'An den Feuern von Hastur' - Kapitel 08 - 12

  • die Terraner machen also mal wieder ne Bruchlandung. Und das zu ihrem Pech auch noch auf Aldarangebiet.
    Interessant finde ich das die Kommunikation zwischen den Türmen, bzw Aldaran und Hastur doch wenigstens so gut funktioniert das man sich austauscht, und das Lorill bei den Aldarans als Gast (wenn auch nicht als willkommener Gast) begrüsst wird.
    Aber der Reihe nach, die Terraner finden zu ihrem Glück eine der berühmten darkovanischen Reiseunterkünfte. Leonie lässt nicht locker bis ihre Bewahreren die Bewahrerin des Aldaran Turms kontaktiert hat und diese Leute ausschickt um die Terraner zu retten.
    Auf Burg Aldaran angekommen stellt Elisabeth fest das die Lieder der Musiker durchaus alter terranischer Machart sind. Die Sprache Gälisch ist auf Terra vollkommen ausgestorben, daher gelingt die Kommunikation vorerst nicht.
    Bis mit Kermiac von Aldaran der erste Telepath auftaucht. Der stellt recht schnell fest das Elitabeth und David telepatisch sind. So auch Ysaye, doch diese behällt das erst für sich (warum eigentlich), der Rest der Crew, inclusive dem Obersympathieträger Evans sind kopfblind was dazu führt das Aldaran sie nicht wirklich ernst nimmt. Andersrum wollen die kopfblinden Mitglieder der Crew nicht wirklich daran glauben das Elisabeth telepathisch mit Kermiac und Felicia kommuniziert. Mir kommt es so vor als würden sie sich sehr in ihrer Ehre angekratzt fühlen, weil sie so unterlegen sind.... mit aller Gewalt versucht man nun eine logische Erklärung dafür zu finden, oder Elisabeth einfach als blöd hinzustellen.
    Kadarin und Felicia tauchen zum ersten mal auf. Hier hab ich NIE wirklich NIE kapiert was die beiden (und Marjorie) eigentlich wirklich sind. Halbchieri?
    Leonie schafft es ihren Bruder zu überreden sich nach Aldaran zu begeben und sich die Fremden näher anzuschauen, Evans beleidigt Lorill ganz übel, dieser lässt aber Gnade vor Recht ergehen...

  • Zitat

    Original von Maharet
    Und das zu ihrem Pech auch noch auf Aldarangebiet.


    Warum ist das ihr Pech? Wegen den Stürmen und den Bergen, oder wäre es ihnen woanders besser ergangen?


    Zitat

    Original von Maharet
    Kadarin und Felicia tauchen zum ersten mal auf. Hier hab ich NIE wirklich NIE kapiert was die beiden (und Marjorie) eigentlich wirklich sind. Halbchieri?


    Das würde mich auch interessieren, wer oder was die beiden sind.


    Ich finde es interessant zu sehen, wie die Terraner auf die erzwungene Integration in das Darkoveranische Leben reagieren. Elisabeth versucht sich anzupassen, während die anderen eher darauf bedacht sind, sich abzugrenzen (unter dem Vorwand der Bequemlichkeit).
    Beide Seiten versuchen passende Erklärungen für Sachen zu finden, die sie nicht kennen oder einfach nicht verstehen. Die Unterschiede bzw. Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Kulturen sind interessant (Namen, Händigkeit, Rituale, Bitterschoko als Koffein-Kaffee-Ersatz, ...) und machen das Buch für mich spannend. Davon könnte ich noch mehr lesen. Es geht ja anscheinend noch weiter mit den Konflikten zwischen den Alteingesessenen und den Neuankömmlingen.

