Die Totgesagten von Camilla Läckberg

  • Es ist ein gelungener Krimi, der uns ganz locker und unterhaltsam die Geschichte von einer blutigen Mordserie in verschiedenen schwedischen Orten erzählt. Diese Verbrechen scheinen lange nichts miteinander zu tun haben, bis ein Zufall das Gegenteil beweisen lässt. Das ganze Buch setzt sich aus mehreren Kapiteln zusammen, die jeweils über eine andere Person berichten. Diese diversen Handlungen ergeben einen Sinn erst zum Schluss; nämlich dann, wenn wir die Lösung des Krimis kennen. Und die ist wirklich eine große Überraschung.
    Ich habe das Buch mit Interesse gelesen, hätte mir aber mehr Spannung und mehr Action gewünscht. Durch die breit vertretene Hochzeitsvorbereitungen von Erica und Patrik sowie Probleme von/mit Anna wird das Prickeln eines Krimis deutlich abgeschwächt. Auch bin ich der Meinung, dass es von großem Vorteil ist, wenn man die ersten drei Romane über Patrik und Erica vorher gelesen hat.

  • Ich habe es nun auch fertig lesen können und bin genau der selben Meinung.
    Das Buch war wirklich gut geschrieben, flüssig, interessant und die Handlung an sich auch griffig.
    Für diejenigen, die die ersten Bücher nicht gelesen haben, hat ein wenig was gefehlt. Man konnte zwar allen Handlungssträngen gut folgen und musste nie überlegen, was denn nun alles in der Vergangenheit bereits passiert sein könnte, aber diese Art von Krimi macht meiner Meinung nach nur wirklich Sinn, wenn man an der Hintergrundstory dranbleibt. Das ist bei Elizabeth George so und auch bei Deborah Crombie. Jedes Buch einzeln ist gut zu lesen, aber im gesamten ergeben sie die Geschichte dahinter.

    Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche seinen Boden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken.
    (Hermann Hesse)

  • Vom Cover geht schon eine gewisse Spannung aus und die Autorin kann diese auch aufrecht erhalten und am Ende auch stark steigern. Die letzten Kapitel mußten einfach in einem durchgelesen werden, da war weglegen nicht mehr drin.


    Es war mein erstes Buch von Camilla Läckberg, für die Autorin war es bereits das vierte Buch mit Erica und Patrik. Die beiden Hauptfiguren sind mir sehr sympatisch, ebenso wie das gesamte Ermittleteam.


    Ein paar Nebensächlichkeiten lassen noch Fragen aufkommen, doch ich denke die werden sich beim lesen der 3 vorherigen Bücher klären. Das Buch ist durch und durch empfehlenswert, nicht unbedingt Hardcorekrimi sondern ein angenehmer Kriminalroman.

  • Die Handlung: eine Frau wird tot und alkoholisiert am Steuer ihres Wagens gefunden. War es wirklich ein Unfall wie es zuerst auf den ersten Blick scheint? Oder steckt viel mehr dahinter? Kommissar Patrick Hedström ermittelt...


    Meine Meinung: Was für ein toller Krimi. Ein sehr sympathischer junger unverbrauchter! Ermittler, fähige Kollegen die ohne die üblichen Intrigen auskommen, und ein (natürlich) inkompetenter Chef bilden das Team in diesem Krimi. Es ist mein erster Krimi von Camilla Läckberg und dieses Ermittlerteam fand ich sehr erfrischend und sympathisch. Endlich mal ein Ermittler ohne Alkoholprobleme oder Drogenprobleme, der ein harmonisches Privatleben führt.


