Übersetzungen und Übersetzer

  • Zitat

    Original von Iris
    Meistens wird der Text nochmals vollständig redigiert; die bei solchen Textredaktionen vorgenommenen Änderungen kriegen die Übersetzer häufig nicht einmal zu Gesicht.


    Entweder das, oder es findet ausser einer automatischen Rechtschreibprüfung überhaupt nix mehr statt. *unbeteiligt flöt*



    Der Standard-Übersetzungsvertrag sieht allerdings vor, dass das Copyright für die Übersetzung beim Übersetzer liegt. Der Übersetzer hat also durchaus ein Recht darauf, die Änderungen vor Drucklegung zu sehen und abzusegnen, bzw. die Pflicht, eine Nachbesserung seiner Übersetzung vorzunehmen. Ist er mit den Änderungen gar nicht einverstanden, hat er allerdings meist nur die Möglichkeit, die Verwendung seines Namens zu untersagen, d.h. die Übersetzung erscheint dann unter Pseudonym.

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Zitat

    Original von MaryRead
    Das Beispiel der "Frau des Zeitreisenden" (kenne ich selbst nicht) wäre eines, wo offenbar zwar viele Tiefen verloren gehen, aber die Übersetzung oberflächlich betrachtet womöglich sogar in Ordnung zu sein scheint. Das kann marketingtechnisch gewollt bzw. hinnehmbar sein - für LeserInnen, die sich einen Weg zum Original erhoffen, weil sie dessen Sprache nicht lesen können, ist es extrem schade. :-(


    Als Autor finde ich das allerdings überhaupt nicht hinnehmbar -- egal in welche Richtung "aus Gründen des Marketings" gepfriemelt wird. Als würde man im Exportland USA jeden Mercedes solange auf die Streckbank legen, bis er die Ausmaße eines alten Chevys hat, damit er auch "massentauglich" ist. :grin

  • Zitat

    Original von Iris
    Als Autor finde ich das allerdings überhaupt nicht hinnehmbar -- egal in welche Richtung "aus Gründen des Marketings" gepfriemelt wird.


    Wie ist denn das - hat man als Autor da irgendein Mitsprache- bzw. Vetorecht? :wow

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  • Hi!


    Zitat

    Original von MaryRead
    Hm - da spiel ich aber mal "devil's advocate":


    Nur zu, bin nie um eine Antwort verlegen. :grin


    Zitat

    1. Die Satzstellung ist doch korrektes Deutsch? Vielleicht durch den Einschub ein bisschen sperrig zu lesen, aber das kann ja durchaus angemessen sein.


    Ich hätte von meiner Deutschlehrerin dafür eines auf die Finger bekommen. In meiner Welt des Deutschen hätte das so klingen müssen, unabhängig vom Einschub:


    Zitat

    Als die Seekatze einlief, wußte Mungo Tennant, ..., NICHTS von dem Passagier an Bord [nichts]."


    Zitat

    2. Kommt drauf an, ob es ein "sprechender Name" ist, dessen Assoziationen wichtig sind. Es gibt ganze Abhandlungen über die Übersetzung von Katzennamen.


    Es ist nur irgendein Schiff, das keine Rolle spielt. Ist für mich das gleiche wie in den alten Filmen, wo aus einer Mrs. Brown eine Frau Braun wird. :wow


    Zitat

    3. Weshalb nicht "zu"? "citizen and smuggler of Edinburgh" soll vielleicht eine Ironie beinhalten, die sich im Deutschen durch eine solche Stilebene wiedergeben lassen könnte. Lässt sich ohne Kontext nicht beurteilen.


    Für mich klingt es hölzern, künstlich altmodisch.


    Zitat

    4. Lässt sich ohne Kontext nicht beurteilen.


    Dann vertrau mir. :grin
    Den Satz habe ich ausgewählt, weil er perfekt als Bsp. ist, weil hier praktisch alles drin ist, woran es krankt. Im dritten Buch zB (anderer Übersetzer, glaube ich) fehlt mal bei einer Personenbeschreibung das Wörtchen "young", woraufhin ich bis zum ersten Mal lesen der englischen Fassung ein komplett anderes Bild vom dem Mann hatte. Und in beiden (die des zweiten Bandes kenne ich nicht) fehlen ganze Passagen, die wichtig sind.


