Ausbildungsrecht Dienstplanung

  • Hallöchen,


    ich würde mal gern wissen, ob es hinsichtlich der Dienstplanung rechtliche Bestimmungen gibt, die regeln, wie weit im Voraus man das Recht hat, seine Dienstpläne zu bekommen. Ich bin derzeit in der Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflege und momentan im Praxiseinsatz der ambulanten Pflege. An sich ist es zwar sowieso nur ein reinschnuppern, weil es ja eher in die Altenpflege gehört und nicht wirklich mein Ding ist, aber was mich viel mehr aufregt ist die Tatsache, dass keiner so recht sagt, wie ich arbeiten muss und ich immer erst nach meinem Dienst erfahre, wie ich am nächsten Tag arbeiten muss. Erst dann wird überall rumgefragt, mit wem und in welcher Tour ich mitfahren kann. Ehrlich gesagt ist das eine Sache, die ich mir nun eine Woche lang angeschaut habe und mir nun gehörig gegen den Strich geht. Donnerstag Nachmittag hieß es, ich fahre immer mit der selben Pflegekraft mit und habe dieselben Dienste wie sie auch. Am nächsten Tag hieß es dann, wir sollen in der selben Tour bleiben, d.h. die Pflegekraft ändert sich immer. Am nächsten Tag war es dann doch wieder anders herum. So langsam habe ich die Nase voll und frage mich nun, was überhaupt meine Rechte sind. Es muss doch eine Regelung geben, die mir die Möglichkeit gibt, mich auf die Dienste einzustellen statt erst nach meinem Dienst allen möglichen Leuten hinterherzurennen und hinterherzutelefonieren, um zu erfahren, wie ich arbeiten muss. Die letzte Möglichkeit wäre, mich in der Krankenpflegeschule zu beschweren, doch auch das würde wieder bedeuten, dass ich einen Termin für ein Gespräch ausmachen muss. Und das würde zeitlich wieder nicht möglich sein, weil ich ja garnicht weiß, wie ich arbeiten muss.


    Es ist ein absolutes Chaos und ich würde mich im Moment am liebsten alles hinschmeißen. Es sind verdammte 5 Wochen und ich wünsche mir doch einfach nur ein wenig Struktur. Dass sich in meinem Berufsfeld Dienste verschieben und man flexibel sein muss, ist mir bewusst, aber ich muss doch ansatzweise auch mein Privatleben planen können.


    Eigentlich war für Montag Mittag um 13 Uhr mein ,,Erstgespräch" geplant. (Ein Erstgespräch ist eigentlich dafür gedacht, dass einem am 1. Tag des Einsatzes alles über den Betrieb gesagt wird, man Dienstpläne bekommt, die Struktur und den Ablauf bezeigt bekommt, Arbeitszeiten etc.) Aber dieser Termin wurde mir nun auch abgesagt, weil ich nun Montag statt wie geplant Frühdienst nun doch Spätdienst habe.


    Ich bin momentan rund um die Uhr mit den Gedanken bei der Arbeit, kann nicht einschlafen, weil ich mich frage, wie es weitergehen soll und möchte doch einfach nur ein wenig Gewissheit, wie ich arbeiten muss. :-(


    Hat jemand einen Rat für mich?

  • Das hört sich für mich eher danach an, als ob du da bist und niemand sich Gedanken drum gemacht hätte - im Vorfeld mein ich.


    Ich würde vielleicht mit dem Chef/der Chefin sprechen und ihr klar machen, dass es total stressig ist, wenn du nach der Arbeit noch organisieren musst, wann du am nächsten Tag arbeitest. Vielleicht kannst du ja von dir aus nen Vorschlag machen - entweder mit jemand bestimmten mitfahren - immer oder eben feste Zeiten. Das kommt denen bestimmt sehr gelegen, wenn du von dir aus nen Zeitplan vorschlägst. Dann müssen die nicht drüber nachdenken.

  • Das doofe ist, die Chefin ist meist nicht im Büro oder wenn nur ganz kurz und total im Stress und wenn eine Pflegekraft die Chefin darauf kurz anspricht, dann wird wieder diskutiert, wie es denn nun geregelt war.. (Ob eine feste Tour oder feste Pflegekraft, oder doch ganz anders.. und dann heißt es feste Tour.. dann geht das auch wieder nicht weil mit der Pflegekraft schon eine andere Schülerin mitfährt) Ganz geklärt ist es dann wieder nicht, sondern wieder erstmal nur die Schicht für den nächsten Tag und ich steh wieder blöd da, stelle Fragen und bekomme teilweise einfach keine Antworten auf meine Fragen.


