Kurzbeschreibung lt. amazon.de:
Regungslos steht Sebastian an Bord des Piratenschiffes. Er beobachtet das tosende Meer unter ihm und wartet gespannt, wann der Kapitän das nächste Mal Befehl zum Entern gibt. Doch noch bevor ein neues Opfer ihren Weg kreuzt, steigt dichter Nebel auf und verhindert jede Sicht. Wie aus dem Nichts zeichnen sich plötzlich die Konturen eines riesigen Schiffes ab, das genau auf sie zukommt. Ein Schrei des Entsetzens geht durch die Mannschaft. Das Schiff hat blutrote Segel und fährt durch sie hindurch, als wären sie Luft. Sebastian gefriert das Blut in den Adern. Das war der Fliegende Holländer – das legendäre Geisterschiff, das Tod und Verderben bringt ...
Meine Meinung:
Zunächst einmal: Das Buch macht optisch was her. Sowohl außen als auch innen sieht es wirklich gut aus. Soviel zu dem, was ich mit Bestimmtheit sagen kann. Jetzt wird es nämlich schwieriger, denn "Piratenblut" hat mich mit ambivalenter Meinung zurück gelassen.
Eine der ersten Dinge, die mir aufgefallen sind, dass die Namen im Buch etwas "unpiratisch" gewählt sind, allerdings ist das sicher Ansichtssache und ich hab mich nach einer Weile auch daran gewöhnt. Eigenartiger fand ich da die Darstellung der Piraten-Charaktere. Im Buch geht es für Jugendbuchverhältnisse relativ blutig zu, allerdings wirkten für mich die Piraten an anderen Stellen etwas sanft und vernünftig. Für Seeräuber, die keine Skrupel beim Entern von Schiffen und Bestrafen von Menschen haben, fand ich das etwas eigenartig, aber auch das mag Geschmackssache sein. Was mir allerdings gefallen hat, waren die Protagonisten an sich - sie sind mir richtig ans Herz gewachsen und ich war gern mit ihnen unterwegs.
Bei der Sprache bin ich ebenfalls zweigeteilter Meinung: Sie passte für mich nicht in die Atmosphäre des historischen Abenteuerromans. Nicht nur, dass die Geschichte im Präsent geschrieben ist, nein, die Gedanken vom Protagonisten Sebastian werden manchmal ziemlich vereinfacht ausgedrückt. Vom Lesespaß hat mich das allerdings nicht sonderlich abgehalten und es war zwar manchmal etwas irritieren, aber nie nervig oder störend.
Damit wären wir bei der Story. Was soll ich sagen? Während des ganzes Buchs wird Sebastians Werdegang erzählt, daher fehlte mir hin und wieder das Motiv warum bestimmte Dinge passieren. Am Ende werden sie zusammen gefügt, aber das bündelt sich, sodass zu Beginn bei mir der Eindruck entstand, dass ein bisschen der rote Faden fehlt. Das klingt alles recht negativ, aber ich möchte betonen, dass mir die Geschichte echt gut gefallen hat und Spannung aufkam. Meines Erachtens war die Story auch nicht komplett vorhersehbar.
Außerdem haben mir die vielen seemännischen Begriffe gefallen (die hinten im Glossar erklärt werden) - das hat den Ausdruck aufgebessert und für mehr Atmosphäre gesorgt.
Insgesamt ist das Buch ein schöner Schmöker, den ich empfehlen kann, sofern ihr mit den angesprochenen Kritikpunkten kein Problem habt. Ich konnte in eine Piratenwelt abtauchen und wurde insgesamt gut unterhalten. In meiner persönlichen Bewertung hat "Piratenblut" die Note 1,7 bekommen.
Viel Spaß mit dem Buch wünscht euch
LadyBrittany