"Oscar Wilde and the Candlelight Murders" - Gyles Brandreth

  • Das Buch ist der erste Teil der "Oscar Wilde Murder Mysteries"


    Die Bücher sind in UK und USA jeweils unter unterschiedlichen Titeln erschienen.


    1. Oscar Wilde and the Candlelight Murders (UK)
    Oscar Wilde and a Death of No Importance (USA)
    2. Oscar Wilde and the Ring of Death (UK)
    Oscar Wilde and A Game Called Murder (USA)
    3. Oscar Wilde and the Dead Man's Smile (UK) erscheint im Mai 2009


    Es gibt noch keine deutsche Übersetzung.


    Zum Buch


    London, 1889. Oscar Wilde findet die Leiche des ihm wohlbekannten sechzehnjährigen Straßenjungen Billy Wood in einem von Kerzenschein beleuchtetem Raum in einem Haus, in dem sich auch Oscar Wilde hin und wieder stunden- oder tageweise Räume mietet. Er wendet sich an seinen Freund Arthur Conan Doyle, der ihm einen Kontakt zu Aidan Fraser, einem Inspector von Scotland Yard vermittelt. Nur zeigt Aidan Fraser nur sehr wenig Interesse daran, den Mord aufzuklären (sehr passend der amerikanische Titel: A death of no importance) und am nächsten Tag ist auch noch die Leiche verschwunden. Oscar Wilde und sein Freund Robert Sherard (Urenkel von William Wordsworth und späterer Wilde-Biograph) machen sich auf, den Fall zu lösen.


    Über den Autor


    Gyles Brandreth wurde 1948 in Deutschland geboren. Der Oxford-Absolvent arbeitete als Verleger, danach als Moderator für Funk und Fernsehen. Er war Mitglied der Regierung John Majors und saß zwischen 1992 und 1997 für die Tories im Parlament. Nebenbei schrieb er Romane und Kinderbücher sowie seine große Biographie "Philip und Elisabeth" (2005 auf deutsch erschienen). Brandreth gilt als der beste Kenner des britischen Königshauses. Gyles Brandreth ist mit der Autorin Michèle Brown verheiratet und hat drei Kinder.


    http://www.gylesbrandreth.net/


    Meine Meinung


    Das Buch ist ein klassischer Whodunnit mit Oscar Wilde als Hauptfigur. Die Handlung wird in der Ich-Form von Robert Sherard erzählt, er macht praktisch den Dr. Watson, während Oscar Wilde im Stil von Sherlock Holmes das Verbrechen aufklärt. Arthur Conan Doyle spielt sich selbst, nämlich einen Landarzt und Autoren. Oscar Wilde und Arthur Conan Doyle waren tatsächlich befreundet, aber der Kriminalfall ist natürlich fiktiv. Trotzdem enthält das Buch auch eine Menge biographischer Details über Oscar Wilde und eine ganz gute Charakterstudie, und er ist im Buch genauso wie ich ihn mir vorgestellt habe. Ich glaube, der Autor hat eine Menge tatsächlicher Wilde-Zitate in die Handlung eingebaut.


    Den Fall fand ich nun nicht sooo besonders spannend, aber es ging mir auch mehr um die Hauptfigur als darum, dass ich unbedingt einen Krimi lesen wollte. Oscar Wilde selbst fand ich vom Ich-Erzähler vielleicht ein bisschen überidealisiert, allerdings kann ich mir vorstellen, dass dies weniger die Sicht des Autors ist, sondern mehr die des echten Robert Sherard, der "in character" bleibt.


    Hat mir sehr gut gefallen. Band 2 steht schon im RUB. :-]
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