  • Zitat

    Original von Sanne
    Warum ist das ihr Pech? Wegen den Stürmen und den Bergen, oder wäre es ihnen woanders besser ergangen?


    da hab ich mal wieder vorgegriffen, sorry!


    das die Terraner ausgerechnet bei den Aldaran landen und dort ihren Raumhafen bauen, ist wirklich sehr ungünstig, auch für den Konflikt zwischen den Domänen. Das fängt schon damit an das die Aldarans den Vertrag nicht unterschrieben haben, und die Terraner Handfeuerwaffen mitbringen - da freuen sich die Hasturs und die restlichen Tiefländer. Natürlich schürt es auch die Eifersucht der Tiefländer, und den eh schon brodelnden Konflikt...



    aber zu weit will ich da jetzt auch nicht vorgreifen :-)

  • Ich betrachte es für die Terraner eigentlich als recht glücklichen Zufall, daß sie in Aldaran gebruchlandet sind. Es heißt ja immer wieder, daß die Bergbewohner sehr viel offener sind als die der Domänen. Die würden ja schon beim Anblick einer Frau in Uniform das Kotzen kriegen, wobei sich schon die Bergbewohner etwas schwer damit tun.



    Diesen vollkommen versauten ersten Kontakt fand ich ziemlich interessant. Als Quasi-Trekkie muß ich da natürlich an sowas wie "Oberste Direktive" denken, daß man sich ja nicht einmischen darf, vorindustrielle Gesellschaften erst mal aus der Ferne beobachten, etc. Das Oberkommando hätte mit dem ersten Kontakt wohl ein Problem. :grin
    Aber, zurück zu MZB. Ging ja nicht anders, hier. Das Unglauben betreffend der Psi-Kräfte fand ich doch etwas eigenartig. Sind doch alles intellligente Menschen, wie kann man sich da absichtlich so täuschen und sinnlose Erklärungen für das offensichtliche finden?
    Evans ist zuviel. Dermaßen unsubtil unsympathisch hätte er nicht sein müssen.


    Eigenartig finde ich auch die Mechanismen der Terraner. Abgesehen davon, daß das alles viel zu schnell geht - kleiner Vorgriff -, kommt keiner auf den Gedanken, auch mal den Rest der Herrschaft des Planeten zu kontaktieren, sondern gleich davon zu sprechen, in Aldaran einen Hafen zu bauen, ehe man sich mal mit dem Rest vertraut gemacht hat?


    Das Problem, das ich mit dem Buch habe, ist daß mir die Menschen relativ egal sind. Ich finde Ysaye zB zwar ganz sympathisch, und die junge Leonie, aber mein Herz hängt hier an keinem. Daher ist das Buch rein inhaltlich zwar interessant, aber haut mich nicht aus den Socken.
    Aber, als später geschriebenes Bindeglied zwischen Vor und Nach den Terranern ist es ganz OK.


    Interessant auch, was Lorill irgendwann sagt, daß die Domänen etwas mehr Info haben, als Aldaran, was die "Legende" betrifft, sie wären eigentlich von den Sternen gekommen. Also ganz vergessen ist die wahre Herkunft nicht.


    Und wir wissen nun auch, wo die Erdenviecher hergekommen sind, da Elizabeth, glaube ich, sagt, daß Kolonistenschiffe welche dabei hatten. In dem Fall müßten das also zumindest Pferde und Hunde gewesen sein, und Hühner, wie sie annimmt. Falken? Hm.


    Nett am Ende des Abschnitts, wo Ysaye quasi gedanklich an Lorill und Aldarans Schwester in den Fettnapf denkt, äh, steigt. Ja, bei Telepathen muß man mit sowas aufpassen.

  • Nun, aus terranischer Sicht war es sicher gut ausgerechnet in Aldaran notzulanden, trotzdem zieht das die Terraner mitten in den Konflikt zwischen Hastur und Aldaran, den hätten sie wohl nicht gehabt wenn sie gleich in Thendara abgestürtzt wären.


    mich wundert halt irgendwie das das komplette Imperium wohl tatsächlich ausser jetzt den Darkovanern noch keine telepathische Gesellschaft gefunden hat, dabei stelle ich mir das durchaus als möglich vor das es GEsellschaften gibt in denen so etwas die normale Kommunikation ist.


    Evans ist der typische Bösewicht. MZB gelingt es ja recht oft auf solche Leute zu verzichten, aber leider nicht immer. Der hätte durchaus etwas vielschichtiger sein können...

