Julia Navarro: Das Blut der Unschuldigen

  • Julia Navarro entrollt in „Das Blut der Unschuldigen“ einen Handlungsstrang, der sich durch viele Jahrhunderte europäischer Geschichte zieht.


    Im 13. Jahrhundert verfasst der Mönch Julian heimlich eine Chronik, um über die Erstürmung der kartharsischen Burg Montesegur im französischen Languedoc zu berichten. Entsetzt beschreibt er auch die Gräueltaten, mit denen die Kirche und ihre französischen Herzöge der ortsansässigen, wehrlosen Bevölkerung zu Leibe rückten. Eines Tages, so schließt der Glaubensbruder, würde das Blut der Unschuldigen gerächt werden.


    Jahrhunderte später, in den 1940er Jahren, übergibt ein Nachkomme des kartharsischen Grafs d’Amis die Chronik dem Historiker Arnaud zur Bewertung. Der Wissenschaftler soll herausfinden, ob in der alten Handschrift auch Hinweise auf den Schatz der Katharer und den heiligen Gral verborgen sind. Arnaud weiht einen jungen Priester in das Projekt ein und kann doch nicht verhindern, dass die Chronik in den Wirren des Weltkrieges wieder in Vergessenheit gerät - bis der nächste Graf d’Amis 60 Jahre später einen massiven Anschlag gegen die katholische Kirche plant, um das Racheversprechen der Chronik endlich einzulösen.


    Zusammen mit islamischen Fundamentalisten will er gleichzeitig drei Kirchen in Rom, am Jacobsweg und in Jerusalem in die Luft sprengen. Und auch in Istanbul soll ein Anschlag auf eine Moschee verübt werden, um den Hass zwischen Christen und Moslems zu schüren. Eine Sondereinheit des europäischen Geheimdienstes bekommt von der Sache Wind und versucht zusammen mit dem CIA und einer Abordnung des Vatikans, die Attentäter zu stoppen. Ein rasanter Wettlauf mit der Zeit beginnt…


    Mein Fazit:


    Julia Navarro entrollt in „Das Blut der Unschuldigen“ einen Handlungsstrang, der sich durch viele Jahrhunderte europäischer Geschichte zieht. Dabei greift sie zahlreiche historische und aktuelle Themen auf, von den katholischen Kreuzzügen gegen die Katharer im 13. Jahrhundert über esoterische Nazis auf der Suche nach dem heiligen Gral bis hin zur heutigen Rolle der Frau im Islam. Auch wenn sie manchmal etwas sehr weit ausschweift, ist Navarros neuer Roman ein fesselnd und informativ geschriebener 800-Seiten-„Schmöker“, in den man wunderbar versinken kann.

  • In Spanien wird sie ja so als "neuer Dan Brown" gefeiert.


    Stimmt das? ist das ein Titel, den auch Dan Brownfans gerne lesen würden?
    Oder ist das Hahnebüchen ?



    interessierte Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • Also ich finde sooo ganz kommt sie nicht an Dan Brown heran. Ich fand einige Passagen total spannend und andere etwas chaotisch. Insgesamt habe ich es aber auf keinen Fall bereut, das dicke Buch gelesen zu haben. Kennst du Mathilde Asensi? Sie kann man auf alle Fälle mit Dan Brown vergleichen. Wenn sie nicht sogar besser ist ...

  • @ Elbereth
    Das von Sisch vorgestellte "Blut der Unschuld" kenne ich nicht.


    Ich habe aber die "Bibelverschwörung" von ihr gelesen - mit großer und freudiger Erwartung! Und war noch selten so enttäuscht hier der rezi-fred.


    Wahrscheinlich werde ich nicht noch mal eines lesen - höchstens ausgeliehen und wenn sich ausreichend Ersatzlektüre in greifbarer Nähe befindet :grin.

  • Ah, danke Ihr Beiden, das ist ja leider oft so, dass Autoren von Ihren Verlagen als etwas vermarktet werden sollen, was sie gar nicht sind :-(
    Scheint in diesem Fall ja auch so zu sein :gruebel


    Vielen Dank für die Aufklärung. Aseni kenne ich, habe aber noch nie etwas gelesen, daher hätte ich es nicht wirklich beurteilen können.



    aufgeklärte Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

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  • Zitat

    Original von Elbereth
    Ah, danke Ihr Beiden, das ist ja leider oft so, dass Autoren von Ihren Verlagen als etwas vermarktet werden sollen, was sie gar nicht sind :-(
    Scheint in diesem Fall ja auch so zu sein :gruebel


    das ist in diesem Fall auf alle Fälle so. Ich fand die "Bibelverschwörung" einfach schlecht, das ist eines von den typischen Büchern die im Dan Brown Gefolge auf den Markt geworfen wurden.


    Schade eigentlich, denn sonst hätte ich mir "Das Blut der Unschuldigen" wahrscheinlich gekauft, ich habe es mir heute im Laden mal angeschaut.