Elisabeth Herrmann - Konstanze

  • Ich habe das Buch auch kürzlich gelesen. Dabei bin ich eigentlich durch die Autorin, deren Krimis um Vernau ich kenne, aufmerksam geworden. Ich war sehr überrascht, dass sie auch historische Romane schreibt.


    Das Buch selbst hat mir sehr gut gefallen. Es hat mich gut unterhalten, dies lag nicht zuletzt an dem flüssigen, mit viel Wortwitz versetzten Sprachstil.


    Ob das nun historisch korrekt ist, hat mich dabei eigentlich nicht so sehr interessiert, wobei ich allerdings auch diesbezügliche Anmerkungen gut gefunden hätte.


    Dass Friedrich noch so jung war, ist mir während des Lesens immer wieder entfallen, musste ich mir ins Gedächtnis zurückholen. Aber es war ja auch eine andere Zeit und seine Kindheit und (halbe) Jugend hat er auf sehr ungewöhnliche Weise verbracht. Dagegen wuchs Konstanze sicher wohlbehütet als Mädchen auf. Allerdings muss ich schon zugeben, von ihren zuvor erlittenen Schicksalsschlägen schien ihre Persönlichkeit nicht sehr geprägt.


    Ich freue mich sehr, dass es Fortsetzungen geben wird.

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Zitat

    Original von elisabethberlin
    Was mich wirklich und tatsächlich stört ist, dass der Hinweis fehlt, dass es eigentlich eine Trilogie sein soll....


    Danke für den Hinweis. Das erklärt, warum ich am Ende vergeblich auf die Auflösung so mancher Handlungsstränge gewartet habe und damit den Eindruck hatte, dass das Ende irgendwie in der Luft hängt.


    Genau, wie Bouquineur hat mich Konstanze an manchen Stellen doch etwas mit ihrer unreifen Art und ihren überzogenen Reaktionen genervt. Wie will so eine Frau erfolgreich Königin sein. Als sie am Ende des Buches Friedrich erklärt, dass sie allein es schaffen kann, dass er "das Staunen der Welt" wird, hätte ich fast erwartet, dass der sehr viel reifer wirkende Friedrich einen Lachanfall bekommt. Aber mal sehen, vielleicht wächst Konstanze ja noch mit ihren Aufgaben.


    Jedenfalls bin ich nach dem Lesen des ersten Teils entschlossen, auch noch die beiden anderen Bände der Triologie zu lesen. :wave Ich bin sehr gespannt.

  • Hi, dies hier ist der 1. Beitrag in diesem Forum und da ich das Buch kürzlich gelesen habe, hier auch mal meine Meinung.


    Vorweg: Das Buch läßt sich flüssig lesen, gar keine Frage. Allerdings muss ich sagen, daß ich mich ebenfalls oft gefragt habe (eigentlich immer!) wer hier 14 bzw. 24 ist. Ich habe da eine ähnliche Meinung wie Bouquineur.


    Das hat mich ganz massiv gestört. Ich kann mir nicht vorstellen, daß eine Dame mit guter Erziehung und von Stand, die ja immerhin Mutter und Königin von Ungarn war, sich so verhält, wie es gleich am Anfang des Buches anfängt. Von wegen die Rolle mit ihrer Zofe tauschen und sich so aufführen. Genau dasselbe betrifft die Ankunft, wo sie das Pferd "klaut" und abhaut. Dann gehts weiter mit ihrer Flucht durch die Ebene, nur um ihrem Zukünftigen eine Szene machen zu können. Das paßt einfach nicht zu einer Königin, die auch nur 10 Jahre älter ist und in dem Alter normalerweise gereift sein müßte.


    Außerdem kann ich nicht verstehen, warum sie so lange braucht um zu begreifen, wer nur ihr Zukünftiger ist. So eine lange Leitung kann doch kein Mensch haben.... Was diesen betrifft, kann ich mir auch nur schwerlich vortellen, daß er erst 14 Jahre alt sein soll. Ich finde auch, daß er viel zu erwachsen dargestellt wurde.


    Also die Hauptperson Konstanze war mir extrem unsymphatisch und kam mir nur verzogen und selbstsüchtig vor. Auch wo sie gleich ihre Zofe verurteilen läßt bzw. beschuldigt, ohne überhaupt nachzuforschen oder nachzudenken, fand ich furchtbar. Der einzige Aspekt überhaupt, der sie ein bißchen symphatisch gemacht hat, war die Trauer um ihren verstorbenen Sohn.


