Drei Männer im Schnee - Erich Kästner

  • Dieses Buch ist eines meiner Lieblingsbücher, das ich mindestens einmal im Jahr (wenn nicht öfter) lesen muß.


    Rezensionen


    Kurzbeschreibung:


    Der steinreiche Geheimrat Tobler, gewinnt bei einem Preisauschreiben zehn Tage Winterurlaub in einem Grandhotel. Zum Entsetzen seiner Familie entschließt er sich die Reise anzutreten, allerdings als armer Teufel namens Schulze. Das Verwechslungsspiel nimmt seinen Lauf.
    Eine vergnügliche Verwechslungskomödie, die nicht zuletzt durch ihre Verfilmung weltberühmt wurde.


    "Obwohl die Millionäre aus der Mode gekommen sind und obwohl ich nicht einmal genau weiß warum, ist, dessenungeachtet, die Hauptfigur dieses Buches ein Millionär. Das ist nicht meine Schuld. Sondern es kam so..."Erich Kästner, geboren am 23. Februar 1899 in Dresden, studierte nach dem Ersten Weltkrieg Germanistik, Geschichte und Philosophie. Neben seinen schriftstellerischen Tätigkeiten war Kästner Theaterkritiker und freier Mitarbeiter bei verschiedenen Zeitungen. Von 1945 bis zu seinem Tode am 29. Juli 1974 lebte Kästner in München und war dort u.a. Feuilletonchef der "Neuen Zeitung".


    Autorenportrait:


    Erich Kästner, geboren am 23. Februar 1899 in Dresden, studierte nach dem Ersten Weltkrieg Germanistik, Geschichte und Philosophie. Neben seinen schriftstellerischen Tätigkeiten war Kästner Theaterkritiker und freier Mitarbeiter bei verschiedenen Zeitungen. Von 1945 bis zu seinem Tode am 29. Juli 1974 lebte Kästner in München und war dort u.a. Feuilletonchef der "Neuen Zeitung".


    Was mir an diesem Buch so sehr gefällt sind die Verwechlungsgeschichten. Ein Millionär als "Armer Mann" verkleidet wird in die Bügelkammer gesteckt. Der Vermeintliche Millionär behandelt wie ein "Gott". Selbst nachdem ich dieses Buch schon so oft gelesen habe stehen immer wieder Tränen in den Augen.

    Gruß Koala :wave


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    :lesend Das Licht der Welt von Daniel Wolf
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  • Oh ja, super gutes Buch.


    Haben wir übrigens auch unter dem Titel "Das lebenslängliche Kind" mit unserer Theatergruppe aufgeführt. Die Theaterversion ist auch einsame Spitze.


    grüße von missmarple

    "Ein Archäologe ist der beste Ehemann, je älter eine Frau wird, um so mehr interessiert er sich für sie."
    Agatha Christie

  • Ich kenne keine Verfilmung, aber das Buch ist wunderbar.


    Diese Verwechslungsgeschichte ist herrlich und besonders das Ende ist toll.
    Gehört bei mir auch zu den sehr seltenen Büchern, die ich dreimal hintereinander lesen kann ohne, dass es langweilig wird. Und solche Bücher sind wirklich selten!
    Liebe Grüße, Kim

  • Ich habe mich von euch anregen lassen und das Buch wieder mal gelesen. Ist gut 25 Jahre her, daß ich es zum letzten Mal in der Hand hatte. Ich hatte es in ganz guter Erinnerung, aber ich muß sagen, die Erinnerung hat getrogen.
    Die Geschichte ist lustig und recht gut erzählt. Der Stil ist knapp, was ich mag, aber Kästner hat die Tendenz, die Witze breitzutreten. Das passiert ihm hier auch oft.
    Entschieden zu negativ ist mir die Darstelllung der Frauen. Schon im Vorowrt kann man lesen (im 2.!), daß ein Mann eine Frau bloß zu ohrfeigen brauche und schon falle sie ihm um den Hals. Ebenfalls dort findet sich der herzerwärmende Satz: Wenn eine Frau gehorcht, darf sie sogar gebildet sein. (wörtl. Zitat!)
    Die Darstellung der Hausdame und der männermordenden Salondamen sind unfreundlich und stereotyp, eher aus den Komödien der Jahrhundertwende. Die weibliche Hauptrolle ist sooo perfekt. Die Männer sind mir viel zu gut, männlich, freundschaftlich, lieben ihre Mama über alles, treu, aufrecht... Figuren von der Bühne, nicht so echt.
    Das Buch ist immerhin von 1934, da erwarte ich Solideres.
    Eines aber stimmt bis heute: mit Geld läßt sich alles richten. Tolle message. X(
    Unterhaltsam? Na, ja, mit Anstoßen. Auf jeden Fall nicht mehr zeitgemäß.
    Ich habe es mit Erleichterung in die Bücherei zurückgetragen.
    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von anne_jette
    Ich kenne nur den Film und den fand ich genial, ( vorallem das Ende ...)
    Aber Erich Kästner finde ich sowiso klassem, ganz besonders seine Gedichte...


    Oh ja! Bei mir steht die "Lyrische Hausapotheke" im WC-Regal. Ich lese immer wieder darin und find's ganz klasse!


