Thementhread: Tod- und Trauer-Bücher

  • Das kleine Buch von Simone de Beauvoir über das Sterben ihrer Mutter halte ich für einen Grundlagentext, eben weil er hart und 'trostlos' ist. Man kann daran auch gut erkennen, welche Entwicklungen die Vorstellungen vom Sterben in den letzten 35 Jahren durchgemacht hat.



    Rezi hier



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Das Kinderbuch von Pernilla Stalfelt, das weiter oben im Thread erwänht wurde, habe ich hier vorgestellt.


    Ich war nicht ganz zufrieden damit, es ist nichts, was mir gleich einfällt, wenn mich jemand zu Kinderbüchern zu diesem Thema fragt.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Was ich immer mag, ist Elfie Donnellys Klassiker, weil es so ein leises Buch ist.
    Meine Meinung steht hier


    Ich finde es schön, daß es wieder lieferbar ist.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Das hier halte ich persönlich nicht für ein Buch zum Thema, auch wenn es immer wieder dafür empfohlen wird.
    Es ist eine makaber- anarchistische Geschichte über Kinder, die Beerdigung spielen, ohne daß ihnen die Bedeutung klar wird. Soll sie auch nicht. Ein wunderbares Buch über kindliches Verhalten, aber nicht übers Sterben.


    Rezi


    Zum Thema äußert sich der Autor in der 'Herr Muffin'- Geschichte.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Ich habe eben dieses hier beendet, Rezi folgt:


    Klappentext:
    Die Geschwister Jeremy und Sarah werden mit der Tatsache konfrontiert, daß ihr Vater schwer erkrankt ist. Sarah ist noch zu klein, aber Jeremy merkt bald, daß sein Vater nicht mehr gesund werden wird. Nie hat sich Jeremy ihm näher gefühlt als in der Nacht, in der sie gemeinsam eine wunderschöne Eule beobachten. "Buhu", die kleine Eule aus Stein, die der Vater ihm am nächsten Tag schenkt, wird für Jeremy zum Symbol seiner Liebe und Verbundenheit zu ihm. Nach Vaters Tod versucht Jeremy stark zu sein und seinen Schmerz zu verdrängen...

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Ich kann empfehlen:


    John Green, Looking for Alaska
    Frank Cottrell Boyce, Millionen
    Wolf Erlbruch, Ente, Tod und Tulpe (schon genannt)
    Joan Didion, The Year Of Magical Thinking


    (sind alle im Forum besprochen).


    Außerdem Assia Djebars "Le Blanc de l'Algérie" (dt. Weißes Algerien), in dem es um politisch motivierte Morde in Algerien geht. Dieses Buch hat genau an diesen Stellen seine allerstärksten Momente, in denen die Erzählerin die Fassung angesichts dieser nicht abreißen wollenden Morde verliert.

  • Kurzbeschreibung
    Robert hat seit dem plötzlichen Tod seines Vaters Probleme mit dem Lernen. Zu seinem Glück lernt er den alten Herrn Mieritz kennen, und der wird sein Freund. Bald hat er Robert alle Tricks beim Mühlespielen beigebracht und auch das Lernen macht plötzlich wieder Spaß. Doch dann fühlt der Junge eines Tages, daß die glückliche gemeinsame Zeit zu Ende geht. Aber diesmal trifft es ihn nicht unvorbereitet...

    Ich wünschte mir an meinem eigenem Grab stehen zu können, nur um die Trauernden zu fragen wo sie in meinem Leben waren


    Gelesene Bücher 2011: 14


    /Buchkaufverbot/

  • Klappentext
    Marie und Leon kennen sich schon lange, aber auf einmal ist es Liebe. Eine ungemein intensive Zeit beginnt: reisen, mit Freunden feiern und fürs Abi lernen. Doch Leon kann nicht genug kriegen vom Leben, er sucht nach immer neuen Herausforderungen - die Marie allerdings höllisch Angst machen.

