Bobby Henderson: Das Evangelium des Fliegenden Spaghettimonsters

  • Zitat

    Original von Tom
    Delphin : Ich habe nichts dergleichen behauptet. Wir Pastafaris* sind in dieser Hinsicht sehr leidenschaftslos. Dein Quatsch ist genauso gut oder wahr oder erstunken und erlogen wie unserer und alle anderen Quatschvarianten.


    Pah! Mein Quatsch ist wahrer als Deiner.


    ;-)


    Zitat

    Original von Iris
    gesegnet seien seine (ihre?) heiligen Hufe, die niemals mögen beschlagen werden!


    Ihre! Die Dame (Der Friede sei mit Ihr) ist schließlich eine Lady. :putzen Nicht, dass sie schon mal jemand gesehen hat.

  • Zitat

    Original von Tom
    Falls jemand glaubt, Delphin würde Quatsch erzählen:


    http://de.wikipedia.org/wiki/U…ares_rosafarbenes_Einhorn


    Jetzt wird 's kompliziert! :gruebel


    Wenn das inzwischen in der Wikipedia steht, hat sich das ja ein anderer ausgedacht, und wenn nur Delphin daran glaubt, ist es nach Toms Prämisse logisch zwingend Quatsch.
    Es sei denn, die Wikipedia-Autoren haben das nur von Delphin und niemand außer ihr, die sich das ausgedacht hat, glaubt das. Dann muss es kein Quatsch sein.


    Denn aus Toms Prämisse folgt: Wenn man glaubt, was man sich selbst ausgedacht hat, muss das, was man glaubt, kein Quatsch sein -- das gilt nur, wenn sich das andere ausgedacht haben.


    Wenn man allerdings dem Wikipedia-Artikel glaubt, der aufschreibt, was sich vermutlich andere ausgedacht haben (die Quatsch-Problematik lasse ich der Verständlichkeit halber jetzt mal weg), wird dann nicht der Inhalt des Artikels Quatsch?


    Und wenn das so wäre, gälte das nicht für alle Wikipedia-Artikel? Also ... dass sie dann Toms Prämisse zufolge Quatsch sind, sobald man glaubt, was da steht, weil es ja andere zusammengeschrieben haben?
    :gruebel


    Nicht auszudenken, was daraus folgt, wenn man Toms Prämisse verallgemeinert ... :wow


  • Nein, andersherum. Tom hat gesagt:


    Zitat

    Als religiös bezeichnet man Menschen, die irgendwelchen Quatsch glauben, den sich andere ausgedacht haben.


    Ausgedachter Quatsch war es vorher schon, ob wir dran glauben oder nicht. Wenn ich es mir ausgedacht hätte und niemand dran glauben würde außer mir, wäre es auch Quatsch. Möglicherweise würde man es dann aber Wahn nennen und nicht Religion. ;-)


    Dass wir an den Quatsch glauben, den andere Menschen sich ausgedacht haben, macht uns (Tom und mich meine ich hier) zu religiösen Menschen. Wenn viele Menschen dran glauben, wird die Religion des Fliegenen Spaghetti Monsters und die des Unsichtbaren Rosafarbenen Einhorns (bbhhh) irgendwann zur Weltreligion. :-]

  • Zitat

    Original von Delphin
    Nein, andersherum.


    Ach soooooooooooo!
    Religiös ist also jemand, der etwas glaubt, dass a) andere sich ausgedacht haben und das b) Quatsch ist, wobei a) und b) logisch gleichwertig sind.
    Okay, jetzt hab sogar ich es kapiert.


    Dann stellt sich bloß die Frage, woran sich bemisst, ob etwas Quatsch ist oder nicht, was andere sich ausgedacht haben. Also, ich meine, wer die Kriterien festlegt und welche Kriterien das sind.


    Ich weiß, ich hab da so eine beschissene Vorprägung, weil ich etwas glaube, dass sich andere (Platon, Aristoteles, vermutlich auch Sokrates) ausgedacht haben, nämlich dass man schon Bescheid wissen sollte über die Kriterien, nach denen Einfälle, also Ausgedachtes, als richtig oder als Mondkalb beurteilt werden. Deshalb wüsste ich halt gerne, was für Kriterien das sind und wie die zustande kommen und wer da maßgeblich die Richtigen ist, denen man da glaubt. und warum die die Richtigen sind -- also nach welchen Kriterien man da vorgehen soll.

  • Zitat

    Wenn das inzwischen in der Wikipedia steht, hat sich das ja ein anderer ausgedacht, und wenn nur Delphin daran glaubt, ist es nach Toms Prämisse logisch zwingend Quatsch.


    Ha. Netter Versuch. Da (in meinem Ausgangsposting) steht aber nicht, dass alles Quatsch wäre, was sich andere ausdenken.

  • Mein Gott, das entwickelt sich hier ja zu einem richtigen Glaubenskrieg im Kleinformat...