  • Zitat

    Original von Maharet
    Nun, aus terranischer Sicht war es sicher gut ausgerechnet in Aldaran notzulanden, trotzdem zieht das die Terraner mitten in den Konflikt zwischen Hastur und Aldaran, den hätten sie wohl nicht gehabt wenn sie gleich in Thendara abgestürtzt wären.


    Das ist eher ein darkovanisches als terranisches Problem, daß es das Schwergewicht verlagert.


    Zitat

    mich wundert halt irgendwie das das komplette Imperium wohl tatsächlich ausser jetzt den Darkovanern noch keine telepathische Gesellschaft gefunden hat, dabei stelle ich mir das durchaus als möglich vor das es GEsellschaften gibt in denen so etwas die normale Kommunikation ist.


    Na klar, Betazed! Ach so, schon wieder die falsche Ecke. :grin
    Wobei mich Deanna Troy von "Next Generation" mit ihrer Emphatie schon immer sehr an Darkover erinnert hat, besonders weil ich das Wort "Empath" nur von dort kannte.


    Zitat

    Evans ist der typische Bösewicht. MZB gelingt es ja recht oft auf solche Leute zu verzichten, aber leider nicht immer. Der hätte durchaus etwas vielschichtiger sein können...


    Gerade wenn man an die vorigen Bücher denkt. Bard, der Bösewicht par excellence, der aber unser "Held" war oder der alte Storn, der als böser, alter Wicht eingeführt wurde, sich dann aber als müder alter Mann im Nachthemd entpuppt hat. Oder, denken wir an später, Dyan Ardais. Das kann sie besser.
    Aber gut, wir haben ja schon auf dem Buch den Namen Mercedes Lackey stehen, obwohl ich das hier noch ignoriere, da MZB beim Erscheinen noch gelebt hat, soweit ich mich erinnern kann.

  • Klar, alles in Allem ist für die Terraner mit den aufgeschlossenen Aldaran bestimmt besser klar zu kommen als mit den verstaubten Tiefländern die meinen sie wären die Kinder von Gott.



    eben hat mir Kadarin übrigens jetzt auch mal halbwegs erklärt was genau er einfach ist. Hier ist der (spätere) Bösewicht etwas besser/vielschichtiger gelungen. Man kann ihn eigentlich verstehen, es ist bestimmt nicht leicht immer hin und hiergeschoben zu werden, und nirgendwo richtig dazuzugehören...


    Deanna Troy - das ist genau der Grund warum sie immer meine Lieblingsfigur von TNG war. Der Darkovanische Einschlag. Nur das Empathen doch blond sind :grin



    ich denke nicht das Frau Lackey da viel mitgemischt hat, denn sowohl die Fehler als auch das Gute (von Evans jetzt mal abgesehen) sind typisch MZB.

  • So, nachdem ich festgestellt habe, daß ich die Namen der vorherigen Bücher durcheinanderwerfe (ich werde älter... :lache), habe ich angefangen, mir meine Notizen zu dem Buch aufzuschreiben, so daß ich bei folgenden Büchern wieder darauf zurückgreifen kann...


    Den ersten Kontakt haben die Terraner, wie bereits geschrieben, gründlich versaut. Sie müssen sich sogar von den "Eingeborenen (ich denke da immer an Bewohner einer Südseeinsel, furchtbar)" auch noch retten lassen. Das die Terraner auch eine Art Laran haben finde ich sehr interessant. Ich dachte immer, daß die Chieri dieses "Erbgut" den Darkovern vererbt haben.


    Interessant finde ich auch, daß auf Darkover die Frauen und Männer nicht gleichberechtigt sind, obwohl dies ja in dem ersten Buch noch so war. (Ja, ich weiß, das ist schon seit einigen Büchern so, aber mir ist es gerade mal wieder aufgefallen...)

