Hans Zach - Ich, der Alpenvulkan

  • Titel: Ich, der Alpenvulkan
    Autor: Hans Zach
    Verlag: Wero Press
    Erschienen: September 2003
    Seitenzahl: 220
    ISBN-10: 3980804984
    ISBN-13: 978-3980804981
    Preis: 9.99 EUR


    Im März dieses Jahres (2009) wurde Hans Zach 60 Jahre alt. Seit 1960 dreht sich sein Leben um die wohl faszinierendste Sportart, dem Eishockeysport. In seinem Buch „Ich, der Alpenvulkan“ erzählt aus seinem Leben als Spieler und Trainer.


    Dieser Hans Zach gehört zu den ganz großen Namen des deutschen Eishockeys. Gleichberechtigt steht er in der Reihe mit Paul Ambros (EV Füssen), Otto Schneitberger (Düsseldorfer EG), Erich Kühnhackl (Kölner EC und EV Landshut), Gert Truntschka (EV Landshut, Kölner EC, Düsseldorfer EG) und natürlich Leonard Waitl, dem legendären Kapitän des EV Füssen.


    In seinem Buch treffen sich große Namen zu einem Stelldichein, Namen die auch heute noch einen ganz besonderen Klang haben. Zu jedem dieser Namen könnte man ohne groß nachzudenken die eine oder andere Geschichte erzählen. Wer erinnert sich beispielsweise nicht an das Qualifikationsspiel gegen Polen, Ende der Sechziger. Sieg oder Absturz war die Devise. Nach zwei Dritteln lag Deutschland mit 1:4 zurück, das Spiel schien verloren – dann aber kam der sensationelle Auftritt des Leonhard Waitl. Jede Sekunde des letzten Drittels stand er auf dem Eis und trieb sein Team gnadenlos nach vorn – das Ende des Lieds war, das Deutschland dieses Spiel noch mit 6:4 gewann. Man könnte hier endlos weitererzählen – aber die Faszination des Eishockeys muss man selbst erleben, entweder als Spieler oder als Zuschauer in einer der Arenen in denen Eishockey gespielt wird. Der Eishockeyvirus, wird man von ihm befallen, ist übrigens nicht heilbar.


    Wenn man die Gelegenheit hat, Hans Zach einmal live hinter der Bande zu erleben, dann sollte man sich diese Chance nicht entgehen lassen. Immer wieder herrlich, wenn er die Streifenhörnchen zu sich heranwinkt und ihnen gehörig die Leviten wegen irgendwelcher Fehlentscheidungen/oder auch vermeintlicher Fehlentscheidungen liest. Egal wie er sich auch aufregt, nie geschieht dieses ohne das kleine Augenzwinkern.


    Zach schafft es sehr gut den Lesern diese ganz besondere Faszination dieser Sportart nahe zu bringen. Aus jedem seiner Worte spricht seine Liebe zu diesem Sport.


    Hans Zach erzählt so wie wir ihn kennen – offen, ehrlich, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen und immer gradlinig. Er gesteht Irrtümer ein, beurteilt seine eigene Arbeit durchaus auch kritisch. Er übernimmt für seine Arbeit die volle Verantwortung und sucht nicht die Schuld bei seinen Spielern oder Assistenten.


    Aber auch die Weggefährten von Hans Zach kommen zu Wort. Jeder Abschnitt dieses Buches endet jeweils mit einem Beitrag eines dieser Weggefährten, aber auch seine Familie kommt zu Wort. Hans Zach ist viel mehr als nur der Mann hinter der Bande, er ist auch der sensible Familienmensch, der echte Freund und der „Ur-Bayer“. Egal wo er auch seinen Trainerjob ausübt, seine Heimat Bad Tölz ist immer in seinen Gedanken. Gerade aus dieser Heimatverbundenheit zieht er immer neu die Energie, die für seine Tätigkeit braucht.


    Hans Zach geht nicht nach Namen, einen Bonus hat bei ihm niemand, selbst ein Marco Sturm muss sich ins Team einfügen (und macht das auch wie selbstverständlich). Immer wieder setzte Hans Zach für eine engagierte Nachwuchsarbeit ein, trifft beim DEB und der DEL aber damit auf taube Ohren. Er prangert immer wieder das Lügen in die eigene Tasche an, welches die Funktionäre im deutschen Eishockey fast bis zur Perfektion beherrschen. Zach scheint aber langsam zu resignieren, er scheint seiner Rolle als ewiger Mahner langsam überdrüssig zu sein, dabei war er es, der als Bundestrainer das deutsche Eishockey wieder auf einen steilen Weg nach oben brachte – ein Weg übrigens, der durch seine Nachfolger Poss und Krupp gerade ins Gegenteil verkehrt wird.


    Ich habe es kaum geschafft dieses Buch auch nur für eine kurze Lesepause aus der Hand zu legen. Hans Zach schreibt so, das dem Leser sofort die Bilder aus vergangenen Eishockeyzeiten wieder plastisch vor dem geistigen Auge erscheinen. Man ist quasi mittendrin und nicht nur dabei um einmal mit dem Fernsehsender DSF zu sprechen.


    Wer in eine „Eishockeyseele“ blicken will, der sollte dieses Buch lesen. Ein „absolutes Muss“ für jeden Eishockeyanhänger, aber auch die, die bisher nicht allzu viel mit diesem Sport am Hut hatten, könnten durch die Lektüre dieses Buches ja vielleicht auf den Geschmack kommen.


    Ein sehr lesenswertes Buch über jemanden, der Eishockey im wahrsten Sinne des Wortes „lebt“, dabei aber immer Mensch geblieben ist. Zurzeit ist er Headcoach bei den Hannover Scorpions und führte sie in gerade abgelaufenen Saison bis ins Playoffhalbfinale, wo die Hannoveraner nur knapp an den DEG Metro Stars scheiterten.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Danke für die Rezi, ich wusste nicht das da Hansi auch ein Buch geschrieben hat (auch wenn ichs mir eigentlich hätte denken können...)


    ich bin mir ziemlich sicher das dieses Buch ziemlich interessant ist, Hans Zach hat wahrscheinlich viel aus den Nähkästchen zu erzählen.


    Auch wenn ich ihn nicht wirklich mag, und jedes mal nur den Kopf schütteln kann wenn er auf der Bank abgeht wie sonst nochwas.... er ist auf jeden Fall eine der schillerndsten Gestalten die das deutsche Eishockey je gesehen hat :grin