"Den du nicht siehst" von Mari Jungstedt ist ein temporeicher, rundum fesselnder Schweden-Krimi.
Es wird langsam Sommer auf Gotland, der beliebten Ferieninsel im – alles ist relativ - warmen Südosten Schwedens. Doch als eine Frau von einer Axt erschlagen am Strand aufgefunden wird, verändert sich das unschuldige Gesicht der Insel und seiner Bewohner. Hauptkommissar Anders und sein Team nehmen den Ehemann des Opfers fest, da die Eheleute sich am Abend vorher vor Zeugen gestritten haben.
Dann passiert ein zweiter Mord und wieder ist es eine Frau um die dreißig, die ihr Leben verliert. Die Polizei befürchtet, dass ein Serientäter am Werk ist. Während die Ermittler noch im Dunkeln tappen, bekommt der Journalist Johann Berg Tipps von einem Informanten und ist der Polizei bald einen Schritt voraus.
Mein Fazit:
Der Debutkrimi „Den du nicht siehst“ von Mari Jungstedt ist schon 2003 erschienen. In dem psychologisch ausgefeilten Krimi geht es nicht nur um die fiesen Morde, sondern in erster Linie um die schwierige Ermittlungsarbeit eines Teams, das sich auf der beschaulichen Ferieninsel sonst eher um Taschendiebstahl und Einbruchsdelikte kümmern muss.
Die unfreiwillige Zusammenarbeit zwischen dem Journalisten Johann Berg und dem Kommissar Robert Anders (der im Buch Knutas heißt) wird hier ebenso authentisch dargestellt, wie die heimliche Beziehung zwischen dem Journalisten und der verheirateten Zeugin Emma Winarve. Durch die glaubwürdige und vielschichtige Beschreibung ihrer Figuren gelingt es Mari Jungstedt, ihrer Geschichte eine besondere Atmosphäre zu geben.
Insgesamt ein temporeicher, rundum fesselnder Schweden-Krimi, der von dem Schauspieler Walter Sittler exzellent erzählt wird.