Jean Little
Der Ruf der Eule
dtv Pocket
2. Auflage 1993
178 Seiten
Über die Autorin:
Jean Little wurde 1932 in Taiwan geboren, wo ihre Eltern als Missionsärzte tätig waren. Nach ihrere Schul- und Universitätszeit in Toronto, Kanada, arbeitet sie als Lehrerin für körperlich und geistig behinderte Kinder. Heute lebt sie in Guelph in der kanadischen Provinz Ontario. Seit 1962 schreibt Jean Little Kinderbücher. "Der Ruf der Eule" kam auf die Auswahlliste des Preises "Die silberne Feder" des deutschen Ärztinnenbundes.
Klappentext:
Die Geschwister Jeremy und Sarah werden mit der Tatsache konfrontiert, daß ihr Vater schwer erkrankt ist. Sarah ist noch zu klein, aber Jeremy merkt bald, daß sein Vater nicht mehr gesund werden wird. Nie hat sich Jeremy ihm näher gefühlt als in der Nacht, in der sie gemeinsam eine wunderschöne Eule beobachten. "Buhu", die kleine Eule aus Stein, die der Vater ihm am nächsten Tag schenkt, wird für Jeremy zum Symbol seiner Liebe und Verbundenheit zu ihm. Nach Vaters Tod versucht Jeremy stark zu sein und seinen Schmerz zu verdrängen...
Meine Meinung:
Ein Buch, das ich auf dem Bücherflohmarkt letzte Woche in Burgsteinfurt erstanden habe, wollte ich gestern nur mal eben anlesen. Gut, es ist ein Kinder-, naja, eher Jugendbuch, gut, es hat nur 175 Seiten, aber aus eben anlesen ist zügig durchlesen geworden!
Jeremy ist 12 und versteht die Welt nicht mehr, als sein Vater schwer erkrankt und das ganze Familienleben durcheinander gerät. Oft beneidet er seine kleine Schwester Sarah, die noch gar nicht verstehen kann, was gerade passiert, denn Jeremys Vater wird nicht wieder gesund werden.
Doch zunächst verbringt die Familie noch ein paar Tage in dem Ferienhäuschen am See, das der Familie gehört; und dort zeigt der Vater Jeremy eines Nachts eine wunderschöne Eule mit goldgelben Augen. Selten hat sich Jeremy seinem Vater so nahe gefühlt wie in dieser Nacht, und als der Vater ihm ein paar Tage später eine kleine Steineule schenkt, hat Jeremy ein Geschenk, daß ihn immer an Dad und diese Nacht erinnern wird.
Zum Ende des Sommers stirbt Jeremys Vater. Und nun beginnt für Jeremy eine schwere Zeit, in der er lernen muß, daß seine Mutter, seine Schwester und er teilweise völlig anders mit diesem Tod umgehen. Jeder hat seinen eigenen Weg zurück ins Leben zu finden, dabei merkt Jeremy schnell, daß die 8jährige Sarah am schnellsten über den Berg ist und sich schon wieder auf Weihnachten freut. Für Jeremy ist das eine schwere Zeit, er kann sich nur Tess anvertrauen, einem Mädchen aus der Klasse, das früher Schülerin bei seinem Dad war - Tess ist anders als die anderen Mitschüler und auch Tess hat schwierige Zeiten mit ihren Eltern erlebt.
Mir hat das Buch prima gefallen, es ließ sich zügig und flott lesen und man konnte sich wirklich in die Lage von Jeremy versetzen, seine Zweifel, seine Trauer, aber auch der Versuch, erwachsen zu sein und seinen Mann zu stehen.
Anschaulich schildert die Autorin die Veränderungen in einer Familie, wenn ein Mitglied stirbt, die Zweifel, die Trauer und die Wut genauso wie die Tränen und die Liebe.
Mein Prädikat: Mich rief die Eule zu diesem Buch, sie soll Recht behalten, es hat sich gelohnt!
Edit mußte noch die Angaben über die Autorin ergänzen.