'Die Liebenden von San Marco' - Teil 8

  • Cintia und Paolo machen es sich aber wirklich nicht leicht. Gerade Cintia hätte ich ein paar Mal gerne geschüttelt. Ich bin auch kein Freund vom Fremdgehen, aber ich denke, die Situation in Konstantinopel war für Paolo schon schwer genug. Sicher hätte er früher mit der Sprache rausrücken sollen, gerade was Tamina betrifft. Aber letztendlich gehört seine ganze Liebe Cintia und die macht die Schotten dicht und stellt auf Stur. Immerhin haben sie das Kriegsbeil zum Ende des Abschnitts doch noch begraben und ich hoffe, dass das jetzt auch so bleibt :-)


    Todaro hat das bekommen, was er verdient. Kann man wohl wirklich so sagen. Wir kennen seinen Auftraggeber, Cintia und Paolo ahnen es weiterhin nur. Dafür sieht es im Moment so aus, als hätte Daria ihre Finger noch bei weit mehr schmutzigen Dingen im Spiel als bislang angenommen.


    Und Niccolo, der mordet weiter im Namen der Gerechtigkeit. In meinen Augen ist er nicht besser als sein Vater. Ich würde gerne wissen, wie ihr, meine Mitleser, das seht. Er mag noch den Hauch eines Gewissens haben, ist aber auf dem besten Weg, seine Seele völlig zu verkaufen. Ich bin ja gespannt, wie es mit dem Mädchen, was er dem Kaufmann abgehandelt hat, weitergeht. Vielleicht bringt sie ihn ja zurück auf den richtigen Weg.


    Wenn ich von Lucietta lese, habe ich übrigens immer die Schauspielerin Toni Collette in ihrer Rolle als Harriet Smith in "Emma" vor Augen :-)

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Cintia und Paolo machen es sich aber wirklich nicht leicht. Gerade Cintia hätte ich ein paar Mal gerne geschüttelt. Ich bin auch kein Freund vom Fremdgehen, aber ich denke, die Situation in Konstantinopel war für Paolo schon schwer genug. Sicher hätte er früher mit der Sprache rausrücken sollen, gerade was Tamina betrifft. Aber letztendlich gehört seine ganze Liebe Cintia und die macht die Schotten dicht und stellt auf Stur. Immerhin haben sie das Kriegsbeil zum Ende des Abschnitts doch noch begraben und ich hoffe, dass das jetzt auch so bleibt :-)


    :write


    Niccolo ist zwiespältig, einesteils mordet er leicht und dann hilft er dem geschundenen stummen Mädchen.
    Wie es mit ihr wohl weitergeht.


    Spannung pur :-]


  • Ich glaube Niccolo sucht Anerkennung, die er durch seinen Vater ja wirklich nicht hatte, und vor allem Liebe trotz seiner Behinderung.

  • So den achten Teil habe ich auch gelesen. Dieses Kapitel würde ich mit dem Obergriff "Beziehungen" betiteln. Da sind Cintia und Paolo die sich wieder finden müssen, Lucietta die eigentlich mit Giacomo zusammenleben möchte aber dann mit Agostino Memmo anbandelt, Casparo der nicht mehr bei Daria leben möchte sondern bei Cintia, Juana die mit Giovanni liiert ist sowie Esmeralda und Eduardo. Viel Beziehungs hin und her bei dem es mal so aussieht :knuddel1 mal so :erzaehl und mal so :hau


    Todaro wird bei einem Überfall auf Cintia von Paolo erstochen. Wenn wir schon beim töten sind Niccolo hilft einem bedauernswerten Mädchen in Paris von Ihrem Peiniger loszukommen und tötet diesen anschliessend. Was mich an dieser Stelle interessieren würde, gibt es einen Unterschied zwischen dem was Paolo mit Todaro macht und dem was Niccolo mit dem Peiniger des Mädchens macht? Ok Niccolo tötet den Peiniger erst nachdem er dem Mädchen geholfen hatte. Aber sonst?


    Wie schon erwähnt kommt die Handlung in diesem Teil nicht so recht vom Fleck und geht im Beziehungsallerlei etwas unter. Ich habe das Gefühl das dies die Ruhe vor dem Sturm im letzten Kapitel ist. Ich erwarte das es auf den letzten 100 Seite turbulent zu und her geht. Mal sehen...

  • Zitat

    Original von sapperlot
    Was mich an dieser Stelle interessieren würde, gibt es einen Unterschied zwischen dem was Paolo mit Todaro macht und dem was Niccolo mit dem Peiniger des Mädchens macht? Ok Niccolo tötet den Peiniger erst nachdem er dem Mädchen geholfen hatte. Aber sonst?


    Für mich schon. Paolo tötet Todaro aus der Situation heraus, dass Todaro versucht, Cintia zu vergewaltigen und vermutlich mit dem Gedanken ihren anschließenden Tod zu verhindern.


    Niccolo handelt nicht Affekt sondern plant die Tat ganz genau. Also mit vollem Vorsatz.

  • Das mit der Planung und dem Vorsatz habe ich auch bedacht. Hätte es etwas geändert wenn er den Peiniger sofort getötet hätte? Ich meine der Peiniger hätte vom Mädchen nie losgelassen wenn er dafür nicht das Pferd und den Sattel gekriegt hätte. Ohne dieses Angebot wäre es unweigerlich zu einem Streit der beiden mit einer "Notwehrsituation" gekommen bei dem Niccolo den Peiniger hätte töten können.