  • Derzeit mit Kapitel 10 fertig will ich nur mal so nebenbei anmerken, daß MZB eine ganze Menge an Verständnis und Vorwissen über die Geschichte von Darkover voraussetzt, was aus den bisherigen Büchern jedoch nicht zu erlangen ist. Vielleicht wäre es interessant, die Bücher in der Reihenfolge des Erscheinens zu lesen, ob sich dann die Lücken gar nicht erst auftun. Ohne unsere Leserunden mit den vielen Spoilern und Querverweisen würde ich ganz schon „schwimmen“.


    Bei der Gelegenheit die Frage an die Fachfrauen: gibt es eigentlich Sekundärliteratur zu Darkover? Also Bücher darüber (Geschichte, Geographie, Hintergründe, Zusammenhänge und dergleichen). Ich habe schon mal gesucht, aber nichts passendes gefunden. Anscheinend gibt es nichts. (Allerdings habe ich noch nicht bei Amazon.com gesucht; muß ich die nächsten Tage mal nachholen.)


    Seite 119 (im Kapitel 9): (...) Wahrscheinlich glauben sie sogar an eine Variation dieser alten Theorie, nach der sie von den Göttern abstammen. Erich von Däniken läßt grüßen. Obwohl es hier in gewisser Weise sogar stimmt.


    Seite 154 (im Kapitel 12): (...) Das bedeutet, die Planetenbewohner haben als Terraner Anspruch auf den Status einer Kolonie. Sie müssen nur noch auf den Stand anderer Kolonien gebracht werden. Das ist ihr gutes Recht.
    Jetzt (sowie auf den folgenden Seiten) wirds, zumindest aus meiner Sicht, wieder diffizil. Weil es werden grundlegende Probleme angesprochen, die mir auch von unserer Welt hier in unserer Zeit (sowie Geschichte, Stichwort Indianer in Nordamerika) bekannt sind. Um ein Schlagwort zu gebrauchen: die Arroganz der Zivilisation bzw. von denen, die sich für zivilisiert und höherwertig halten. Die ganzen Seiten bis zum Ende des Abschnitts habe ich mit angehaltenem Atem gelesen. So sehr manches nur angerissen wurde, der Grundkonflikt ist für meine Begriffe gut dargestellt.


    Auch die Überlegungen Ysayes zu Elisabeth und deren „Anbiederung“ an die Eingeborenen (was für ein Ausdruck, da graust es mich jedes Mal). Sie waren zu schnell bereit, ihre eigene Welt, ihr eigenes Leben in dem Traum von einer „einfacheren“ Existenz zu vergessen. (Seite 159). Die Frage ist, ob es eine „einfachere“ oder einfach eine „andere“ Form der Existenz ist. Zwei gleichberechtigte Formen, zwischen denen man wählen kann. Das ist eine Thematik, die mich seit früher Kindheit umtreibt.


    Sobald wir alles in die richtige Ordnung gebracht haben... (Seite 161f). Es ist genau diese Einstellung, die mir auch aus unserer Welt bekannt ist und die ich nicht akzeptieren kann/will. Wenn ich recht darüber nachdenke, ist darin sogar meine (ich gebe zu, seit „Varus“ schwindende) Ablehnung der Römer zu begründen. Denn genau mit dieser Einstellung haben die seinerzeit ihre Welt erobert (zumindest in den meisten Büchern, die ich gelesen habe). Es ist eine solche Einstellung, die ich aus tiefstem Innern ablehne. Aber leider ist die viel zu weit verbreitet.



    Was mir am Buch selbst gut gefallen hat, ist das parallele Ablaufen der Handlung bei Leonie sowie den Aldarans. Das ist gut geschrieben, nie habe ich den Faden verloren. Nach jetzigem Stand wird meine Schlußrezi anders ausfallen als Grisels. Das Buch gefällt mit bisher außerordentlich gut. Das richtige Buch zur richtigen Zeit. :-)



    Zitat

    Original von Grisel
    Evans ist zuviel. Dermaßen unsubtil unsympathisch hätte er nicht sein müssen.


