• Zitat

    Original von Alexx61
    Mich würde mal interessieren, wieviele Bücher (eine Story) von einem Schreiberling verkauft werden müßten, damit er alleine davon leben kann.


    Ob jemand antwortet?


    DAS wollte ich auch schon lange wissen.
    Ich hab zumindest im Bezug auf CDs mal geselen, das der eigentliche Ertrag für den Künstler hinterher einen knappen Euro beträgt, wenn man alle anderen Kosten abrechnet.

  • Hallo, Alex.


    Das hängt vom Vertrag ab - i.d.R. bekommt ein (neuer) Autor einen ein- oder knapp zweistelligen Prozentbetrag vom Nettoverkaufspreis des Buches. Der genannte eine Euro kommt dem schon recht nahe, es kann zwischen 50 Cent und 3 Euro liegen, plusminus, je nach Vereinbarung und Erscheinungsweise (TB/HC). Sehr häufig ist es so, daß ein Vorschuß vereinbart wird, der tatsächlich über diesen (zu erwartenden) Einnahmen liegt. Ausschlaggebend ist in jedem Fall die Menge der verkauften Bücher - eine Erstauflage liegt bei Neulingen zwischen 2000 und 10.000 Stück (je nach Erwartung des Verlages, Streuung, Werbung, Genre usw.), aber selbst bei 10.000 Stück und einem Verdienst von 60 Cent pro Buch liegen die Einnahmen des Autors bei nur 6.000 Euro - davon kann kein Mensch leben, vor allem keiner, der zwei, drei Jahre an einem Buch gearbeitet hat. Es steht die Behauptung im Raum, daß ein Autor etwa zehn Jahre braucht, bis er vom Schreiben leben kann (gerechnet ab dem Erscheinen des Erstlings). Andererseits erzeugt ein Überraschungserfolg mit einer verkauften Auflage von 100.000 Stück schon für ein solides Jahresgehalt - Benjamin Leberts "Crazy" hat sich so gut verkauft, daß er einen siebenstelligen Vorschuß für das Folgebuch (den - vergleichsweise - Flop "Der Vogel ist ein Rabe") kassieren konnte, im vorliegenden Fall ein massives Verlustgeschäft für Kiepenheuer & Witsch.

  • Zitat

    Original von Tom
    (...) Es steht die Behauptung im Raum, daß ein Autor etwa zehn Jahre braucht, bis er vom Schreiben leben kann (gerechnet ab dem Erscheinen des Erstlings). (...)


    Und wieviele erschienene Bücher sind da etwa mit einbezogen? 5, wenn du sagst 1-2 Jahre pro Buch?

  • Hallo, Sterntaler.


    Ich würde sagen, mindestens ein Buch alle anderthalb, zwei Jahre. Vorausgesetzt, die Kurve der verkauften Exemplare steigt an. Aber das ist keine Orientierung - man muß einfach die Zeit durch die Anzahl der verkauften Bücher teilen, und man muß um die 30.000 Bücher pro Jahr verkaufen, um halbwegs - anspruchslos - davon leben zu können, natürlich auch nur Fensterkreuz mal Pi, je nach Vertrag und Verlag. Nicht zu vergessen die sonstigen Rechte/Einnahmen (Hörspiel, Hörbuch, Verfilmungen, Lesungen usw.). Die 10 Jahre, das ist so eine Faustformel. Manch einer schafft's nach zwei Jahren, manch ein anderer nie.

  • Was für eine Hausnummer! Die 30.000 müssen sich ja erst mal verkaufen und das ist sicher von ziemlich vielen Faktoren abhängig, auf die der jeweilige Autor nicht unbedingt Einfluss hat. Ich schätze mal, es ist eine handverlesene übersichtliche Meute, die von ihren Büchern nicht nur anspruchslos leben kann. Nicht umsonst steht in den Klappentexten ja oft, womit der jeweilige Autor hauptsächlich seine Brötchen verdient.
    Einerseits ist es beruhigend, wenn man noch eine Einnahmequelle in der Hinterhand hat, andererseits steigt bei einem einmal erfolgreichen Autor der Erfolgsdruck wahrscheinlich auch ganz nett.

  • Zitat

    Original von Idgie
    Nicht umsonst steht in den Klappentexten ja oft, womit der jeweilige Autor hauptsächlich seine Brötchen verdient.


    Wer einen Job an den Nagel hängt, um vom Schreiben zu leben, begibt sich in eine Abhängigkeit, die wesentlich problematischer ist als jeder andere Beruf.


    Solange es sich nicht wirklich rentiert, will ich nicht vom Schreiben leben (müssen). Auf gar keinen Fall! Ich brauche meine Unabhängigkeit, um gute Arbeit machen zu können und nicht am Nasenring spazierengeführt zu werden. :grin

  • Danke für die Auskünfte!


    Ich dachte halt an so Millionseller..Eintagsfliegen, wie es sie im Musikgeschäft gibt.
    Leute die einmal im Leben einen Hit hatten und dann von den Erläsen ganz gut leben können....allerdings werden sie auch nur darauf reduziert.


    Aber so wundert es mich nicht, dass ein Grisham oder ä. Autoren immer auf der gleichen Schiene bleiben..nur nicht den Verlag verärgern..bzw. Tantiemen einbüßen

  • oder man hat eine menge bücher gesicheben die geld bringen....



    wenn ich das jetzt richtig verstanden habe.


    aber für sso auf einen nebenverdienst ist das doch auch ganz nett

  • Tom steht bei Amazon mit Radio Nights auf Verkaufsrang 17.389, wow, Herzlichen Glückwunsch, ich hatte es nur auf 300-tausend und xxx gebracht.
    Wohin mit den Millionen, Tom? :-)

    Schon der weise Adifuzius sagte: "Das Leben ist wie eine Losbude, wenn Du als Niete gezogen wurdest, kannst Du kein Hauptgewinn werden.":chen

  • Zitat

    Original von Iris


    Naja, ich würde es nicht Nebenverdienst nennen, sondern ein Hobby, für das es ggf. eine Aufwandsentschädigung gibt.



    als NUR hobby bräuchte ich ja aber nicht unbedingt einen verlag suchen um es zu veröffentlichen. da kann das schreiben an sich ja schon reichen.

  • Zitat

    Original von Marlowe
    Tom steht bei Amazon mit Radio Nights auf Verkaufsrang 17.389, wow, Herzlichen Glückwunsch, ich hatte es nur auf 300-tausend und xxx gebracht.


    Was hat Marlowe denn für ein Buch geschrieben?

  • mein bestes buch liegt so ungefähr auf rang 37000 und das nächste auf 61000 bei amazon, aber mein letztes krebst so bei 1 350 000 rum, ohne hoffnung auf besserung.
    ich finde es immer erfreulich, wenn mein erstes verlag immer so kurz vor weihnachten einen abschlag auf das jahresergebnis zahlt, dann kann ich wenigstens meiner frau ein weihnachtsgeschenk kaufen. ich schreibe mit unterbrechungen schon mehr als 10 jahre für honorar, aber leben kann ich bei weitem nicht davon, wahrscheinlich gehöre ich zu der sorte, die es nie schafft