526 Seiten
Autor:
Sina Beerwald, 1977 in Stuttgart geboren, studierte Wissenschaftliches Bibliothekswesen und arbeitet heute als stellvertretende Leiterin einer Fakultätsbibliothek. Nach "Die Goldschmiedin" nun das spannende, historisch verbürgte Wettrennen um die Zeit.
Inhalt:
Hamburg, 1757: Sehnsüchtig wartet Merit auf die Heimkehr ihres Mannes. Wie viel sicherer wäre die Seefahrt, wenn man endlich die Position eines Schiffes auf See bestimmen könnte? Das britische Königshaus hat ein hohes Preisgeld für eine solche Erfindung ausgelobt.
Die junge Mutter hat eine Idee, so genial, wie wagemutig. Sie verspricht ihrem Sohn, dem Sternenhimmel das Geheimnis um die Zeit zu entlocken.
Meine Meinung:
Eine wunderschöne und sehr interessante Geschichte um die Herstellung einer Uhr, mit der man auf See den Längengrad bestimmen kann. Dies alles findet im 18. Jahrhundert statt, und zwar in der Zeit von 1757 bis 1776, also in einer Zeitspanne von 19 Jahren.
Merit Paulsen, um deren Lebensgeschichte es hier geht, vespricht ihrem Sohn Ruben, für ihn diese Uhr zu bauen. Da wird in London eine zuverlässige Methode zur Längegradbestimmung auf See gesucht und ein hoher Preis dafür ausgesetzt. Sie fertigt die Skizzen für eine kleine Taschenuhr an und fährt damit von Hamburg nach London zur Längegradkommission. Da beginnen dann allerdings die Probleme, weil eine Frau keine Erfindung einreichen darf.
Die Odyssee von Merit ist mit vielen Höhen und Tiefen behaftet und auch trotz einiger Schicksalsschläge ist sie eine sehr starke Frau in dieser schwierigen Zeit. Die Geschichte lässt sich sehr flüssig lesen und man ist sofort darin gefangen. Auch die Charaktere sind sehr gut aufeinander abgestimmt und ausdrucksstark. Unglaublich gut gefallen hat mir die Authentizität der Story, die ja zum Großteil den historischen Gegebenheiten entspricht. Den Werdegang der Erfindung dieser Uhr mitzuerleben und auch die teilweise detaillierten Arbeitsschritte haben mich sehr gefesselt.
Ein toller Roman, der mir ausgezeichnet gefallen hat, mit einem kleinen Wermutstropfen für mich persönlich, da ich gerne mehr über Ruben erfahren hätte, der mir im Gesamtbld etwas zu kurz gekommen ist. Auch hätte ich diesmal das Glossar gerne zu Beginn des Buches vorgefunden, oder zumindest einen Hinweis darauf, da mir doch einige Ausdrücke nicht geläufig waren. Zum Glück habe ich vorher nach der Seitenanzahl gesehen und bin dadurch darauf aufmerksam geworden.
Mir hat ja schon "Die Goldschmiedin" sehr gut gefallen, aber dieses hier sogar noch etwas besser. Und da ja beide in total unterschiedliche Richtungen gehen, bin ich schon sehr auf das nächste Buch gespannt.
Vielen Dank Sina für dieses tolle Buch und die aufwendigen Recherchen.