    Allerdings ist er für mich durch und durch glaubwürdig (was nicht mit sympathisch zu verwechseln ist!). Insofern ist er so, wie er ist, genau richtig. Ein Kotzbrocken zwar, aber ein glaubwürdiger. (Falls das jetzt verständlich ist.)



    Zitat

    Original von Grisel
    Eigenartig finde ich auch die Mechanismen der Terraner. Abgesehen davon, daß das alles viel zu schnell geht - kleiner Vorgriff -, kommt keiner auf den Gedanken, auch mal den Rest der Herrschaft des Planeten zu kontaktieren, sondern gleich davon zu sprechen, in Aldaran einen Hafen zu bauen, ehe man sich mal mit dem Rest vertraut gemacht hat?


    Das finde ich nun, nach bisherigem Stand, nicht so seltsam. In ihrer Arroganz denken die Terraner, alle Darkoverianer seien ihnen eh unterlegen, müssen dankbar sein für die „Wohltaten“, die sie bringen. Ich vermute, daß die Terraner alle Darkoverianer über einen Kamm scheren, so daß es aus ihrer Sicht vermutlich egal ist, wo sie ihren Stützpunkt errichten. ("Das sind ja sowieso alles Primitive.")



    Zitat

    Original von Grisel
    Das Problem, das ich mit dem Buch habe, ist daß mir die Menschen relativ egal sind.


    Das kann ich so nicht unterschreiben. Im Buch ist es zwar eine weibliche Gestalt, aber vermutlich würde ich mich sehr ähnlich wie Elizabeth verhalten. :rolleyes

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Derzeit mit Kapitel 10 fertig will ich nur mal so nebenbei anmerken, daß MZB eine ganze Menge an Verständnis und Vorwissen über die Geschichte von Darkover voraussetzt, was aus den bisherigen Büchern jedoch nicht zu erlangen ist. Vielleicht wäre es interessant, die Bücher in der Reihenfolge des Erscheinens zu lesen, ob sich dann die Lücken gar nicht erst auftun. Ohne unsere Leserunden mit den vielen Spoilern und Querverweisen würde ich ganz schon „schwimmen“.


    Was denn zB? Welches Vorwissen fehlt Dir aus den vorherigen Bänden?


    Zitat

    Bei der Gelegenheit die Frage an die Fachfrauen: gibt es eigentlich Sekundärliteratur zu Darkover? Also Bücher darüber (Geschichte, Geographie, Hintergründe, Zusammenhänge und dergleichen). Ich habe schon mal gesucht, aber nichts passendes gefunden. Anscheinend gibt es nichts. (Allerdings habe ich noch nicht bei Amazon.com gesucht; muß ich die nächsten Tage mal nachholen.)


    Ich bin bei sowas relativ fanatisch und lehne "Sekundärliteratur" zu Welten ab, die nicht vom Erschaffer der Welt selbst geschrieben wurde. Aber ich könnte mir vorstellen, daß es genug Fanseiten mit dieser Hintergrundinfo gibt.


    Zitat

    Seite 119 (im Kapitel 9): (...) Wahrscheinlich glauben sie sogar an eine Variation dieser alten Theorie, nach der sie von den Göttern abstammen. Erich von Däniken läßt grüßen. Obwohl es hier in gewisser Weise sogar stimmt.


    Jein. Nur die Comyn halten sich ja für die Nachkommen ihrer erfundenen Götter.


    Zitat

    Seite 154 (im Kapitel 12): (...) Das bedeutet, die Planetenbewohner haben als Terraner Anspruch auf den Status einer Kolonie. Sie müssen nur noch auf den Stand anderer Kolonien gebracht werden. Das ist ihr gutes Recht.


    Wobei der Gedanke ja grundlegend so falsch nicht ist, solange es eine freie Wahl gibt. Darkover ist eine relativ einfache Kultur, die vielleicht durchaus davon profitieren kann. Wie man zB auch an den Darkovanern sieht, die Jobs bei den Terranern finden. Es wird hier ja wieder das Thema der dünnen Erde und der Probleme bei der Landwirtschaft angesprochen.


