Warum schaffen die Bundesländer keine einheitliche Regelung?

  • Die CSU will in Bayern die Lernmittelfreiheit abschaffen und die Bayern regen sich darüber auf.
    Warum sollen die Bayern nicht genauso, wie auch es auch in anderen Bundesländern üblich ist, Schulbücher bezahlen? Siehe Beitrag:
    Wir haben in Niedersachsen die Möglichkeit die Schulbücher zu kaufen oder für ca. 40% des Neuwertes zu mieten. Wer mehr als mindestens 3 Schulpflichtige Kinder hat, muß von dieser Summe nur 80 % bezahlen.
    Hier kommt mal eine Aufstellung, wie es in den einzelnen Bundesländern zur Zeit üblich ist, siehe Beitrag:


    Warum ist es nicht möglich eine Regelung zu treffen, die für alle Bundesländer in der gleichen Art und Weise zutrifft?

  • Hallo Wolke,


    weil es leider so ist, daß das in den Zuständigkeitsbereich der Länder fällt und nicht Sache des Bundes ist. Auch, wenn man das ungerecht findet....:-)


    Wie das historisch kam, weiß vielleicht jemand anderes besser zu erläutern?


    Gruß
    Baumbart

  • Zitat

    Original von Baumbart
    weil es leider so ist, daß das in den Zuständigkeitsbereich der Länder fällt und nicht Sache des Bundes ist. Auch, wenn man das ungerecht findet....:-)


    Hallo Baumbart,
    der Hintergrund der verschiendenen Regelungen ist völlig klar. Ich finde es nur einfach ungerecht den Menschen gegenüber, die in verschiedenen Bundesländern wohnen. Gerade bei solchen Dingen wünsche ich mir eine einheitliche Regelung.


    @Geli
    die unterschiedlichen Feiertage finde ich auch unmöglich. Außerdem haben Bayern und Baden-Württemberg grundsätzlich die schönsten Sommerferientermine. Aber ich sehe ehrlich gesagt nicht ein, warum wir ein paar hundert Euro an Schulbüchern zahlen müssen, während andere Bundesländer die Schulbücher kostenlos zur Verfügung stellen.


    Wo bleibt da die Gerechtigkeit?

  • In NRW muss man 30% der Schulbücher bezahlen.
    Am hiesigen Gymnasium wird es so gehandabt, dass die Schule die Bücher bestellt. Die Kids bekommen so jedes Jahr ein Teil der Bücher neu und der Rest sind halt Bestände die der Schule gehören. Die Regelulng ist für die Eltern natürlich praktisch, da man sich um die Bücherbestellung überhaupt nicht kümmern muss. Aber es kann dann leider auch vorkommen, dass man später einige Bücher doppelt oder dreifach hat, wenn man mehrere Kids auf der gleichen Schule hat. Aber es gibt ja Gottseidank ebay.

  • Auch in NRW gibt es mehr oder weniger versteckt eine viel höhere Belastung für die Eltern. Der Elternanteil wird nämlich nur bei der Schulbuchbestellung für die nächstjährigen Schulbücher berechnet. Spätestens Anfang des neuen Schuljahres wird diese Liste munter ergänzt. Meist wird den Eltern gleich am ersten Elternabend nahegelegt, für ihre Kinder noch dies und jenes Buch anzuschaffen.
    Letzte Woche hab ich dann gehört, dass das Buch auf der Liste der von den Eltern zu kaufenden Bücher da nur stand, weil es einigermaßen günstig war und so noch von den Eltern zu kaufen sei, aber leider nix taugt. Da platzt einem doch der Kragen. Jetzt sollen wir noch ein extra Buch anschaffen, dann noch zusätzlich die obligatorischen Kosten für Kopien und Material für den Unterricht, das ganze mal 3. Alles in allem habe ich mal zusammengerechnet, dass dieses Jahr über 200 € zusammenkamen und der Betrag wäre noch höher, wenn wir nicht einiges vererbt hätten oder es noch vorhanden war, wie Farbkästen und Pinsel und ähnlicher Kleinkram.


