„Das dunkle Ritual“ von Hannes Sprado ist ein mitreißender Krimi für Alle, die auf gute Action mit politischem Hintergrund stehen
Judith von Matt und ihr Ermittlerteam gehören einer besonderen Berliner Polizeieinheit an. Sie ermitteln in Fällen mit okkultem Hintergrund. Deshalb werden sie sofort informiert, als bei Senfenberg in Sachsen der Torso eines schwarzen Jungen gefunden wird - ohne Arme, Beine, Kopf und einigen inneren Organen.
Sie vermuten, dass hinter dem Mord ein makaberes Ritual des afrikanischen „Muti“-Kultes steckt, der in Schwarz-Afrika noch heute zahlreiche Anhänger hat. Ein Spezialist aus London unterstützt sie und sagt voraus, dass es nicht bei einem Toten bleiben wird. Da mehrere Spuren nach Nigeria führen und sich deren Botschafter ausgesprochen verdächtig verhält, fliegen Judith und ihr Kollege Frank Tannen kurzfristig in das Ölförder-Land im westlichen Afrika.
Mein Fazit:
Was mit einem okkulten Ritual beginnt, wird schnell zu einem rasanten Actionthriller. Und Hannes Sprado schafft es, die hohe Spannung in „Das dunkle Ritual“ vom Anfang bis zum Ende aufrecht zu erhalten. Er versteht es aber auch, die politisch-gesellschaftliche Situation in einem der Staaten mit den reichsten Ölvorkommen und der ärmsten Bevölkerung Afrikas zu skizzieren.
Mit einem Exkurs in die afrikanische Mutimedizin, die durch ungewöhnliche Zutaten und skurrile Anwendungen fasziniert, ist „Das dunkle Ritual“ ein mitreißender Krimi für Alle, die auf gute Action mit politischem Hintergrund stehen - auch oder gerade weil der Autor manchmal reichlich dick aufträgt.