    Zitat

    Einzelne Sätze zu kritisieren ist immer problematisch. Selbst offensichtliche Übersetzungsfehler müssen im Zusammenhang beurteilt werden: Wie schlimm sind sie für das Buch als Ganzes? Da können scheinbare Kleinigkeiten auf einmal ganz wichtig werden (vielleicht dein Beispiel 4?) oder scheinbar grosse Klöpse irrelevant (vielleicht dein Beispiel 4?).


    In dem Fall kannst Du jemandem wie mir vertrauen, die beides gelesen hat und beides einander einst gegenübergestellt hat. Ich habe den einen rausgepickt, weil er eben auf der allerersten Seite gleich den Großteil in sich vereinigt.
    Natürlich ist die Weglassung in dem Fall vielleicht nicht so tragisch, das Wörtchen "young" aber zB war tragisch.


    Und wenn ein Buch aus Gründen der Lesbarkeit gestrafft wird, durch Weglassung scheinbar oder offenbar überflüssiger Satzteile, Sätze oder Passagen, dann will ich das im Impressum stehen haben, weil es nun mal nicht mehr ganz das gleiche Buch ist, das unter dem Originaltitel zu finden ist


    Bye,


    Grisel

  • Nee, ein Mitspache- oder Vetorecht bei der Erstellung einer Übersetzung hast du nicht, wenn du keine Berühmtheit bist.
    Ich kenne Leute, die als Übersetzer arbeiten, und erfahre häufig, daß sie den Text nicht nur übersetzen, sondern kürzen sollen, z.B. auf eine bestimmte Seitenzahl oder so. Manchmal besteht ein Kontakt zum Autor, manche Autoren nutzen dann die Gelegenheit, den Text für ein fremdländisches Publikum gemeinsam mit dem Übersetzer zu bearbeiten, aber sehr vieles ist reine Fließbandarbeit, weil angesichts der schlechten Honorierung (das Angebot an Übersetzern übersteigt die Nachfrage durch die Verlage bei weitem) sehr schnell gearbeitet werden muß, um über die Runden zu kommen.


    Natürlich sind Übersetzer oft auch froh, einen Text vom Tisch zu haben (z.B. wenn sich ein Trivialroman an den nächsten reiht), und fragen gar nicht lange danach, was eine anschließende Textredaktion noch macht. Auch wenn bei einer weiteren Bearbeitung des Textes dann z.B. aufgrund von MIßverständnissen Fehler eingebaut werden.


    Bei der Masse an Publikationen, die inzwischen jeden Monat neu erscheinen, ist es völlig unmöglich, jedes Projekt mit der gleichen Sorgfalt zu behandeln.

  • Grisel , danke - ich finde solche Überlegungen ja ausserordentlich spannend. :-) Und ich glaube dir durchaus, dass du deine Kritik auf das ganze Buch stützt. Ich passe nur immer auf, dass allen klar ist, wie wichtig das ist.


    Was die Stilregeln der Deutschlehrer betrifft - es ist ja nicht nötig, sie alle einzuhalten, sie sind aber nützlich, damit man es sich bewusst macht, wenn man davon abweicht, und es nur dann tut, wenn man einen guten Grund dafür hat. In diesem Fall... die Betonung ändert sich, ich persönlich finde den Satz völlig okay - aber egal, darum geht's hier ja nicht.


    Was den Schiffsnamen betrifft - du lieferst die Erklärung, dann ist die Kritik möglicherweise berechtigt. Für "Frau Braun" in alten Filmen lässt sich dennoch eine Lanze brechen: Wenn es kein Film ist, der unbedingt in Amerika spielen muss, wo die Leute komische Namen haben und sich auch sonstwie komisch gebaren, sondern einer, der eigentlich Allgemeingültigkeit haben soll, dann war es damals vermutlich vertretbar, Namen einzudeutschen, um nicht davon abzulenken, dass diese Dame eine stinknormale Frau war, die keineswegs unaussprechlich hiess. Heute ist man mit fremdsprachlichen Namen genügend vertraut, aber damals war das nicht unbedingt so.


    Zitat

    Im dritten Buch zB (anderer Übersetzer, glaube ich) fehlt mal bei einer Personenbeschreibung das Wörtchen "young", woraufhin ich bis zum ersten Mal lesen der englischen Fassung ein komplett anderes Bild vom dem Mann hatte.


