'Die Bernsteinsammlerin' - Seiten 001 - 109

  • Hallo Richie,


    Zitat

    Also den Prolog fand ich sehr aufschlußreich. Mir war nicht bewußt, wie Bernstein gesammelt wird und die Geschichte dazu kannte ich überhaupt nicht. Grausam war das Schicksal der Menschen auf alle Fälle, vor allem die Geschichte der geschilderten Familie und das Aufhängen wegen eines zurückbehaltenen Steines.


    Da geht es Dir wie mir, fasziniert hat mich Bernstein schon immer, aber über seine "Gewinnung" wußte ich bis zu diesem Buch schlichtweg nichts.
    Grausame Vorstellung, dass man jemanden tatsächlich wegen ein paar "Steinen" einfach mal so nebenbei aufgehängt hat.



    Zitat

    Morgen komme ich wieder nicht zum Lesen, weil der ganze Tag schon verplant wurde. Ich finde das Wetter wirklich toll, aber mein Buch würde ich auch gerne lesen :bonk


    Nimm doch Dein Buch mit nach draußen, dann hast Du beides, schönes Wetter und tolle Lesestunden. :wave

    liebe Grüsse melanie


    Wenn man Engeln die Flügel bricht, fliegen sie auf Besen weiter !
    :keks


    :lesend )

  • Ich hab grad erst angefangen, bisher gefällts mir schon sehr gut, mir ist nur ein klitzekleines Fehlerchen aufgefallen, dass ich garantiert vergesse, wenn ich jetzt weiterlese:


    Auf Seite 37 werden die "Montgolfiere-Brüder" erwähnt. Die beiden hießen allerdings Montgolfier und nur ihr Gefährt trug dann den Namen mit der weiblichen Endung, montgolfière. :grin

  • So, den Abschnitt habe ich gesten im Bett noch beendet.


    Es liest sich schon seltsam, wenn eine Reise vom Elsaß bis nach Lübeck Monate gedauert hat. Durch Krankheit wurde die Reise gleich mal für längere Zeit unterbrochen - aus heutiger Sicht unvorstellbar.


    Ich glaube, man hat es sich wirklich gründlich überlegt, ob man die Strapazen einer solchen Reise auf sich nimmt .


    Ob wir Luc mal wiedersehen? :gruebel

  • So, ich bin auch mit dem Abschnitt durch :-)


    Ich hätte das Buch vom Titel, Cover oder Klappentext her nicht gekauft, da es so nicht aus den Massen anderer Bücher hervorsticht - die Lesung auf dem Eulentreffen ist schuld :grin


    Und ich hab die ganze Zeit eine Erzählstimme im Ohr - wenn ich ohne sie lese in diesem Buch, stolpere ich hier manchmal in der Satzmelodie oder über Kleinigkeiten.


    Was mich ein wenig stört, sind die wenigen Absätze, die Seiten wirken sehr voll. Aber das ist etwas Nebensächliches.


    Der Prolog war für mich recht interessant lesen, eben weil auch ich nicht viel über Bernstein wusste - beeindruckend fand ich, wie Nikolaus dann in Todesgefahr noch gegen die Kontrolle der Strände und Unterdrückung der Sammler spricht.


    Was Femke betrifft, es wird ja erstmal viel aus ihrer Kindheit beschrieben, wie sie gefunden wurde, was sich sehr flüssig und angenehm weglesen lässt. Ein wenig fehlt mir aber noch, um richtig im Buch anzukommen. Ich finde den Namen übrigens sehr schön. Ungewöhnlich, aber sehr schön :-)


    Luc kann ich bisher noch nicht einschätzen, auch wenn ich glaube, das Hanna Thurau mit ihrer Meinung recht hat. Ein wechselhafter Abenteurer. Vielleicht treffen wir ihn ja wieder, ich find ihn recht sympathisch... Er bringt wohl ein wenig Farbe in Femkes doch ein wenig tristes Leben.
    Bis auf den Bernstein und Herrn Delius hat sie ja nicht so viel um sich herum.
    Johannes ist auch weg, ich fand ihn allerdings ein wenig langweilig.


    Ich bin gespannt, wie sich das mit dem Krieg weiterentwickelt, und kann als Niete in geschichtlichen Fragen sogar wunderbar überrascht werden :grin
    Ich hab nur irgendwie das Gefühl, dass das mit dem geplanten Seebad nicht so klappen wird.


