Mein Schottland, mein Leben von Sean Connery

  • Mein Schottland, mein Leben von Sean Connery


    # Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
    # Verlag: Ullstein Hc (1. März 2009)
    # Sprache: Deutsch
    # ISBN-10: 3550087756
    # ISBN-13: 978-3550087752
    # Größe und/oder Gewicht: 22 x 14,8 x 3,8 cm



    Kurzbeschreibung


    Die Erinnerungen eines leidenschaftlichen Schotten und großen Schauspielers und das sehr persönliche, originelle und warmherzige Porträt eines einzigartigen Landes. Sean Connery hat eine Liebeserklärung an Schottland geschrieben.Sean Connery ist mit Leib und Seele Schotte. In diesem Buch schreibt er über all das, was er an Schottland so liebt und was das kleine Land so groß gemacht hat: die urwüchsigen Highlands, die verschrobene Beharrlichkeit seiner Bewohner, den eigenwilligen Humor, die Sprache, die Literatur, den Whisky, das wilde Wetter und das wunderschöne Edinburgh, Sean Connerys Geburtsstadt. Und er schreibt über sein Leben als Schotte. Er erzählt, wie er als Jugendlicher in den verwinkelten Straßen seiner Heimatstadt mit dem Pferdekarren Milch ausgeliefert hat, wie es bei der Hochzeit seiner Eltern fast zu einer Schlägerei zwischen seinen hitzköpfigen Großvätern gekommen wäre und wie er trotz seines unüberhörbaren schottischen Akzents zum Filmstar wurde. Eine wunderbare Verbindung aus ganz persönlichen Erinnerungen und Armchair-Travelling - wer Schottland und Sean Connery liebt, wird auch dieses Buch lieben.


    Über den Autor


    Sean Connery wurde 1930 in Edinburgh geboren. Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und ging mit 15 Jahren zur Armee. 1950 wurde er Mister Universum. Ab 1954 folgten erste Filmrollen, bis er seine erfolgreichste Rolle fand: James Bond. Zu seinen bekanntesten Filmen gehören Der Name der Rose (1986) und The Untouchables - Die Unbestechlichen(1987), für den er einen Oscar erhielt. Sean Connery setzt sich seit langem für die Unabhängigkeit Schottlands ein. Im Jahr 2000 wurde er für seine Verdienste um Schottland zum Ritter geschlagen. Murray Grigor wurde im schottischen Inverness geboren. Er ist Autor und Filmemacher. Seine Filmproduktionen, u.a. Sean Connery s Edinburgh, wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. 2006 erhielt er den Creative Scotland AwardMurray Grigor wurde im schottischen Inverness geboren. Er ist Autor und Filmemacher. Seine Filmproduktionen, u.a. Sean Connery s Edinburgh, wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. 2006 erhielt er den Creative Scotland Award.


    Meine Meinung:


    Ein Patriot ist er nicht. Sonst würde er wohl kaum auf den Bahamas leben, diesem paradiesischen Ort, an dem die Sonne fünfmal so häufig und so lange scheint wie im schottischen Hochland.


    Sean Connery scheint seine Heimat Schottland aber trotzdem nie ganz aus den Augen verloren zu haben.
    Auch wenn seine Landsleute nicht immer gut auf Connery zu sprechen sind, weil er schon so lange nicht mehr in Schottland lebt und somit für manche ein „geiziger Steuerflüchtling“ ist, weiß jedes schottische Kind, dass der Ex-James-Bond-Darsteller ein Landsmann ist. Einer der sich politisch engagiert, etwa mit großzügigen Spenden, teilweise sogar komplette Filmgagen in Millionenhöhe, für die separatistische, linksliberale Scottish National Party, die sich für die Unabhängigkeit des Landes vom Vereinigten Königreich einsetzt. Das ist eigentlich doch ganz schön patriotisch.


    Es handelt sich bei dem Buch keinesfalls um eine Biographie des Schauspielers, sondern um einen fast 500 Seiten langen Liebesbrief an seine schottische Heimat. Es ist eine Spurensuche nach den eigenen Wurzeln und den Dingen, die Schottland ausmachen und so liebenswert machen.


    Der 78-Jährige hat das Buch nicht alleine geschrieben. Man darf sogar davon ausgehen, dass den größeren Teil mit Sicherheit sein Koautor, der Filmemacher Murray Grigor, geschrieben hat. Die beiden kennen einander seit den Dreharbeiten für den Film „Sean Connery's Edinburgh“ 1981.


    Das Buch ist wenig persönlich, dafür umso historischer. Es beginnt mit der Kindheit des Autors in Edingburgh und greift dann in einzelnen Kapiteln über die Geschichte, den Mythos Schottland, die Wirtschaft und Politik, die zugrunde gegangene Schwerindustrie, die Architektur, die Malerei, den Sport, Schauergeschichten und die Filmindustrie auf.


