Kaltduscher - Matthias Sachau

  • Klappentext:
    Können Männer denken, wenn sie unter sich sind? Und wenn ja, wie lange? Fehlt ihnen außer Sex überhaupt irgendwas? Und was passiert, wenn nicht nur wahnsinnige Vermieter, russische Schläger und alte Stasi-Hausgenossen, sondern auch noch Frauen ihre Kreise stören? Oliver und seine Mitbewohner müssen schwere Prüfungen bestehen, doch am Ende des Tages findet sich immer noch ein Bier in der Küche. Wer eine Männer-WG betritt, ohne vorher dieses Buch gelesen zu haben, ist selber schuld.


    Über den Autor:
    Matthias Sachau, geboren 1969, lebt seit siebzehn Jahren in Berlin und arbeitet - sofern ihn sein kleiner Sohn lässt - als freier Autor und Texter. Nachdem er mit seinem Debüt Schief gewickelt die Abgründe des Papalebens ausgelotet hat, nähert er sich nun mutig der nicht minder gefährlichen Sphäre der Männer-WGs.


    Meine Meinung:
    Über Klorollen kann ebensogut philosophieren wie über Frauen:


    Wie rum hängt man sie richtig auf und was sagt das dann über einen aus? Und wenn man von einer Frau die SMS "arschloch" bekommt, heißt das, dass man ein Arschloch ist, oder ist das ein Frauen-Code für was ganz anderes? Ist es ohne Ausrufezeichen nicht so endgültig wie mit?


    Mit solch tiefschürfenden Problemen muss sich Krach in seinem Männer-WG-Leben herumschlagen, neben Jobfragen, Problemen mit dem wahnsinnigen Vermieter, Russenschlägern, usw.


    Ein wirklich kurzweiliges Buch, in dem Männer-WG´s, die männlichen Gehirnwindungen und noch einiges mehr gehörig auf die Schippe genommen wird. Sämtliche Vorurteile, die man als Frau über Single-Männer haben kann werden aufgegriffen und brachten mich beim Lesen zum Schmunzeln.


    Sicher keine tiefgehende Lektüre, aber herrlich sinnfrei, leicht zu lesen und genau das richtige für schnell mal zwischendurch!

    Ich lese grade:


    Der Herr des Turms - Anthony Ryan
    ________
    Save the earth - it's the only planet with chocolate!

  • Eine Männer-WG kämpft sich durch


    Zum Inhalt:


    Oliver, genannt Krach, lebt in einer Männer-WG mit seinen Freunden Tobi, Gonzo und Francesco sowie einem neu eingezogenen Schweizer. Krach jobbt als Museumsaufseher und träumt davon, Schauspieler zu werden. Außerdem ist er in Tobis Exfreundin Amelie verliebt, was ihn allerdings nicht daran hindert, in eine heftige Affäre mit deren bester Freundin Julia zu schlittern. Als dann auch noch der geldgierige Vermieter versucht, die pfiffige Männer-WG loszuwerden, wird es richtig kompliziert für die Jungs...


    Meine Meinung:


    Bücher über WGs gibt es ja recht viele, doch kaum eines ist so amüsant wie "Kaltduscher". Die sympathisch gezeichneten Charaktere sind allesamt glaubwürdig; sie werden weder als komplette Loser noch als verkannte Übermenschen dargestellt, wie es bei solchen Büchern sonst oft der Fall ist. Das Buch läßt sich dank der einfach gehaltenen, dialoglastigen Sprache und den vielen Pointen sowie den kurzen Kapiteln sehr schnell lesen. Mein Highlight des Buches ist die Passage über das Tandem-Schreiben, das letztendlich zur Trennung von Tobi und Amelie geführt hat - besser und amüsanter kann man die Unterschiede zwischen Mann und Frau nicht darlegen.


    Mit dem Ende bin ich hochzufrieden, da ich es für folgerichtig und passend halte. Die Covergestaltung finde ich auch sehr schön - schlicht, aber doch ansprechend und noch dazu mit einem Bezug zum Inhalt. "Kaltduscher" ist zwar keine anspruchsvolle Kost mit Tiefgang, dafür aber die perfekte Leseunterhaltung für zwischendurch; ein Buch, das einem ein gutes Gefühl gibt und ein Lächeln aufs Gesicht zaubert.