    Ich wünschte mir an meinem eigenem Grab stehen zu können, nur um die Trauernden zu fragen wo sie in meinem Leben waren


    Gelesene Bücher 2011: 14


    /Buchkaufverbot/

  • Aus der Amazon.de Redaktion
    "Mein Nachname war Salmon, also Lachs, wie der Fisch; Vorname Susie. Ich war vierzehn, als ich am 6. Dezember 1973 ermordet wurde." Schon der Beginn von Alice Sebolds Romandebüt deutet an, dass sich die Autorin viel vorgenommen hat. Nicht nur, dass die schreckliche Geschichte vom Sexualmord an der kleinen Susie Salmon vom Opfer selbst erzählt wird, noch dazu befinden wir uns als Leser mit Susie in ihrem Himmel, von wo aus sie das Schicksal ihrer Familie nach ihrem Tod verfolgt. Zwar ist Susies Himmel so ausgestattet, wie sie sich ihr Leben auf der Erde immer gewünscht hatte -- in der Schule gibt es nur Kunstunterricht, und die einzige Lektüre besteht aus Modezeitschriften --, doch die Heldin will noch nicht von den Lebenden und ihrer Trauer und Verzweiflung Abschied nehmen. So versucht sie, mit ihren Freunden und ihrer Familie in Kontakt zu bleiben, auch um ihren Mörder, den unscheinbaren Nachbarn Mr. Harvey, zur Strecke zu bringen. Doch wie die Lebenden muss auch Susie erkennen, dass Erinnerungen, auch wenn sie nicht gänzlich verschwinden, sich doch stetig ändern, und zu einer gemeinsamen Erfahrung werden, welche die unüberwindliche Abwesenheit zu akzeptieren gelernt hat.


    Bei dem Buch hatte ich streckenweise Tränen in den Augen, es ist wirklich wunderschön geschrieben.




    Sonst vielleicht noch:


    Die Wunschliste von Jill Smolinski
    Sehen wir uns morgen? von Alice Kuipers
    Meine Schuld wird nie vergehen von Michele Launders

    Ich wünschte mir an meinem eigenem Grab stehen zu können, nur um die Trauernden zu fragen wo sie in meinem Leben waren


    Gelesene Bücher 2011: 14


    /Buchkaufverbot/

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  • Ich ergänze mal dies hier auf der Liste, allerdings finde ich es nicht bedingungslos empfehlenswert.


    Aus der Amazon.de-Redaktion
    Kennen Sie "Hessisch-Sibirien"? Die Gegend, wo man "wie ein russischer Eisangler tiefe Löcher ins Packeis bohren (muss), um auf Gastfreundschaft, Güte und Toleranz zu treffen"? Dort wohnt Emma und betreibt einen Bauernhof mit Schweinen. Weil Emma anders ist als die stumpfen Dorfmenschen, weil sie "ganz und gar daheim" ist in der fast zärtlichen Lebensgemeinschaft mit den Schweinen und von nicht mehr als der "wunderbaren Wurst" lebt, ist sie der Outlaw des Landstrichs: allein stehend, widerborstig, verschroben und kurz vor dem Ruin.


    Da kommt die Plastiktüte mit Dollarnoten ganz gelegen, die Emma in dem Ferrari findet, der eines Tages neben dem Misthaufen liegen bleibt. Plötzlich hat Emma Geld und Verantwortung für einen ernsthaften Mann, der sich bei dem Unfall mit dem gestohlenen Wagen verletzt hat. Nicht länger muss sie die dunkle Geschichte ihrer Kindheit und die Kunst des humanen Schlachtens für sich behalten. Und im Dorf wundern sich alle, warum das Mofa nicht mehr knattert, mit dem Emma bisher ihren erotischen Hunger stillte.


    Derbe, deftig und bisweilen sehr skurril geht es zu in diesem Roman. Da wird geschlachtet, gekotzt, geschissen. Da schaut auch mal der Hahn nach dem Rechten, und die Schweine halten Gericht. Claudia Schreibers modernes Märchen ist irgendwo zwischen dem Tiere-sind-die-besseren-Menschen-Idyll des gerechten Schweinchen Babe und der Tragik antiker Selbstjustiz einzuordnen. Die freche Fabulierlust der gebürtigen Nordhessin, die zuvor ein Sachbuch und einen Roman unter dem Pseudonym Claudia Siebert veröffentlicht hat, konkurriert mit dem Erzähltempo und –witz dieser Geschichte. An deren Ende Emma mit einem Dilemma konfrontiert wird. Und weil Heinrich Heine "Dilemma" auf "Emma" reimt und sein Motto dem Buch voran steht, verstehen wir die Lösung des Konflikts als den Anfang von Emmas Glück, ein Happyend in Schweinchenrosa.

