Blutportale - Markus Heitz

  • Hörbuch, 8 CDs, Argon Verlag, 2009
    Gesamtlaufzeit 577 Minuten
    Gelesen von Simon Jäger


    Kurzbeschreibung:
    Als Saskia bei einem geheimen nächtlichen Fechtturnier von ihrem Gegner mit schnellen Degenstreichen verletzt wird, ahnt sie nicht, dass dies weit mehr für sie bedeutet als eine Niederlage und Narben: Durch ein geheimnisvolles Ritual sind tief verborgene Kräfte in ihr geweckt worden und Saskia wird so wider Willen zur Figur in einem dunklen Spiel, das vor langer Zeit unterbrochen wurde und nun von neuem beginnt ...


    Hier geht es zur Büchereulen-Rezension der Buchausgabe: Blutportale - Markus Heitz


    Über die Autor:
    Markus Heitz, geboren 1971, studierte Germanistik und Geschichte und lebt als freier Autor in Zweibrücken. Er wurde bereits mehrfach mit dem Deutschen Phantastik Preis ausgezeichnet. Nachdem er mit seiner Romantrilogie rund um "Die Zwerge" zum Großmeister der deutschen Fantasy wurde, eroberte er mit dem Zweiteiler "Ritus" und "Sanctum" auch den Mysterybereich - und legte mit "Kinder des Judas" seinen ersten Vampirroman vor.


    Über den Sprecher:
    Simon Jäger ist neben seiner Arbeit als Hörbuchsprecher als Dialogautor, Regisseur und Synchronsprecher tätig. Unter anderem ist er die deutsche Stimme von Josh Hartnett und Heath Ledger, Simon Jäger versteht es meisterhaft, mit seiner Stimme Hochspannung zu erzeugen


    Meine Meinung:
    Die Protagonistin Saskia kämpft in Fight Clubs-ähnlichen Turnieren als Fechterin mit Degen oder Säbel, als sie gegen einen unmenschlich wirkenden, übermächtigen Gegner kämpft und von dem mit dem Degen gekennzeichnet wird, beginnen ihre ungewöhnlichen Kräfte. Fluch oder Gabe? Gemeinsam mit einem Freund, Will, wandert sie durch diverse Portale.
    Als Saskia eine geheime Kammer öffnet, entkommt da ein Schutzgeist, der gleich eine Menge Leute tötet. Es geht nicht selten zur Sache in diesem Roman, richtig blutig wird es aber selten.


    Bei diesem Horror / Dark-Fantasy-Werk wird das volle Programm geboten: Rasante Kämpfe, die ebenso schnell wie detailreich beschrieben sind, Dämonen und sogar eine Werwölfin.


    Und das in immerhin 8 CDs. Es wird also allerhand geboten. Das hohe Tempo ist eine Stärke von Markus Heitz.


    Simon Jäger spricht das Hörbuch ordentlich, wie es der Stoff eben bietet.
    Etwas nervend wirkte es, wenn er eine Person mit schwerem französischem Akzent spricht.
    Auch der Akzent vom „Sire“ kann ich nicht als angenehm wahrnehmen.


    Ziemlich störend wirken auch die häufigen Datums- und Ortsangaben, mit denen immer wieder grundlos herausgeschossen wurde. Das wundert mich, dass das nicht für das Hörbuch angepasst wurde.
    Bei schwarz-weiß-gezeichneten Figuren, insbesondere die negativ besetzten, überrascht es auch nicht, dass sie bei den Dialogen wenig glaubwürdig, sogar etwas lächerlich wirken.


    Ein dramaturgisches Problem entsteht dadurch, dass Saskia und Will die ironsiche Justine zur Seite gestellt bekommen. Durch diese dominierende Figur wirken die eigentlichen Hauptfiguren blass und naiv.


    Auf die Dauer wirkt das wirklich nicht gut und die ausufernde Handlung bietet sich weniger als Hörbuchfassung an.
    Außerdem ist Blutportale sowohl von der Handlung als von der qualitativen Substanz weniger gelungen als Markus Heitz letzter Roman "Kinder des Judas". Viele Passagen können auch als langweilig empfunden werden.


    Nach ca. 4 CDs ist deshalb Schluß für mich. Enttäuscht breche ich das Hörbuch ab.


    Die große Fangemeinde, die die eigentliche Zielgruppe ausmacht, wird Blutportale wahrscheinlich trotzdem ansprechend finden.
    In dem Fall rate ich, anstatt zum Hörbuch besser zur Buchversion zu greifen.

  • Hallo Herr Palomar, mir ging es ähnlich und dabei bin ich Heitz-Fan und habe fast alle seine Bücher :wave


    Meine Meinung: Saskia Lange gehört einer geheimen Verbindung an, die schon seit Jahrhunderten besteht und deren Mitglieder sich treffen, um sich im Kampf mit Degen oder Säbel zu messen. Ihr Ziel ist es, ganz nach oben zu kommen und es gibt nur noch einen Gegner, der ihr dabei im Weg steht, doch den Kampf gegen den so genannten „Maître“ verliert sie. Er hat ihr merkwürdige Wundmale beigebracht, die bei ihr scheinbar verborgene magische Kräfte geweckt haben. Als sie von Will, einem Bekannten, zu einer Party in sein Haus geladen wird, ahnt sie nicht, dass dieses Fest in einer Katastrophe enden wird, weil sie mit ihren neuen Kräften eine geheimnisvolle Tür öffnet. Zusammen mit Will und der durch diesen Vorgang aus einer Art Hölle befreiten Werwölfin Justine suchen sie Antworten zu finden, die sie in immer neue gefährliche Situationen bringen.


    Das Hörbuch wird von Simon Jäger gesprochen, dessen Stimme auf den ersten beiden CDs angenehm und passend wirkte. Leider begann für mich das Ganze fast unerträglich zu werden, als die Person der Justine auftauchte. Eine Werwölfin, mit einem so starken französischen Akzent, der bereits nach drei Sätzen anstrengend und nervig wirkte. Das, was sie zu sagen hat, wirkt so, als hätte Heitz seiner Geschichte unbedingt einen Pausenclown geben wollen. Für mich hat er damit den bis dahin spannenden und gut ausgearbeiteten Plot zerstört. Mit dem Erscheinen dieser Figur, treten Will und Saskia in den Hintergrund und Justine übernimmt das Feld. Ihr Verhalten und das, was sie zu sagen hat, ist so platt, dass es mehr als einmal die Grenze zur Erträglichkeit überschritt. Es erinnerte mich teilweise an alte Terence Hill und Bud Spencer Filme, und artete in meinen Augen in Slapstick aus.


    Bei fast jedem Track wird zuerst das Datum und die Uhrzeit genannt, was ebenfalls störend wirkte, da es nicht wirklich dazu beitrug, ein klareres Bild vom Geschehen zu erhalten.
    Ich hatte mir vorgenommen, trotzdem durchzuhalten und alle 8 CDs anzuhören. Bis CD 7 bin ich gekommen, habe dann aber völlig entnervt und enttäuscht aufgegeben. Vielleicht finden sich ja Hörer, die so große Fans von Simon Jäger oder Markus Heitz sind, dass sie diese Punkte gar nicht als störend empfinden, für mich war dieses Hörbuch leider gar nichts.