    Ja, sowas ist schlimm - es ist nur ein einziges kleines Wort, das fehlt, aber es kann Auswirkungen auf die ganze Lesart haben, und dann ist das ein gravierender Fehler. Stünde dagegen im nächsten Satz etwas z.B. darüber, dass er gerade sein Studium aufgenommen hat, dann wäre es vielleicht schon kaum noch ein Fehler, "young" wegzulassen, weil sich der Leser trotzdem das richtige Bild macht.

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  • Zitat

    Original von Grisel
    Ich hätte von meiner Deutschlehrerin dafür eines auf die Finger bekommen.


    Schlechte Deutschlehrerin! Wir haben im Deutschen keinen SPO-Zwang, auch wenn manche Lehrer das gerne so hätten. :grin
    Hast du dir mal meinen Roman auf "Satzstellung" angesehen? Ich nehme mir die Freiheit heraus, alle Möglichkeiten der Sprache zu nutzen, um Sätzen die Melodie zu geben, die m.A.n. an genau dieser Stelle angemessen ist.


    Zitat


    Für mich klingt es hölzern, künstlich altmodisch.


    Und dennoch ist es korrekt. ;-)
    Was hättest du genommen? "Bürger und Schmuggler in Edinburgh"? "von Edinburgh"? Auch die Formulierung "citizen and smuggler of Edinburgh" (nicht "from"!) ist altmodisch. :grin


    Zitat

    Und wenn ein Buch aus Gründen der Lesbarkeit gestrafft wird, durch Weglassung scheinbar oder offenbar überflüssiger Satzteile, Sätze oder Passagen, dann will ich das im Impressum stehen haben, weil es nun mal nicht mehr ganz das gleiche Buch ist, das unter dem Originaltitel zu finden ist


    Das ist bei Verträgen, die unter Internationales Copyright fallen, nicht möglich, nur nach deutschem Urheberrecht. Im ersteren Fall gibt es bei Lizenzen kein Anrecht auf eine wort- oder werkgetreue Übersetzung. :grin

  • Iris - danke. Mir fällt dazu noch ein, dass in meinem (Standard-)Vertrag ein Passus zur Originaltreue stand; ich war verpflichtet, das Buch dem Original entsprechend zu übertragen und hätte z.B. nicht einfach ein ganzes Kapitel weglassen können. So muss das wohl auch im Lizenzvertrag für die Übersetzung stehen, den der Originalverlag mit dem deutschen Verlag abschliesst, vermute ich. Oder es wird Abweichendes vereinbart - aber ob sowas in der Belletristik tatsächlich explizit geschieht? Bei dem Nyfenegger-Buch kann ich mir das kaum denken; da hat vermutlich einfach eine "billige" Übersetzung ausreichen müssen... :-(


    Auf eine bestimmte Seitenzahl kürzen, das kann ich mir schon vorstellen, allerdings müsste das auf rein sprachlicher Ebene geschehen (und wäre daher mengenmässig begrenzt); inhaltliche Kürzungen könnte ich mir da (ausser vermutlich bei Sachbüchern) nur schwer vorstellen. (Dass ich in "meinem" Buch trotzdem kurz überlegt habe, eine Szene von ca. zwei Seiten auf eine halbe zu kürzen, weil es dem kulturellen Hintergrund in Ausgangs- bzw. Zielsprache entsprochen hätte, habe ich glaube ich seinerzeit in der Leserunde erläutert - das wäre nach meinem Verständnis durchaus "originalgetreu" gewesen.)

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  • Zitat

    Original von Iris
    Das ist bei Verträgen, die unter Internationales Copyright fallen, nicht möglich, nur nach deutschem Urheberrecht. Im ersteren Fall gibt es bei Lizenzen kein Anrecht auf eine wort- oder werkgetreue Übersetzung. :grin


    Damit erübrigt sich ein Teil meines vorigen Postings... :wow

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  • Zitat

    Original von MaryRead


    Ja, sowas ist schlimm - es ist nur ein einziges kleines Wort, das fehlt, aber es kann Auswirkungen auf die ganze Lesart haben, und dann ist das ein gravierender Fehler. Stünde dagegen im nächsten Satz etwas z.B. darüber, dass er gerade sein Studium aufgenommen hat, dann wäre es vielleicht schon kaum noch ein Fehler, "young" wegzulassen, weil sich der Leser trotzdem das richtige Bild macht.


    Wenn ihr mich fragt, ist das Wort eher der abschließenden Redaktion des Satzspiegels zum Opfer gefallen. Z.B. wenn irgendwo auf der Seite eine Zeile dran glauben mußte, wird hier und da ein Wort gestrichen, das auf einen flüchtigen Blick hin entbehrlich erscheint.