    Also wie bereits eingangs erwähnt, ich konnte den Roman schnell und zügig durchlesen und hätte mich die Art von Konstanze nicht so extrem genervt, wäre es für mich wirklich ein gutes Buch gewesen.


    Allerdings möchte auch ich wissen, wie es weitergeht und werde auch den nächsten Band lesen. Ich kann nur hoffen, daß Konstanze dann auch so dargestellt wird, daß es für mich lesbar ist.

  • Das mit dem 14- jährigen und seinem Verhalten dürft ihr nicht so heutig sehen. Bildung war damals Sprachen lernen und zwanzig- dreissig klassische Bücher lesen, mehr gab es da nicht. Daneben mußte man als König natürlich reiten und kämpfen können und man war mit 14 nicht deshalb volljährig, weil die Mehrheit der Menschen meinte, das wäre ein schönes Alter für Geschenke zur Konfirmation, sondern deshalb weil die wirklich soweit waren, Männer reif genug in den Krieg zu ziehen, Kinder zu zeugen und zu regieren, Bischof konnte man natürlich auch schon sein, hartes arbeiten, das zeigt Elisabeth Herrmann ja klar, das fing schon viel, viel früher an. Kindergarten und Grundschule war nicht, keine Schonzeit und Gefühlsduselei für Kinder.


    Historische Genuigkeit einzufordern über eine Zeit und Person, von der niemand allzuviel weiß? Was war den eine Frau wert? Königin hin oder her- jedenfalls nichts, das man in Chroniken erwänte, mit Ausnahme der Tatsache, dass der Zuchterfolg eingetreten war und ein Sohn geboren wurde. Konstanze muß da schon eine Ausnahme gewesen sein, immerhin war sie einige Zeit Regentin und das Friedrich sie geliebt hat ist überliefert (so hat er ihr seine Krone mit in den Sarg gegeben als Zeichen der Liebe) - nur geheiratet wurde wohl nicht in Palermo, sondern in Mesina, wenn ich mich recht erinnere. Ihr verhalten ist weder unreif noch verzogen, sondern logisch- sie wird schliesslich von genau den Personen beeiflusst die hinter dem Mordanschlag stehen und denen es nutzt ihr eine Vertraute zu nehmen- wenn sie dazu noch durch den Vertrauensbruch mit dem fehlinterpretierten Harem und durch das Gift geschwächt Urteile fällt, aus denen sie kaum wieder herauskommt, zeigt das das knigliche Dilemma mehr als eine königliche Arroganz oder Unreife.


    Das Buch hat mir sehr gut gefallen, danke fürs wandern lassen bonomania..

  • Zitat

    Original von beowulf
    nur geheiratet wurde wohl nicht in Palermo, sondern in Mesina, wenn ich mich recht erinnere.


    Nö, geheiratet wurde schon in Palermo nicht in Messina (1209)! :wave

    Im Verhältnis zur Musik ist alle Mitteilung durch Worte von schamloser Art.
    Friedrich Nietzsche

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  • beowulf :


    Das mit der Reife eines 14-jährigen kann ich schon nachvollziehen. Das hat mich persönlich auch nicht sooo gestört an dem Roman, liest man doch häufig, daß es nicht so wie heute war.


    Das mit Konstanze selbst sehe ich eben anders. Für mich hat dieser Charakter in dem Buch keine positiven Züge (außer vielleicht die Trauer um ihren Sohn) und sie wird verzogen, unreif und arrogant dargestellt. Egal von wem sie beeinflusst wurde, ich kann einfach nicht glauben, daß eine Frau sich damals so benommen haben kann und schon gar keine hohe Dame, die Königin war und wieder werden soll. Dann muss sie aber wirklich DIE Ausnahme gewesen sein, zumindest unter den hochwohlgeborenen Frauen. Bei Frauen des Volkes mag das anders gewesen sein. Das mit dem fehlinterpretiertem Harem hätte sie auch ohne Probleme lösen können, wenn sie dann mal hinterfragt hätte. Sie wurde doch als einerseits so unabhängig und vorlaut dargestellt, daß das kein Problem hätte sein dürfen. Und daß sie so leichtgläubig anderen Leuten eher glaubt als ihrer Zofe, das spricht wiederum nicht gerade für sie. Die Reaktion ihrer alten Zofe fand ich wiederum sehr logisch, daß sie nicht mehr zu Konstanze zurückgegangen ist, wäre ich auch nicht.


    Es geht mir jetzt auch nicht um die historischen Fakten. Ich kenne mich "noch" nicht so gut mit den historischen Hintergründen der Bücher aus, die ich lese und mir geht es in erster Linie darum, daß ich gut unterhalten werde.


