Claudia Puhlfürst - Kind vermisst - Febr. 02

  • (erschienen Febr. 02 - Lies Verlag - 388 S - ISBN 3980644979 / 15,00 Euro)


    An einem warmen Sommertal verschwindet die neunjährige Annie auf ihrem Heimweg von der Schule spurlos. Die sofort eingeleitete Suchaktion und die ausführliche Berichterstattung in den Medien bleiben ohne Ergebnis. Das Kind scheint wie vom Erdboden verschluckt.


    Kurze Zeit darauf wird in der benachbarten Stadt ein weiteres Mädchen im gleichen Alter vermisst, als ein Pilzsammler die Leiche von Annie in einem undurchdringlichen Waldstück findet. Zwei Privatdetektive machen sich mit Hilfe eines befreundeten profilers auf die fieberhafte Jagd nach dem Täter. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

  • Ich fand diesen Roman eher "still", leider stellenweise etwas langatmig. Die Story konnte mich bei Weitem nicht so fesseln wie andere Romane dieser Autorin, z.B. "Dunkelhaft".

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    Hazel


    "Ganze Weltalter voll Liebe werden notwendig sein,
    um den Tieren ihre Dienste und Verdienste an uns zu vergelten."


    Christian Morgenstern

  • "Kleine Elfe", so nennt er die 8-jährige Annie Singer aus Rebau. Auf dem Weg von der Schule nach Hause wird er der kleinen Annie habhaft, er missbraucht und tötet sie und entsorgt anschließend ihre Leiche in einem Wald. Währenddessen macht sich Annies Mutter Sorgen, weil ihre Tochter noch nicht zu Hause ist, sie ruft alle Schulfreundinnen ihrer Tochter an und dennoch, sie scheint nirgends zu sein. Auch die Suchaktionen der alarmierten Polizei bleibt erfolglos - Annie bleibt verschwunden. Einige Tage später findet ein Pilzsammler im Wald Annies Leiche - ihr Tod ist traurige Gewissheit.


    Er wird nervös - so schnell sollte die Leiche nicht wieder auftauchen. Wie konnte das passieren? Und dennoch, der Drang ist wieder da, er will ein neues kleines Mädchen, eines das jünger ist, denn Annie war ihm eigentlich schon zu alt. Am liebsten hätte er Annies kleine Schwester, aber die kann er erst mal nicht haben, zu auffällig wäre auch ihr Verschwinden. Doch es gibt ja noch andere kleine Mädchen - und er hat auch schon eines erspäht, seine "Prinzessin". Und tatsächlich, genau eine Woche nach Annie, wird er der kleinen Melanie Sandberg, seiner "Prinzessin", habhaft.


    Melanies Mutter Yvonne ist verzweifelt, doch auch hier bleibt die Suchaktion der Polizei erfolglos. In ihrer Not wendet sich Yvonne an Doreen Graichen, ihre ehemals beste Freundin, die zusammen mit Norbert Löwe ein Detektiv-Büro leitet. Doreen steht Yvonne sofort zur Seite und zusammen mit ihrem Partner übernehmen die beiden die Ermittlungen zum Verschwinden von Melanie. Schnell stellen die Beiden Zusammenhänge zwischen dem Verschwinden von Annie und Melanie fest, doch bei der Polizei will ihnen niemand so recht glauben schenken, sodass sie mehr oder weniger auf sich allein gestellt sind. Doch können es zwei einfache Privatdetektive schaffen, das Verschwinden Melanies aufzuklären und sie retten?


    Was für ein Debüt! Der Plot ist wahnsinnig bildreich und detailliert ausgearbeitet und auch die Figuren weisen eine erstaunliche Tiefe auf - kaum zu glauben, dass es sich hierbei um ein Debüt handelt. Besonders gut hat mir gefallen, dass der Leser von Beginn an in die Gedankenwelt des Täters eintaucht, jedoch bis zum Schluss nicht weiß, wer genau es ist. Den Schreibstil empfand als sehr angenehm und flüssig zu lesen. Wer Schießereien und ähnliches erwartet, liegt mit diesem Buch falsch - wer aber einen tollen Thriller mit Tiefgang und Raffinesse lesen möchte, dem sei das Buch wärmstens ans Herz gelegt.