Gute Books on Demands??

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  • Hallo alle miteinander,


    hat jemand von euch schon mal richtig tolle Erfahrungen mit einem Book on Demand gemacht? Gedacht: „Wow, das ist ja besser als so vieles aus den Verlagen!“ Wenn ja, mit welchen Büchern? (Romane, keine Sachbücher bitte) – Und ich denke da mehr an Bücher von Autoren, mit denen man nicht zufällig befreundet ist, aus Freundschaft dann das Buch gelesen hat und dann hat sich aufrichtige Begeisterung eingestellt. Am meisten würden mich Bücher aus dem Bereich Fantasy/Science-Fiction interessieren, ihr könnt aber gerne auch andere Bücher nennen.


    Liebe Grüße
    Annorra

  • Ich muß gestehen, dass für mich Verlage und ihre Lektoren eine Art Vorauswahl treffen (und auch sollten). Ich möchte gerne etwas lesen, was durch lektorierende, redigierende Hände gegangen ist, was gewissen Qualitätsansprüchen standhält.
    Damit will ich nicht sagen, dass alle bei Verlagen verlegte Bücher literarische Perlen sind - aber es sind Bücher, die gewissen Qualitätsansprüchen des Verlages entsprechen und in deren Programm passen und einzuordnen sind. Das erleichtert mir als Leser doch deutlich die Auswahl.


    Die wenigen books on demand, die ich vor Jahren im aktiven Buchhandel "aufgenötigt" bekommen habe, und die ich angelesen habe, haben mir leider gezeigt, dass die Mehrheit der so vertriebenen Bücher zu recht keinen Verleger gefunden haben, der sich ihrer annimmt.
    Und damit ist für mich die Tatsache, dass ein Buch "on demand" vertrieben wird, ein völligs Ausschlußkriterium.

    :lesend
    If you can read, you can empathize, luxuriate, take a chance, have a laugh, hit the road, witness history, become enlightened, turn the page, and do it all again
    Oprah Winfrey

  • hallo, annorra! :-)


    erst seit ich hier lese, weiß ich überhaupt, was es mit bod auf sich hat, deshalb ist es möglich, dass ich früher etwas las und gar nicht darauf geachtet habe.
    bewusst gelesen habe ich:
    angela planert: seleno
    eine fantasygeschichte, eigentlich weniger mein "beuteschema", aber ich war durch die um dieses buch hier entstandene diskussion ein wenig neugierig geworden. sie kam hier nicht sehr gut weg, gefiel mir aber eigentlich recht gut. auf das stilistische habe ich nicht sooo sehr geachtet. die story fand ich jedenfalls gut erdacht.
    kari lassir: aus dem blick
    anfang dieses jahres gelesen und eine rezi drüber geschrieben.
    gefiel mir gut.
    handelt von einem blinden, leichter anflug von krimi- und liebesgeschichte.
    bemerkenswert fand ich das einfühlungsvermögen in die gedankenwelt von sehbehinderten.
    :wave

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)

  • Ich finde die Idee sehr gut, und sobald mein Bücherfasten vorbei ist werde ich mir auch mal ein Buch bestellen. Ich denke, es wird aber genauso sein wie mit allen anderen Büchern auch: Manchmal trifft es den eigenen Geschmack und manchmal eben nicht.
    Die Preise sind auch ok, deswegen denke ich das es einen Versuch wert ist!

  • Ich gestehe, dass ich zu 100 Prozent Janda zustimme. Warum soll ich das verhältnismäßig hohe Risiko eingehen, ein nicht sehr originelles, nicht sorgfältig lektoriertes Buch zu kaufen, für das sich kein Verlag interessiert hat? Zumal ich wahrscheinlich für mein Leben genug zu lesen habe und nicht krampfhaft auf der Suche nach neuem Lesestoff bin, sondern der Stoff mich sowieso überall einholt?
    Das ist für mich eine Frage der Effizienz und der Arbeitsteilung - Verlag sucht aus, fördert Talente, lektoriert, und ich habe immer noch genug damit zu tun aus den tausenden Neuerscheinungen die paar Perlen zu fischen, die mich interessieren.