    LG, die Waldfee

  • Zitat

    Original von magali
    Schon im Vorowrt kann man lesen (im 2.!), daß ein Mann eine Frau bloß zu ohrfeigen brauche und schon falle sie ihm um den Hals. Ebenfalls dort findet sich der herzerwärmende Satz: Wenn eine Frau gehorcht, darf sie sogar gebildet sein. (wörtl. Zitat!)
    Die Darstellung der Hausdame und der männermordenden Salondamen sind unfreundlich und stereotyp, eher aus den Komödien der Jahrhundertwende. Die weibliche Hauptrolle ist sooo perfekt. Die Männer sind mir viel zu gut, männlich, freundschaftlich, lieben ihre Mama über alles, treu, aufrecht...
    magali


    Genau das meinte ich mit "so schön verstaubt". Es ist eben ein Roman von 1934 - das ist 70 Jahre her! Und selbst in Filmen und Büchern von 1954 sind solche Aussagen über Frauen bzw. solche stereotypen Darsteller noch die Regel...


    Das finde ich übrigens auch an seinen Gedichten so toll, dass sie das Leben und den Zeitgeist der 30er Jahre spiegeln!


    Grüße, die Waldfee

  • Zitat

    Original von Waldfee
    Genau das meinte ich mit "so schön verstaubt". Es ist eben ein Roman von 1934 - das ist 70 Jahre her! Und selbst in Filmen und Büchern von 1954 sind solche Aussagen über Frauen bzw. solche stereotypen Darsteller noch die Regel... Das finde ich übrigens auch an seinen Gedichten so toll, dass sie das Leben und den Zeitgeist der 30er Jahre spiegeln!
    Grüße, die Waldfee


    Du, ehrlich gesagt waren sie 1934, ein gutes Stück nach Aufkommen der ersten Frauenbewegung, schon weiter. Kästner verteidgt da einen höchst konservativen Männerstandpunkt. Und klar haben sich die Stereotypen in die Fünfziger fortgeschleppt. Wenn man es als 'altertümlich' liest ist das okay und unterhaltsam. Bloß sind die Stereotypen auch heut noch nicht dahingeschieden. Ich wünschte, es wäre so. Also: Achtung beim Lesen. Aber man soll natürlich auch die Klassiker lesen, die man mit etwas Vorsicht genießen muß, ganz klar.
    Kennst du übrigens Mascha Kaléko? Sicher, wenn du Gedichte von Kästner liest. Empfehlenswert
    Und für einen etwas ungetrübteren Blick auf die 30er Irmgard Keun, Gilgi
    Viel Spaß damit
    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Und weil's so schön ist, hier noch mein Lieblingsgedicht: :-)


    Sachliche Romanze


    Als sie einander acht Jahre kannten
    (und man darf sagen: sie kannten sich gut),
    kam ihre Liebe plötzlich abhanden.
    Wie anderen Leuten ein Stock oder Hut.


    Sie waren traurig, betrugen sich heiter,
    versuchten Küsse, als ob nichts sei,
    und sahen sich an und wussten nicht weiter.
    Da weinte sie schließlich. Und er stand dabei.


    Vom Fenster aus konnte man Schiffen winken.
    Er sagte, es wäre schon Viertel nach Vier
    und Zeit, irgendwo Kaffee zu trinken. -
    Nebenan übte ein Mensch Klavier.


    Sie gingen ins kleinste Café am Ort
    und rührten in ihren Tassen.
    Am Abend saßen sie immer noch dort.
    Sie saßen allein, und sie sprachen kein Wort
    und konnten es einfach nicht fassen.

  • Zitat

    Original von magali
    Kennst du übrigens Mascha Kaléko? Sicher, wenn du Gedichte von Kästner liest. Empfehlenswert
    Und für einen etwas ungetrübteren Blick auf die 30er Irmgard Keun, Gilgi
    Viel Spaß damit
    magali


    Kenne ich beide nicht, danke für den Tipp! Werde mich mal schlau machen. Ich gebe zu, ich habe auch schon anspruchsvollere Klassiker gelesen als "Drei Männer im Schnee". Mir gefiel das Buch, weil es eben so schön altmodisch und anspruchslos ist wie ein alter Schwarz-Weiß-Film! Ganz sicher darf man an Kästner nicht mit der Erwartung herangehen, etwas über die emanzipierte Frau der 30er zu erfahren...


    :wave Die Waldfee

  • Schaut mal HIER nach, auf der Homepage des micromuseums für Erich Kästner in Dresden. Das Museumskonzept ist fantastisch, und das sage ich nicht nur, weil ich selbst während des Studiums viel Zeit und Liebe mit reingesteckt habe :-]
    Ein einst kleines Projekt, das wie verrückt wächst. Geplant ist für die nahe Zukunft auch der Aufbau des virtuellen Museums, das neben dem realen dann auch Interessierten in aller Welt die Möglichkeit bietet, sich über den Dresdner Autor zu informieren.

  • Flöt, klasse!
    Danke für den Tip. Ich lese auch grad wieder in Kordons Biographie rum.
    Weißt du eigentlich, wo der Nachlaß von Kästner gelandet ist? Marbach?
    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

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  • Hallo, waldfee
    zu Kaleko mal die folgenden zwei
    Das lyrische Stenogrammheft und In meinen Träumen läutet es Sturm
    O, und noch was: Es geht auch nicht um 'höhere' und 'einfachere' Literatur, bloß, ich habe es schon häufiger gesagt, um gute und schlechte.
    Und damit zitiere ich bloß Oscar Wilde.
    Bei Kästner stelle ich halt die Stacheln, weil ich so 'ne alte Emanze bin.
    Nein, BHs habe ich noch keine verbrannt. Nicht bei den Beträgen, die LaPerla so ansetzt ;-)
    magali

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    K. Kraus

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