    Zitat

    Original von MaryRead
    Mir fällt dazu noch ein, dass in meinem (Standard-)Vertrag ein Passus zur Originaltreue stand; ich war verpflichtet, das Buch dem Original entsprechend zu übertragen und hätte z.B. nicht einfach ein ganzes Kapitel weglassen können. So muss das wohl auch im Lizenzvertrag für die Übersetzung stehen, den der Originalverlag mit dem deutschen Verlag abschliesst, vermute ich. Oder es wird Abweichendes vereinbart - aber ob sowas in der Belletristik tatsächlich explizit geschieht? Bei dem Nyfenegger-Buch kann ich mir das kaum denken; da hat vermutlich einfach eine "billige" Übersetzung ausreichen müssen... :-(


    Ich glaube nicht, daß es bei einem Spitzentitel um die Kosten geht, sondern mehr um den Erfolgsdruck. D.h. das Buch wird massentauglich behobelt und beschliffen, wobei u.U. die Eigentümlichkeiten, die das Original ausgemacht haben, geopfert werden.


    Zitat

    Auf eine bestimmte Seitenzahl kürzen, das kann ich mir schon vorstellen, allerdings müsste das auf rein sprachlicher Ebene geschehen (und wäre daher mengenmässig begrenzt); inhaltliche Kürzungen könnte ich mir da (ausser vermutlich bei Sachbüchern) nur schwer vorstellen.


    Wird allerdings durchaus praktiziert, bis hin zu einer Reduktion um 25 bis 30 %! Im Massenmarkt, wohlgemerkt, vor allem bei Programmfüllern, deren Herstellungskosten in Grenzen gehalten werden müssen. Es kommt auch bei kleineren oder ambitionierten Verlagen selten vor, und bei Spitzentiteln schlägt eher der Erfolgsdruck zu.
    Ich kenne allerdings Fantasy-Leser, die die Bücher ihrer Lieblinge nur im Original kaufen, weil die dt. Versionen massiv gekürzt wurden.

  • Hi Iris!


    Zitat

    Original von Iris
    Schlechte Deutschlehrerin! Wir haben im Deutschen keinen SPO-Zwang, auch wenn manche Lehrer das gerne so hätten. :grin.


    Und was mag ein SPO-Zwang sein?


    Zitat

    Hast du dir mal meinen Roman auf "Satzstellung" angesehen? Ich nehme mir die Freiheit heraus, alle Möglichkeiten der Sprache zu nutzen, um Sätzen die Melodie zu geben, die m.A.n. an genau dieser Stelle angemessen ist.


    Und ich nehme mir als Leserin die Freiheit heraus, daß sich meine Fußnägel aufrollen, wenn sich ein Satz für mich unrund anfühlt. :-)


    Zitat


    Und dennoch ist es korrekt. ;-)
    Was hättest du genommen? "Bürger und Schmuggler in Edinburgh"? "von Edinburgh"? Auch die Formulierung "citizen and smuggler of Edinburgh" (nicht "from"!) ist altmodisch. :grin


    Einer der Hauptkritikpunkte dieser Übersetzung ist, daß es hölzern und aufgesetzt klingt. Mir ging es genauso, als ich es damals in dieser Fassung gelesen habe. Ich habe mich oft nur noch gewundert.
    Und, nein, das liegt nicht an der Originalsprache, denn das dritte Buch - mit dem ich vor allem wegen der Weglassungen in der Übersetzung unzufrieden bin - klingt komplett normal dagegen.
    Wenn ein deutsches Buch schön geschrieben ist, wie diese im englischen, klingt es auch im deutschen schön und nicht geschwollen.
    Ich habe diesen einen Satz gewählt, weil er mir, wie gesagt, als perfektes Bsp. erschienen. Grundsätzlich habe ich gegen diesen einen unschuldigen Satz nichts einzuwenden.
    Und ich hätte mich für ein simples "von" entschieden.


    Zitat

    Das ist bei Verträgen, die unter Internationales Copyright fallen, nicht möglich, nur nach deutschem Urheberrecht. Im ersteren Fall gibt es bei Lizenzen kein Anrecht auf eine wort- oder werkgetreue Übersetzung. :grin


    Tja, dann soll sich keiner darüber wundern, wenn man bei Kenntnis der Originalsprache dann halt lieber der zuwendet, weil man gern ein vollständiges Buch hat. Und wenn wichtige Info fehlt, weil ein Satzspiegler es für unnötig hält, obwohl es nötig ist, soll mich das trösten?