    Ich persönlich mag es halt, wenn mir die Hauptperson gefällt und wenn sie das nicht tut, dann leidet für mich das ganze Buch darunter.


    Ich freue mich aber für jeden, dem es gefallen hat. Jeder hat ja eine andere Sicht der Dinge und vor allem einen anderen Büchergeschmack.


    Ich habe aber auch geschrieben, daß ich eine Fortsetzung wohl lesen werde, weil mich einfach interessiert, wie es weitergeht. Vielleicht wird Konstanze ja noch reifer und symphatischer mit zunehmendem Alter.

  • Hallo in die Runde,
    ich habe das Buch nun auch seit einigen Tagen fertig, es hat sich gesetzt und ich habe meine Begeisterung mal in Worte gefaßt.
    Hänge meine Rezension hiermit mal an:




    Inhalt:
    Die junge Witwe Konstanze von Aragon wird auf Drängen des Papstes mit Friedrich verheiratet, dem nach Sizilien verbannten Thronerben der Staufer, um den Einfluss der Kirche über Sizilien zu erhalten. Konstanze ist nicht begeistert von dieser Aussicht, doch es ist die beste Option, die ihr bleibt, nachdem ihr Mann, der ungarische König, erschlagen und sie durch halb Europa gejagt wurde. Gemeinsam mit ihrer treu ergebenen Kammerzofe besteigt sie ein Schiff und reist nach Palermo - die Provinz am äußersten Rand von Europa, weitab von prunkvollem Hofzeremoniell, ein zerrissener Flecken Land, in dem Christen und Sarazenen zwangsläufig neben- und miteinander leben.
    Bevor sie überhaupt den Hafen erreicht, wird das Schiff geentert von einem rebellischen Rüpel namens Federico, 'viel zu schön für einen Korsaren', dem es nicht nur an Respekt vor dem königlichen Brautzug mangelt, sondern der offenbar dem König auch noch nahe genug steht, dass er praktisch tun kann, was ihm beliebt. Konstanze, durchsetzungsstark und eigensinnig, wirbelt sofort ohnehin nicht sonderlich gut organisierten sizilianischen Hofstaat durcheinander und es zeigt sich schnell, dass man ihr wenig vormachen kann.
    Und während sich zwischen ihr und Federico schnell eine gefährliche Anziehungskraft entwickelt, und die reichen Barone der Insel konspirieren, um Friedrich zu töten und seine zukünftige Braut gleich mit, erscheint es ihr zunehmend fragwürdig, dass sich der König nicht bei ihr blicken läßt, nur immer wieder neue Gründe ausrichten läßt, die ihn abhalten, seiner Königin die Aufwartung zu machen. So rückt der Tag der Hochzeit näher ... und eine schreckliche Intrige wirft ihre düsteren Vorzeichen in die Zukunft.


    Der bei Amazon und auf dem Buchrücken abgedruckte Klappentext ist vollkommen irreführend. Er suggeriert, dass dieser Roman die vollständige Geschichte der Ehe zwischen Konstanze und Friedrich erzählt. Das tut er nicht. Es handelt sich hierbei um den ersten Teil einer Trilogie, und er endet mit der Hochzeit zwischen den beiden.



    Autorin (nach Amazon):
    Elisabeth Herrmann, geboren 1959 in Marburg/Lahn, arbeitet als Journalistin. Sie lebt mit ihrer Tochter in Berlin. Neben ihrer Krimiserie um Anwalt Joachim Vernau - der erste Roman um Joachim Vernau und Marie-Luise Hoffmann, Das Kindermädchen, wurde von der Jury der KrimiWelt-Bestenliste als bester deutschsprachiger Krimi des Jahres 2005 ausgezeichnet -schreibt sie nun auch historische Romane.