    Man kommt sich vor als wäre man über. Und wenn es dann heißt, fahr mit der und der mit, dann jammert die Person rum, weil sie ja dann eher losfahren muss, weil es ja dann längert dauert, weil ich die Patienten nicht kenne. (Einmal wollte ich schon sagen, ich kann auch zu Hause bleiben, wenns euch nicht passt)


    Und ganz nebenbei soll ich in dem Einsatz noch etwas lernen. (Meine Praxisaufgaben erledigen etc.)

  • Wahrscheinlich bist Du in einer Klinik. Dort gibt es doch einen Jugendpersonalrat/-betriebsrat. Der ist sicherlich für Deine Belange zuständig. Spreche dort jemand an.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Ich kann deinen Ärger gut verstehen.
    Wer ist denn dein Eigentlicher Ausbilder? Kannst du nicht mit dem darüber sprechen und vielleicht woanders dein Schnupperpraktikum machen?
    Wenn du sowieso nur fehl am Platz bist, dann nehme ich mal an, hat auch keiner Zeit dir etwas zu erklären und beizubringen. Dann würde dir das Praktikum ja eh nicht so viel bringen.

  • Nunja, das Problem ist eher, dass es kein Praktikum ist sondern ein praktischer Außeneinsatz, der zu meiner Ausbildung zählt. Die reguläre Ausbildung findet im Krankenhaus statt, doch zu der Ausbildung gehören eben auch solche Ausbildungseinsätze, da ist ein Wechsel eben nicht möglich. Der Ausbildungsbetrieb selbst ist zwar das Krankenhaus, aber die Einsätze werden von der Krankenpflegeschule koordiniert. An die soll ich mich auch wenden, wenn Probleme da sind, jedoch kann ich mit denen ja keinen Termin vereinbaren, wenn ich meine Arbeitszeiten nicht kenne bzw. diese nach jedem Arbeitstag wieder erbetteln muss. (Teilweise muss ich die Leute zu Hause anrufen, um zu erfahren, wann man sich am nächsten Tag trifft)


    Es zerrt ganz schön an den Nerven, wenn man in diesem Betrieb scheinbar den Leuten im Weg herumsteht, mit Fragen nervt, die dann unbeantwortet bleiben und gleichzeitig noch den Sinn an diesem Einsatz erkennen muss. (wobei der Anteil eher in der Altenpflege als in der Krankenpflege liegt)


    Ich bin im Moment am überlegen, meinem Kursleiter eine Email zu schreiben, da dieser telefonisch auch eher weniger zu erreichen ist. Das gibt mir ggf. eher die Möglichkeit, eine Stellungnahme aus Sicht der Krankenpflegeschule zu bekommen.

  • Ich würde ein letztes Mal versuchen mit denen vom Praktikum zu reden, wenn das nicht klappt, dann würde ich mit der Krankenpflegeschule einen Termin vereinbaren.
    Wenn du zu diesem Termin kurzfristig arbeiten mußt, dann würde ich denen sagen, dass das nicht geht. Der Termin ist schließlich wichtig und geht vor.
    Kopf hoch! Solche Betriebe gibt es leider immer mal dazwischen. :knuddel1
    Ich drück dir die Daumen!

  • @ Lucy


    Ich kann deinen Ärger gut verstehen. Gibt es die Möglichkeit, dass du deinen Ausseneinsatz woanders machen kannst?


    Bei mir liegt das alles schon so lange zurück. In welchem Jahr bist du? Vielleicht kannst du nach 1-2 Wochen auch viele Sachen selbstaändig machen. In solchem Ausseneinsatz kann man unter Umständen mehr lernen als auf Station, da du dich in jedem Haushalt andere Bedingungen erwarten.

    Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht. (Abraham Lincoln, 12.02.1809 - 15.04.1865)

  • Ich bin nun seit April im Mittelkurs, also im 2. Lehrjahr. Im Krankenhaus ist man wirklich eher in den Situationen, viel allein zu machen ohne dass man gewisse Dinge gezeigt bekommt. In der ambulanten Pflege wird mir zwar von einer Person genau gezeigt, wie es funktioniert und teilweise werden mir manche Sachen wieder komplett anders gezeigt als wir es in der Schule gelernt haben. Dann wird auch 100 % wert darauf gelegt, dass wir es so machen, wie diese eine Person, obwohl es für gewisse Dinge eben auch unterschiedliche Handlungsmöglichkeiten gibt. Diese 1:1 Anleitung von einer Altenpflegerin mag zwar gut sein, andererseits habe ich aber eher das Gefühl, wieder auf ein altes Lernlevel zurückzufallen, weil vieles angeblich falsch ist, obwohl man es so gelernt hat. (z.B. s.c. Ijektionen)


    Ich bin im Krankenhaus auf der Arbeit immer ein sehr offener Mensch gewesen, aber dort in der häuslichen Pflege mache ich scheinbar einen enorm schüchternen Eindruck, weil man das Gefühl hat, alles falsch zu machen, obwohl es ja garnicht so ist.