    Ich weiß schon, daß es alles auf das zurückfällt, daß ein Buch halt auch Massenware ist und Kosten und Ertrag das entscheidende ist. Nur, mir als Käuferin ist das wurst. Ich will vollwertige Ware für mein vollwertiges Geld. Und ich hole sie mir dort, wo ich sie kriege.


    Bye,


    Grisel

  • Zitat

    Original von Grisel
    Und was mag ein SPO-Zwang sein?


    Dass Subjekt-Prädikat-Objekt immer in genau dieser Reihenfolge stehen müssen, wie das z.B. grundsätzlich im Englischen der Fall ist.

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  • Zitat

    Original von Grisel
    Und was mag ein SPO-Zwang sein?


    Du mußt nicht gleich gereizt sein, wenn man anderer Meinung ist. :-)
    SPO ist das Kürzel für die durch den Wegfall aller Flexionsendungen erzwungene fixe Position von Subjekt, Prädikat und Objekt in der Syntax des Englischen.
    Im Deutschen gibt es dagegen eine nur eingeschränkte Freiheit des Satzbaus, wir können durchaus auch anders konstruieren und durch die Wortstellung das Leseverständnis führen.


    Zitat

    Und ich hätte mich für ein simples "von" entschieden.


    Es hieß: "Mungo Tennant, citizen and smuggler of Edinburgh". Und du hättest wirklich "Mungo Tennant, Bürger und Schmuggler von Edinburgh" daraus gemacht?
    Hätte ich diese deine Übersetzung lektoriert, hätte ich dir das als unschön angestrichen. "Bürger von Edinbugh" ist selbstverständlich völlig in Ordnung, aber "Schmuggler von Edinburgh" ...? :grin

  • naja, Iris, dafür gewinnt "Bürger zu Edinburgh" auch keinen Schönheitspreis und ist eigentlich wohl nicht mal richtig :grin


    stehen gelassen hätte ich das "von" wohl schon, aber das "zu" hat halt das gewisse Etwas ;-)


    edit: Batty , "aus" ginge auch, wäre mir hier aber zu... banal? umgangssprachlich?

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    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von MaryRead ()

  • Ja klar... auch wenn wir hier Korinthen kacken... aber mir gefällt auch keine der Lösungen so richtig. Denn ich würde sagen "Bürger von...", aber "Schmuggler aus...". Beides läßt sich m.E. nicht so 100% stilsicher mit derselben Präposition mit Edinburgh verbinden.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Edinburgher Bürger und Schmuggler? :-)


    und schon wieder edit: Übersetzer werden fürs Korinthenkacken sozusagen bezahlt, darum liebe ich meinen Job ja so ;-)

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    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von MaryRead ()

  • Hi Iris!


    Zitat

    Original von Iris
    Du mußt nicht gleich gereizt sein, wenn man anderer Meinung ist. :-)


    Huh?


    Zitat

    SPO ist das Kürzel für die durch den Wegfall aller Flexionsendungen erzwungene fixe Position von Subjekt, Prädikat und Objekt in der Syntax des Englischen.


    Na, sag das doch gleich. :lache


    Zitat

    Im Deutschen gibt es dagegen eine nur eingeschränkte Freiheit des Satzbaus, wir können durchaus auch anders konstruieren und durch die Wortstellung das Leseverständnis führen.


    Ich verstehe. Trotzdem gibt es Sätze, die sich für mich rein gefühlsmäßig unrund anfühlen.


    Bye,


    Grisel

  • Zitat

    Original von MaryRead
    Edinburgher Bürger und Schmuggler? :-)


    Londoner würde ich sagen, wenn er aus London käme. Aber diese Version finde ich phonetisch nicht so schön. Gottchen, sind wir wieder kleinlich! :grin

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Grisel


    Huh?


    Du last dich jedenfalls gereizt -- Entschuldige, wenn ich das mißverstanden haben sollte ... :-)


    Zitat

    Na, sag das doch gleich. :lache


    Es ist inzwischen ein sehr geläufiges Kürzel ...


    Zitat

    Trotzdem gibt es Sätze, die sich für mich rein gefühlsmäßig unrund anfühlen.


    Und manchmal sollen Satze gar nicht rund sein --


    Aber zugegebenermaßen trifft das für einen Text wie den zitierten vermutlich nicht zu. :-)