    Was mich auch interessiert ist dieser mystisch-magische Aspekt, dass sie von der Zukunft träumt, ich mag solche Einsprengsel, mal schauen, was daraus wird.


    :wave barti

  • bartimaeus

    Zitat

    Ich hab nur irgendwie das Gefühl, dass das mit dem geplanten Seebad nicht so klappen wird.


    Timmendorf ist doch heute auch noch ein beliebtes Erholungsgebiet vor den Toren Lübecks. Vor 200 Jahren waren dort aber nur ein paar Häuser und etwas Strand. Siehst du hier.

  • Zitat

    Original von beowulf


    Kannt man damals die Wirkung von Bernstein bei Kopfweh noch nicht? Das Spiel mit der elektrischen Spannung konnte das schon jemand erklären oder war man da auch noch nicht so weit?


    Über die verschiedenen therapeutischen Wirkungen des Bernstein wusste man schon sehr viel früher einiges. Ich bin bewusst nicht zu sehr darauf eingegangen, weil ja auch noch ein Aspekt des Materials für den zweiten Teil bleiben soll, damit es nicht langweilig wird ... ;-)


    Zitat

    Original von beowulf
    Hattest du beim Schreiben ein konkretes Stück Anhänger vor Augen, oder entspringt der Anhänger deiner Fantasie?


    Ja, das Vorbild ist ein Stück, das im - übrigens extrem empfehlenswerten - Bernsteinmuseum in Ribnitz Damgarten zu sehen ist. Meine Fantasie hat dem Stein gewissermaßen noch den letzten Schliff verpasst.

  • Ich habe den ersten Abschnitt gestern im Bett gelesen. Bisher gefällt mir das Buch sehr gut.


    Ich habe mich vorher nie für Bernstein interessiert. Tragen werde ich ihn mit Sicherheit auch nicht, aber ich bin fasziniert davon. Vor allem Bernstein mit Einschluss hat es mir angetan und dann noch mit einer Echse - die mag ich ja so gern.


    Femke hat es echt nicht leicht. Erst geht Johannes weg und dann muss sie sich auch wieder von Luc trennen. Obwohl er mir nicht vorkommt, als wäre er wirklich verliebt in Femke. Sie ist für ihn sicher nur auffällig wegen ihren roten Haaren und den grünen Augen. Und weil sie als Frau ein Handwerk kann.


    Hanna und Carsten mag ich auch total gern. Carsten ist mir ein wenig zu leichtlebig, aber wer weiss wofür es gut ist. Ich finds jedenfalls toll, dass er Femke unterstützt mit ihren Bernsteinen.


    Ob Femkes Voraussehungen auch noch mehr zu Tage kommen - ich hoffe es.

  • Dank der lieben Bouquineur konnte ich auf dem Rückweg von Köln schon den ersten Teil lesen. Die Seiten fliegen nur so dahin, viele Aspekte sind hier auch schon genannt worden. Ich wusste nicht, wie Bernstein gesammelt wird, irgendwie hatte ich eher immer eine Art Tagebau im Kopf.
    Johannes finde ich gar nicht langweilig, er ist halt ein bisschen ruhiger, ich hoffe auf ihn!

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Zitat

    Original von Nachtgedanken
    Ich wusste nicht, wie Bernstein gesammelt wird, irgendwie hatte ich eher immer eine Art Tagebau im Kopf.


    Für mich ist Tagebau im Zusammenhang mit Bernstein eine lustige Vorstellung. Aber auch das gibt es tatsächlich. Dabei ist das Sammeln am Strand doch viel romantischer ... ;-)

  • So, endlich kann ich auch mit einsteigen:


    Mit Bernstein habe ich mich bislang wenig beschäftigt. Ich assoziere daher am ehesten die Halskette meiner Oma damit und diese "Zahnhilfeketten" für Kinder (die bei Jungens besonders doof aussehen). Als ehemalige Kinderkrankenschwester stehe ich der therapeutischen Wirkung sowieso etwas skeptisch gegenüber. Ebenso trägt meine Mutter Bernstein gegen ihr Rheuma- zumindest dagegen hilft es aber definitiv nicht.


    Femkes Kindheit und Jugend wird sehr atmosphärisch geschildert- so ganz bin ich allerdings noch nicht angekommen. Ich hoffe, diese tolle "hanseatische" Atmosphäre (besser kann ich es als Süddeutsche bzw Badener nicht ausdrücken), wie sie auch im "Marzipanmädchen" zu finden war, wird noch ausgebaut.