    Meine Meinung:
    Konstanze ist ein sehr ungewöhnlicher historischer Roman, der aus der Masse und dem Standard-Genre-Strickmuster positiv heraussticht. Das Buch ist ein echter Pageturner und ungeheuer unterhaltsam zu lesen; zum Ende hin wird es dann auch emotional (für den Leser) sehr fesselnd, so dass man mit dem dringenden Bedürfnis zurückbleibt, unbedingt den nächsten Teil verschlingen zu müssen.
    Im ersten Drittel des Buches findet sich sofort die leichtfüßige, sehr unterhaltsame Art der Autorin zu schreiben wieder, die man bereits aus ihren Krimis kennt - vor allem dieser untergründige Humor, bei dem man sich einfach kringeln möchte, scheint immer wieder durch. Ich habe komplette Passagen laut kichernd lesen müssen. Dabei wirkt der Witz niemals aufgesetzt, weil er stets aus Situationskomik heraus entsteht und daraus, dass auch ein hochherrschaftlicher Bischoff oder ein Hofkoch am Ende nur Menschen sind. Diese leichte und liebenswerte Erzählweise läßt einem die Charaktere enorm ans Herz wachsen.
    Ungefähr im zweiten Drittel kippt der Ton dann, als schreckliche Dinge geschehen und einem fast der Atem stockt, wenn diese Figuren, die man so liebgewonnen hat, sich zu zerstören beginnen. Die Wendungen in der Handlung sind nicht immer erfreulich, aber doch von einer zwingenden Logik. Kleine Steine, einmal ins Rollen gebracht, wachsen sich aus zu schrecklichen Lawinen. Und verweben die komplexe Handlung immer weiter, so dass man fast verzweifelt herbeifiebert, wie sich die Dinge wohl auflösen mögen.
    Die Liebesgeschichte zwischen Konstanze und ihrem zukünftigen Mann beginnt leicht und unmerklich, mit einer unaufdringlichen Romantik und einigen sehr witzigen Momenten. Manche Leser mögen enttäuscht sein, dass die Begegnungen kein höheres Gewicht haben - mich hat es nicht gestört. Ich fand die romantische Spannung genau richtig gewählt, sie spannt sich in einem schönen Bogen über die gesamte Geschichte.


    Ein tolles Buch, das es unmöglich macht, mit dem Lesen aufzuhören, wenn man einmal angefangen hat!



    - Elena


    /edit - Formatierung

    Ich hab' mich verirrt.
    Ich bin dann mal weg, um nach mir zu suchen.
    Sollte ich zurückkommen, bevor ich wieder da bin, sagt mir bitte, ich soll hier warten!

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  • Nein, das war nicht das richtige Buch für mich. Oder ich nicht die richtige Leserin dafür? Es war wohl einfach schon zu sehr der Wurm drin, von Anfang an, da ich weder Konstanze noch Friedrich II "wiedererkannt" habe. Sie hat sich für mich angefühlt wie die 14jährige, nicht wie eine Frau, die bereits Ehefrau, Königin und Mutter war. Und es hat sich mir nicht erschlossen, warum Federico in offizieller Funktion durch Abwesenheit geglänzt hat und nur als "Ruggero" mal durchs Bild gelaufen ist. Schon klar, es war für die hier erzählte Geschichte wichtig, aber, nein, hat für mich nicht gepasst.
    Ich weiß schon, jetzt kommt mir gleich wieder jemand mit Vorschlägen, wie man historische Romane zu lesen "hat". Ich tue es trotzdem lieber auf meine Weise.


    Ich habe versucht, das alles auszuklammern und das Buch für sich zu betrachten. Jedoch hat das auch nicht ganz geklappt. Wurm etc. Aber auch, weil der nette, locker-flockige Ton für mich so gar nicht zu den Ereignissen rund um die versuchte Vergiftung gepasst hat. Konstanze wurde mir hier jedenfalls nicht sympathischer.


    Nein. Irgendwann lerne ich es vielleicht, die Finger von Büchern zu lassen, bei denen ich schon vorher ahne, daß wir nicht füreinander bestimmt sind. Jedoch, wie soll ich angenehm überrascht werden, wenn ich sie grundsätzlich meide? Ein Dilemma. Und die ewige Neugier.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Erhebt sich die spannende Frage- wie hälst du es mit Teil Zwei?


    Hm, eine interessante Frage. Wenn ich erahnen kann, daß es wieder eine mehr oder weniger frei erfundene Geschichte über Leute ist, die halt zufällig auch Konstanze und Friedrich heißen (nicht beißen, so habe ich das Buch halt wahrgenommen), werde ich wohl die Finger davon lassen. Schauen wir mal.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Erhebt sich die spannende Frage- wie hälst du es mit Teil Zwei?


    Gibts den schon? Oder weiss wer, wann der kommt?

    Ich hab' mich verirrt.
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  • Ich lese das Buch gerade. 2/3 habe ich hinter mir.


    Leider deckt sich meine Meinung mit der von Grisel. Es ist nicht so das richtige für mich.


    Ich habe ein Gefühl als ob ich nicht einen historischen Roman lese, sondern einen Abenteuerroman. Konstanze macht den Eindruck der 14jährigen. Sollte nicht Frederico 14 sein? Auch wenn die jungen Männer damals reifer waren als heute...


