Utta Danella: Vergiß, wenn du leben willst

  • Utta Danella: Vergiß, wenn du leben willst
    isbn: 3442554306


    "Autorin


    Utta Danella (* 18. Juni 1924 in Berlin; eigentlich Utta Denneler) ist eine der kommerziell erfolgreichsten und bekanntesten deutschen Schriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts. Sie hat rund 70 Millionen Bücher verkauft, mehrere ihrer Romane, die im Bereich der Unterhaltungsliteratur angesiedelt sind, wurden auch verfilmt.
    Mit ihrem vierten Roman "Stella Termogen" aus dem Jahre 1960 erreichte sie den Durchbruch."


    (der rezi von anton zu stella termogen von derselben autorin entnommen, da mir mein buch derzeit leider nicht vorliegt. aus demselben grund fehlen hier auch die angaben zum klappentext)



    zum inhalt:
    cornelia grant, einst in ostpreußen geboren, jetzt in den USA mit mann und kind lebend, besucht in den 60er jahren ("sentimental journey") eine malerische süddeutsche kleinstadt. dort wird sie eines tages tot unterhalb eines im wald gelegenen turmes aufgefunden.
    ihre tochter versucht, anhand des tagebuches ihrer mutter, zu verstehen, was diese in der kleinen stadt gesucht hat (oder wen?), fährt selbst dorthin und begegnet ihrer großen liebe. und auch einem verbrechen. rückblenden führen uns in die nazizeit und beleuchten die gespannte politische atmosphäre im sog. polnischen korridor.


    eigene meinung:
    mein lieblingsbuch dieser mE zu unrecht in der letzten zeit etwas verpönten autorin. abgesehen davon, dass mMn auch "seichtere" literatur durchaus ob ihres unterhaltungswertes ihre daseinsberechtigung hat, schrieb danella eben nicht nur seichte romanzen, sondern auch ernstere bücher mit geschichtlichem hintergrund. dies ist eines davon.
    die charaktere sind glaubwürdig gezeichnet, die story spannend...

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)

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  • hallo, anton (danke, dass du das verwenden deiner autorin-angaben nicht bemängelt hast) und svajone!
    es ist KEIN krimi im herkömmlichen sinne wie agatha christie oder so
    (nicht, dass dann jemand enttäuscht ist).
    und was den preis betrifft: das buch erschien vor vielen jahren und als ich es mal nachzukaufen versuchte, stellte ich fest, dass es mittlerweile auch bestandteil von preiswerten danella-zweier- oder dreier-sammelbänden war. schaut euch einfach mal um.
    wäre toll, wenn ihr dann hier berichten würdet, ob ihr meine begeisterung teilt.
    :wave

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)

  • Oh, das buch ist noch in meinen Beständen.
    ich habe es vor bestimmt 30 Jahren gelesen und fand es, wie viele bücher von ihr recht emotional, aber auch spannend und flüssig geschreiben. In vielen ihrer Bücher greift Danella das Thema 3. Reich auf. Sicher ist es im nachhinein leicht und angebracht, die Zeit zu verurteilen. Aber ich denke, es war ihr auch ein Bedürfnis ihre Erfahrungen nieder zu schreiben.
    Hab mal mein altes Exemplar angehängt, mal sehn ob es funktioniert.

  • Von Utta Danella habe ich nur wenig gelesen, aber dieses Buch hat mir sehr gefallen. Es ist schon ein paar Jährchen her, aber ich fand die Charaktere sehr gut gezeichnet und die Geschichte spannend erzählt.

    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Nell ()

  • sag ich doch! :keks :knuddel1


    @ findus: mein erstes exemplar war auch das von heyne.
    aber das hab ich spontan einer älteren dame geschenkt, die aus australien hier zu besuch war (auch sentimental journey), am nächsten tag wieder zurückflog und es sich daher nicht mehr selbst beschaffen konnte.
    wir trafen uns in einem reisebus, unterhielten uns somit einige stunden (wo bei mir dann immer unweigerlich das thema "bücher" aufkommt*g*) und ich hatte es zufällig im handgepäck, da ich es ijm urlaub wieder einmal hatte lesen wollen.
    so musste ich es mir dann neu beschaffen und fand dabei auch die mehrfachbandausgaben...



    :wave

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)

  • Zitat

    Original von Michi M.
    Auch bei mir ist dieses Buch in guter Erinnerung geblieben.Ich komme in Versuchung, es hervorzukramen um es noch einmal zu lesen :-].


    Ich habe es hervorgekramt und les es gerade. Allerdings musste ich mich an diesen behäbigen Erzählstil erst wieder gewöhnen.
    die Geschichte allerdings ist wirklich spannend, mit den Tagebuchauszügen zum Teil rückblickend geschrieben.



    Muss direkt mal wieder "Stella Termogen" lesen, zur damaligen Zeit mein Lieblingsbuch von ihr, ob ich da den gleichen Eindruck habe.

  • "Stella Termogen " hat mir noch besser gefallen als dieses Buch hier.Der Schreibstil ist in meinen Augen weniger behäbig als vielmehr altmodisch zu nennen.Aber die Romane sind ja doch schon vor einiger Zeit geschrieben worden.Wenn man sich mal reingelesen hat, liest es sich sehr flüssig.

  • Ein wirklich schöner Roman, den ich ehrlich gesagt in "historischer Roman" besser als in "Chicklit, Erotik, Liebesroman" aufgehoben fände, beschreibt er doch viel über die Geschichte vor, während und nach dem Nazi-Regime.
    Und was "behäbig" oder "altmodisch" angeht, der jüngste Erzählstrang spielt vor etwa 50 Jahren...

  • Zitat

    Original von Buchdoktor
    Ein Buch wird nicht dadurch zum historischen Roman, das es mit der Zeit älter wird. Geschrieben 1966 war es damals zeitgenössische Belletristik.


    Dass nicht der Zeitpunkt des Erscheinens die Wahl der Rubrik "Historischer Roman" bestimmt, ist (und war) mir klar.
    Mit meinem Plädoyer für "historisch" bezog ich mich auf die doch recht ausführliche Schilderungen beispielsweise des sog. Korridors und seiner Auswirkungen im Hinblick auf die Beziehung zwischen den Deutschen und den Polen, und der Themen Flucht aus Ostpreußen, Verfolgung der Juden, "Untertauchen" von Nazis etc.
    Ach ja... Und die "50 Jahre" erwähnte ich auch nicht im Hinblick auf die Rubrik und das Erscheinen, sondern auf die Zeiten, in denen die Geschichte spielt. Weshalb ich die hier von einigen Eulen als altmodisch oder behäbig empfundene Erzählweise nämlich recht passend fand.