    Zitat

    Nach jetzigem Stand wird meine Schlußrezi anders ausfallen als Grisels. Das Buch gefällt mit bisher außerordentlich gut. Das richtige Buch zur richtigen Zeit. :-)


    Wunderbar. Vor allem, weil Du ja anfangs Bedenken hattest, mitzulesen. Umso besser, wenn Du nun damit glücklicher bist, als ich. :-]


    Zitat

    Das finde ich nun, nach bisherigem Stand, nicht so seltsam. In ihrer Arroganz denken die Terraner, alle Darkoverianer seien ihnen eh unterlegen, müssen dankbar sein für die „Wohltaten“, die sie bringen. Ich vermute, daß die Terraner alle Darkoverianer über einen Kamm scheren, so daß es aus ihrer Sicht vermutlich egal ist, wo sie ihren Stützpunkt errichten. ("Das sind ja sowieso alles Primitive.")


    Aber, wie anderswo gesagt, dieses totale Ignorieren der eigentlichen Planetenherrschaft, der Domänen unter der gleichzeitigen Machtsteigerung der Aldarans könnte ganz leicht zum Krieg führen.

  • Thema Sekundärliteratur:
    Da kann ich lediglich "Die Welt der Marion Zimmer-Bradley" empfehlen (oop und schweineteuer), das ist wirklich gut und soweit ich weiss auch von MZB authorisiert. Alles andere kam erst nach MZBs Tod, und da muss man sehr vorsichtig sein.
    Die Darkover Atlanten von Weltbild sind allesamt Vollschrott, die hab ich so in die Tonne geschmissen wie ich sie bei ebay ersteigert hatte...
    im www gibt es natürlich einige mehr oder weniger interessante Seiten, aber da wird auch viel Mist geschrieben was natürlich auch teilweise damit zusammenhängt das MZB vieles im dunkeln gelassen hat...



    puh, ich finds jetzt echt gut das dir das Buch gefällt SiCollier, ich hatte schon Angst das du uns "abhanden kommst" :chen

  • Zitat

    Original von Grisel
    Was denn zB? Welches Vorwissen fehlt Dir aus den vorherigen Bänden?


    Nun, ich lese ja Eure Spoiler mit. Das gibt zu den Personen und deren Verbindungen Hintergrundinformationen dazu. Auch ist mir nur durch Eure Beiträge die Geschichte Darkovers in etwa aufgegangen. Die Entwicklung von der „Landung“ bis jetzt (Anfänge, Kleinkönigreiche, Domänen) wird ja nur in Stichworten erwähnt und man muß sich vieles zusammenreimen. Das wird durch Eure Infos (aus späteren Bänden) wesentlich leichter und fügt sich im Kopf zu einer fortlaufenden Geschichte (Historie) zusammen.



    Mit Sekundärliteratur meinte ich vor allem sowas wie Genealogien, geschichtlicher Abriß, ein richtiges Lexikon dazu, nachdem Maharet ja so auf das von Weltbild schimpft. Das habe ich zwar, aber bisher nicht benutzt. Wenn die Angaben sowieso lücken- bzw. fehlerhaft sind. Weil ich es gerade greifbar habe, habe als Beispiel ein solches Lexikon für „Star Wars“ hier mit verlinkt. Oder zu Frank Herberts „Dune“ („Der Wüstenplanet“) gab es sogar eine zweibändige Enzyklopädie (die ich mir relativ teuer gebraucht zugelegt habe).



    Zitat

    Original von Grisel
    Wobei der Gedanke ja grundlegend so falsch nicht ist, solange es eine freie Wahl gibt.


    Stimmt. Wobei der Knackpunkt eben die „freie Wahl“ ist. Und ich bezweifle, daß die wirklich gegeben ist.