  • Zitat

    Original von Vulkan
    Warum soll ich das verhältnismäßig hohe Risiko eingehen, ein nicht sehr originelles, nicht sorgfältig lektoriertes Buch zu kaufen, für das sich kein Verlag interessiert hat?


    Ich habe mir auch mal überlegt, ein BoD-Buch zu kaufen; eben weil ich so etwas noch nie gelesen habe und den Unterschied zu einem Buch, dass den Qualitätskontrollen eines Verlages standgehalten hat, nur erahnen kann. Also quasi ein Test, ob es wirklich so schlimm ist, wie einige hier sagen :grin.

    Mir fällt leider kein guter Spruch für eine Signatur ein, aber wenn ich keine habe, stehen die Verlinkungen zu Amazon immer zu dicht unter der letzten Zeile meines Beitrages :rofl.

  • Eddie,
    mir reicht schon, was ich teilweise in kleineren wissenschaftlichen Verlagen lese, die auf eigenes Lektorat verzichten. Die Autoren sind zwar schon Profis, aber selbst denen geht noch genug durch die Lappen. Ich WILL NICHT wissen, wie das bei Feld-und-Wiesen-Autoren ausgeht.

  • Da ich noch nie ein Buch von BoD gelesen habe, kann ich mich eigentlich auch nicht dazu äußern, geschweige denn eine Empfehlung abgeben.
    Aber genauso, wie es (trotz Lektorat und allem drum und dran) miserable Bücher gibt, die von regulären Verlagen veröffentlicht werden, findet sich vice versa sicher auch unter den BoDs das eine oder andere brauchbare Stück (wenn wahrscheinlich auch schwer aufzuspüren).

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

  • Ohne es gelesen zu haben und hier in eine BoD Diskussion einsteigen zu wollen ... ich habe schon sehr viel Gutes über dieses Buch gehört und es hat sich für ein BoD Buch damals sehr gut verkaufen lassen. Natürlich ist es thematisch nicht jedermanns Sache, da muss man halt schauen, ob es passt.


    Kurzbeschreibung
    Jenni erfährt, dass sie Krebs hat. Nach dem ersten Schock beschließt sie, den Kampf gegen den Krebs aufzunehmen. Chemo- und Strahlentherapie, Operation und Tiefenhyperthermie, ihr bleibt nichts erspart. Vierzehn Monate lang schreibt sie ihre Erlebnisse, ihre Liebe, ihre Schmerzen und ihre Angst auf. Während dieser Zeit sieht sie Freunde kommen und gehen. Trotzdem glaubt und hofft sie bis zum Schluss, dass sie den Kampf gewinnt.

  • Steena : Weißt du vielleicht, ob das Buch autobiographisch oder nur eine erfundene Geschichte ist :gruebel?

    Mir fällt leider kein guter Spruch für eine Signatur ein, aber wenn ich keine habe, stehen die Verlinkungen zu Amazon immer zu dicht unter der letzten Zeile meines Beitrages :rofl.

  • Zitat

    Original von Eddie Poe
    Steena : Weißt du vielleicht, ob das Buch autobiographisch oder nur eine erfundene Geschichte ist :gruebel?


    Soweit ich mich erinnere, ist es autobiographisch. Die Mutter des Mädchens war mal bei Stern TV oder einer ähnlichen Show zu Gast.


    Hier ist auch die Seite von Jennifer. Die Mutter war damals zu Gast, als das Buch gerade so erfolgreich war.

  • Zitat

    Original von Steena
    Ohne es gelesen zu haben und hier in eine BoD Diskussion einsteigen zu wollen ... ich habe schon sehr viel Gutes über dieses Buch gehört und es hat sich für ein BoD Buch damals sehr gut verkaufen lassen. Natürlich ist es thematisch nicht jedermanns Sache, da muss man halt schauen, ob es passt.


    Hm, ich habe gerade die Leseprobe gelesen, diesem Buch hätte ein Lektorat gut getan. Dieses Buch würde ich nicht bis zum Ende lesen wollen. Wenn es ein Blog wäre, dann würde ich vermtulich schon einiges davon lesen, aber Geld will ich ehrlich gesagt nicht dafür ausgeben.


