Das Mädchen - Stephen King

  • lucy1987 :
    Ich lese auch immer wieder, dass Stephen King in all seinen Büchern mit "Aliens" oder "Übernatürlichem" arbeitet. Ich habe nun wirklich viele Romane von ihm gelesen und hatte durchaus nicht bei allen den Eindruck, dass er es nötig hat, auf solche "Hilfsmittel" zurückzugreifen.


    Aus meiner Sicht versteht es Stephen King einfach meisterhaft, mit den Ängsten und Phobien der Menschen zu spielen. Shining, Cujo, Misery, das sind doch Beispiele für Romane, in denen er einfach den Wahnsinn instrumentalisiert. Er schafft in diesen Romanen Situationen, in die kein Leser jemals kommen möchte, wobei der Horror dadurch entsteht, dass man sich als Leser in die Rolle der Hauptcharaktere versetzt und das Geschriebene für sich ganz persönlich empfindet. Gänsehaut hat mich bei seinen Romanen nicht nur einmal befallen.


    Das Mädchen ist ebenfalls ein solcher Roman. Versetze Dich einfach in die Rolle eines 9-jährigen (?) Mädchens, das sich in der Wildnis verlaufen hat und viele Tage - und vor allen Dingen Nächte - lang dort ganz alleine zurecht kommen muss. Vielleicht fallen Dir auf Anhieb schon Dinge ein, vor denen Du Angst hättest. Ist es so? Nun, vielleicht triffst Du sie in diesem Buch ja wieder, wer weiß?


    Andere Werke von ihm kannst Du nachher (aber auch vorher) problemlos lesen. Ich würde behaupten, es ist ganz egal in welcher Reihenfolge man Bücher von ihm liest, da sie alle einen eigenen Charakter haben (Ausnahme: Der Zyklus vom Schwarzen Turm).


    :wave


    Viel Spaß und viele Grüße
    Xyrion

  • Okay, umso besser. Mit Monstern und Aliens kann ich in Büchern sowie in Filmen eigentlich sowieso nichts anfangen.. :gruebel Ich denke, dann ist Das Mädchen schon eher das richtige für mich, denn eigentlich grusel ich mich nur vor Dingen, die wirklich existieren. Und sich im Wald verlaufen - wohl möglich noch im Dunkeln, gehört definitiv dazu.


    Danke für eure schnellen Antworten.

  • Und je mehr Bücher du liest von ihm, desto mehr alte Bekannte wirst du treffen... :grin


    Viele Haupt- und Nebenpersonen kommen zumindest in den alten Büchern immer mal wieder als Nebenperson in einem anderen Roman vor. Mir fällt auf die schnelle kein Beispiel ein. Aber das ist es, was mich an ihm so fasziniert...


    Guckst du hier unter Bücher/Werke und dann Verknüpfungen...

  • Also, ich habe es nun gestern Abend begonnen und bin leider schwer enttäuscht. Bin drauf und dran es abzubrechen - es passiert ja rein garnichts. Kann mir jemand von euch sagen, ob dort auch ,,schlimmere" Dinge passieren als Begegnungen mit Wespen? Noch dazu finde ich es tierisch nervig, dass seitlang von Football (oder war es Baseball)-spielen geschrieben wird. Ne, also ich glaube das Buch ist absolut nichts für mich. Ich bin bereits auf Seite 110 und es will einfach nicht spannend werden.. :gruebel

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Und je mehr Bücher du liest von ihm, desto mehr alte Bekannte wirst du treffen... :grin


    Viele Haupt- und Nebenpersonen kommen zumindest in den alten Büchern immer mal wieder als Nebenperson in einem anderen Roman vor. Mir fällt auf die schnelle kein Beispiel ein. Aber das ist es, was mich an ihm so fasziniert...


    Guckst du hier unter Bücher/Werke und dann Verknüpfungen...


    In der Dark Tower - Reihe kommen jede Menge Figuren aus anderen Büchern vor.


    edit: Xyrion erwähnt dies bereits...

  • Zitat

    Original von Lucy1987
    Also, ich habe es nun gestern Abend begonnen und bin leider schwer enttäuscht. Bin drauf und dran es abzubrechen - es passiert ja rein garnichts. Kann mir jemand von euch sagen, ob dort auch ,,schlimmere" Dinge passieren als Begegnungen mit Wespen? Noch dazu finde ich es tierisch nervig, dass seitlang von Football (oder war es Baseball)-spielen geschrieben wird. Ne, also ich glaube das Buch ist absolut nichts für mich. Ich bin bereits auf Seite 110 und es will einfach nicht spannend werden.. :gruebel


    Meiner Meinung nach verpasst du nix wenn du abbrichst. AUch ich fand es sterbenslangweilig

  • Danke für deine schnelle Antwort..