    @ Maharet


    Danke für den Buchhinweis! Das Buch scheint es auch in einer älteren Ausgabe zu geben, die wesentlich günstiger ist. (Im Moment kämpfe ich mit mir, ob ich mir ein Buch für USD 38,00 zzgl. Versand in den USA bestelle, auf das ich schon lange scharf bin. Und alles geht halt nicht gleichzeitig, zumal ich fürchte, diesen Kampf heute zu verlieren. Es gibt nur ein Exemplar, das international versendet wird. :rolleyes)



    Abhanden komme ich schon nicht. Zum Glück haben wir Abstände zwischen die Bände gelegt, sonst würde ich nicht durchhalten. Ich bin inzwischen zu der Überzeugung gelangt, daß eines meiner Hauptprobleme die zu vielen Leserunden waren und die dadurch zu wenige Gelegenheit, auch außerhalb dieser Bücher zu lesen. Oder, wie im Falle von „Varus“, das Thema so zu vertiefen, wie ich es gerne getan hätte. Seit ich mich von allen LR (na ja, fast allen) abgemeldet habe und der innere Druck weg ist, ist es dramatisch besser geworden. Und dann das Buch hier, was ich gestern Abend ausgelesen habe und mir sehr gut gefallen hat. :-] Obwohl ich ein paar Kritikpunkte habe, doch dazu später im letzten Abschnitt (weil die das Ende betreffen).
    .

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • So gestern hab ich gleich zwei abschnitte abgehakt, die fantasy-pause hat mir gut getan, (obwohl ich gemerkt hab, dass es auch in naturwissenschaftlicher literatur eine gewisse historische fantasy gibt :grin)


    Gegen die terranische arroganz hab ich nichts einzuwenden, denn ich kann die Darkoveranische kultur eigentlich nicht besonders leiden, und jeden tritt, den sie bekommt, bekommt sie ganz zurecht.


    Dass die Raumfahrer - und das obwohl sie behördliche PSI-experimente durchführen, Telepathie so absurd finden, kann ich einfach nicht nachvollziehen. Grad wenn es wissenschaftliche versuche gibt, und tatsächlich einige leute positiv getestet wurden, muss es ja allgemein als möglichkeit anerkannt werden. Aber das ist mangelnde MZB-Logik, die einfach nur drauf ist, konflikte zu schaffen, wo es nicht den geringsten grund dafür gibt, nur damit ihre helden ein problem mehr haben.


    Was mir wieder auffällt: die leute tratschen zu viel, und vor allem blödes zeug über andere, das sie überhaupt nichts angeht, und noch unverzeihlicher: sie wiederholen sich. Soweit ich meine campkoller kenne, die dem zustand einer raumbesatzung nach einigen jahren flug sehr ähnlich sein dürften: man stellt längere kommunikation nach zwei monaten tag und nacht mit denselben leuten überhaupt ein, und redet nur noch das nötigste, weil man die leute so gut kennt, dass sich jegliche kommunikation die über: 'kann ich?' 'da', 'halt mal', 'danke' etc hinaus geht, erübrigt; meisst bleibt sogar nur einsilbiges 'Hm?' 'Mhm' 'Mh-mh' über.


    Die leute müssten eigentlich jeglichen kommentar über Evans nach einigen jahren gemeinsamer raumfahrt längst abgehakt haben. Auch versteh ich nicht, dass ihm zb Elisabeth nie gezeigt hat, wo die grenze ist. Sie ist mir da zu sehr weibchen, sie traut sich nicht gegen den freund ihres verlobten aufzubegehren, selbst wenn die danach folgende kommunikation auf 'trampel' und 'arschloch' begrenzt bleibt: im fall Evans kann man das durchaus verschmerzen.


    Gegen Evans hab ich seltsamer weise nichts einzuwenden, ich halt ihn für einen durchaus 'normalen' nerv-mich-menschen, wie es viele gibt; mit dem hätt ich mich schon irgendwie zusammen gerauft, (wahrscheinlich hätt ich mit ihm unsaubere trans-galaktische geschäfte gemacht, wär wenigstens was wirklich interessantes in der handlung) in dem kampf zwischen einander geht mir Elisabeth auf die nerven. In Elisabeth's lage angesichts der aufgestauten frustration ihm gegenüber hätt ich ihn voll gegen Lorill auflaufen lassen, und die beiden in ein duell getrieben. Alderan hätt das wahrscheinlich sehr gefallen.