  • Meine Meinung:


    Klopapier als Lesezeichen!


    Krach, der eigentlich Oliver Krachowitzer heißt, ist 24 und lebt mit Gonzo, Francesco und Reto (der einzieht, als Hendrik auszieht) in einer typischen Männer-WG. Bei den Frauen hat er nicht viel Glück, obwohl es Amelie gibt, die er anbetet und Julia, die er gern mal schlägt. Also nicht wirklich. Doch, wirklich. Aber vielleicht nicht immer absichtlich.


    Er ist im Prinzip ein stinknormaler Mann. Spielt Fußball, singt in einer Band, und besitzt nur drei Hosen. Seine Lieblingshose (und die trägt er JEDEN Tag) hatte er vor einiger Zeit in einem Berufsbekleidungsladen gekauft. Und dann gibt es noch eine Jogginghose und eine Anzugshose. Also hat er eigentlich nur eine einzige Hose, denn mit zweien von ihnen kann man nun mal nicht durch den Alltag gehen, ohne vielleicht ab und zu schief von der Seite angeschaut zu werden. An sich gäbe es auch keinerlei Probleme mit dieser einen Lieblingshose, wenn diese nicht eines Tages kaputt gehen würde. Was nun? Ab in den Laden und eine neue kaufen? Das wäre für Krach zu einfach und so lässt er sich begleiten. Von einer Frau. Und ist genervt. Es ist nun mal nicht so einfach, mit Frauen einkaufen zu gehen. Und was sonst noch alles in Klamottenläden passieren kann? Ich verrate es Euch nicht. Aber ich sag Euch gleich eines: Euch werden vor Lachen die Tränen kommen!


    Ein wenig Frauenversteher steckt auch in Krach. So hat er zum Beispiel erkannt, dass Frauen in Codes sprechen. Doch sollte man sich darüber Gedanken machen, ob eine Frau einen Punkt am Ende einer SMS schreibt, oder ein Ausrufezeichen oder gar nichts? Bedeutet eine SMS ohne Punkt tatsächlich, dass noch alles offen ist?


    Und was hat verdammt noch mal der schreckliche Vermieter Herr Wohlgemut mit den Russen am Hut? Und warum verhält sich ein Hund so komisch, wenn man bestimmte Dinge tut? Und was machen Sesamstraßenbewohner in diesem Buch? Und wie wird die Geschichte enden? Fragen, die am Ende des Buches natürlich beantwortet werden.


    Während Matthias Sachau in seinem Debüt-Roman ‚Schief gewickelt’ von den Problemen erzählt, mit denen man als Vater konfrontiert wird, so schildert er in seinem zweiten Roman eher das Leben derer, die vielleicht eines Tages mal Vater werden wollen. So Gott will. Oder die Frauen. Denn das Leben mit den Frauen scheint ja nicht immer einfach zu sein. Aber lustig!!


    Mit völlig trockenem Humor (und den habe ich schon bei Tommy Jaud geliebt!) hat der Autor mich von Anfang an verführt. Nie kommen seine Pointen verkrampft rüber. Alles ist stimmig und am tollsten sind die Dialoge, bei denen sich die Jokes quasi die Klinke in die Hand geben.


    Als Lesezeichen empfehle ich übrigens ein paar Blätter Toilettenpapier, denn obwohl Ihr das Buch kaum noch aus der Hand legen werdet (und deshalb gar kein Lesezeichen braucht), werdet Ihr hoffentlich auch nie in die Situation geraten, die auf dem herrlichen, saukomischen Cover des Buches zu sehen ist. Das Lesezeichen für den Notfall also. Und Ihr könnt Euch am Ende des Buches auch überlegen, ob Ihr eher so die Klopapier-Domina-Fraktion seid oder doch eher das Heimchen am Herd. Also ich persönlich tendiere zur ersten Variante. Und gleichzeitig gehöre ich wohl eher der Warmduschergruppe an.


