Ich habe den allerhöchsten Respekt vor Übersetzern.
Allerdings lese ich unglaublich ungern Übersetzungen.
Kann Englisch, Französisch und Deutsch, und will auch mal Spanisch und Italienisch lesen können.
Ich überleg mir bei einem übersetztem Werk immer was verloren gegangen ist (oder dazugekommen), wie wohl dies oder jenes in Originalsprache beschreiben wurde etc. Es ist ja nicht mehr die Stimme, die Worte des Autors, sondern die des Übersetzers. Genauso mag ich übrigens synchronisiertes nicht.
Ich habe 2 Jahre Übersetzung in einer der bekanntesten Übersetzer-Schulen in Paris studiert, und festgestellt dass es nix für mich ist.
Zum einen weil man von meinem Traum (Literatur übersetzen) NICHT vernünftig leben kann, zum anderen weil eine riesige Konkurrenz zwischen den Freiberuflern (und das sind fast alle Übersetzer) gibt, billiger, schneller...
Was für eine unglaubliche Arbeit eine Übersetzung ist wird absolut unterschätzt, grad auch von den Auftraggebern. Letztendlich muss ein Übersetzer ein ganz neues literarisches Werk schaffen, nur akkurat das Erzählte wiedergeben ist Blödsinn, man muss den Sinn wiedergeben, auf genau dem gleichem Sprachniveau, es muss verständlich sein, auch wenn vieles kulturell bedingt unübersetzbar scheint. Wir hatten mal eine Aufgabe wo wir "Schrebergarten-Mentalität" ins Französische übersetzen mussten...und das ist nur ein Beispiel, und wahrscheinlich noch ein harmloses.
Hinzu kam dass ich in meinem Nebenjob (hab Nachts bei ner internationalen Versicherungs-Hotline gearbeitet) einen Kollegen hatte der 60 war, Übersetzer, hatte Nobel-Preisträger-Werke übersetzt, und brauchte mit 60 einen Nebenjob, weil er vom Übersetzen nach all der Zeit immer noch nicht leben konnte...