Wie schön weiß ich bin - Dolf Verroen

  • Kurzbeschreibung (von Amazon)
    Zum Geburtstag bekommt Maria viele schöne Geschenke. Das schönste ist ein kleiner Sklave. (Das Buch hat nur 68 Seiten. Mehr Infos würden zuviel verraten.)


    Über den Autor (von Amazon)
    Dolf Verroen, geb. 1928 in Delft in den Niederlanden, ist Autor, Kritiker, Übersetzer und Essayist.



    Kleines (Hör-)Buch mit großer Wirkung


    "Heute werde ich 12. Ein Jubeljahr sagt Papa." So beginnt das Hörbuch von "Wie schön weiß ich bin". Maria, Tochter eines vermögenden Plantagenbesitzers, erzählt kurze Episoden aus ihrem Leben. So auch von ihrem zwölften Geburtstag, zu dem sie allerhand Geschenke bekommt, ein Kleid, eine Handtasche und ihren ersten Sklaven. Einen kleinen Jungen namens Koko.


    Es sind die nebensächlich erzählten Ansichten von Maria, die mich immer wieder erschütterten. "Die Sklaven tanzten. Ich sah auf einmal wie schwarz sie sind. Wie schön weiß ich bin." Maria ist jung, naiv, unerfahren und gefühlskalt anderen gegenüber.


    Statt den kleinen Koko gut zu behandeln, übernimmt sie unreflektiert das Verhalten ihrer Verwandten. Es ist selbstverständlich es für sie, den kleinen Jungen für Nichtigkeiten mit Peitschenhieben zu bestrafen, normal, dass Sklaven schlechter als Vieh behandelt werden und offensichtlich unvorstellbar für Maria, dass Sklaven auch Gefühle haben. All das erschüttert auf jeder Seite bzw. mit jedem Track von neuem. Maria hat kein Mitgefühl mit Koko, wie auch ihre Verwandten es nicht mit anderen Sklaven haben.


    In dem tief beeindruckenden Nachwort erzählt der Autor Dolf Verroen, wie ihn eine Reise nach Surinam zu dem Buch inspirierte, wie er dort die immer noch deutlichen Spuren der unschönen Vergangenheit zu spüren bekam. Auch wenn der Inhalt des Buches erfunden sei, hätte sich die Geschichte vermutlich so zugetragen.


    Die Stimme und Intonation der Vorleserin Laura Tonke passt perfekt zum Inhalt des kurzen Buches.


    Die zahlreichen Preise und Auszeichnungen hat das kleine Buch mit großer Wirkung wirklich verdient. Ein Appell an alle, aus der Vergangenheit zu lernen statt sie zu verdrängen.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.