    Die Geschichte ist gut aufgebaut, die Personen werden klar und verständlich eingeführt, trotz der etwas undurchschaubaren Menge am Anfang des Krimis. Leider fehlten mir ein paar Vorkenntnisse, da ich die früheren Bücher nicht gelesen hatte, aber ich bin auch so gut in die Geschichte rein gekommen. Der Krimi hat sich leicht gelesen, er hatte meiner Meinung nach überhaupt keine Längen und war sehr kurzweilig. Ich konnte ihn gar nicht mehr aus der Hand legen : )


    Sehr gut fand ich dass auf blutrünstige Beschreibungen der Leichen verzichtet worden ist und der Krimi nicht in depressiven und düsteren Worten gehalten ist (wie in vielen anderen skandinavischen Krimis) sondern eine erfrischend leichte und teilweise fröhliche Stimmung verbreitet! Eine schöne Abwechslung!


    Was ich ein bisschen schade fand, dass man nicht wusste, wie es den Teilnehmern vom schwedischen Big Brother danach ergangen ist oder dem Bürgermeister dem dieses Prestige Projekt so am Herzen lag. 1-2 Sätze zum weiteren "Schicksal" hätten mich gefreut.


    Sehr gut fand ich den doch offenen Schluss der darauf hinweist dass Erika, die Frau des Ermittlers vielleicht bald die Hauptfigur in einem eigenen Buch wird.



    Fazit: Ein richtig toller und ansprechender Krimi der mir sehr gut gefallen hat weil er ohne blutige Beschreibungen auskommt und in leisen Tönen geschrieben ist, die den geneigten Leser in fröhlicher Stimmung zurück lassen

  • Meine Meinung zu dem Buch:


    Mein skeptischer Eindruck, den ich immer habe, wenn ich zu einem Buch greife, das Teil einer Serie ist, nun aber nicht Band I ist, legte sich sehr schnell.
    Als Leser fühlt man sich schnell in die Polizeidienststelle in Tanum integriert. Die neue Kollegin Hanna, die mit dem Leser parallel diese Umgebung betritt, vereinfacht das Ganze. Verschiedene Fälle aus der Vergangenheit werden hier und da kurz aufgerollt. Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich etwas verpasst hätte. Dadurch, dass es sich hierbei um einen Kriminalroman handelt, hatte ich eher mit einem einfachen Handlungsablauf gerechnet. Der Leser wird hier aber mit mehreren Handlungssträngen, die parallel gleichzeitig ablaufen, konfrontiert. Dies ist zu Beginn etwas anstrengend, aber die Zusammenhänge erschließen sich nach und nach. Durch die Blicke „hinter die Kulissen“, d. h. in das Privatleben der Ermittler, taucht der Leser noch weiter in die Geschichte ein. Meine Erfahrungen, bei und mit skandinavischen Krimis sind, dass es mit den Privatleben der Ermittler meistens nicht besonders rosig aussieht und diese privaten Probleme auch schnell zu beruflichen Problemen führen. Dies ist meiner Meinung nach in diesem Fall nicht so, auch wenn es hier in den Privatleben nicht nur „Friede, Freude, Eierkuchen“ gibt.
    Zwei Punkte zum Ende des Romans bleiben offen und bieten somit eine perfekte Ausgangslage für die nächste(n) Folge(n). Der Schreibstil von Camilla Läckberg sowie die Charaktere haben mir sehr gut gefallen, so dass dies sicherlich nicht das letzte Buch von ihr ist, das ich gelesen habe.

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • Ich habe meine Rezi nun auch endlich geschrieben :-)