    Also ich musste vor ein/zwei Jahren mal nen Vortrag in Reli über Creationismus und Intelligent Design halten und bin während der Recherche auf diese Buch gestoßen.
    Naja, da ich allgemein kein Unterstützer irgendeiner Religion bin hab ich mir das Buch gekauft und fand es echt witzig.
    Ich find diese Art der offenen Kritik gut, gerade weil ich die momentane Entwicklung mancher Abspaltungen des Christentums echt gruselig finde.
    Davon mal abgesehen: klar ist alles Quatsch, was man sich, bzw. andere sich ausdenken, solange es ausgedacht ist, ist es ja nicht belegt, oder?

  • Zitat

    Original von Tom
    Ha. Netter Versuch. Da (in meinem Ausgangsposting) steht aber nicht, dass alles Quatsch wäre, was sich andere ausdenken.


    Das habe ja inzwischen sogar ich kapiert. :anbet


    Deshalb ja auch meine Fragen -- Zitat:

    Zitat

    Dann stellt sich bloß die Frage, woran sich bemisst, ob etwas Quatsch ist oder nicht, was andere sich ausgedacht haben. Also, ich meine, wer die Kriterien festlegt und welche Kriterien das sind.


    Ich weiß, ich hab da so eine beschissene Vorprägung, weil ich etwas glaube, dass sich andere (Platon, Aristoteles, vermutlich auch Sokrates) ausgedacht haben, nämlich dass man schon Bescheid wissen sollte über die Kriterien, nach denen Einfälle, also Ausgedachtes, als richtig oder als Mondkalb beurteilt werden. Deshalb wüsste ich halt gerne, was für Kriterien das sind und wie die zustande kommen und wer da maßgeblich die Richtigen ist, denen man da glaubt. und warum die die Richtigen sind -- also nach welchen Kriterien man da vorgehen soll.


    Zitat Ende --, die weiterhin einer Beantwortung harren.



    Nachklapp xyo :
    Nein, nein, das ist kein Glaubenskrieg. Ich will nur verstehen, was wirklich gemeint ist.

  • So viel Wirbel um ein altes Buch... *gähn*


    Habs gelesen, fand es herrlich amüsant, ist aber bestimmt schon 5 Jahre her....auf jeden Fall vor den Eulen, glaub ich... :gruebel


    Herrlich, daß hier mal wieder ein Glaubenskrieglein dazu ausbricht, zeigt nicht gerade das, daß Religion nichts Gutes sein kann, wenn es sogar hier regelmäßig zum Kleinkrieg führt?


    Laut den Gläubigen ist es absolut in Ordnung an einen übers Wasser gehenden Bärtigen zu glauben, nicht ok ist es, zu glauben, daß dies Quatsch ist, gleichzeitig wird aber darum gebeten, daß man glauben darf, was auch immer man will..... warum darf ein Tom also nicht glauben, daß Glaube Quatsch ist? Bzw. warum darf er das nicht aussprechen und warum fühlen sich die Glaubenden durch diesen Glauben dann immer so schrecklich angezieselt, daß sie meinen ihren ansich unanfechtbaren Glauben verteidigen zu müssen?


    Versteh ich nicht... :gruebel

  • Ergänzung: Ich möchte deshalb vorschlagen, zwischen akzeptablem Quatsch und unhaltbarem Quatsch zu unterscheiden. Akzeptabler Quatsch ist die Annahme, das FSM sei Schöpfer und Lenker des Universums. Die Behauptung, es gäbe eine Gravitationskraft, ist ebenfalls akzeptabler Quatsch. Unhaltbarer Quatsch ist z.B. Russells Teekanne, weil wirklich niemand eine Teekanne braucht, die zwischen Erde und Mars herumfliegt, weil der Tee da viel zu schnell kalt wird. Oder eine Hölle - auch unhaltbarer Quatsch.

  • Zitat

    Original von Tom
    Unhaltbarer Quatsch ist z.B. Russells Teekanne, weil wirklich niemand eine Teekanne braucht, die zwischen Erde und Mars herumfliegt, weil der Tee da viel zu schnell kalt wird.


    Quatsch. Vielleicht kannst Du nicht nachvollziehen, warum eine Teekanne zwischen Erde und Mars herumfliegen sollte, aber Russels Teekannes Wege sind unergründlich und die Gründe für Ihre Existenz liegen außerhalb des menschlichen Erfahrungsbereiches und sind mit dem endlichen menschlichen Verstand nicht zu erfassen. :schlaeger

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Versteh ich nicht... :gruebel


    Kann ich dir sagen. Die ganze Diskussion hier geht mir am Arsch vorbei, jeder soll das glauben was er will oder eben auch nicht. Auch kann jemand seine Meinung zum religiösen Glauben kundtun, auch das möchte bitte auch so sein. Schließlich lebt ein Forum hiervon.


