Ich musste gerade so lachen, über den Titel dieses Buches :lache.
"Die Lebküchnerin" - *Tränen aus den Augen wisch*
Worum es geht, weiß man leider noch nicht.
Ich musste gerade so lachen, über den Titel dieses Buches :lache.
"Die Lebküchnerin" - *Tränen aus den Augen wisch*
Worum es geht, weiß man leider noch nicht.
:wow,das :wowist jetzt kein Scherz :lache?
ZitatOriginal von Steena
Ich musste gerade so lachen, über den Titel dieses Buches :lache.
"Die Lebküchnerin" - *Tränen aus den Augen wisch*
Ja, das ist der 2. Teil zu "Der Lebkuchen".
Ob es noch eine "Tochter der Lebküchnerin" geben wird?
Bestimmt, Eskalina! Der Titel ist ja wirklich... Mir fehlen die Worte. Oder ist es endlich die heißersehnte Satire? Wo die Autorin doch u.a. Kabarettistin sein soll. Falls nicht, schlage ich als nächsten Titel "Die Kabarettistin" oder "Die Amme der Kabarettistin" oder oder oder vor.
ZitatOriginal von CorinaB
Übrigens habe ich auch einen der von Wahnfried genannten Aubrey-Romane im Schrank. Ein gutes Recherchematerial, wenn man über Seefahrt schreiben möchte. Aber heutzutage würde ich denken, dass das Kassengift ist, denn der allgemeine Lesergeschmack tendiert zur Frau.
Ich erinnere mich nur gerade an den vergangenen Samstag, als ich im Thalia glücklich mit Band 18 oben genannter Serie zur Kasse schritt und von der Verkäuferin sofort die Frage kam 'Soll ich es als Geschenk einpacken?'
Und auf mein 'Nein, das möchte ich selbst lesen' kam erstmal ein komischer Blick. Anscheinend wollte es nicht in ihr Weltbild, dass auch Frauen gern marinehistorische Romane lesen, und nicht nur 'Mittelalter-Powerfrauen'.
Ich frage mich nur, was der gute Jack Aubrey tun würde, wenn ihm plötzlich 'Die Leutnantin' vor die Nase gesetzt würde. Wo er Frauen an Bord doch immer so verteufelt *kicher*
ZitatOriginal von Rattentod
Und auf mein 'Nein, das möchte ich selbst lesen' kam erstmal ein komischer Blick. Anscheinend wollte es nicht in ihr Weltbild, dass auch Frauen gern marinehistorische Romane lesen, und nicht nur 'Mittelalter-Powerfrauen'.
Tja, wäre es Band 2 gewesen, hättest Du ihr erklären können, daß da wild geflirtet und geliebt wird.
Habe gerade meine deutschen Titel überprüft, tatsächlich, nicht ein einziger "weiblicher" Titel.
PS: Schön, in der freien Wildbahn, abseits der einschlägigen Foren O'Brian-Leser zu finden.
Gibt's da eigentlich schon wissenschaftliche Untersuchungen des Genres? Mir fiel gerade auf, dass es doch auffallend oft um Frauen geht, die aufgrund ungünstiger Lebensumstände einen Beruf ergreifen und das dann alles ganz prima geregelt kriegen, goldschmieden, Lebkuchen backen, Perlen sticken, Papst werden.
Muss dieses Lebensmodell, als historischer Unterhaltungsroman verbrämt, heute noch propagiert werden? Oder geht's in den Büchern um was ganz anderes? Ich rede hier von Dingen, von denen ich keine Ahnung habe, weil ich immer nur aus Versehen historische Romane lese
Mir sind noch keine untergekommen.
Historikerinnen sind wohl eher gestraft, wenn sie derartige Bücher lesen müssen, vielleicht wagen sich Soziologinnen, Germanistinnen oder Kulturwissenschaftlerinnen an das Thema?
Die aktuelle Politik allerdings zeigt, daß dieses Lebensmodell ganz sicher propagiert werden muß. Zum einen bekommt die BRD regelmäßig Rügen von der UNO wie von der zuständigen EU-Kommission, weil die ökonomische Gleichstellung von Frauen hierzulande nicht durchgesetzt ist.