    Es ist der erste Arbeitstag von Hanna Kruse im Polizeipräsidium von Tanum. Sofort muss sie mit ihrem Kollegen Patrik Hedström zu einem Verkehrsunfall mit Todesfolge. Obwohl es wie ein normaler Verkehrsunfall aussieht, wird Patrik skeptisch und holt sich von seinem Chef die Genehmigung, hier näher ins Thema zu gehen. Die Tote trank nach Aussagen ihrer Familie sonst nie Alkohol, dennoch roch das ganze Auto intensiv danach.
    Parallel startet in Tanum die Reality Show „Raus aus Tanum“, vom Bürgermeister unterstützt, von anderen Gemeindemitgliedern ungern gesehen, aber aufgrund der Macht des Bürgermeisters geduldet. Als eine Teilnehmerin der Show, Lillemor „Barbie“ Persson, umgebracht und in einer Mülltonne beseitigt wird, glaubt noch niemand an einen Zusammenhang zwischen den beiden Todesfällen. Die Medien stürzen sich auf diesen Mord, so dass der Verkehrsunfall in den Hintergrund gerät.
    So ganz nebenbei muss auch noch die Hochzeit von Patrik Hedström und seiner Lebensgefährtin Erica vorbereitet werden und das Verhalten von Ericas Schwester, die bei den beiden zeitweise wohnt, verstanden werden.
    Patrik und sein Team kommen nicht weiter, doch plötzlich findet er heraus, dass in ganz Schweden verteilt weitere ungeklärte Mordfälle vorgekommen sind, die alle eine Besonderheit aufweisen, die sie mit den Mordfällen in Tanum verbindet – an allen Tatorten wurde eine herausgerissene Seite aus dem Märchen Hänsel und Gretel gefunden. Patriks Team hat nun einen Anfang gefunden … und findet so zu einer Lösung der Mordfälle, die für sie vollkommen unerwartet und erschütternd ist …


    „Die Totgesagten“ ist der vierte Krimi von Camilla Läckberg aus der Serie um Patrik Hedström. Ohne Problem kommt man in die Handlung hinein, auch wenn man die ersten drei Teile nicht gelesen hat. Man bekommt das Gefühl, am Leben der Protagonisten, die in allen Büchern vorkommen, teilzuhaben. Dennoch werden die „neuen“ Charaktere so gut beschrieben, dass man sie sich bildhaft vorstellen kann. Mit jeder Seite taucht man tiefer und intensiver in das Leben der Kommissare und ihrer Familien, aber auch in das Leben der Opfer und ihrer Angehörigen ein. Camilla Läckberg versteht es, die Charaktere sympathisch und bildhaft darzustellen. Der Schreibstil ist flüssig, spannend und präzise.


    Sehr positiv fand ich, dass die Autorin eine große Spannung erzeugen konnte, ohne auf blutrünstige Beschreibungen ausweichen zu müssen. Nach der Lektüre konnte ich nicht anders, als mir die anderen Krimis der Reihe um Patrik Hedström auch zu kaufen.

    Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche seinen Boden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken.
    (Hermann Hesse)

  • Läckberg hält, was Läckberg verspricht


    Auf Camilla Läckberg ist einfach Verlaß.


    Sie schafft es scheinbar mühelos, den Standard ihrer Krimis um die Protagonisten Patrik Hedström und Erica Falck zu halten bzw. kontinuierlich zu steigern. Und das ist ganz sicher keine Selbstverständlichket.


    Das "Herzstück" ihrer Krimireihe ist die Geschichte um die Beziehung der beiden Protagonisten. Diese nimmt zwar nie überhand, entwickelt sich aber von Buch zu Buch auf eine solch natürliche und ehrliche Weise, dass man als Leser nur immer wieder zustimmend nicken kann. Hier wirkt nichts konstruiert oder überzogen.


    Dies trifft auf den Rest der beteiligten Personen wie Ericas Schwester oder das Ermittlungsteam ebenfalls zu.


    Der aktuelle Fall platzt mitten in die Hochzeitsvorbereitungen von Patrik und Erica. Die Geschichte wird sehr geschickt aufgebaut, es mangelt nicht an Schicksalsschlägen und Spannung und die Verknüpfung von so aktuellen Themen wie Reality Shows mit ( Läckberg typischen ) Verbindungen in die Vergangenheit ist wieder zu 100 % gelungen.


    Ich bin einfach ein Fan der ersten Stunde von dieser Krimi-Reihe und hoffe wirklich noch auf viele Fortsetzungen.