    Für mich ist dieses Buch einfach nur SCHALKE 9.645.875.924!! (Und DAS verstehen jetzt wirklich nur die Menschen, die dieses urkomische Buch gelesen haben!)


    Wer die Bücher von Jaud und Uschmann in seinem Bücherregal stehen hat, sollte unbedingt die Bücher von Sachau daneben stellen. Damit nix umkippt! Chapeau!!

  • Zitat

    Original von Andrea Koßmann
    Wer die Bücher von Jaud und Uschmann in seinem Bücherregal stehen hat, sollte unbedingt die Bücher von Sachau daneben stellen.


    So unterschiedlich sind die Geschmäcker, denn das wäre für mich das ultimative K.O. Kriterium! :lache

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Lilli
    Das Buch interessiert mich auch, würde es jemand als Wanderbuch zur Verfügung stellen?


    Habs heute durchgelesen, hier der Link zum Wanderbuch-Thread: WB Matthias Sachau - Kaltduscher: Ein Männer-WG-Roman








    In Matthias Sachaus neuem Roman geht es um die Tücken und Gepflogenheiten der Männer. Genau genommen um die Zustände die vorherrschen, wenn viele junge Herren zusammen wohnen und die Alltagsbanalitäten überwinden müssen. Das dies schnell in Chaos ausarten kann, das kann sich wohl jeder vorstellen. Jedenfalls wenn man an die vielen Vorurteile denkt, die es ja zu genüge über Männer und Ordnung oder Männer und Frauen geht. Diese Klischees werden in "Kaltduscher" nämlich zu genüge bedient. Aber nicht, dass die Geschichte deswegen platt wäre. Nein, das ist sie nicht.
    Sachau hat hier einen wirklich amüsanten Roman über Oliver Krachowitzer, kurz: Krach und seine WG-Kollegen Gonzo, Francesco, Tobi und Reto geschrieben. In ihrer WG geht es zurzeit wirklich chaotisch zu. Dafür sorgen nicht nur die Jungs ganz alleine indem sie sich einfach eine weitere - und leider nicht allzu stabile - Toilette einbauen und generell eh jeden in ihre Wohnung lassen, nein, dafür sorgt zurzeit auch ihr Vermieter, der die Jungs gerne aus der Wohnung hätte. Aber die fünfe wären wohl keine richtigen Männer, wenn ihnen die Unordnung einer eingebrochenen Wand oder Decke wirklich etwas ausmachen würden.
    Der Leser merkt schon: Wirklich tiefsinnige Gedanken werden in diesem Buch nicht erörtert. Die Jungs leben eher so nach dem Motto "Da kommt was". Gedanken macht man sich erst, wenn es unvermeidbar wird. Und auch dann überlegt man sich erst einmal, wie man dem Unvermeidbaren vielleicht doch noch entgehen könnte.


    Mit viel Charme beschreibt der Autor auch noch die Beziehungsanfänge zwischen Krach und Julia und Amelie und Gonzo. Ein echte Highlight des Buches war wohl das Tandemschreiben zwischen Tobi und Amelie, zu dem der Autor durch das Buch "Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken" laut eigener Aussage inspiriert wurde.
    Durch viele weitere kleine Anekdoten auch aus der heutigen Zeit wird das Buch recht lebensecht und trotz aller Klischees doch nachvollziehbar.
    Die Vorstellung, wie der nette, alte Christian Rhode (Bert) neben jemandem wie Krach im Synchonstudio verzweifeln muss ist einfach witzig.


    Insgesamt ein wirklich netter und charmanter Männer-Roman, den Frauen aber locker lesen und auch gut finden können.

  • Oliver Krachowitzer, genannt Krach, schlittert von einer Katastrophe in die nächste. Er und seine vier Mitbewohner - Tobi, Gonzo, Reto und Francesco - sorgen dafür, dass es in ihrer Chaos-WG nie langweilig wird. Es ist ständig etwas los, denn auch ihre Gäste fühlen sich bei den Jungs wie zu Hause.