    Über die Karriere verrät Connery so gut wie nichts. Immerhin erzählt er über Kindheit und Jugend. Die Schule in Edinburgh brach er mit 13 ab, weil er Geld verdienen wollte. Zuerst führte er den Milchkarren aus der Molkerei und belieferte ausgerechnet jene Nobelschule, in der Patrick Dalzel-Job unterrichtet wurde: Der spätere Marineoffizier und Ian Flemings Vorbild für die Bond-Figur.


    Danach war Connery Sarg-Polierer, Seemann und Aktmodell für Kunststudenten, Bademeister und Bodybuilder, und beinahe wäre er als Fußballer bei Manchester United gelandet. Er interessierte er sich mehr fürs Theater, bekam Statistenrollen (etwa in der britischen Musicalfassung von "South Pacific") – und plötzlich einen Anruf aus Kanada: Er durfte fürs TV den Macbeth spielen. Eine Rolle, die seit Jahrhunderten Unglück bringt. Connery brachte sie Glück und seine Karriere begann.



    Das Buch ist wunderschön aufgemacht (alles auf Hochglanzpapier, was das Buch sehr schwer macht) und zeigt unglaublich viele Fotos. Allerdings liest es sich wie ein Geschichtsbuch, also nicht so ganz einfach. Die Kapitel sind überhäuft von historischen Personen, deren Namen (bis auf einige Ausnahmen) in der Regel niemand kennt. Der Stoff ist einfach etwas trocken. Anekdoten des Autors kommen so gut wie gar nicht vor. Ein Bezug zum Leben und Wirken von Sean Connery wird nur vereinzelt hergestellt.


    Sehr gefreut habe ich mich über die Erwähnung der Erhaltung des Weltkulturerbes im Ruhrgebiet. So zeigt sich Connery begeistert über die Einrichtung des Landschaftsparks Duisburg-Nord, in dem verlassene Schwerindustriebauten zu Vergnügungsparks umgebaut und somit einem breiten Publikum wieder zugänglich gemacht werden. Er bemängelt sehr, dass die schottische Regierung Monumente der früheren glorreichen Schwerindustrie (Stahl-, Lokomotiven- und Schiffsbau) einfach verfallen lässt. Ähnlich wie viele alte Burgen und Schlösser.



    Trotz einzelner Kritikpunkte ist das Buch hochinteressant und ich habe es sehr gerne gelesen.


    Von mir gibt es 8 Punkte.

    Liebe Grüße


    ricki :wave


    - Das verlorene Smybol - Dan Brown

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von ricki ()

  • Danke für die Rezi Ricki! :wave


    Das Buch kommt auf jeden Fall auf meine Wunschliste, einen Liebesbrief an das wunderschöne Schottland kann ich mir nicht entgehen lassen!

  • Ich werde mir das Buch auch kaufen, zum ersten finde ich Connery sehr symphatisch und er hat bestimmt viel zu sagen. Zum zweiten liebe ich Schottland.
    :wave

    Zitat

    Bücher haben Ehrgefühl, wenn man sie verleiht, kommen sie nicht zurück. T.Fontane


    :lesend :fruehstueck
    Ich lese Thomas Mann; Der Zauberberg;

  • Zitat

    Original von veronika
    Ich werde mir das Buch auch kaufen, zum ersten finde ich Connery sehr symphatisch und er hat bestimmt viel zu sagen. Zum zweiten liebe ich Schottland.
    :wave


    Ich bin auch ein begeisterter Sean Connery-Fan und habe höchsten Respekt davor, wie sich dieser aus so einfachen Verhältnissen stammende Junge zu so einem großen Schauspieler entwickelt hat und noch dazu mit den Jahren immer besser wurde. :anbet


    Leider ist aber das Buch "Mein Schottland, mein Leben" wenig persönlich, sondern eher sachlich und nüchtern.

  • Vielen Dank für die schöne Rezension, Ricki! :wave


    Ich wollte mir das Buch eigentlich auch kaufen, da ich Sean Connery ebenfalls sehr faszinierend finde - vor allem seinen Humor! Jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher! Ich habe bereits einige Bücher über Schottland und wenn in diesem nicht viel Persönliches über Connery steht, werde ich wohl eher darauf verzichten!


    ____________

  • @ Mrs. Bean


    Bitteschön , die Rezi habe ich gerne geschrieben, zumal sie auch im Forum gewünscht wurde. ;-)


    Vielleicht kannst Du ja in einer Buchhandlung mal in das Buch reinlesen und schauen, ob es Dir gefällt. Wie gesagt, die Aufmachung des Buches ist grandios und rechtfertigt auch den stolzen Preis.
    Aber ich hätte mir auch mehr biographische Details des Autors gewünscht.


    Ungeachtet dessen ist das Buch aber in jedem Fall lesenswert. :-]