Fremder Schmerz - Renate Kampmann

  • 494 Seiten
    List Verlag, 2008 (Gebundene Ausgabe)


    4. Teil der Serie um Leonie Simon


    Kurzbeschreibung
    Dr. Frank Gotthardt und seine Frau Claudia sind in den Flammen ihrer brennenden Berliner Villa ums Leben gekommen. Die Polizei verfügt über keinerlei Hinweise auf ein Verbrechen und glaubt an Selbstmord. Leonie Simon, Rechtsmedizinerin an der Charité in Berlin, hat allerdings eine schreckliche Vermutung. Zwei Jahre zuvor, im Januar 2005, war sie zusammen mit dem Ehepaar Gotthardt in Khao Lak, um nach der Tsunamikatastrophe bei der Identifizierung der Opfer zu helfen. Die Bilder verfolgen sie noch immer, vor allem aber die schockierende Entdeckung, dass nicht hinter jeder vermeintlichen Hilfe Mitgefühl und soziales Engagement steckt. Als Leonie erfährt, dass ein Zahnarzt, der etliche deutsche Opfer identifiziert hatte, gefoltert und ermordet wurde, nimmt sie auf eigene Faust Ermittlungen auf. Doch dann geschehen weitere Morde, und Leonie muss in eine ganz andere Richtung denken. Drei Jahre nach dem Tsunami ist die Welle des Todes in Deutschland gelandet.


    Über den Autor
    Renate Kampmann, 1953 in Dortmund geboren, arbeitete als Dramaturgie-Assistentin bei Peter Zadek sowie als Hörspielredakteurin, Dramaturgin und TV-Produzentin. Seit 1995 ist sie freie Autorin und schreibt Drehbücher und Kriminalromane. 2001 erschien der erste Roman mit Leonie Simon. Renate Kampmann lebt in Hamburg.


    Meine Meinung
    Dieser Roman ist vierter Teil und vielleicht auch der letzte um die Pathologin Leonie Simon in Hamburg. Zumindest lässt es der persönliche Schluss nahe und wäre auch ein guter Abschluss. Aber ich würde mich freuen, wenn es weiter gehen würde. Denn es ist eins der Serien, die ich richtig lieb gewonnen habe und die ich sehr spannend finde. Bei diesem Buch passen Titel und Cover sehr gut zur Geschichte wie ich es selten empfinde.


    Wie auch bei den ersten drei Büchern wird die Geschichte, aus Leonies Sicht geschrieben,sehr detailreich beschrieben, auch die gerichtsmedizinischen, und das, obwohl die Autorin nicht vom Fach ist.
    Der Klappentext ist etwas verwirrend, da zunächst ein Ehepaar, mit dem Leonie befreundet ist, tot aufgefunden wird. Es wird ein Ehestreit vermutet, der eskalierte. Dann jedoch gibt es weitere Morde, und es stellt sich die Frage, ob die Todesfälle in Zusammengang stehen oder nicht.
    Die Krimihandlung ist wie immer spannend, komplex und liefert einige Wendungen. Abwechselnd werden verschiedene Handlungsstränge erzählt, wobei ich den Täter recht früh erahnte. Doch dies hat nicht zur Langeweile geführt, da mir das Motiv nicht klar war, welches ich sehr original und außergewöhnlich fand.
    Es wird verfeinert durch das Privatleben Leonies, wo sich einiges tut. Nicht nur die Figur Leonie, sondern auch die Nebenfiguren sind wunderschön beschrieben und wie aus dem Leben gegriffen, einfach nur schön zu lesen.


    Es war ein Highlight in diesem Monat, schön zu lesen. Am Ende bleibt die Hoffnung auf weitere Krimis mit Leonie in der Hauptrolle, und diese stirbt bekanntlich zuletzt.

  • Auch von mir eine Rezension:


    Jede Menge „Stoff“ verarbeitet Renate Kampmann in ihrem neuen Leonie Simon -Krimi „Fremder Schmerz“: sadistische Serientäter, mysteriöse Mafia -Gestalten, fremdgehende Liebhaber, betrogene Verwandte, Rechtsradikalismus – nichts lässt die Autorin aus. Dynamisch und ohne Pause treibt sie ihre Story voran und fädelt gleich mehrere in einander verwickelte Geschichten ein, die im großen Finale eine gemeinsame Auflösung finden. Manchmal könnte allerdings weniger etwas mehr sein, denn als Leser verheddert man sich gelegentlich zwischen all den Haupt- und Nebenschauplätzen. Zudem bezieht sie sich manchmal auf Handlungen aus früheren Leonie Simon -Krimis, so dass man besser mit dem ersten Fall beginnen sollte.


    Trotzdem gelingt es der Autorin nicht nur, die Figur der sympathischen Ermittlerin Leonie Simon weiter zu entwickeln, auch ihr Krimi selbst ist ebenso unterhaltsam wie fesselnd geschrieben. Freuen wir uns also auf den neuen Fall!

  • Nachdem mich wiggli auf diesen Band aufmerksam gemacht hat, habe ich ihn mit sofort besorgt und gelesen - DANKE dafür :wave


    Leonie war mir bisher schon sympathisch und dabei blieb es auch in diesem Band. Ansonsten werden hier wirklich sehr viele Themen und Handlungsstränge angerissen bis sie sich am Ende auflösen. Ich fand Madeleine Quast eine interessante Figur. Die Stränge um Erika/Max/Konditor und Tante Charlotte waren einfach nettes Beiwerk.


    Ich stimme sisch zu, manchmal wäre weniger mehr gewesen.


    Alles in allem von mir 7 Punkte