    10 Punkte.

  • Schlafen oder lesen ... das war hier die Frage! Ich habe mich fürs Lesen entschieden und es nicht bereut!


    Schon der Anfang war ein Knaller, Erinnerungen eines Jungen an seine Mutter, später auch noch an seine Schwester. Aber nicht nett und niedlich, sondern irgendwie unheimlich, ich wusste sofort, dass da noch was kommen muss. Anschließend wurden sehr, sehr viele Personen eingeführt: der Polizist Patrik und seine neue Kollegin Hanna und all die Kollegen, Patriks Familie, die Teilnehmer einer Reality-Soap, die Familie des ersten Mordopfers... aber alles war so geschickt beschrieben, dass es bei mir nicht zu Verwechselungen kam.


    Worum geht es? Eine Frau verunglückt mit ihrem Auto, sie hat offensichtlich getrunken. Doch die Angehörigen sagen aus, dass Marit nie etwas trank, und dazu kommen noch blaue Flecken rund um den Mund, eine hohe Alkoholkonzentration im Blut und in der Lunge und eine Seite aus einem Märchenbuch, die neben der Toten gefunden wird. War es doch Mord? Die Polizei tappt im Dunkeln, als ein zweiter Mord geschieht: eine Teilnehmerin der Reality-Soap wird getötet. Hängen die beiden Fälle zusammen? Handelt es sich um einen Serienmörder? Patrik ermittelt in diese Richtung weiter und wird auch fündig, und mehr möchte ich hier nicht verraten. Nur so viel: ich habe zwar nach der Hälfte des Buches gewusst, wer der Mörder ist, aber diese Lösung habe ich nicht vorausgesehen!



    Leider habe ich mal wieder mit dem vierten Band einer Reihe begonnen. Jetzt muss ich natürlich die Vorgänger auch noch lesen. Ein kleines Manko ist für mich die Spontanheilung von Erikas Schwester Anna, so schnell wird man keine Depression los. Ansonsten hat das Buch eine gute Mischung zwischen Kriminalfall und Familienleben, von beidem gerade richtig und gut dosiert. Nur der arme Mellberg tut mir leid...

  • Dieser Krimi war mein erstes Buch von Camilla Läckberg. Am Anfang bin ich nicht so gut zurecht gekommen: zu viele Personen, zu viele Handlungsstränge, zu viele Szenenwechel. Aber mit der Zeit, als ich mich hineingelesen hatte, war ich einfach nur begeistert. Das Buch ist unheimlich gut geschrieben, richtig fesselelnd, ich konnte es gar nicht aus der Hand legen.
    Ein kleiner Hacken:


    Insgesamt gibts von mir 8 Punkte!

  • Nachdem ich das Buch zugeklappt hatte, war ich echt erleichtert. Camilla Läckberg knüpft auch mit diesem 4. Teil nahtlos an die Vorgänger an und zeigt keine Schwächen. Ja, man kann im Verlauf der Geschichte auf die Auflösung kommen, aber das empfand ich nicht als störend. Ja, es war eigentlich klar, was am Ende mit Mellberg passiert, aber das satte Gefühl der Schadenfreude habe ich genossen, was wahrscheinlich von der Autorin genau so beabsichtigt war.
    Die Balance zu halten zwischen spannender Krimihandlung und Schilderung des Privatlebens ihrer Protagonisten gelingt der Autorin weiterhin mühelos.
    Das gibt 10 volle Punkte.


    Ich freue mich auf den Nachfolger "Engel aus Eis", der im September erscheint.

  • Ich war schon von der Leseprobe begeistert und auch das Gesamtwerk hat mich in seinen Bann gezogen.