    Abgesehen davon finde ich es sehr erschreckend, dass das Buch tatsächlich in der Schriftart "Comic Sans" gedruckt wurde. Die kann man doch nicht für ein Buch verwenden ... :help

  • Zitat

    Original von Nikana


    Abgesehen davon finde ich es sehr erschreckend, dass das Buch tatsächlich in der Schriftart "Comic Sans" gedruckt wurde. Die kann man doch nicht für ein Buch verwenden ... :help


    Schon gar nicht für ein Buch mit so einer Thematik... :yikes

  • Zitat

    Original von Steena


    Soweit ich mich erinnere, ist es autobiographisch. Die Mutter des Mädchens war mal bei Stern TV oder einer ähnlichen Show zu Gast.


    Wenn es autobiographisch ist, ist es ja wenigstens authentisch und die Autorin weiß, worüber sie schreibt. So ein Buch von jemandem, der nicht mittelbar oder unmittelbar betroffen ist, würde ich wohl nicht kaufen. Es liegt nicht in meiner Absicht, irgendwelche Themen zu tabuisieren, aber ich hätte schon ein sehr komisches Gefühl dabei, ein frei erfundenes Krebstagebuch zu lesen.

    Mir fällt leider kein guter Spruch für eine Signatur ein, aber wenn ich keine habe, stehen die Verlinkungen zu Amazon immer zu dicht unter der letzten Zeile meines Beitrages :rofl.

  • Mir war BoD auch unbekannt. Ich habe erst bei den Eulen davon erfahren. Aber ich muss sagen, mich reizen diese Bücher nicht unbedingt.
    Ich habe gerade auf der HP ein bisschen rumgeschaut und die Preise sind mir persönlich einfach zu hoch. Wenn es jetzt einen Geheimtipp gibt, der mir auch gefallen könnte, würde ich es mir evtl. noch mal überlegen.
    Unter Bestseller bin ich übrigens auf sehr viele solcher Bücher gestoßen :gruebel

  • <gebetsmühle>


    Zehntausend junger Menschen melden sich für DSDS-Castings an, und alle glauben, kommende "Superstars" zu sein. Selbst ein Gelegenheitszuschauer weiß, dass das nicht stimmt. Und sogar die Finalisten stinken im Vergleich zu echten Superstars total ab.


    BoD ist die Literaturvariante von DSDS, oder es hat sich dazu entwickelt. Viele, denen Mama mal - aus Versehen, aus Mitleid, aus Mitgefühl oder um endlich Ruhe zu haben - erklärt hat, dass total prima wäre, was sie da geschrieben haben, und die den üblichen Formablehnungsmarathon hinter sich haben, wählen diesen preiswerten und durchaus komfortablen Weg des geringeren Widerstands. Natürlich haben nicht alle BoD-Autoren diese Vita und natürlich gibt es auch total tolle BoD-Bücher (die kenne ich allerdings noch nicht - und ich spreche hier ausschließlich von Belletristik), aber die überwiegende Mehrheit dieser Publikationen gleicht, bildhaft ausgedrückt, den zappeligen Gesangsversuchen, die Castingshowteilnehmer präsentieren, und über die sich die Nation am Fernseher bierselig kranklacht. Das sollte man wissen, wenn man sich auf das Sortiment stürzt. BoD ist die ungefilterte Literaturkaraoke der Möchtegerns, von denen es tausende, zehntausende, hunderttausende gibt. Ein Buch besteht keineswegs nur aus bedrucktem Papier und einem Umschlag drumherum. Gute Belletristik ist selten und außerordentlich schwer herzustellen, und zu diesem Herstellungsprozess gehört die Auswahl.


    BoD ist ein tolles Medium und eine großartige Möglichkeit, vergleichsweise hochwertige Produkte für einen niedrigen Einstiegspreis und mit geringem Aufwand herzustellen. Aber BoD ist kein Verlag. Was man dort kauft, stammt quasi direkt aus dem Euter.


