Hannes Sprado: Das dunkle Ritual

  • „Das dunkle Ritual“ von Hannes Sprado ist ein mitreißender Krimi für Alle, die auf gute Action mit politischem Hintergrund stehen


    Judith von Matt und ihr Ermittlerteam gehören einer besonderen Berliner Polizeieinheit an. Sie ermitteln in Fällen mit okkultem Hintergrund. Deshalb werden sie sofort informiert, als bei Senfenberg in Sachsen der Torso eines schwarzen Jungen gefunden wird - ohne Arme, Beine, Kopf und einigen inneren Organen.


    Sie vermuten, dass hinter dem Mord ein makaberes Ritual des afrikanischen „Muti“-Kultes steckt, der in Schwarz-Afrika noch heute zahlreiche Anhänger hat. Ein Spezialist aus London unterstützt sie und sagt voraus, dass es nicht bei einem Toten bleiben wird. Da mehrere Spuren nach Nigeria führen und sich deren Botschafter ausgesprochen verdächtig verhält, fliegen Judith und ihr Kollege Frank Tannen kurzfristig in das Ölförder-Land im westlichen Afrika.


    Mein Fazit:


    Was mit einem okkulten Ritual beginnt, wird schnell zu einem rasanten Actionthriller. Und Hannes Sprado schafft es, die hohe Spannung in „Das dunkle Ritual“ vom Anfang bis zum Ende aufrecht zu erhalten. Er versteht es aber auch, die politisch-gesellschaftliche Situation in einem der Staaten mit den reichsten Ölvorkommen und der ärmsten Bevölkerung Afrikas zu skizzieren.


    Mit einem Exkurs in die afrikanische Mutimedizin, die durch ungewöhnliche Zutaten und skurrile Anwendungen fasziniert, ist „Das dunkle Ritual“ ein mitreißender Krimi für Alle, die auf gute Action mit politischem Hintergrund stehen - auch oder gerade weil der Autor manchmal reichlich dick aufträgt.

  • Danke für die Rezi! :wave
    Das Buhc kommt sofort auf meine WL.

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter

  • Nachdem ich das Buch letzte Woche schon mal in der Hand hatte, habe ich es mir heute gekauft und habe es nicht bereut, es liest sich flott und ist spannend.


    Das Buch fällt bei mir nicht ganz in die Kategorie "rasanter Actionthriller", aber es ist auf alle Fälle ein spannender Thriller, der auch ein paar Action-Elemente hat, mit einem sehr interessanten Thema und Hintergrund und auch guten Charakteren, von denen man auch gerne noch mehr lesen würde.


    Da ich nun etwas mehr über den Hintergrund des Muti-Kultes wissen wollte, habe ich die Wikipedia befragt, und siehe da, sie spukt unter anderem zwei Links zu alten [URL=http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,179050,00.html]Spiegel-[/URL]Artikeln aus dem Jahr 2002 aus, die mir doch haarscharf so aussehen, als ob sie -bzw der Fall - die Grundlage für den Fall im Buch gedient hätten. Damals wurde in London der Torso einen schwarzen Jungen in der Themse gefunden, dazu Kerzen in ein weißes Tuch eingeschlagen und einem auf Stoff geschriebenen Namen, offenbar ein Opfer des Kultes.
    Sehr interessant.

  • Es scheint, als wäre mit "Runengrab" der nächster Teil einer neuen Serie entstanden, zumindest ermittelt die gleiche Kommissarin.


    Kurzbeschreibung
    Das Zeichen des Bösen.Ausgelassen feiern Schauspieler und Regisseur des Films «Eiskrieger» das Ende der Dreharbeiten. Am nächsten Morgen liegt die Hauptdarstellerin tot im Schnee Reykjaviks. Mit ihrem Körper hat der Mörder eine Rune nachgebildet. Die isländische Polizei bittet Judith von Matt und ihr Ermittlerteam, Experten für Verbrechen mit okkultem Hintergrund, um Hilfe. In Island angekommen, wird ihnen schnell klar, die Schauspielerin ist nicht das letzte Opfer

  • Meine Rezension


    Mit diesem Roman legt der Autor, welcher schon zwei weitere Thriller veröffentlicht hat, den Auftakt einer neuen Serie vor. Die Hauptperson ist Kommissarin Judith von Matt, deren Leben zu Beginn gut umrissen wird, ohne zu detailreich zu sein oder aber den Leser mit einer langatmigen Lebensgeschichte zu langweilen. Judith ist die Leiterin einer neu gegründeten Sonderkommission, welche für Verbrechen mit okkultem Hintergrund zuständig und direkt dem Bundesinnenministerium unterstellt ist. Ihr Ensemble, wie Judith ihr Team nennt, besteht aus unterschiedlichen Experten für Okkultes, welche noch nicht vertraut miteinander sind, aber sich gegenseitig gut ergänzen.
    Der erster Fall dieser Truppe ist ein vermuteter Ritualmord an einem Jungen. Schnell besteht der Verdacht, dass er für eine Muti-Medizin sterben musste, die um so wirksamer ist, wenn dass Opfer bei der Entnahme der Organe noch lebt.


    Fast durchgängig wird die Geschichte von Judith oder einen anderem aus ihrem Team erzählt. Zu anfangs werden auch ihre Mitarbeiter kurz vorgestellt, so dass man ein gutes Bild von ihnen hat und sie glaubhaft wirken. Alle sind unterschiedlich, haben Charakter und bleiben nicht farblos. In ihnen steckt auch noch genug Entwicklungspotenzial, damit es in weiteren Bänden der Serie noch Überraschungen geben könnte.
    Die Handlung nimmt immer Fahrt auf, je weiter die Aufklärung voranschreitet und je mehr Spuren ausgewertet werden. Dann überschlagen sich die Ereignisse regelrecht und es fiel mir schwer, das Buch aus den Händen zu legen.


    Auf den nächsten Band dieser Serie („Runengrab“), welcher für Juni 2010 angekündigt ist, freue ich mich schon sehr. Mit diesem Thriller ist dem Autor eine ganz andere Serie gelungen, abseits der üblichen ausgetreten Pfade des Genres. Für mich eine Entdeckung des Jahres 2009.