    Camilla Läckberg schafft es den Leser immer wieder zu überraschen. Die vielen kleinen Handlungsstränge sorgen für eine stetige Spannung und man möchte wissen, wie die einzelnen Geschichten enden. Am Anfang sind gerade diese vielen Geschichten gewöhnungsbedürftig, da man immer wieder "umschalten" muss, aber hat man erst einmal alle Stränge erfasst, wird die Geschichte immer spannender. Läckberg schlägt immer wieder kleine Haken, damit des Rätsels Lösung nicht zu schnell heraus kommt. Erst zum Schluss kommt sie auf den Punkt und schafft es noch auf den letzten Seiten eine neue spannende Frage aufzuwerfen. Jetzt steht wieder ein Rätsel im Raum und der Leser muss sich wohl nun bis zum nächsten Buch gedulden.


    Der Schreibstil von Läckberg ist flüssig und leicht zu lesen. Sie verzichtet auf komplizierte Fachbegriffe (z.B. aus der Pathologie) und verschachtelte Sätze. Sie bschreibt ihre Figuren sehr detailiert, so dass der Leser schnell eine Art Beziehung zu den Figuren aufbauen kann. Die Charaktere sind mal tragisch, mal zum schmunzeln und (fast) immer lebensecht.


    Ich habe vorher noch keinen Läckberg-Krimi gelesen...jetzt kann ich sagen, es wird nicht der Letzte gewesen sein. Schließlich ist noch ein Rätsel offen....


  • Ich bin jetzt etwa in der Mitte und lese es ziemlich gerne.
    Die 'Raus aus Tannum'-Geschichte finde ich irgendwie komisch,...
    Aber diese Art von Fernsehen mag ich auch nicht, wahrscheinlich liegt es daran.
    Aber Patrick, Martin und Erika (diesmal sogar Mellberg)
    wiegen das alles wieder auf.

  • "Die Totgesagten" ist (wenn meine Recherche stimmt) das vierte Buch um Erica und Patrick, die Journalistin/Autorin und den Polizisten. Und genau das fand ich extrem schwer: Es waren, vor allem am Anfang des Buches, so viele Anspielungen auf vorangegangene Handlungen vorhanden, dass ich wirklich überlegt habe, ob ich nicht aufhöre und das Buch beiseite lege. Im weiteren Verlauf besserte sich das zwar, aber dass teilweise gar keine "Auflösung" (bzw. ja eigentlich eine Wiederholung von Geschehnissen aus einem vorherigen Buch) erfolgte und ich nun einfach selbst rätseln kann, was z.B. Anna, der Schwester von Erica passiert ist, hat mir das Lesevergnügen doch etwas versäuert.


    Es gibt zahlreiche Handlungsstränge, die sich alle irgendwie um etwas wie "Big Brother" in Tanum drehen. Die dort teilnehmenden, höchst unterschiedlichen Personen, bleiben bis zum Ende des Buches irgendwie blass und erscheinen nach der Auflösung des Falls nur Mittel zum Zweck gewesen zu sein. Jonna z.B. einmal zu nennen... zu Beginn werden massig Anspielungen und Andeutungen auf sie und ihre Vergangenheit gemacht, die am Ende aber wie weggewischt sind und mit der Abfahrt der Fernsehshow-Teilnehmer einfach irrelevant erscheinen.


    Die Lösung der Mordfälle dagegen ist sehr schnell zu erraten, gefühlt auf der Hälfte des Buchs dachte ich mir, dass doch nun noch einmal eine Wendung kommen muss, dass nun doch nochmals eine andere Spur gelegt werden muss, denn so glasklar, wie da teilweise schon die Lösung auf dem Silbertablett zu liegen scheint, hatte ich den Krimi nicht erwartet. Leider war dem dann aber doch so...


    Der Schreibstil an sich ist klar und gut zu lesen, die Untergliederung in viele kleine Abschnitte fand ich toll und so war es ganz praktisch, auch nur ein paar kleine Passagen zu lesen und nicht seitenlang weiterlesen zu müssen. Über die Defizite an der Geschichte selbst kann das aber natürlich nicht hinwegtrösten....