    </gebetsmühle>

  • Hallo an euch


    @Jananda: Ja, das ist so ziemlich auch meine Meinung zu Books on Demand, so lange man das sachbuch-wissenschaftliche rauslässt. Ich hoffe eben auf einige Ausnahmen. Die Mehrheit der BoD ist aber nicht gut genug, das sehe ich auch so.


    drehbuch und Steena: Danke für die Vorschläge.


    Vulkan : BoD muss nicht immer heißen, dass der Autor alles Erdenkliche getan hat, um sein Buch in einem richtigen Verlag unterzubringen. Einige BoD-Autoren sind von vornherein so hoffnungslos, dass sie es gar nicht versuchen und einige werden wohl nach fünf Absagen oder so aufgeben, weil sie endlich ihr Buch gedruckt sehen wollen. // Das mit den Kleinverlagen für Wissenschaft, o ja, das kenn ich: diese Profis einerseits, die diese vielen kleinen Fehler machen ... manchmal auch größere. Springt mir dort aber nicht so unangenehm ins Auge wie bei Romanen.


    Eddie Poe : Es gibt solche und solche. Ich denke mal, die Qualität von BoD ist so ähnlich wie die Qualität von Zuschussverlagsbüchern (vielleicht aber ein wenig besser, da diese Autoren ein wenig klüger sind). Dass Autoren auf BoD verlegen, hat ja nicht immer literarische Qualitätsgründe. Manche haben eben ein Nischenthema, das gut geschrieben sein kann, aber eben nicht genug Leute interessiert. Ich selbst mache übrigens einen kleinen Test. Nicht mit BoD, sondern mit einem E-Book, das kostenlos im Internet ist (niemand hat mich drum gebeten, zur Information, ist ganz freiwillig). Les mir das Buch gerade durch und wenn ich es gut finde oder zumindest annehmbar, dachte ich, ich stell’s hier mal vor als „gute Tat“ für den Autoren. Allerdings glaube ich, das wird nichts mit der Vorstellung. Stilistisch ist das Buch nicht schlecht, aber ich kann mir vorstellen, dass die Handlung/Figurenmotivation keinen Verlag überzeugen würde. Ich seh vor meinem inneren Auge schon das Expose und wie der Lektor sich fragt, wo die Figurenmotivation ist, und wie er dann den Text liest und feststellt, hier werden wichtige Szenen übersprungen.


    Alice Thierry: Das ist auch meine Meinung. Es gibt in beiden Veröffentlichungsversionen Mist und Lektorat macht ein Buch nicht immer viel besser, während andere bereits ohne Lektorat gut sind. Aber gute BoD – schwer aufzuspüren, wenn es sie denn gibt, ja.


    Jasmin87 : Das hast du gut beobachtet. Hab ich auch gemerkt. Warum eigentlich schaffen es meist nur Erotikbücher bei BoD auf die guten Plätze? Solche Bücher können sogar Erotikbücher aus dem Heyne-Verlag und anderen großen Verlagen toppen, was den Verkaufsrang in Amazon angeht. Ich freu mich für diese Autor(inn)en, aber ansonsten finde ich es schade, dass BoD nur für dieses Thema wirklich lohnend zu sein scheint.


    Tom : Beim Gebetsmühlenmodus wusste ich, was jetzt kommt ; - ) Ein paar Gemeinsamkeiten zwischen BoD und DSDS gibt’s schon. Manche BoD sind so wie die Gesangsversuche beim Casting, richtig. Recht gebe ich dir auch, was die Finalisten betrifft: Echte Superstars sind dann eben noch was ganz anderes als Bohlens Stars. Allerdings entspricht DSDS mehr einem Verlag vom Auswahlschema: Unter Tausenden Unbekannten gewinnt nur ein Unbekannter. Books on Demand wäre mehr mit den selbstgemachten Platten einiger Kandidaten vergleichbar, die sie dann Dieter Bohlen geben und der wirft sie sofort in den Müll (aber vielleicht meintest du das auch so, dass weniger die Aktion DSDS mit BOD vergleichbar ist, sondern die Kandidaten). Prinzipiell denkbar, dass es da Ähnliche „Dienstleister“ gibt wie in der Verlagsbranche.


    Viele Grüße
    Annorra