Elfenseele- hinter dem Augenblick - Michelle Harrison (ab 12 Jahren)

  • Zitat

    Original von Tam
    Hier meine Videorezension zu beiden Büchern. :-)


    Nimm's mir nicht übel, aber ich persönlich bin nicht unbedingt ein Freund von Videorezensionen, das geschriebene Wort ist mir da wesentlich lieber. Außerdem finde ich es schade, wenn ich Rezithreads anklicke und dort lediglich verlinkt wird. Wenn das jeder mit Blog so machen würde ...

  • Kurzbeschreibung:
    Nie wieder wollte Tanya ihre Großmutter auf Elvesden Manor besuchen, denn niemand will sie dort haben, nicht ihre Großmutter und nicht die Elfen, die zu Hunderten und Tausenden die Wälder um das alte Herrenhaus bevölkern.
    Doch nun liegt ein ganzer Sommer vor Tanya, und während sie versucht, ihrer Großmutter aus dem Weg zu gehen, stößt sie auf ein Geheimnis: Vor fünfzig Jahren ist ein Mädchen im Wald von Elvesden verschwunden und seitdem hat niemand etwas von ihr gehört.
    Tanya ahnt, dass sie die Einzige ist, die das Rätsel lösen kann. Denn die Elfen scheinen darin eine entscheidende Rolle zu spielen...


    Zur Autorin:
    Michelle Harrison wurde 1979 geboren. Sie schreibt, seit sie denken kann, und hat schon früh begonnen, ihre Abenteuer in den Wäldern von Essex in spannende Geschichten zu fassen. Michelle sammelt illustrierte Kinderbücher und hat einen Abschluss in Kunstgeschichte. Heute arbeitet sie als Kinderbuchlektorin und lebt mit ihrem Partner Darren und der Katze Pepper in Oxford. "Hinter dem Augenblick" ist ihr erster Roman.


    Tanya stand am Waldrand, den Kompass in der Hand, den Eisennagel in der Tasche - und jedes ihrer Kleidungsstücke falsch herum angezogen. Diesmal würde sie kein Risiko eingehen. (Seiten 267/268)


    Rezension:
    "Hinter dem Augenblick" ist der Auftaktband einer Trilogie, der 2. Band "Zwischen den Nebeln" ist bereits erschienen. Michelle Harrison entführt den Leser in die Welt von Tanya, einem dreizehnjährigen Mädchen, das das sogenannte Zweite Gesicht hat, sie kann Elfen sehen. Da Tanya durch diese Gabe in manch absurde Situation gerät und ihre Mutter dadurch überfordert ist, wird sie in den Sommerferien zu ihrer Großmutter auf deren Landsitz Elvesden Manor in das Dorf Tickey End geschickt.


    Dort wird sie zusammen mit Fabian, dem Sohn des düsteren Gutsverwalters Warwick, in einen Entführungsfall verwickelt, der fünfzig Jahre zurückliegt und in dem die Elfen ihre Hände im Spiel zu haben scheinen.


    Tanya als Hauptcharakter hat mir sehr gut gefallen. Sie ist hilfsbereit, man kann ihr vertrauen und sie geht sehr respektvoll mit den Elfen um, auch wenn diese ihr nicht immer wohlgesonnen sind. Auch ihre Freundschaft zu Fabian, die sich Stück für Stück aufbaut, ist glaubhaft geschildert und ohne seine Hilfe wäre die Geschichte wohl anders ausgegangen.


    Speziell der Rüsselmops, der Abflussbewohner und der Kobold Brunswick sind tolle Nebencharaktere, die etwas Humor in die Geschichte miteinfließen lassen. "Hinter dem Augenblick" ist ein schönes Jugendbuch mit einer manchmal etwas düsteren Geschichte, bei der aber auch der Humor nicht zu kurz kommt. Ich fühlte mich sehr gut unterhalten und freue mich auf den 2. Band.


    Zur Gestaltung des Buchs: Der Schutzumschlag ist komplett in Spotlack-Optik gehalten. Dominierend ist die Farbe Grün (passend zu einem Handlungsort des Buches). Jedes Kapitel beginnt mit einem Großbuchstaben, den Michelle Harrison selbst mit sehr schönen Illustrationen gestaltet hat. Abgerundet wird der Gesamteindruck mit einem Lesebändchen.


    Fazit: Ein magischer und zauberhafter Debütroman mit sympathischen Charakteren, der neugierig auf die Fortsetzung macht.