    Nur blöd, dass es das Buch schon so massenweise bei Tauschticket gibt.. aber ich stell es einfach mal dort rein. Ich denke, man sollte sich schließlich nicht an schlechten Büchern aufhalten. :grin

  • Zitat

    Original von Lucy1987
    Ich bin bereits auf Seite 110 und es will einfach nicht spannend werden.. :gruebel


    Vielleicht hast Du Recht Lucy. Ich glaube, ich fand es damals nur deshalb nicht langatmig, weil ich mich einerseits mit Baseball und den entsprechenden Fachbegriffen auskenne und andererseits auch sehr an den Beschreibungen der nordamerikanischen Appalachen-Wildnis interessiert war. Vielleicht war es die Kombination aus allem. Spannend wurde es aus meiner Sicht erst in den Sümpfen, ab dem Moment, in dem sie keine Vorräte mehr hat und ihr Survival-Training so richtig startet. Aber an der Stelle müsstest Du jetzt ungefähr sein.


    Wenn's gar nicht mehr geht, darfst Du aber auch abbrechen. ;-)


    Viele Grüße
    Xyrion

  • Ja, ich denke auch, man sollte vielleicht auch einfach mit den nebensächlichen Themen in dem Buch einen Bezug haben. Meiner ist nicht vorhanden bzw. ich habe irgendwie schon immer eine Abneigung gegen diese Sportart.


    Wer also dieses Buch sucht.. -> ich biete es ab heute bei Tauschticket an. :grin


    Was aber nicht heißt, dass ich Stephen King keine Chance mehr gebe. Die Tatsache, dass durch seine Werke auch gute Filme entstanden sind, muss ja auch etwas über seine Schreibkunst aussagen.

  • Zitat

    Original von Lucy1987


    Nur blöd, dass es das Buch schon so massenweise bei Tauschticket gibt.. aber ich stell es einfach mal dort rein. Ich denke, man sollte sich schließlich nicht an schlechten Büchern aufhalten. :grin


    Wieviel willst du dafür haben?
    Ich hab es mir damals geliehen und nie nach gekauft?
    Ich denk mal bei Tauschticket findest du sicher nix, was du mit mir tauschen würdest, oder?
    Mein Name dort ist "Crazy1705".
    Habe leider keine Tauschtickets mehr über :-(

  • Ich habe dieses Buch vor ein paar Wochen auf Empfehlung einer Bekannten gelesen und habe erst dankend abgelehnt. Zu deutlich waren mir noch die schlaflosen Nächste nach "Friedhof der Kuscheltiere" in Erinnerung :help. Aber nachdem sie versichert hatte, dass es nicht gruselig sei, habe ich es gelesen und fand es ganz toll. Anfangs hatte es zwar seine Längen aber je mehr man gelesen hat, umso spannender wurde es. Die Gedankengänge des Mädchen fand ich zwar manchmal sehr erwachsen für eine 9jährige (habe eine 9jährige Nichte, die würde keinesfalls so denken und handeln) aber das tut der Story und der Spannung keinen Abbruch.


    Voll im Stephen-King-Fieber habe ich mir dann gleich "Das Spiel" gekauft - und irgendwie ist es ähnlich wie "Das Mädchen". Da ich aber denke, dass es noch brutal wird, traue ich mich nicht zu lesen :bonk

  • Nun... das Buch an sich habe ich schon vor längerer Zeit gelesen. Und mir hat es ziehmlich gut gefallen- natürlich ein für ihn untypisches Buch, wie ihr alle schon erwähnt habt. Allerdings finde ich gerade solch eine Situation mit all ihren "kleinen", fast "unscheinbaren" Ängsten- wie Dunkelheit, Wespen etc sehr spannend. Überhaupt sind Bücher (oder auch filme...) in denen so gut wie nur eine einzige Person mitspielt, sehr interessant. Entweder sie sind völlig sch... oder einfach genial. Und bei "Das Mädchen" war es meiner Meinung nach letzteres.


    Vor einem Jahr habe ich das Hörbuch geschenkt bekommen, denn ich hab es mir immer gewünscht.
    Leider bin ich noch nicht zum Hören gekommen.
    Doch es könnte interessant sein, wie diese bedrückende Atmosphäre akustisch umgesetzt wurde. ...

    Die Löwen gehn durch den Dornbusch
    und lösen sich auf.
    Obwohl der ganze Tag unversehrt ist,
    Wird der Gang der Sonne den Himmel
    Und das Gebein die Zeit bedeuten.
    (Josephine Jacobsen)

  • Ich hab es heute beendet und muss sagen, dass ich mich auch durchgequält habe. Ich mag King's Schreibstil und ich will auch nicht aufhören, seine Bücher zu lesen. Aber irgendwie hat mir das gewisse Etwas in dem Buch gefehlt. Und Baseball mag ich gar nicht und es hat mich tierisch genervt, dass Trisha diesen Tom Gordon als Gott sieht. Bin froh, dass ich es durch habe :-)

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

  • Hab es vor längerer Zeit mal gelesen... hab es nicht sooo gruselig gefunden und immer auf dieses gewisse Etwas gewartet, was aber nie kam (er hat ja ziemlich viel damit gespielt, dass sie sich fürchte, aber fast nie wirklich etwas auftauchte), aber irgendwie war es schon erschreckend und auch gut geschrieben... man hatte fast das Gefühl, man sitzt selbst im Wald...
    War ein gutes Buch, nur nicht unbedingt, was man von Stephen King erwartet :gruebel

  • Zitat

    Original von Felidae


    Vor einem Jahr habe ich das Hörbuch geschenkt bekommen, denn ich hab es mir immer gewünscht.
    Leider bin ich noch nicht zum Hören gekommen.
    Doch es könnte interessant sein, wie diese bedrückende Atmosphäre akustisch umgesetzt wurde. ...