    Ich lese weiter...

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Ich habe ein Gefühl als ob ich nicht einen historischen Roman lese, sondern einen Abenteuerroman. Konstanze macht den Eindruck der 14jährigen. Sollte nicht Frederico 14 sein? Auch wenn die jungen Männer damals reifer waren als heute...


    Ich glaube, vom Ansatz her ist es auch eher als Abenteuerroman gedacht, mit einer schönen Romanze als Dreingabe. Wenn man es unter dieser Prämisse liest, finde ich, ist es sehr schön und unterhaltsam. Erwartet man einen historischen Roman mit dem Anspruch auf Authentizität und historisch nachprüfbaren Fakten, dürfte es eher problematisch werden.

    Ich hab' mich verirrt.
    Ich bin dann mal weg, um nach mir zu suchen.
    Sollte ich zurückkommen, bevor ich wieder da bin, sagt mir bitte, ich soll hier warten!

  • Der zweite Teil ist für nächsten Sommer angekündigt. Da ist es noch ziemlich lange hin :cry



    Palermo im 13. Jahrhundert: Konstanze von Aragon und Friedrich, der nach Sizilien verbannte Thronerbe der Staufer, sind in aller Munde. Kurz nach der traumhaften Hochzeit erwartet Konstanze ein Kind, und das Glück scheint ihnen hold. Da legt sich ein Schatten auf Sizilien. König Otto hat sich mit einem gewaltigen Heer nach Süditalien aufgemacht. Friedrich stellt sich ihm entgegen, mit nur fünfzig Mann. Konstanze hat Angst um ihren Mann und reitet ihm mutig hinterher. Wird sie Friedrich retten können? Ein farbenprächtiges Epos und der Roman einer großen Liebe.

    Ich hab' mich verirrt.
    Ich bin dann mal weg, um nach mir zu suchen.
    Sollte ich zurückkommen, bevor ich wieder da bin, sagt mir bitte, ich soll hier warten!

  • Wenn ich eure Kommentare so lese, dann scheint es historisch ja nicht sehr korrekt zu sein... Egal, mir hat es trotzdem gefallen!
    Es war ein schöner, leichter Roman über Liebe, Intrigen, Hoffnug und Ängste.
    Konstanze war, wie bereits gesagt, ziemlich naiv und kam mir trotz ihrer früheren Ehe eher lebensfern vor... Der "kleine" 14-jährige König ist da wesentlich erwachsener...
    Schade, dass der Klappentext so überhaupt nicht stimmt... Aber hey, es wird ja einen 2. Teil geben, in dem wenigstens ein Teil dieses Klappentextes beschrieben wird :)
    Schön fand ich, wie Konstanze Errungenschaften nicht versteht und schlecht findet: tägliches Waschen, eine Toilette etc :)
    Für guten Stil und ein schönes Leseerlebnis gebe ich 8 Punkte.

    "Leben, lesen - lesen, leben - was ist der Unterschied? (...) Eigentlich doch nur ein kleiner Buchstabe, oder?"


    Walter Moers - Die Stadt der träumenden Bücher

  • nun komme ich als Nachzügler! Aber da ich mir jetzt den zweiten Teil gekauft habe, mußte ich den ersten Teil aus meinem SUB klauben und als erstes lesen. Da ich mir vor längerer Zeit schon Federico von Waltraud Lewin zu Gemüte geführt hatte, war ich natürlich sehr gespannt.


    Es ließ sich sehr zügig lesen und ich war schnell durch - und - es ist ein "Historischer Roman"- keine Wiedergabe haargenauer Ereignisse.
    Zu dieser Zeit galt man mit 14 Jahren als volljährig oder erwachsen. Naa ja, ein König hatte ja seine Berater, die schon etwas mehr Erfahrung auf dem Buckel hatten.
    Daß es eine ganze Reihe Anschläge auf die Person Friedrichs gegeben hat, ist ja bekannt. Doch niemand weiß nichts Genaues - und hier kommt die s.g. schriftstellerische Freiheit zum Tragen. Und ich meine, es war alles bis auf verschiedene Kleinigkeiten gut nachzuvollziehen. Konstanze hatte ja immerhin schon eine Flucht, als Königin von Ungarn, hinter sich.
    Ich finde, alles in allem ist recht gut gelungen. Nun werde ich mir den zweiten Teil vornehmen. Daß es auch noch einen dritten gibt, wußte ich gar nicht, wann soll der denn erscheinen?
    lg