    Hinzu kommen dann noch diese Umstände mit der Dienstplanung. Es is eben auch eine katastrophale Arbeitszufriedenheit, wenn man erst immer nach dem Dienst jeden mit Fragen nerven muss, um zu erfahren, wie man am nächsten Tag zu arbeiten hat.


    Ich denke nicht, dass es die Möglichkeit gibt, den Einsatzort zu wechseln, da es ja ein Pflichteinsatz ist. (Anders als der Hospizeinsatz, der danach folgt) Im Moment frage ich mich nur noch, wie ich diese 5 Wochen da rumkriegen soll. Ich komme mir da so fremd vor, kenne den ganzen Ablauf nicht, weil mir niemand etwas vernünftig erklärt. Keiner hat sich dort je bei mir vorgstellt, die Namen der Personen musste ich mir eher erraten.

  • Ich komm zwar nicht aus der Branche aber eins ist fakt, du hast ein Anrecht auf einen Dienstplan und zwar im Vorraus, denn ein Recht auf ein privates Leben steht dir ja auch zu.


    Mach einen Termin mit dem Verantwortlichen in der Schule aus, schildere Ihm deine Situation und mach ihm sachlich klar, das dieses organisatorische Chaos nicht gut für deine Ausbildung ist. Solltest du dann kurzfristig Dienst für diesen Tag und die Zeit aufs Auge getrückt bekommen, dann sagst du auf deiner "Arbeitsstelle", dass du einen wichtigen Termin warnehmen musst und dieser auch seit einiger Zeit fix ist. Die sollen ruhig merken, dass du nicht wie ein verunsichertes Hascherl wartest, bis sie entscheiden, was sie mit dir anfangen können. Wenn es hart auf hart kommt, dann bestehe auch darauf, dass du die "Arbreits- bwz. Ausbildungsstätte" wechseln kannst. Weil was da bei dir abgeht ist nicht im Sinne des Erfinders.


    lg tear

  • Ich verstehe dein Problem nicht.
    Wenn du jedes Mal nur für den nächsten Tag fragst, ist klar, daß du auch nur für den nächsten Tag antwort bekommst.
    Fordere einen Dienstplan für die gesamte Woche ein, so wie die anderen Mitarbeiter ja offenbar auch einen bekommen und nach dem richtest du dich. Änderungen haben rechtzeitig und angekündigt zu erfolgen.
    Nur sprechenden Menschen kann geholfen werden.


    Du mußt da doch eine Schichtleitung oder ähnliches haben, die du ansprechen kannst?


    Andererseits kenne ich das von meinem Job, daß es manchmal eben nicht anders geht, da kommt es dann auch mal vor, daß Freitags abends das Telefon klingelt und ich erfahre, daß ich Samstag um 06 h zum Dienst erscheinen muß, weil wer krank ist oder etwas Besonderes ansteht.
    In der Ausbildung sollte das aber nicht die Regel sein.

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Andererseits kenne ich das von meinem Job, daß es manchmal eben nicht anders geht, da kommt es dann auch mal vor, daß Freitags abends das Telefon klingelt und ich erfahre, daß ich Samstag um 06 h zum Dienst erscheinen muß, weil wer krank ist oder etwas Besonderes ansteht.


    Solche Situationen kenne ich und dass solche Momente geschehen, ist völlig klar, da es eben Dinge gibt, die nicht vorhersehbar sind. Ich habe nun bereits häufiger nach einem Dienstplan gefragt und daraufhin wurde drumherum geredet oder gesagt, das klären wir gleich mal. (nach dem Dienst) Was dann geklärt wurde, war immer nur, wann ich am nächsten Tag da sein muss und mehr nicht. Es ist nicht so, dass ich keinen Dienstplan einfordere, denn wenn es so wäre, dann ist es tatsächlich mein persönliches Pech. Aber es macht den Eindruck, als wenn keiner so recht weiß, wie man mich einplanen soll bzw. es ist von einer Planung für mehrere Tage garnicht die Rede. Damit ich überhaupt weiß, wann ich am nächsten Tag da sein muss, renne ich den Leuten förmlich hinterher, nur, damit ich überhaupt weiß, um wieviel Uhr man sich trifft. Und morgen muss ich nun sogar nach meinem ,,Erstgespräch" hinterherrennen, weil ja der Dienst wieder umgeschmissen wurde und auch der Termin für das Erstgespräch nichtig ist.


    D.h. ich habe morgen Spätdienst um 16 Uhr, aber kann schon um 8 Uhr im Büro anrufen, damit ich quasi um wer weiß wieviel Uhr da antanzen kann, um mein Erstgespräch zu bekommen, was eigentlich am 1. Tag des EInsatzes stattzufinden hat.