    Wolke du hast vollkommen recht. Trotz Länderzuständigkeit sollten die betreffenden Ministerien durchaus in der Lage sein, das bundesweit einheitlich zu regeln. Das lässt sich auch aus der Historie der Gesetzgebungskompetenz der Länder nicht mehr plausibel erklären, dass es nicht funktioniert. :fetch

  • Hängt das alles nicht damit zusammen, dass Schule nun mal schon seit jeher Länderhoheit hat und nicht über den Bund läuft? Ist doch klar, dass da dann jeder sein eigenes Süppchen kochen will.


    Einerseits leuchtet mir ja ein, dass man auch seine Schulbücher selber bezahlen kann, wenn fast jeder Schüler mit einem Handy für Hunderte von Euro in der Tasche rumlaufen kann. Andererseits muss aber trotzdem eine möglichst einfache Regelung gefunden werden für diejenigen, die es sich eben nicht einfach so aus dem Ärmel schütteln können.


    Gruss,


    Doc

  • Das muss ja auch gar nicht aus der Länderkompetenz rausgeholt werden. Aber auf einer Kultusministerkonferenz sollte man sowas etwas einheitlicher regeln können. Klar kostet Bildung Geld und wenn ich sehe, wie manche Schüler mit ihren Büchern umgehen, krieg ich schon mal einen Hals. Manchmal kriegt man Exemplare, die man nur noch wegschmeissen kann, eine Erstattungspflicht gibts leider nicht,was meiner Meinung nach ruhig geändert werden kann.


    Zuschüsse gibt es für Sozialhilfeempfänger und Leute mit zuwenig Einkommen auf Basis der Sozialhilfe. In Einzelfällen springt schon mal der Förderverein der Schule ein. Oder die Eltern organisieren einen Gebrauchtbücher-Verkauf.

  • In Berlin haben wir die Regelung schon das 2. Jahr und ich muss sagen, es schien zunächst schlimmer als es war.
    Die Höchstgrenze der Zuzahlung wurde nie erreicht.
    Allerdings habe ich festgestellt, dass sich dort Ebay ganz hervorragend eignet. Denn was macht man mit den Büchern, wenn kein Nachkömmling diese im nächsten Jahr nutzen kann. ;-)

    _______________________
    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Was ich viel schlimmer finde, ist die gängige Praxis, in jedem Schuljahr neue Bücher zu kaufen. Wenn der Sprössling in die nächste Klasse kommt, kann man die Bücher des vorherigen Jahrganges nicht gebraucht nutzen, weil der Herr Lehrer entweder ein anderer ist und damit auch andere Bücher will, oder der Autor hat ein Komma anders gesetzt und deshalb eine neue Auflage heraus gebracht. Dann dürfen auch keine gebrauchten mehr genutzt werden, weil ja die Seitenzahl nicht mehr stimmt.
    Was hier in den Schulen an sündhaft teurem Unfug getrieben wird, ist schon kriminell.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • [QUOTE]Was ich viel schlimmer finde, ist die gängige Praxis, in jedem Schuljahr neue Bücher zu kaufen. Wenn der Sprössling in die nächste Klasse kommt, kann man die Bücher des vorherigen Jahrganges nicht gebraucht nutzen, weil der Herr Lehrer entweder ein anderer ist und damit auch andere Bücher will, oder der Autor hat ein Komma anders gesetzt und deshalb eine neue Auflage heraus gebracht. Dann dürfen auch keine gebrauchten mehr genutzt werden, weil ja die Seitenzahl nicht mehr stimmt.[/QUOTE]


    unterstreich -


    und dann sind da in Gymnasien noch die Lehrer, die bei den Büchern, die nicht genau ihren Angaben bzgl. der Auflage entsprechen die Hilfe verweigern ...


    Grumbel - was bin ich froh, dass ich kein Kollege mehr da bin.


    Im Übrigen ist man in Hauptschulen teilweise sehr froh, wenn man Schüler hat, die Bücher haben - oder sogar auch mitbringen -

    Binchen
    :write
    Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält. (William Somerset Maugham) ;-)

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  • Hallo Zusammen,


    Also darüber hab ich mir noch gar nie wirklich gedanken gamcht.


