Taschenbuch: 200 Seiten
Verlag: Sieben Verlag (März 2009)
Sprache: Deutsch
Kurzbeschreibung
Als Hazels Mutter verstirbt, wird die junge Frau von mysteriösen Träumen geplagt, aus denen sie stets schreiend aufwacht. Zudem taucht ein junger Mann auf, der sich ihr als Dave vorstellt. In seiner Nähe geschehen sonderbare Dinge, einmal glaubt Hazel sogar, dass er von einem Raben angefallen wird, der sich zusehends in einem Menschen verwandelt. Ist ihr neuer Freund in Gefahr? Mit Dave versteht sich Hazel mit jedem Tag besser, doch merkt sie auch, dass er ein Geheimnis vor ihr wahrt und ihr bestimmte Bereiche seines Lebens nicht zugängig macht. Ihre Neugierde bringt Hazel zwischen die Fronten zweier erbitterter Gegner und sie weiß nicht, welchem der beiden sie trauen kann. Spricht überhaupt einer der beiden, die sich ihr schließlich als Vampire offenbaren, die Wahrheit?
Leseprobe, die den Prolog umfasst.
Infos zur Autorin
... gibt es hier in ihren eigenen Worten
Meine Meinung
Beschrieben werden die Ereignisse aus der Sicht von Hazel, einer Schüler in einer britischen Abschlussklasse. Obwohl das Alter der Protagonistin es vermuten ließe, handelt es sich hierbei nicht um ein klassisches Jugendbuch. Hazel scheint durch die Ruhe, die sie ausstrahlt, wesentlich reifer. Mit der Autorin Charlotte Schaefer verbindet Hazel vor allem das Alter, denn sie (Jahrgang 1988) zählt zu einer neuen Generationen von Autoren und Autorinnen und veröffentlicht mit »Cedars Hollow« ihren ersten Roman.
Der Roman spielt von den ersten Szenen des Prologs an mit einem spannenden Thema. Hazels Mutter ist Tage zuvor umgekommen, mit bestialischen Wunden am Hals wurde sie tot in einer Seitenstraße gefunden. Schnell wird klar, dass es sich nicht um ein typisches Verbrechen handelt – ihre Wertgegenstände hat die Frau beispielsweise noch bei sich – und dass andererseits Dave, Corvus und dessen Freunde irgendwie mit dem Tod der Frau in Verbindung stehen. Hazel gerät zwischen die beiden Jungs, fasst erst zu Dave Vertrauen, fühlt sich dann zu Corvus hingezogen. Als Leser verliert man jedoch nie die Eingangsszenen, den Mord, aus dem Blick, und beschäftigt sich so ständig mit den Themen.
Das kleine Städtchen Cedars Hollow, einige Friedhofsbesuche und vor allem Hazels Träume, in denen die Vampire häufig in ihrer tierischen Gestalt auftauchen, sorgen für eine gelungene Atmosphäre, die den fantastischen Stoff in gewisser Weise „glaubhafter“ machen und ihm einen unverwechselbaren, düsteren Raum schaffen. Sehr schön deutlich wird dies auch auf dem farblich ansprechenden, gleichermaßen bedrückend wirkenden Cover, welches in Rot- und Grüntönen einen Friedhof und einige Raben zeigt. Selbst mit der letzten Seite reizt Charlotte Schaefer diesen Ort und seine Geschichte nicht vollends aus – das Ende bietet Spielraum für Fortsetzungen.
Der zuerst in den Mittelpunkt gerückte Junge Dave verschwindet zur Mitte des Buches vorerst völlig, taucht dann erst später wieder auf. Stattdessen dreht sich der Fortgang der Handlung vor allem um Hazel und ihre Auseinandersetzung mit der Gruppe von Vampiren um Corvus, der es der jungen Frau einfach macht und sie überaus rasch in seine bisher gut gehüteten Geheimnisse einweiht. Dabei kommt eine besonders schöne Idee zutage, denn diese Art von Vampiren kann sich in Tiere verwandeln und hat auch in ihrem menschlichen Erscheinungsbild Eigenschaften dieser Tiere inne. Das wird für meinen Geschmack zu selten innerhalb der Geschichte genutzt, der Einfall an sich ist trotz allem toll.
Sprachlich wartet »Cedars Hollow« nicht mit überragenden Finessen auf, ist aber gleichfalls frei von Stolpersteinen, die einem als Leser unangenehm ins Auge fallen könnten. Der Text lässt sich flüssig lesen und besonders an den Stellen, als jeder der Vampire seine persönliche Geschichte preisgibt, möchte man den Lesefluss nur ungern unterbrechen. 200 großformatige, dennoch mit kleiner Schrift versehene Seiten laden zu mehreren Stunden Lesevergnügen ein.
Fazit
Schöne Ideen in einer spannenden Atmosphäre.
Bewertung
Das ist mir 7,5/10 Punkten wert.