    Die andere Lösung einfach wegzusehen und weiterzugehen kann ja auch nicht die Lösung sein. Dies hätte ich als arg gefühllos empfunden. Ausserdem hätte diese Variante nicht zum Charakter von Niccolo gepasst.

  • Naja, er hätte ihn ja auch niederschlagen, fesseln und liegen lassen können. Damit wäre er dann von seinem bisherigen Weg abgewichen. Ich finde alleine den Vorsatz und das Ausführen der Tat schon rechts skrupellos. Er tötet einfach so. Zwar mit Unbehagen aber nicht wirklich mit schlechtem Gewissen.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Das Problem Nicollos ist dieses totale Fehlen von Liebe in seinem Leben, selbst seine Hingabe an Cintia wird ja nicht erwidert und erfüllt.


    vermutlich wäre er anders geworden, wenn er nicht sein Leben lang immer auf Ablehnung gestoßen werde. Die fehlende Liebe wäre eventuell durch Anerkennung und das Gefühl "was ich tue, wird respektiert" kompensiert worden. Ständig nur geben und nichts dafür zu bekommen verbittert einen Menschen aber wohl zwangsläufig. Ich fand halt nur dieses "meine Taten sind durch meine Liebe zu Cintia geheiligt" furchtbar erschreckend.

  • Zitat

    Original von Bouquineur


    vermutlich wäre er anders geworden, wenn er nicht sein Leben lang immer auf Ablehnung gestoßen werde. Die fehlende Liebe wäre eventuell durch Anerkennung und das Gefühl "was ich tue, wird respektiert" kompensiert worden. Ständig nur geben und nichts dafür zu bekommen verbittert einen Menschen aber wohl zwangsläufig. Ich fand halt nur dieses "meine Taten sind durch meine Liebe zu Cintia geheiligt" furchtbar erschreckend.


    Nicolo, der Rächer der Witwen und Waisen. Was mich erschreckt ist, dass er gar nicht versucht, die Verbrecher dem Gesetz zu überantworten, sondern selbst als Vollstrecker auftritt. Bei seiner Kohle hätte es ein leichtes sein müssen, die Verantwortlichen bestrafen zu lassen.

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Für mich gibt es einen deutlichen Unterschied zwischen Paolos Tat und Niccolos Morden.


    Während Paolo in dem Moment wirklich in Notwehr handelt und Cintia beschützen will, handelt Niccolo mit vollem Vorsatz und ohne Not aus einem Rachegefühl heraus. Das sind meiner Meinung nach zwei völlig verschiedene paar Schuhe.


    Aber Beowulf hat völlig recht. Wie soll er den Wert eines Menschenleben schätzen, wenn sein eigenes Leben weder ihm noch anderen je etwas wert gewesen ist. Von Liebe mal ganz zu schweigen.




    Habe ich eigentlich schon einmal erwähnt, dass mir Imelda sehr gut gefällt? Sie ist wirklich klasse.



    Auf jeden Fall bin ich nun gespannt, was die letzten 100 Seiten für uns bereit halten. Es ist ja noch einiges zu klären. Was hat Daria nun wirklich getan, was Eduardo. Was wird aus Esmeralda? Und wo bitte ist Gregorio geblieben. Kommt Niccolo zurück und was wird aus dem geretteten Mädchen. Das sind ziemlich viele lose Fäden, die sich da noch verknüpfen müssen auf den letzten Seiten.


    Ich mache mich jetzt gleich an den Endspurt.

  • Niccolo scheint gefallen am töten zu finden. Der Spruch das es ein Pivileg sei so schnell zu scherben klingt wie aus einem billigen Groschen Roman. Ich denke er fühlt sich so richtig männlich und vollwertig und ist somit nicht besser als sein Vater.


    Daria ist so unscheinbar geworden. Denke nicht das sie Casparos auszug einfach so hin nimmt. Für das hat sie viel zu viel stolz.


    Und ja auch ich hätte Cintia mehr als einmal ein Eimer kaltes Wasser über den Kopf leeren wollen. Ich denke mal die Situation von Paolo war wirklich so das er nie wusste wann er heim kehrt und was er da vor finden wird. Und sie darf sich ja glücklich schätzen ist er so ehrlich zu ihr.


    Bin sehr, sehr neugierig auf den Schluss. Und eigentlich mags micch das es schon bald zu ende ist. Es gehört zu den Büchern die für mich ruhig doppelt so dick sein dürfen. :-]

  • Obwohl ich Niccolos Morden auch nicht gutheiße, mag ich ihn inzwischen trotzdem sehr, vielleicht aus Mitleid!? Auf jeden Fall ist sie für mich eine der komplexesten und widersprüchlichsten Figuren in der Geschichte, gefällt mir sehr!

  • Auch ich habe nun den 8. Teil abgeschlossen und bin einerseits entsetzt über die leichtfertigen Morde die Niccolò so insgesamt begeht, andererseits ist er so hilfsbereit und nett zu dem Mädchen.
    Dass Cintia so schmollt, kann ich nur teilweise verstehen. Es könnte jetzt doch so schön sein.


    Aber es bleibt spannend bis zum Schluss.


    Viele Grüße
    Sabine