  • In diesem Roman existieren viele verschiedene Schauplätze nebeneinander.
    Da ist zum Einen natürlich die Polizeidienststelle von Tanum. Weiter geht es mit dem Privatleben von Kommissar Patrik Hedström, der kurz vor der Hochzeit steht und dessen Schwägerin in spe Depressionen hat. Auch die neue Kollegin Hanna Kruse scheint private Probleme zu haben. Dagegen hat sich Polizeichef Bertil Mellberg gerade Hals über Kopf verliebt. Schließlich hat auch noch die Reality-Show „Raus aus Tanum“ in dem kleinen Ort Einzug gehalten.


    Gleich zu Beginn werden Patrick und seine neue Kollegin Hanna zu einem Verkehrsunfall gerufen, bei dem eine Frau ums Leben gekommen ist. Die Tote ist Marit, die mit ihrer Lebensgefährtin Streit gehabt hat. Schnell vermuten die Polizisten, dass es sich nicht um einen Unfall, sondern um Mord handelt, da die Tote Fesselspuren aufweist, außerdem Kleberreste um den Mund und mehr als 6 Promille Alkohol im Blut (und in der Lunge) hat, obwohl sie Antialkoholikerin ist. Bald darauf wird ein Mädchen aus der Show ermordet aufgefunden. Die Beamten haben alle Hände voll zu tun. Langsam erinnert Patrik sich an einen zurückliegenden Fall in einer anderen Stadt, von dem er vor Jahren auf einem Kongress gehört hat. Er nimmt mit der dortigen Polizei Verbindung auf und stellt fest, dass sie es mit einem Serienmörder zu tun haben. Nach und nach fügen sich immer mehr Puzzlestückchen zusammen bis zum bitteren Ende.


    Das ist ein richtig schöner Kriminalfall, in dem alles logisch aufgebaut ist und sich absolut spannend und unvorhersehbar entwickelt.


    Gestört hat mich allerdings, dass die Informationen, die die Polizei bekommt, nicht immer gleich an den Leser weitergegeben werden, sondern dann ein Sprung an einen anderen Schauplatz erfolgt. Da das Buch keine Kapiteleinteilung hat, sondern nur in verschiedene Abschnitte gegliedert ist, ist es manchmal schwer zu erkennen, dass das Nachfolgende wieder von einer anderen Situation handelt, vor allem, wenn das Neue auf einer neuen Seite beginnt.


    Dies war mein erster Läckberg, das heißt, ich habe die ersten drei Bände dieser Reihe nicht gelesen. Leider hatte ich öfter das Gefühl, dass mir dadurch Informationen für das Verständnis der Charaktere gefehlt haben. Etwas seltsam schien mir, dass die depressive Anna, die sich nicht um ihre Kinder kümmert, sondern nur den ganzen Tag im Bett verbringt, nur mal kurz mit Dan spazieren gehen muss, und schon kommt sie aus dem Lachen nicht mehr raus. Aber das ist ja wirklich nur eine Kleinigkeit.


    Fazit: ein spannendes Buch, das man allen Fans des nordischen Krimis bedenkenlos empfehlen kann. Jedoch würde ich dazu raten, zuerst die Vorgängerbücher zu lesen.

  • Auch dieser Teil der Krimireihe von Camilla Läckberg geht von Anfang an rasant und spannend zur Sache.
    Wie auch in den vorherigen Büchern wird neben einen spannenden aber nicht zu blutigen Kriminalfall (was mir immer ganz gut gefällt) über das Privatleben des Ermittlers berichtet. :-]


    Sehr interessant fand ich den Handlungsstrang mit der Reality TV Serie. Hier wird, meiner Meinung nach, deutliche Kritik an diesem TV-Format deutlich.


    Mir hat der Krimi gut gefallen, der nächste Teil steht im Regal und ich vergebe 9 von 10 Punkten.