Vor noch gar nicht langer Zeit habe ich im Radio ein Interview mit einer Privat-Dozentin der FU FB Erziehungswissenschaften gehört, die herausgefunden hat, daß die Arbeitsämter Mädchen nicht auf technische Berufe hinweisen, weil das Personal, das für Mädchen zuständig ist, keine Ahnung von diesen Möglichkeiten hat. Das ist nur ein Bausteinchen.
Ein anderes ist die Frage der Vereinbarkeit von Kindern und Beruf. In Zeiten, in denen die Trennung von Haus und Arbeit noch nicht so organisiert war wie heute, gab es so manches Problem z.B. mit der Versorgung von Kindern nicht. Man muß auch sehen, daß diese Romane fast immer im bürgerlichen Umfeld spielen. Arme Leute, Tagelöhner, Dienstboten, Unfreie, die in ihrem Stand bleiben (was für die Mehrheit der Bevölkerung zutraf) sind keine Heldinnen für solche Bücher. Man findet stets recht gut situierte häusliche Umstände. wenn nicht am Beginn der Geschichte, dann spätestens am Ende.
Tatsächlich ist die BRD, was die Gleichstellung von Frauen anbelangt, im internationalen Vergleich rückständig. (Das als Antwort auf Deine Frage, ob man ein solches Lebensmodell mot tatkräftigen Frauen, die neue Entfaltungsmöglichkeiten suchen, propagieren muß. JA!!!)
Diese Art Romane aber sind in meinen Augen nicht als etwaige kämpferische Manifeste für die Emanzipation zu verstehen.
Es gibt viele Gründe, derartige Bücher zu lesen, die sich mischen und kreuzen.
z.B.
... möchte man dadurch die Vergangenheit verbessern/zurechtrücken, die einer aus Unkenntnis schrecklich und furchtbar vorkommt. (Das liest man dann in Rezensionen etwa als 'bin ich froh, daß ich nicht im Mittelalter gelebt habe')
... bekämpft man damit aber auch aktuelle Ängste, weil der Konflikt im Buch ja in der Regel gut ausgeht. Irgendwelche kriegen sich immer und werden glücklich.
Das (unpolitische) Verständnis von der heutigen Zeit als modern und aufgeklärt = GUT wird bestätigt. Das ist enorm wichtig. Wir leben in der besten aller Zeiten. Gleich, wie schlimm es heute ist, so schlimm wie im Mittelalter ist es nicht.
Dann trifft es natürlich im Kern unser als vorbildlich angesehenes Lebens-Modell. Per aspera ad astra. Wer sich anstrengt und kämpft, die wird glücklich.
Ein Scheitern am Ende ist selten und wenn, ist die Roman-Figur von Anfang an negativ oder zumindest mit einem Makel behaftet.
Nicht wenige dieser Romane erfüllen genau die Funktion, die bis ins 19. Jahrhundert die klassischen Märchen erfüllt haben. Die Schwache siegt über den Starken, sie bekommt das halbe Königreich und die Hand des Prinzen.
Grundsätzlich aber ist zu beachten, daß es sich hier um Unterhaltungsliteratur handelt. Zum Schwärmen, zum Träumen, zum Schwelgen, zum angenehmen Zeitvertreib. Kostüme und Kulissen gehören dazu. Auch die Prosecco-nippenden, Prada tragenden Luxusweibchen in einem anderen Genre sind de facto verkleidet und bewegen sich vor Kulisssen, Londons etwa oder New Yorks, wie ihre Schwestern im Reifrock vor der Kulisse von Versailles.
Ebenso wie Anwältinnen oder Ermittlerinnen in Thrillern.
Alles nur Theater.
magali
ZitatAlles anzeigenOriginal von Grisel
Tja, wäre es Band 2 gewesen, hättest Du ihr erklären können, daß da wild geflirtet und geliebt wird.
Habe gerade meine deutschen Titel überprüft, tatsächlich, nicht ein einziger "weiblicher" Titel.
PS: Schön, in der freien Wildbahn, abseits der einschlägigen Foren O'Brian-Leser zu finden.
Irgendwelche stillen heimlichen Leser müssen für den Erfolg der Bücher ja verantwortlich sein. Obwohl ich hin und wieder auch im Bolitho-und-Co-Forum stumm als Gast mitlese.
