Dies ist eine Rezension zur englischsprachigen Ausgabe, die ich besitze.
Verlag: Golden Gryphon Pr
Gebundene Ausgabe: 144 Seiten
Kurzbeschreibung:
Viel ist nicht los in Grail, einem gottverlassenen Kaff in Lousiana: Man betrinkt und prügelt sich in der Bar Le Bon Chance oder geht essen im Moonlight Diner, das der atemberaubenden Vida Summers gehört. Für ein entlegenes Dorf geht es Grail ausgesprochen gut, doch das Glück kommt nicht von ungefähr. Vor Jahrhunderten schlossen die Stadtväter einen Pakt mit dem "Guten Grauen Mann", der lediglich verlangte, daß die Tradition der Mittsommerkönigin gewahrt bleibt. Und so wählt man alle zwanzig Jahre ein zehnjähriges Mädchen zur Königin; sie zieht alles Unglück auf sich, damit die Stadt florieren kann. Vida Summers ist die amtierende Königin. Und heute, als der Musiker Jack Mustaine in dem Ort strandet, geht ihre Regentschaft zu Ende. Morgen ist Mittsommernacht, Vida muß abtreten und der Gute Graue Mann stattet der Stadt erneut einen Besuch ab ...
Über den Autor:
Lucius Shepard, 1947 geboren, begann seine schriftstellerische Laufbahn 1967 mit Gedichtveröffentlichungen im Stil der Beat-Poeten und wandte sich Anfang der 1980er Jahre der Phantastik zu. Er wurde mit dem World Fantasy Award und dem Nebula Award für sein Werk ausgezeichnet. Shepard zählt zu den wichtigsten zeitgenössischen Autoren der USA.
Meine Meinung:
Dieses schön gestaltete Buch beweist, dass eine gute Buchgestaltung den persönlichen Wert eines Buches erhöht. Das gilt zumindest für mich, denn diese lange Novelle, oder Kurzroman, ist ein echter Blickfang, immer noch nehme ich diese Golden Gryphon Ausgabe von 2003 gerne in die Hand.
Lucius Shepard schreibt meisterhafte lange Kurzgeschichten, auch Novellas genannt.
Das ist sozusagen seine Spezialität.
Das Vorwort stammt von Poppy Z. Brite, die Queen of Horror. Die hätte ich jetzt nicht unbedingt in einem Buch von Lucius Shepard erwartet, aber sie ist immerhin in New Orleans, Louisiana geboren.
Nicht nur das Cover, auch im Buch sind einige zur Handlung passende Illustrationen von J.K.Potter. www.info.jkpotter.com
Jeffrey Knight Potters Kunst diente schon einigen Fantasyromanen.
Hier betont er zusätzlich einen romantischen Aspekt im Roman. J.K.Potter schrieb dann auch noch ein Nachwort zum Roman.
In Louisiana Breakdown dominiert eine Stimmung des Südens der Vereinigten Staaten in Amerika, die feuchte Hitze, der Mississippi, das Nachtleben in der Bar, Cajun-Musik, Fischerboote, u.v.a., also sehr viel Atmosphäre, die der Autor schafft zu übertragen.
Ein poetischer Grundton verstärkt das noch.
Der Roman bedient sich aus Elemente des Horror und des magischen Realismus. Hinzu kommt eine tragische Lovestory zwischen den Hauptfiguren Vida Dumar und Jack Mustaine.
Lucius Shepard hat seine meisterhafte Geschichte in einen (manchmal auch) rätselhaften Symbolismus angelegt, der den Leser lange nicht loslässt.