    Mich hat gewundert, daß Herr Delius Femkes Talent gleich erkannt und einem so jungen fremden Mädchen eine Feile in die Hand gedrückt hat. Das ging mir irgendwie zu schnell.


    Zitat

    Original von bartimaeus:
    (...) stolpere ich hier manchmal in der Satzmelodie oder über Kleinigkeiten.


    So ging es mir an einigen Stellen auch- da musste ich mehrmals lesen bis ich es verstanden habe. Manchmal klingt es etwas umständlich (aber das ist mir beim "Marzipanmädchen" auch schon aufgefallen)


    Insgesamt ein vielversprechender Beginn.


    Lena J. :
    warum durfte an einem Ort nur Bernstein gesammelt, aber nicht verarbeitet werden?

    Ich weiß nicht, was das sein mag, das ewige Leben.
    Aber dieses hier, das diesseitige, ist ein schlechter Scherz. (Voltaire)

  • Zitat

    Original von grottenolm


    Lena J. :
    warum durfte an einem Ort nur Bernstein gesammelt, aber nicht verarbeitet werden?


    Von dem Moment an, an dem sich der Deutsche Ritterorden bzw. der Staat das alleinige Recht an Bernstein "unter den Nagel gerissen" hatte, gab es natürlich auch Menschen, die das zu unterlaufen versuchten. Und das, obwohl Bernsteindiebe kurzerhand am Strand an den Galgen kamen - ohne weiteren Prozess. Um den Dieben ihr Tun zu erschweren, wurden die Verarbeitungsstätten räumlich stark von den Gewinnungsstätten getrennt. So konnte man einen gestohlenen Stein schwerer an den Mann bringen.
    Das Recht der Bernsteingewinnung wechselte übrigens zwischen Generalpächtern und Küstenbewohnern mehrfach hin und her, bis es 1837 schließlich an die Strandgemeinden ging.

  • So, endlich habe ich anfangen können. Ich bin zwar noch mitten im ersten Teil, war aber doch schon mal neugierig, was Ihr so geschrieben habt. :grin


    Ich habe ja seit letzten Oktober drauf gewartet, wie der Prolog denn nun weitergeht. Aber das war ja doch traurig, dass Nicolas so ein Ende nehmen mußte.


    Ich denke aber auch, dass der Stein ein Familienerbstück sein wird, dass von Lene weitergegeben wurde.


    Was ich noch interessant gefunden hätte, wie es der Familie weiter ergangen ist.
    Gerade die Szene, in der sich der eine der beiden Häscher von Nicolas umdreht, sieht, dass Lene der Stein hinunterfällt und trotzdem weiterreitet, hat mich ja zu den wildesten Spekulationen führen lassen.
    Vielleicht kommt es ja noch rückblickend.

  • Zitat

    Original von Booklooker


    Kannst du das mal verlinken?
    Ich hab gegoogelt, aber glaub ich nicht das gefunden, was ich wollte.


    Geht mir genauso. :gruebel



    Ich habe heute morgen mit dem ersten Teil begonnen und , mit Unterbrechung, jetzt beendet.


    Der Prolog war sehr gut geeignet, ein "Gespür" für die Geschichte des Bernsteins zu bekommen, speziell über den Anhänger.


    Die Geschichte selbst ist sehr schön geschrieben. Ich bin sofort drin gewesen und sind mir auch alle Personen direkt ans Herz gewachsen.


    Femkes Mutter hat viel Verantwortung und Menschenkenntnis bewiesen, als sie die Ziehfamilie ausgesucht hat.
    Femke wächst sehr behütet auf, sie bekommt sehr viel Liebe und hat auch sehr viele Freiheiten.


    Die Sache mit ihren Träumen finde ich gut in die Geschichte passen, da sie ja schon immer "anders" als die anderen war.
    Obwohl ja ein trauriger Hintergrund, fand ich das mit dem Großvater irgendwie lustig.Bitte nicht falsch verstehen, ich hatte nur die Mimik der Personen vor Augen und hab mir ein herunterklappendes Kinn vorstellen müssen.


    Die Rückreise ist sehr schwierig und ich fürchte, anhand von Femkes Traum, das der Unfall noch böse Folgen haben wird. :-(