    Als ich noch in der Schule war (realschule und Gymnasium) haben wir teilweise Bücher gehabt die waren 10 Jahre und älter ! Das war dann acuh nicht das gelbe vom Ei, auch wenn wir immer die Bücher von der Schule bekommen haben.


    Jetzt muss ich alle Bücher kaufen und das geht schon ins geld !



    Die Sommerferientermine hier in Bayen sind wirklich am Besten gelegen !

    liebe Grüsse melanie


    Wenn man Engeln die Flügel bricht, fliegen sie auf Besen weiter !
    :keks


    :lesend )

  • Hallo,


    der Thread ist schon was älter, aber ja immer noch aktuell....


    Ich hatte gehofft, dass auch bei uns eine Regelung gefunden wird und ich nicht jedes Jahr eine Unmenge an Geld für Schulbücher ausgeben muss.
    Heuer sind auf der Liste Bücher für 345,- EUR und gleich noch eine Aufforderng schonmal 200 Euronen für die anstehende Klassenfahrt zu überweisen.
    Bisher war ich noch nie bei einem Schulbuchverkauf, wo gebrauchte Bücher angeboten werden, aber dieses Jahr will ich mir das Angebot mal ansehen.


    Von einen Umzug nach Bayern so lange meine Große schulpflichtig ist will ich trotzdem erst mal absehen :-) (zumal ich den Beitrag bei Focus nicht mehr gefunden habe und somit nicht auf dem neuestenStand bin)

  • Ich wusste gar nciht, dass man in anderen Bundesländern die Schulbücher kaufen muss. Ich musste nie Schulbücher kaufen. Klar, manchmal waren die Bücher etwas älter, aber gestört hat mich das eigentlich nie sonderlich.

  • Also bei uns (NRW / privates Gymnasium) war es so, daß ein Teil der Bücher im Schuleigentum stand und wir diese dann leihweise nutzen durften.
    Bücher die auch als Arbeitsbüchr gedacht waren (also in die man auch etwas eintragen mußte etc.) wurden gekauft.
    (Das waren meist Mathebücher, Lateinbücher, Deutschlernmaterialien)


    Ich selbst fand allerdings die gebrauchten Bücher immer so widerlich, daß ich glücklicherweise meine Eltern davon überzeugen konnte, mir auch diese neu zu kaufen.
    Ganz ehrlich die gebrauchten Schulbücher sind eine Zumutung, da fehlen Seiten oder Aufgabenlösungen stehen im Buch, gar nicht zu reden von den widerlichen Flecken deren Ursprung ich gar nicht erst kennen will.


    Ich bin jetzt noch froh, daß mein Eltern mir die Bücher damals gekauft haben.
    Soweit ich weiß gibt es für Kinder nicht so finanzstarker Familien, die Möglichkeit Zuschüsse vom Sozial bzw. Jugendamt zu erlangen. Wenn die Zuschüsse natürlich direkt in Alk und Kippen umgesetzt werden, dann bleibt für die Schulbücher wenig übrig.


    Ich sehe keinerlei negativen Posten darin, wenn Eltern für die Bildung ihrer Kinder auch mal ein wenig investieren können. Wie Doc so fein schrieb, dann gibt es halt nicht das neuste Model des Nokia Handys, sondern mal das gebrauchte von Mutti.....

  • Zitat

    Original von Jeanne
    Ich wusste gar nciht, dass man in anderen Bundesländern die Schulbücher kaufen muss. Ich musste nie Schulbücher kaufen. Klar, manchmal waren die Bücher etwas älter, aber gestört hat mich das eigentlich nie sonderlich.