    Der sympathischste charakter ist bislang Ysaye, mit den anderen kann ich eher wenig bis nichts anfangen. Kadarin finde ich als 'zweifelhaften' charakter interessanter als Evans, die beiden Hastur-zwillinge hingegen gehen mir wirklich auf den keks.


    Seltsam find ich, dass Leonie das Rockraven-Laran mit den Stürmen undd en winden hat... äusserst seltsam... das hatte doch zuletzt einer der Hammerfells...

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Ich habe schon auf Deine Kommentare gewartet, MagnaMater. :grin Derzeit mental noch ganz im alten Rom (na ja, eigentlich in irgendwo in Moguntiacum, bin ich ganz froh, wenn Du die LR hochholst. So kann ich mich langsam wieder eindenken bis zum Beginn der nächsten.


    Fantasypause mache ich auch gerade. Darkover will ich auf jeden Fall durchhalten, egal wie groß eine etwaige Leseunlust auch ist, so daß die spätestens am 27. Mai beendet sein sollte. (Und dann folgt bald darauf Sara Douglass’ „Weltenbaum-Saga“ und ab August - endlich - „Die Königin der Quelle“ von bzw. mit Heide Solveig Göttner. Treffen wir uns dort wieder? :wave )



    Zitat

    Original von MagnaMater
    (...) konflikte zu schaffen, wo es nicht den geringsten grund dafür gibt, nur damit ihre helden ein problem mehr haben.


    In einem der Episodenführer zu „Farscape“ stand mal, bis der Vorspann kommt, haben die Helden drei Probleme zu lösen. Mindestens. (Normalerweise gibt es in Serien nur eines pro Folge.) Und jedes einzelne Problem ist tödlich für mindestens ein Crewmitglied. Vielleicht wäre das eher nach Deinem Geschmack? :grin

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ja, Farscape ist mehr nach meinem geschmack, steht noch immer auf meiner immer länger werdenden wunschliste... :grin Bei Star Wars, lieebe ich ja die Han Solo und Lando Calrissian-trilogien, das ist wenigstens ein wirklich aufregendes umfeld, auf sabbac-turnieren gegen schleimige ausserirdische betrügen und sich dann rausschiessen und hals über kopf fliehen müssen, DAS ist SF-action :lache


    Vor allem brauche ich, um mit meiner fantasy-literatur glücklich zu sein: heldInnen aus dem milieu der glücksritter: schankmägde, huren, dealer, söldner und sonstige berufsmörder, kurz: leute mit echten problemen, keinen pseudoproblemen a la: 'wie gründe ich eine familie'. Ein buch muß in der gosse anfangen, oder zumindest mit einem mord, und wenn ein adeliger, ordnungshüter oder priester drin vorkommt, muss er desillusioniert oder korrupt sein. Wenn ich was von hoch hehr lese, oder sonst ein rundum edler charakter beschrieben wird, ekelt mich das inzwischen an, und ich wart nur noch drauf, wie diese person, die zu gut fürs leben ist, endlich ihr fett weg kriegt... *hähmisch* :grin


    Königin der Quelle ist leicht möglich, hab ich nämlich heuer noch zu lesen vor :lache

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Zitat

    Original von MagnaMater
    Königin der Quelle ist leicht möglich, hab ich nämlich heuer noch zu lesen vor :lache


    Na ich hoffe doch. Und bei dem Buch ist eine Autorinnenbegleitung sicher sinnvoll (wenn ich an die LR zum ersten Band denke). Ich werde nur zusehen müssen, die beiden ersten Bücher kurz vor der LR zum dritten Band nochmals zu lesen. Es ist zu lange her, als daß ich alles noch so präsent habe, um Anschluß zu finden. Aber die Bücher standen sowieso auf der Wiederlesen-Liste.


    Im übrigen wundert es mich, daß wir so völlig verschiedene Ansprüche an Bücher (bzw. die HeldInnen darin) stellen - und uns dann so oft in den gleichen Leserunden treffen. :grin

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")