    Doch wie lange noch werden sie in der WG leben können? Ihr Vermieter, Jens Wohlgemuth, macht es ihnen nicht gerade leicht, denn er möchte sie um jeden Preis aus der Wohnung verscheuchen. Kein Wunder also, dass die Wohnung im Laufe der Zeit eher einer Baustelle als einer gemütlichen Wohnung ähnelt.


    Und was hat es mit dem geheimnisvollen, alten Mann auf sich, der ebenfalls in dem Haus lebt? Welche Rolle spielen die gefährlich aussehenden Russen? Fragen über Fragen, die sich am Ende natürlich alle aufklären.


    Krach möchte Schauspieler werden und er kämpft für seinen Traum. Als Caio ihm einen Job besorgt, ist er natürlich begeistert und meint, das wäre der Beginn seiner großen Karriere. Es kommt aber anders als geplant. Und auch in seinem Liebesleben läuft einiges schief. Er ist sich sicher, dass er in Amelie verliebt ist. Oder nicht? Warum muss er so oft an Julia denken? Vielleicht hat er bessere Chancen bei Amelie, wenn er sich mit ihrem Hund Lambert anfreundet? Krach muss sich dem Gefühlschaos stellen und stürzt auch hier von einer komischen Situation in die nächste.


    Doch nicht nur Krach hat mit seinen Problemen zu kämpfen. Man lernt auch Tobi, Gonzo, Francesco und Reto kennen, und auch die vier haben ihre Stärken und Schwächen, was sie sehr sympathisch macht.


    In dem Buch werden einige Klischees aufgegriffen. Beispielsweise das Fußball- oder Computerspielen. Aber das ist nicht so schlimm, denn, sind wir mal ehrlich, bei den meisten Männern trifft zumindest eines der beiden Hobbies zu, oder nicht?


    Insgesamt ein lustiges Buch mit flüssigem, lebendigem Schreibstil. Während des Lesens hatte ich manchmal das Gefühl, als ob ich mich mittedrin in dieser Chaos-WG befinden würde.


    Sehr empfehlenswert für diejenigen, die einfach mal abschalten und lachen wollen!

  • Was für ein tolles Buch.
    Zugegeben: Ich hatte vor der Lektüre dieses Buches ein paar Vorurteile, die nicht sehr positiv waren. Im Grunde bin ich davon ausgegangen, dass es sich hier um ein Buch über klischeehafte Männer handelt, welches nicht unterhält sondern irgendwann langweilt, da sie eh immer nur die selben Sprüche drauf haben. Doch das Buch hat mich vom Gegenteil überzeugt.


    Zum Inhalt:


    Hierbei handelt es sich um eine Geschichte über die 6 absolut unterschiedlichen Jungs Gonzo, Tobi, Hendrik, Francesco, Reto und der Ich-Erzähler Krach, die in ihrem Alltag die verrücktesten Sachen erleben. Diese Sachen sind allerdings nicht unrealistisch, sondern könnten durchaus in einigen Berliner WGs so ablaufen. Das ist das tolle an diesem Buch. Natürlich spielen auch Frauen, Alkohol, Fußball und echte Männerfreundschaft in diesem Buch entscheidende Rollen.


    Meine Meinung:


    Dabei ist immer eine brise Humor dabei und jede winzig kleine Anekdote endet mit einer super Pointe. Nichts wirkt dabei überzogen, sondern einfach nur real und erfrischend!
    Von der ersten Seite an fühlt man sich als MItglied dieser tollen WG. Wirklich ein sehr unterhaltsames Buch, das bis zur letzten Seite nicht langweilig wird. Ich hab es sehr sehr gerne gelesen!

  • Oliver Krachowitzer, genannt Krach, ist Anfang zwanzig und lebt in einem Altberliner Stadtbezirk in einer Männer-WG. Nebenbei jobbt er als Museumsaufseher und träumt von der Aufnahme an einer Schauspielschule.
    Eigentlich haben Krach und seine Mitbewohner genug mit der immer katastrophaler werdenden Wohnsituation und ihrem dreisten Vermieter zu tun, wäre da nicht noch Amelie, für die Krach heimlich schwärmt und Julia, die er immer mal wieder gerne aus Versehen schlägt.