    Das wusste ich auch nicht.... Bin aber auch froh darüber, denn so einfach kann das wirklich nicht sein, und zwar nicht wegen irgendwelcher vorrängigen Handys sondern einfach weil das, wenn man mal rechnet, ca. dreizehn Bücher x 20 €, verdammt viel Geld ist. :wow


    Dazu kommen noch, wie BJ sagt, Arbeitshefte (die wir auch selber kaufen, anders als in der Schule, die ich mal in Ba-Wü besucht habe, da wurden die Dinger auch gestellt) und jedes Jahr Kopiergeld, außerdem Kunstmaterialien etc. Das ist eine ganze Menge.


    Die gebrauchten Bücher sind zwar manchmal eklig, aber man bindet ja auch Umschläge drum.... und man wird es schon überleben und sich keine lebensgefährlichen Infektionen holen. Kaufen finde ich ziemlich übertrieben, zumal man das meiste nie wieder braucht, besonders was die Nebenfächer betrifft. Und wieder los wird man sie auch nicht wirklich, denke ich, und wenn, dann für weit weniger Geld.

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Ich sehe keinerlei negativen Posten darin, wenn Eltern für die Bildung ihrer Kinder auch mal ein wenig investieren können. Wie Doc so fein schrieb, dann gibt es halt nicht das neuste Model des Nokia Handys, sondern mal das gebrauchte von Mutti.....


    Ich musste jetzt in meinen letzten beiden Schuljahren meine Schulbücher bezahlen und finde das ganze System einfach nur Abzocke.
    Es ist an sich nicht umbedingt schlimm, wenn man für seine Bildung selbst mal in die eigene Tasche greifen muss, doch wie das umgesetzt wird ist einfach nur lächerlich.
    Ich musste mir die Bücher ausleihen, da ich mir einen Neukauf nicht leisten konnte und dieser von keinem Amt oder so unterstützt wird. Die Bücher die ich dann von der Schule geliehen habe waren kaputt, bekritzelt und bemalt, zerknickt und zerfleddert und voller Flecken. Wozu habe ich denn bezahlt, frage ich mich da. Nicht ein Cent des Geldes wird in neue Bücher investiert! Dann habe ich noch die Leihgebühr für drei Bücher zahlen müssen, die ich nicht einmal benutzt habe, da der Lehrer nicht mit denen gearbeitet hat. Also auch hier umsonst Gekd ausgegeben.
    Dann steht im Bildungsplan, dass man z.B. "Michael Kohlhaas" im LK-Deutsch durcharbeiten muss. Das Problem ist aber, dass die Schule dieses Buch nicht in ausreichender Stückzahl hat, um jeden eines zu leihen. Folglich musste man auch hier ein ganz neues Exemplar vom eigenen Geld bezahlen, obwohl man ja theoretisch für jedes Buch eine Leihgebühr bezalht hat.
    Ich weiß nicht genau, wie das Geld, was die Schüler für den Leih der Bücher bezahlen, verwendet wird, aber eins weiß ich genau: So wie es jetzt ist, funktioniert es nicht.
    Was bringt mir eine Leihgebühr, wenn sich doch nichts geändert hat?

  • Bei uns (Niedersachsen, 80er Jahre) musste man immer alles kaufen und in Hamburg, das nicht weit weg war, aber eben ein anderes Bundesland, bekam man alle Bücher geliehen. Gebraucht kaufen ging bei uns nur ganz, ganz selten, weil praktisch jedes Jahr der Lehrplan umgestellt wurde und andere Bücher als im Vorjahr verwendet wurden. Und bei Büchern, die im Deutschunterricht gelesen wurde, musste es auch immer genau die Ausgabe sein, die der Lehrer hatte, sonst hatte man schon mal verloren.

  • Also in Niedersachsen in den 90er Jahren waren die meisten Schulbücher frei.


    Dann kam der Regierungswechsel und damit u. a. auch eine Familienministerin und die Schulbuchfreiheit wurde abgeschaftt, auch weil die Landeskasse leer war.


    Zwar hatte die damalige Familienministerin viele Kinder, aber sowohl einen betuchten Papa (ehemaliger Ministerpräsident von Nds) und einen recht gut verdienenden Ehemann
    Heute ist sie Bundesfamilienministerin und versteht es immer wieder sich ins rechte Licht zu stellen.


    andermann