Im englischen gibt es allerdings zwei weibliche Titel:
- The surgeon's mate (Band 7)
- Clarissa Oakes (Band 15)
Aber ich glaube, bei 'Die Liebhaberin des Chirurgen' wären die Freunde marinehistorischer Literatur vermutlich geflohen
Dabei würde sich Diana Villiers' Leben gut für ein 'Die XYZin'-Buch eignen. Bloß gibt es ja letztendlich kein Happy End für sie
The surgeon's mate würde ich nicht unbedingt als weiblichen Titel bezeichnen. Sicher wenn man weiß, was dahinter steckt, aber wenn ich in England ein Buch dieses Titels sehen würde ohne den Inhalt/Klappentext zu kennen würde ich nicht unbedingt auf die "Liebhaberin" kommen.
Vermutlich bin ich da etwas ungerecht, da ich nur wenige ininnen Romane gelesen habe (erinnere mich an Avalon von Marion Zimmer-Bradly, die Pharaonin von Pauline Gedge und ein oder zwei andere von Susanne Schreiber). Gerade im Vergleich zu O'Brian zeigt sich doch der Unterschied zwischen einem Roman im historien Kostüm und einem Roman welcher einen wie ich finde recht guten Einblick in die historischen Lebensverhältnisse ermöglicht.
Bei dem Band der Aubrey Reihe bei dem es um Clarissa Oakes geht, bekommt man, wie ich meine, einen wesentlich besseren Eindruck über die Lebensweise von Frauen in früheren Zeiten, als es die meißten historischen Romane um erfolgreiche Karrierefrauen aus den Zeiten der Cholera vermitteln wollen.
ZitatOriginal von Batcat
Hier wird das Geheimnis um die Lebküchnerin gelüftet.
Dann ist es wohl doch nicht die lange überfällige Satire. Und die Dame auf dem Cover sieht zudem ziemlich dröge aus.
Für mich persönlich kann ich nur sagen, dass ich in letzter Zeit durchaus mal zu einem "Die ...in"-Titel gegriffen habe, sofern die (Eulen-Rezis) trotzdem gutes Lesefutter versprachen. Andererseits bin ich erst in den letzten Tagen bei meiner Suche nach historischen Romanen auf Bernard Cornwell gestoßen. Normalerweise würde ich um seine Bücher einen weiten Bogen machen, weil ich ständiges Schlachtengetümmel nicht wirklich soo prickelnd finde. Verspreche mir davon aber mehr als von der "Wanderhure Teil 9 3/4". Und irgendwo auf meinem SUB liegt noch "Long John Silver" von Björn Larsson.
ZitatOriginal von Fandorina
Und irgendwo auf meinem SUB liegt noch "Long John Silver" von Björn Larsson.
Das Buch kann ich nur empfehlen, mir hat es damals sehr gut gefallen.
Die 'weiblichen' O'Brian-Titel waren auch eher als Scherz gemeint, damit ich nicht völlig off-topic wurde
ZitatOriginal von Rattentod
Das Buch kann ich nur empfehlen, mir hat es damals sehr gut gefallen.
Na, das klingt ja mal nicht übel.
Gibt es eigentlich bekennende "Die ...in"-Leser männlichen Geschlechts?
ZitatOriginal von Zimööönchen
The surgeon's mate würde ich nicht unbedingt als weiblichen Titel bezeichnen. Sicher wenn man weiß, was dahinter steckt, aber wenn ich in England ein Buch dieses Titels sehen würde ohne den Inhalt/Klappentext zu kennen würde ich nicht unbedingt auf die "Liebhaberin" kommen.
An die beiden Titel mußte ich auch sofort denken. Gerade "Surgeon's mate" ist ein schönes Wortspiel. Allerdings, wäre das Buch als, wie von Rattentod vorgeschlagen, "Die Liebhaberin des Chirurgen" erschienen, das wäre ein Bestseller geworden.
Oder, "Clarissa Oakes" als "Die Strafgefangene". Ne, das klingt zu streng. Vielleicht "Die Erbin der Schuld". Das ist schön!
Obwohl ich finde, daß man O'Brian gar nicht als Maßstab nehmen sollte. Der schrieb für mich auch abseits der Schema-Bücher - die ich jetzt durchaus nicht in Bausch und Bogen abwerten will, sie interessieren mich nur nicht - in einer anderen Liga als die meisten anderen Autoren historischer Romane.