    Mit einer guten Prise trockenem Humor versteht es der Autor seine Charaktere ins Bild zu setzen. Alles wirkt echt und keinesfalls überzogen. Endlich versteht Frau warum es für Männer nur DIE eine Hose gibt, oder es ihnen schwerfällt sich in Worten auszudrücken und das Sex, eben nicht alles ist.


    Der Plot ist eigentlich ziemlich einfach gestrickt und doch erlebt man während des alltäglichen Lebens mit Krach und seinen Freunden immer wieder neue Höhepunkte, die sich von einem kleinen Aufhänger in eine Pointe verwandeln und dem Leser unwillkürlich ein Lächeln entlocken.


    Fazit: Für mich war es der erste Ausflug in diese Richtung und ich wurde angenehm überrascht. Frau sollte sich diesen Roman auf keinen Fall entgehen lassen.

  • Genau richtig!


    Das war ein spaßiges Lesevergnügen – zur rechten Zeit das rechte Buch, einfach genau richtig, richtig unterhaltend!


    Matthias Sachau beschreibt in Kaltduscher den Alltag einer Berliner Männer oder Jungs-WG – so recht mag man sich als Leser nicht entscheiden. Bei den Bewohnern handelt es sich um einen Rechtsanwalt, einen Pharmaziestudenten, einen angehenden Grafiker, einen jobbenden Quasi-Schauspielschüler und Ernie-Stimmen-Sprecher sowie den neu eingezogenen Schweizer Reto, dessen Job-Geheimnis erst am Ende des Buches gelüftet wird.


    In dieser WG herrscht das Chaos des ganz normalen Studenten-Alltags. Allesamt sind extrem nette Kerle, charakterlich gut dargestellt, und leben in ihrer miefigen Altbauwohnung, aus der der Vermieter sie schon seit einiger Zeit herausjagen möchte, um die Umbaumaßnahmen voranzutreiben.


    In dieser WG tummelt sich nun also das Leben zwischen professioneller Bierzapf-Station in der Küche, zunächst nur einer unbelüfteten Toilette und einem Ausklappbalkon. Zwischendurch kommt immer wieder Besuch in die WG, es werden geplante und spontane Parties gefeiert, und Fußball steht ganz oben auf der Prioritätenliste (gleich dahinter kommen manchmal Frauen).


    Der Ich-Erzähler Oliver Krachowitzer, genannt Krach, beschreibt die Geschehnisse aus der Sicht des in allen Belangen des Lebens unentschlossenen „sms-Grüblers“ und nimmt sich bei den peinlichen Situationen nicht aus.


    Ich habe mir richtig gerne die Zeit mit diesem Buch vertrieben. Einzelne Episoden könnte ich ohne Ende zitieren, aber es macht deutlich mehr Sinn, einfach das ganze Buch zu lesen, was ich jedem nur raten kann, der mal in eine WG reingeschnuppert hat. Die WG-Geschichten von und mit Krach waren unterhaltsam, die Jungs wurden lustig beschrieben und haben sich selber nicht zu ernst genommen. Die Probleme ihres Alltags kommen wohl den Meisten selber bekannt vor aus dem Alter zwischen 19 und 25. Etwas irritiert hat mich, dass der Autor selber inzwischen eher zum Typ „Familienvater“ zählt, aber vielleicht wollte er die „guten alten Zeiten“ nocheinmal aufleben lassen? Ich finde, das ist ihm großartig gelungen. Eine Fortsetzung würde ich sofort lesen wollen, wenn auch nicht unbedingt selber in die WG einziehen. Was bleibt noch zu sagen? Am Ende des Tages findet sich immer noch ein Bier in der Küche... hauptsache kein Pinkelbräu-Easy :yikes

  • Der Einblick in eine Männer-WG hat mir viel Spaß gemacht. Zunächst dachte ich, dass in dem Buch wohl jede Menge Klischees bedient werden würden, doch je weiter ich las, umso besser gefiel mir der Roman.