    Behauptet jemand allerdings, Gläubige wären humorbefreit, pißt mich das an. Weil es nicht stimmt und mich persönlich betrifft. Punkt.


    Ich jedenfalls störe mich nur an dieser Äußerung, sonst nüscht - und ich kann den Tom auch immernoch gut leiden. Mal schauen, wie lange noch :[



    :lache

  • @Inso:


    Ich schrub:


    Zitat

    ... und humorbegabten Weltreligionsanhängers. Davon allerdings gibt es nicht allzu viele.


    Da steht nicht: Keine. Sondern: Nicht allzu viele. Verhältnismäßig können das auch Millionen sein. Wenn ich das richtig sehe, bist Du hier einer von vieren. Also sind wahrscheinlich fünfundzwanzig Prozent der Christen/Muslime/Juden nicht ganz humorfrei. Aber ich kann irren. ;-)

  • @BJ: Dies ist kein Glaubenskrieg! Ich kritisiere ja nicht mal. Ich will's doch wirklich bloß verstehen.



    Zitat

    Original von Tom
    Iris : Ein System kann sich selbst keine Kriterien zur Validierung geben, und Axiome sind bestenfalls Hilfskonstrukte.


    Das ist gut systemisch gedacht, aber das war nicht meine Frage, lieber Tom. :-)



    Auch der Russellsche Vergleich mit der Teekanne haut nur bedingt hin, weil der ja davon ausgeht, dass das Spaghettimonster, Unsichtbares rosa Einhorn oder Gott -- wurscht wie man 's nennt -- als Schöpfer innerhalb des Systems erkennbar sein müsse, um bewiesen zu sein.


    Das allerdings ist ein altbekanntes Henne-Ei-Problem, denn Vorrangiges kann ich aus Nachrangigem nicht beweisen. Logik erlaubt keine Umkehrschlüsse, schon gar nicht in der Empirie.


    Ergo ist das Teekannenbild bestenfalls für die christliche Lehre von der Menschwerdung Gottes in Jesus Christus relevant.
    Der ist allerdings mit empirischen Mitteln nicht mehr fassbar, da er vor etwa 2 Jahrtausenden als Mensch aus dem Universum verschwand ist, wie Caesar, Karl der Große, der Alte Fritz und jede/r von uns nach seinem Tod empirisch aus diesem Universum verschwindet und "nur" noch in der Erinnerung fassbar ist (und auch das meist nur zeitweilig) -- aber eben nicht oder sagen wir mal mit rasch schwindender Wahrscheinlichkeit empirisch messbar oder belegbar.


    Ein nettes, aber schlicht unsinniges Bild, das ausschließlich innerhalb der eigenen Weltanschauungsgemeinschaft Relevanz hat. :-)



    Delphin, wenn die Wege der Russellschen Teekanne unergründlich sind, ist sie keine Teekanne. ;-) Denn eine Teekanne ist per se immer nur eine Teekanne, nämlich ein Ding gefertigt zu einem bestimmten Zweck.
    Spaghettimonster und unsichtbare rosa* (?) Einhörner hingegen sind etwas ganz anderes: Denn sie haben den jeweiligen Religionen zufolge das Universum geschaffen und erhalten es.
    Das aber behauptet Russell nicht von seiner Teekanne. Da geht 's nur um eine Existenzfrage.

  • Zitat

    Original von Insomnia
    [quote]Original von Babyjane


    Behauptet jemand allerdings, Gläubige wären humorbefreit, pißt mich das an. Weil es nicht stimmt und mich persönlich betrifft. Punkt.


    :write Danke, Insomnia, das trifft so ungefähr das, was ich auch meine.
    Zudem stört mich noch, dass das, woran Menschen glauben, als Quatsch bezeichnet wird. Sehr sogar. "Denn eigentlich ist egal, welchen Quatsch man glaubt." Und nein, das ist eben nicht egal, für denjenigen, der glaubt.


    Für mich klingt diese Rezension herabsetzend, Gläubige werden nicht ernst genommen, es wird sich über sie lustig gemacht.


    und @BJ


    ich seh das hier nicht als Glaubenskrieg, sondern als Diskussion über Toleranz und gute Kinderstube. Ich verwahre mich lediglich gegen diese Respektlosigkeit Andersdenkenden gegenüber.
    Ich sag ja auch nicht zu Tom, dass er bescheuert ist, weil er an nichts glaubt.


    und Tom


    Wieso maßt du dich an, zu entscheiden, wie viele Prozent der Gläubigen Humor haben? Nur weil sie deine Art von Humor unter der Gürtellinie nicht teilen?
    Ich bin ganz sicher ein humorvoller Mensch, aber für diese Art Humor, sich über Andersdenkende lustig zu machen, fehlt mir einfach die Antenne. Das heißt dann aber nicht gleich, dass man humorlos ist.

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)