    Hast du es mittlerweile gehört?
    Ich finde Joachim Kerzel und Franziska Pigulla machen das wirklich hervorragend. Auch wenn mein Freund der festen Überzeugung ist, dass Nana Spier in dem Hörbuch spricht :rolleyes


    Wer ist es denn nu???

  • Ich hab das Buch gestern zu Ende gelesen und fand es im großen und ganzen gut - obwohl es auch bessere Bücher von King gibt.
    Am anfang fand ich das Buch noch nicht wirklich fesselnd und hab schon mit dem Gedanken gespielt, es wegzulegen - aber dann wurde es doch sehr spannend, vor allem, als immer die Rede von dem "Ding" war und man nicht wusste, was es ist.
    Ich finde es faszinierend, wie man ein ganzes Buch füllen kann, bei dem es eigentlich immer nur um eine Figur geht, die allein und ohne einer anderen Menschenseele zu begegnen, durch den Wald irrt.
    Den "Gott der Verirrten" fand ich gut - der war einfach typisch King.
    Was mich leider gestört hat, war die Tatsache, das Trisha als neunjähriges Mädchen doch etwas zu erwachsen wirkte, nicht wie eine Neunjährige (fast zehn und groß für ihr Alter :grin) Aber damit hab ich mcih dann schnell abgefunden.
    Beim Ende hätt ich mir bisschen mehr gewünscht.
    Aber letztendlich bin ich froh, dass ich das Buch gelesen habe.


  • Titel: das Mädchen
    Autor: Stephen King
    Verlag: Ullstein
    Erscheinungsdatum: 01.05.2001
    Buchform: Taschenbuch
    Preis: € 8, 95
    Seiten: 272 Seiten
    Format: 18,8 x 12 cm
    ISBN-Nr: 978-3548251288
    bei amazon



    Buchrückseite:
    Die Welt hat Zähne. Und mit denen beißt sie zu, wann immer sie will. Diesmal trifft es die neunjährige Trisha. In einem Moment der Unachtsamkeit verirrt sie sich hoffnungslos im dichten Wald. Sie erlebt eine Odyssee voller Schrecken, von der ersten flatternden Unruhe im Bauch über die Stürze in der Wildnis bis hin zum Abstieg in eine Welt voller Halluzinationen. Dazu die nervenzersägenden Moskitos.



    Inhalt


    Das Mädchen ist eine Geschichte über die kleine Trisha, die sich im Wald verläuft. Unterwegs mit ihrem älteren Bruder und der geschiedenen Mutter bei einem Ausflug in die Wälder von Maine USA, muss sie den Streit zwischen der Mutter und dem Sohn ertragen.
    Im Streit vertieft, merken weder Mutter noch Sohn, dass die Tochter beziehungsweise Schwester zurückbleibt. Das Mädchen geht ab von einem Waldpfad um kurz zu urinieren. Dadurch verläuft sie sich radikal und findet nicht mehr zum Pfad zurück, im Gegenteil, sie läuft geradewegs in die falsche Richtung.
    Sie folgt einem Fluss, da sie glaubt, der würde sie früher oder später aus den Wäldern hinausführen. Wie sich später herausstellt, konnte sie die Richtung gar nicht ungünstiger gewählt haben. Durch viele erschwerende Waldgebiete, wie Sumpf, Unterholz, Hänge behauptet sie sich und muss überdies noch andere Strapazen, vor allem lästige Insekten, auf sich nehmen.
    Mit der Zeit quält sie baldig nicht nur Hunger und vor allem Durst, sondern auch ein boshaftes Wesen, der Gott der Verirrten, durch Beobachtung und Verfolgung.
    Weiter wird in dieser Erzählung erwähnt, wie das Mädchen Tage lang weiterhin in den tiefen Wälder umherirrt und es mehr und mehr an Gewicht und Kraft verliert, und es auch bald zu einen Entscheidungskampf zwischen ihr und diesem Wesen hinausläuft.



    Fazit


    Es ist eine fesselnde, unterhaltende Geschichte mit einem recht einfachen Schreibstil.
    Man hat wirklich Mitleid mit dem Mädchen und kann sich gut in ihre Situation hinein versetzen. Die Angst sich zu verlaufen und umherzuirren, insbesondere in einem Wald, dass auch bei Nacht, wird hier sehr wirklichkeitsnah geschildert.
    Auch die Gedankengänge des Mädchens sind äusserst unterhaltsam, ebenso wie hier einiges über das Waldleben, wie auch –überleben erzählt wird.

    Der Meister sprach: »Von Natur sind die Menschen einander nahe. Durch ihre Gewohnheiten entfernen sie sich von einander.«

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