    Das Zusammenleben der Jungs in der Berliner Wohung und ihr Alltag war wirklich witzig zu lesen, und die Geschichten, die sich drum herum abspielen, sind ebenso unterhaltsam.


    Neben dem alltäglichen Wahnsinn, wie irgendwelche ost-europäischen Bauarbeiter, die vom Vermieter Herrn Wohlgemuth engagiert werden, um das Haus umzubauen oder die Besuche der Galeristen, die im Haus unten ihre Galerie betreiben, hat mich besonders das Zwischenmenschliche unter Männern amüsiert. Dazu kam noch die weibliche Komponente in Form von Amelie und Julia, so dass auch weibliche Leser zufrieden gestellt werden.


    Endlich mal ein Buch, dass Männer bestimmt genauso gerne lesen werden wie Frauen.


    Von mir gibt es 8 Punkte.

  • Ein witziges Buch, das einen Einblick inmitten einer Männer-WG bietet. Obwohl manche "Begegebheiten" wahrlich an den Haaren herbeigezogen sind (permanente Bauarbeitermissgeschicke), sind andere wirklich amüsant (Brazil-Klo). Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, ein Buch ohne großen Anspruch, zum Nebenbeilesen.


    Fazit: 7 von 10 Punkten.

    Lilli
    "The more you ignore me, the closer I get." [Morrissey]

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Lilli ()

  • Zitat

    Original von Lilli
    ...Obwohl manche "Begegebheiten" wahrlich an den Haaren herbeigezogen sind (permanente Bauarbeitermissgeschicke),...


    also ich glaube das sollten eher keine Missgeschicke sein, sondern waren beabsichtigte Aktionen von Hr. W. um die Jungs aus der Wohnung zu bekommen, oder?

  • Zitat

    Original von Ballerina


    also ich glaube das sollten eher keine Missgeschicke sein, sondern waren beabsichtigte Aktionen von Hr. W. um die Jungs aus der Wohnung zu bekommen, oder?


    Ja, so kann man es auch sagen, aber dies alles ist natürlich im "real Life" alles sehr unwahrscheinlich, dass man sich das alles so gefallen lässt, oder? Ich wäre sehr angenervt gewesen.

  • Meine Meinung zu dem Buch:


    Ein Männer-WG-Roman, der seinen Schauplatz in Berlin hat. Dies hatte mich gleich sofort an „Herr Lehmann“ von Sven Regener erinnert. Zum Teil wurden meine Erwartungen auch erfüllt, aber ich möchte hier nicht die beiden Bücher miteinander vergleichen.
    Jede Frau, die schon einmal in ihrem Leben eine reine Männer-WG betreten hat, wird dies mit gewissen Vorurteilen getan haben, die sich dann mit Sicherheit auch teilweise bestätigt haben. Was wird von so einer WG erwartet? Chaos, immer mindestens eine gekühlte Kiste Bier zur Stelle, Diskussionen über Frauen, etc. Und die Männer dieser WG? Die sehen sehr unterschiedlich aus, sowohl äußerlich als auch vom Charakter und von den beruflichen Interessen her. Genau so ist auch diese Kaltduscher WG in Berlin. Die Inhaltsangabe gibt hierzu ebenfalls einen guten Überblick. Ein Anwalt, ein Schweizer, ein amtierender Schauspieler / Sänger und noch zwei weitere Männer sind die Bewohner der WG. Das Leben der fünf plätschert so vor sich hin, genau wie der Roman. Das Haus steht kurz vorm Abriss, es kommt zu Problemen mit dem Verwalter, diverse Frauen gehen ein und aus in der WG und die Höhen und Tiefen der WG an sich und der Bewohner im Einzelnen werden immer bei einem frisch gezapften Augustiner in der Küche diskutiert.
    Es geschieht zwar einiges, doch hätte man dies auch auf 250 bis max. 300 Seiten zu Papier bringen können, damit die Geschichte etwas knackiger wird und mehr Fahrt aufnimmt. Es ist kurz- bis langweilig, denn als Untertitel hätte auch „Und täglich grüßt das Murmeltier“ ausgereicht.

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend