Logikfehler in Büchern

  • Zitat

    Original von serpent


    Genau der Satz ist mir beim Lesen auch noch aufgefallen! Hab mich noch gewundert und dachte: "Hieß der Typ nicht Paris?". Aber weil ich mir nicht ganz sicher war, hab ich es einfach nicht weiter beachtet. Gut zu wissen, dass meine Intuition nicht falsch war ;-)


    Hm, also ich kenne die Redewendung... Jemanden nach Paris, Köln, Hamburg verheiraten :grin
    Heißt halt, dass sie danach da leben wird.

    "Show me a girl with her feet planted firmly on the ground and I'll show you a girl who can't put her pants on." (Annik Marchand)

  • Zitat

    Original von Zimööönchen


    Hm, also ich kenne die Redewendung... Jemanden nach Paris, Köln, Hamburg verheiraten :grin
    Heißt halt, dass sie danach da leben wird.


    Sicher, die kenne ich auch.
    Aber wohnte Romeos Nebenbuhler Paris (mit dem die gute Julia doch verheiratet werden sollte) in Paris? Nee, oder? ich weiß gerade nicht mehr, ob der auch aus Verona kam, aber aus Frankreich war der sicher nicht. Paris aus Paris? Des wüsst ich aber.


    Ist ja auch nicht so schlimm. Aber in dem Buch echauffiert sich die Prota an einer Stelle wenn ich mich recht erinnere noch darüber, dass die Jugendlichen heutzutage nicht einmal die wichtigsten Dichter kennen ... und dann haut die Übersetzerin so eine Panne rein :rofl


    Das zähle ich irgendwie schon wieder als "sympathische Macke".


  • Okay, dann habe ich dich falsch verstanden, Mulle.
    Nee, Paris lebte wohl nicht in Paris :lache dann hast du sicher Recht mit dem Fehler, ich dachte nur du dachtest der Satz wäre in sich schon unlogisch, ergo grammatikalisch unkorrekt.

    "Show me a girl with her feet planted firmly on the ground and I'll show you a girl who can't put her pants on." (Annik Marchand)

  • Zitat

    Original von Eisnebelhauch
    Ich bekomme gerade die Fließrichtung des Rheins nicht mehr aus dem Kopf :rolleyes


    Normalerweise bin ich immer davon ausgegangen, dass die Fließrichtung des Rheins von Süden nach Norden verläuft.
    Wenn der Rhein die physikalischen Gesetzte nicht außer Kraft setzt und ich glaube nicht, dass er das kann, ist es doch unmöglich, dass man zwischen Bonn und Koblenz(Andernach) losfahrend, flussabwärts nach Süden(Schweiz) schippern kann.
    Ich will das nicht mehr in meinem Kopf haben, denn das Buch war wirklich richtig schön :cry


    Wenn du es nicht gesagt hättest, wäre mir das nie aufgefallen, muss ich zugeben. Irgendwie echt schade, weil das Buch ansonsten so tiefgehend recherchiert erscheint (zumindest mir als Laien).
    Aber im gleichen Buch wird dann auch mal ein Mörder verurteilt, obgleich es zwei Seiten zuvor noch hieß, dass der wahre Täter nie gefunden wurde ... Und ein Zeuge wird kurzerhand mal "Täter" genannt. Wenn DAS jetzt auch noch ein Spoiler war und der Zeuge wirklich der Mörder war ... au Backe. :chen
    Das geht dann leider auch schon in den Bereich, an dem ich es nicht mehr lustig finde, sondern mich ein wenig über die Unsorgfalt ärgere. Gerade weil das Buch sonst sehr schön ist. Hmpf.

  • ...das ist ein [I]dialektischer Fehler, der häufig vorkommt.


    Im Süddeutschen fährt man den Fluss hinauf, da Norden OBEN ist.


    Im Norddeutschen unten, gemäß der Karte.


    Bin ich von Lörrach nach Hamburg gefahren, heißte es...hinauf.
    Fahre ich wieder von H-H nach Freiburg hinunter.


    Die Hamburger sagen es anders herum


    Sollte einem Lektor aber auffallen.


    euer hef

  • Ich hab auch ein nettes Beispiel. aus "Der Tempel" von Matthew Reilly, dem Großmeister der Logikfehler.


    1: Es wird ein Satellit beschrieben. Dann schreibt Reilly: "Es gibt Vier Möglichkeiten einen Menschen zu beobachten. Optisch, akustisch, über Schallwellen usw."
    Hm. Akustisch. Vom Weltraum aus... Alles klar! :lache


    2: Der Protagonist fällt von einem fahrenden Speedboot in einen Fluss. Er hält sich an einem Seil fest das am Boot hängt und zieht sich wieder an das Gefährt heran. Unter dem Boot ist eine Luke. Diese reißt er auf und klettert wieder an Bord.
    Hm. Bei voller Fahrt eine unter Wasser liegende Luke öffnen? Der Mann muss ja Muckis haben... :wow


  • Diese Ausdrucksweise kenne ich natürlich auch. "Wir fahr'n hoch in den Norden" oder "runter in den Süden". (Mit dem Auto oder so)
    Nur im Zusammenhang mit Fluss/Fließrichtungen, hab ich das ehrlich gesagt noch nicht gehört. Da sagt man selbst bei uns: "Wir fahren den Rhein abwärts bis Holland" u.s.w.
    Aber gerade in einem Jugendbuch sollte so was nicht vorkommen. :nono


    Ich finde das nur schade.
    Der Autor selber sieht nach dem 87. Mal lesen meist nicht mehr, was wirklich auf den Seiten steht, aber die anderen, die vorab lesen sollten doch etwas genauer hinschauen. Zumal es ja auch noch diverse andere Unstimmigkeiten gab. :peitsch

  • Ich habe gerade "City of Bones" aus den Unterwelt-Chroniken von Cassandra Clare gelesen und glaube, dass ich auf einen Fehler gestoßen bin. Ihr könnt mich aber gern korrigieren, da ich mir nicht ganz sicher bin.
    (Alle, die das Buch noch nicht zu Ende gelesen haben, sollten nicht weiterlesen, um sich nicht das Ende zu verraten)


    Und zwar geht es um folgendes:
    Jace erzählt aus seiner Vergangenheit, dass er etwa 10 Jahre alt war, als sein Vater "gestorben" ist. Dass war zum Zeitpunkt des Feuers, als Clarys Mutter mit ihr schwanger war. Das heißt, zwischen Clary und Jace liegt ein Altersunterschied von ca. 10 Jahren. Hieß es aber nicht irgendwo, das sie in etwa gleich alt wären?

  • Ich habe in ''Lycidas'' von Christoph Marzi einen entdeckt:


    ''[...] , Bestimmt fragen sie sich, welche Beweise ich hatte.'
    Emily schwieg.
    ,Nun fragen sie schon!' [...]''(vgl.s. 499)


    Emily braucht hier gar nicht ruhig zu sein, sie ist nämlich gar nicht da. Nur eine könnte hier sinnvoll schweigen, nämlich Aurora.
    Natürlich versteht sich die szene von selbst. Trotzdem...

    Ein Deutscher ist großer Dinge fähig, aber es ist unwahrscheinlich, dass er sie tut. (Friedrich Nietzsche)

  • Mir ist in Cody McFadyens "Das Böse in Uns" etwas Schönes aufgefallen:


    Da wird ein/e Transsexuelle ermordet und als die Ermittler durch die Wohnung des Verstorbenen laufen, finden sie am Kühlschrank eine Einkaufsliste, auf der unter Anderem "Tampons" steht. Ich hab mich gleich gefragt wofür ein (noch nicht mal umoperierter) Mann Tampons braucht :grin Vorallem, da er/sie alleine wohnte und es wohl kaum für eine Mitbewohnerin war. Oder so.
    Warum fällt mir so ein Mist überhaupt auf? :rolleyes

  • Zitat

    Original von serpent
    Mir ist in Cody McFadyens "Das Böse in Uns" etwas Schönes aufgefallen:


    Da wird ein/e Transsexuelle ermordet und als die Ermittler durch die Wohnung des Verstorbenen laufen, finden sie am Kühlschrank eine Einkaufsliste, auf der unter Anderem "Tampons" steht. Ich hab mich gleich gefragt wofür ein (noch nicht mal umoperierter) Mann Tampons braucht :grin Vorallem, da er/sie alleine wohnte und es wohl kaum für eine Mitbewohnerin war. Oder so.
    Warum fällt mir so ein Mist überhaupt auf? :rolleyes


    DAS ist bestimmt ein Hinweis.
    Wenn ein Autor sich schon die Mühe macht, aufzulisten, was auf einer Einkaufsliste drauf steht, dann muss es ein Hinweis sein!

  • Zitat

    Original von Mulle


    DAS ist bestimmt ein Hinweis.
    Wenn ein Autor sich schon die Mühe macht, aufzulisten, was auf einer Einkaufsliste drauf steht, dann muss es ein Hinweis sein!


    Nöp, leider gar nicht! Das wurde hinterher im ganzen Buch nicht mehr erwähnt :grin

  • Ich habe hier jetzt kein konkretes Beispiel, aber mir ist schon des öfteren bei leidenschaftlichen Liebeszenen aufgefallen, dass die Umarmungen etc. schon teilweise akrobatische Formen annehmen, wenn man mal genau darüber nachdenkt. Im realen Leben wäre das irgendwie alles unromantischer als im Roman :gruebel

  • Zitat

    Original von serpent
    Mir ist in Cody McFadyens "Das Böse in Uns" etwas Schönes aufgefallen:


    Da wird ein/e Transsexuelle ermordet und als die Ermittler durch die Wohnung des Verstorbenen laufen, finden sie am Kühlschrank eine Einkaufsliste, auf der unter Anderem "Tampons" steht. Ich hab mich gleich gefragt wofür ein (noch nicht mal umoperierter) Mann Tampons braucht :grin Vorallem, da er/sie alleine wohnte und es wohl kaum für eine Mitbewohnerin war. Oder so.
    Warum fällt mir so ein Mist überhaupt auf? :rolleyes


    Das Buch lese ich gerade aber das ist mir gar nicht aufgefallen (bin jetzt ungef. bei der Hälfte) :gruebel
    Vielleicht sollte ich genauer lesen :-]

  • Ich lese gerade "Dinosaurierfedern" von Sissel-Jo Gazan und das Buch gefällt mir bis jetzt auch gut, aber entweder bin ich zu doof oder es gibt einige Logikfehler und ich hasse Logikfehler. :lache


    Als ein neuer Protagonist (Sören) eingeführt wird heisst es:


    Zitat
    "Mit dreißig Jahren war er zum Polizeirat befördert worden. Das lag nun sieben Jahre zurück"


    Also ist der Mann für mich nach Adam Riese gerade 37 Jahre alt.


    Gleich danach heisst es:


    Zitat
    "
    Vibe und Sören waren siebzehn Jahre lang zusammen gewesen, hatten sich aber vor drei Jahren getrennt, als Sören vierzig wurde."


    Also ist Sören jetzt 37 oder 43 Jahre alt???


    Außerdem heisst es, sie haben sich in der Oberstufe kennen gelernt und sind seitdem zusammen. Wenn sie aber 17 Jahre zusammen waren und Sören bei der Trennung 40 Jahre alt war, dann war Sören mit 23 noch in der Oberstufe und schon mit 30 Jahren Polizeirat. Bemerkenswert :cry Ich verstehs nicht.


    Sind ja echt nur Kleinigkeiten aber sowas macht mich rasend und das ganze auf nur einer Seite. :yikes

  • Wenn mir solche Sachen beim Lesen auffallen, kann es mich auch ganz schön stören. Vor allem wenn es das im Thread benannte "Zurechtbiegen" geht.


    So was stört mich z.B. bei vielen Fantasy-Romanen, wenn die Bösen ja übermächtig sein müssen, damit es bedrohlich wirkt, aber die Guten es dann noch noch irgendwie (nach welchen Gesetzen auch immer) schaffen, sie zu besiegen. Das spottet oft jeglicher, auch fantastischer, Realität. Damit die Guten überhaupt gewinnen können, stellen sich die Bösen plötzlich total dämlich an.


    Bei technischen Sachen (also explodierenden Autos) stört mich das nicht so, vermutlich, weil mich Technik nicht sonderlich interessiert :gruebel

  • Bei solchen Fehlern wie dem von Mulle ("... nach Paris verheiratet...") überlege ich immer, wo da bei der Übersetzung der Fehler entstanden sein könnte.


    Hier vermute ich mal, dass es im Englischen "married to Paris" hieß. Und da "to" eine so schön ambivalente Präposition ist, hat da wohl der Übersetzer geschlafen. :lache


    Edit: Zur Blut-trink-Diskussion vom Anfang:


    Sorry, I can't hear you over the sound of my awesomeness. :putzen

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Dori ()

  • Wenn mir mal etwas auffällt (was eher selten vorkommt), dann sind es Kleinigkeiten wie Namensverwechslungen o. ä. Das sorgt zwar in der ersten Sekunde für kurze Verwirrung, ist aber schnell aufgeklärt und stört mich nicht weiter.


    Vor einigen Jahren gab es in einem Krimi (ich mein, von Elisabeth George, bin mir aber nicht sicher) aber einen Logikfehler, der mich schon ziemlich gestört hat. In einem Moment stehen die ermittelnden Beamten VOR einem Haus, um eine Zeugin zu befragen, im nächsten Moment sind sie bereits im Wohnzimmer, ohne dass irgendwo erwähnt wurde, dass sie das Haus betreten haben. Da ich mir das Gelesene immer als Film im Kopf vorstelle, hat mich das schon sehr gestört. Als hätte jemand ein Stück vom Film herausgeschnitten. :grin