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Zu diesem Thema habe ich noch nicht so viel gelesen, aber da es auch Romane sein dürfen, sind mir noch diese hier eingefallen, die alle auf jeden Fall für sehr lesenswert halte:


    Zähl nicht die Stunden von Joy Fielding
    (Krankheit und letzendlich Tod der Mutter; sie versucht jedoch, ihr letztes Jahr mit ihrer Familie so glücklich wie möglich zu gestalten, auch wenn sie weiß, dass dieses Glück auf einer Lüge beruht)


    Schnee auf dem Kilimandscharo von Ernest Hemingway
    (angeschossener Mann liegt sinnierend im Sterben)


    Erdbeermond von Marian Keyes
    (Ähnlich wie PS. Ich liebe Dich, aber viel besser, ich schwöre) Rezi


    Die Sachbücher, die ich kannte, wurden hier alle schon genannt, aber Simone de Beauvoirs "Sanft entschlafen" hätte ich auch empfohlen!

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Wieder mal ein kleines, feines Buch, das zum Thema paßt und viele Fragen aufwirft. Hier muß man viel zwischen den Zeilen lesen...


    Kurzbeschreibung von Amazon:
    Santiago de Chile. Clara ist sechsundvierzig, als sie die tödliche Diagnose Krebs erhält. Ihr Mann Clemente findet ein Jahr später ein Heft mit ihrer Handschrift und beginnt, darin zu lesen. »Eine Woche im Oktober« steht darauf geschrieben. Und Clement erfährt, dass er seine Frau nicht kannte: Clara weiß von seiner Affäre und leidet an der Leere in ihrer Ehe. Bis sie eines Tages einen Mann kennenlernt, der ähnlich krank ist wie sie. Und als sie mit Leon eine Affäre beginnt, entdeckt auch Clara die Liebe.

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Ein wunderbarer Roman, der um vom Tod zu erzählen, von der Hoffnung und vom Glück spricht. Noëlle Châtelet, Autorin des Bestsellers Die Klatschmohnfrau, nimmt Abschied von ihrer alten Mutter, die nach einem erfüllten Leben selbstbestimmt in Würde sterben will. Eine bewegende Chronik über die letzten Monate und Tage einer ungewöhnlichen und mutigen Frau. Schon früh hatte sie ihrer Familie signalisiert, dass sie nicht bis zum bitteren Ende ausharren werde. Doch als sie dann mit 92, geistig klar, aber körperlich gebrechlich, ihren Entschluss mitteilt, reagiert die Tochter mit einem Aufschrei. Noëlle Châtelet kann nicht akzeptieren, dass die Tage der Mutter, aber auch ihre Tage mit der Mutter, gezählt sind. Diese Mutter, eine couragierte, geistig unabhängige Frau, die bis ins hohe Alter als Hebamme gearbeitet hat, nimmt nun die Tochter an die Hand. Liebevoll und mit Humor erteilt sie ihr eine letzte Lektion: Der Tod gehört wie die Geburt, für die sie einst zuständig war, zum Leben. Nach den Ritualen des Lebens zeigt die Mutter nun der Tochter die Rituale des Abschieds und des Todes. Als Die Dame in Blau ist Noëlle Châtelets Mutter schon in die Literatur eingegangen. Diese »letzte Lektion« über den Umgang mit dem Tod geht weit über den persönlichen Schmerz und das individuelle Schicksal hinaus. Die letzte Lektion ist Anstoß zum Nachdenken über uns, seien wir nun jung oder alt.

  • Eine Geschichte, die erzählt, wie besonders Freundschaft sein kann
    Alex Woods ist zehn Jahre alt, und er weiß, dass er nicht den konventionellsten Start ins Leben hatte. Er weiß auch, dass man sich mit einer hellseherisch begabten Mutter bei den Mitschülern nicht beliebt macht. Und Alex weiß, dass die unwahrscheinlichsten Ereignisse eintreten können – er trägt Narben, die das beweisen. Was Alex noch nicht weiß, ist, dass er in dem übellaunigen und zurückgezogen lebenden Mr. Peterson einen ungleichen Freund finden wird. Einen Freund, der ihm sagt, dass man nur ein einziges Leben hat und dass man immer die bestmöglichen Entscheidungen treffen sollte. Darum ist Alex, als er fünf Jahre später mit 113 Gramm Marihuana und einer Urne voller Asche an der Grenze in Dover gestoppt wird, einigermaßen sicher, dass er das Richtige getan hat …