Eine Leiche macht noch keinen Sommer) und "Bleed a River Deep" habe ich mir jedenfalls schon gekauft.



    .

  • Ich habe dieses Buch direkt nach seinem Erscheinen gekauft, regelrecht verschlungen und sehnsüchtig auf die Fortsetzung gewartet.
    Im April erscheint nun endlich der 2. Teil "Eine Leiche macht noch keinen Sommer"

    Manchmal ist es besser durch Schweigen den Eindruck von Inkompetenz zu erwecken, als durch Reden letzte Zweifel daran auszuräumen.


  • Meine Meinung
    Als die Leiche der 15jährigen Angela quer über die Grenze zwischen Nord- und Südirland gefunden wird, muss erst einmal die Zuständigkeit der zu ermittelnden Behörde geklärt werden.
    Schließlich übernimmt Inspector Ben Devlin den Fall. Er kennt sowohl das Mädchen als auch die Familie. Schon bald kann er einen Verdächtigen festnehmen, nachdem festgestellt wurde dass Angela an einer verunreinigten Ecstasytablette gestorben ist. Aber wollte der Täter dass diese Tablette sie umbringt oder war es ein Unfall?
    Inspector Devlin hat nicht von Anfang an ein glückliches Händchen bei dem Fall, zumal er noch von einer früheren Freundin kontaktiert wird (deren Reizen er nur sehr schwer widerstehen kann) um nächtliche Vorkommnisse im Pflegeheim ihres kranken Schwiegervaters aufzuklären.
    ...und wäre da nicht noch Frank, der Hund seiner kleinen Tochter, der vom streitsüchtigen und bewaffneten Nachbarn verdächtigt wird, seine Schafe zu reißen...


    Für mich war das ansprechende, unterhaltsame Krimikost, die mich so gut unterhalten hat, daß ich mich schon auf den nächsten Devlin-Roman freue, der im Sommer 2010 erscheinen soll.
    Ben Devlin, mit seinen allzu menschlichen Befindlichkeiten ist sehr symphatisch dargestellt. (dk)


    von mit gute 8 Punkte

    Herzlichst, FrauWilli
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    Ich habe mich entschieden glücklich zu sein, das ist besser für die Gesundheit. - Voltaire

  • Ein unaufgeregter, aber sehr atmosphärischer und realitischer Irland-Krimi der mir sehr viel Spaß gemacht.
    Und endlich mal wieder ohne dass auf jeder 2. Seite klischeehaft bis zum Anschlag gesoffen wird.


    Kann nur hoffen, dass beim 2. Band nicht ebenfalls 3 Jahre zwischen HC und TB liegen

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Unaufgeregt ist das richtige Wort für diesen kleinen Krimi. Er spielt zwar in Irland, aber davon merkt man nicht allzu viel.
    Es war unterhaltsame Krimikost, mehr fällt mir dazu leider nicht ein. Gut zu lesen -ich habe ebenfalls das englische Original gelesen- , interessant und nett. Nicht mehr nicht weniger.
    7 Punkte von mir

  • Ich habe das Buch zu Weihnachten geschenkt bekommen aber ich habe vorher noch nichts von diesem Autor gehört, geschweige denn gelesen.


    Von mir gibts durchschnittliche 6 Punkte. Wenn man es zu hause liegen hat, kann man es lesen aber extra kaufen würde ich es mir nicht :-)

  • Zitat

    Original von Jasmin87
    Ich habe das Buch zu Weihnachten geschenkt bekommen aber ich habe vorher noch nichts von diesem Autor gehört, geschweige denn gelesen.


    Von mir gibts durchschnittliche 6 Punkte. Wenn man es zu hause liegen hat, kann man es lesen aber extra kaufen würde ich es mir nicht :-)


    Toll Ex-Kollegin, jetz hab ich gar keinen Bock mehr drauf... :lache

    Büchereulen sind Listen-Fetischisten :chen


    Lesestatistik 2011:
    31 Bücher
    13924 Seiten
    2,58 Bücher / Monat