    Wertung: 4 von 5 Punkten

  • Meine Meinung:
    Auf dem Cover ist ein Mädchengesicht mit stechend grünen Augen zu sehen. Blätter, die in angenehmen Grün- und Rottönen gehalten sind, umringen ihr Gesicht.
    Im Vordergrund, in einer schönen, geschwungenen, weißen Schrift, steht das Wort "Elfenseele". Darunter, in Schwarz gehalten, der Titel "Hinter dem Augenblick".


    Dieser Roman ist das Debüt von Michelle Harrison und gleichzeitig der Auftakt einer Serie, in der es um Elfen geht.
    Was die Schreibweise und Schilderungen angeht, ist es ein Jugendbuch. Aber es kann auch für Erwachsene ein nettes Abenteuer sein.


    Die vierzehnjährige Protagonistin Tanya wird in den Sommerferien zu ihrer Großmutter nach Elvesden Manor abgeschoben. Ihre Mutter kommt mit Tanyas Schusseligkeit und ihrem Zerstörungswahn nicht mehr klar. Auch die Ärzte, bei denen sie schon waren, wissen keinen Rat.
    Dabei wäre es so einfach, wenn die Erwachsenen sie auch sehen könnten: Tanyas Leben wird durch Elfen erschwert, die immer alles durcheinander bringen und ihr regelmäßig Ärger einhandeln.
    Bei ihrer Großmutter angekommen, stellt sich Tanya auf eine langweilige und eintönige Zeit ein. Denn genauso wenig, wie sie dort sein möchte, will ihre Großmutter Tanya bei sich haben.
    Nur Fabian, der Sohn des Hausmeisters, leistet ihr ab und zu Gesellschaft. Fabian kam mir immer wie ein alter Geschichtenerzähler vor. Er wusste zu allem etwas zu sagen und das, was er von sich gab, war immer äußerst informativ.
    Ohne ihn wäre Tanya vermutlich auf dem Anwesen versauert. Aber Fabian brachte sie immer wieder aufs Neue dazu, mit ihm nach versteckten Gängen in dem großen Anwesen zu suchen.


    Es kommt nur sehr langsam Leben in die Geschichte. Es gab anfangs immer wieder Situationen, die auf mich sehr zäh wirkten, aber doch interessant genug waren, um immer weiterzulesen.
    So wirkte es auf mich, als wollte die Autorin mit diesem Auftakt erst einmal ein Grundgerüst erschaffen.
    Dadurch wurde alles sehr genau geschildert und ich fühlte mich wie Tanyas Schatten, der ihr überall hin folgte und alles genauso in sich aufnahm.
    Das Anwesen von Tanyas Großmutter, der verbotene Wald und das kleine Städtchen Tickey End, nahe Elvesden Manors, wurden sehr anschaulich dargestellt.
    Ihr Gefährte Fabian wurde mir, wie Tanya selbst, ausführlich vorgestellt: zwei Jugendliche, die aus Langeweile die seltsamsten Einfälle hatten. Zudem musste Tanya Fabian die Anwesenheit der Elfen verheimlichen, was teilweise sehr schwer war. Ein Beispiel: Salz und Zucker wurden vertauscht, obwohl noch Minuten davor alles geordnet war ...


    Ab schätzungsweise der Hälfte des Romans wurde es langsam spannend.
    Tanya lernte ein Mädchen namens Red kennen, das, wie sie selbst, Elfen sehen kann. Durch sie erfuhr Tanya etwas sehr Wichtiges über sich und seitdem fühlte sie sich nicht mehr allein mit ihrem Elfen-Problem.
    Die Erklärungen über die Elfen, ihr Reich, wie man sich vor ihnen schützen kann und einiges mehr schilderte Red Tanya, so gut es ihr möglich war. Tanya saugte alles wie ein Schwamm auf und war dankbar für jeden einzelnen Tipp.
    Kurz darauf ging sie mit Fabian in den verbotenen Wald, um einer alten Geschichte auf den Zahn zu fühlen, die mit einem Mädchen zu tun hat, das vor fünfzig Jahren verschwand.
    Im Wald wurde es gar immer dramatischer, denn was dort alles geschah, war äußerst düster und ziemlich merkwürdig ...


    Während des ganzen Romans verhielten sich Tanyas Großmutter und Fabians Vater Warwick äußerst seltsam. Bei Warwick hatte ich manchmal den Verdacht, er könne in die Zukunft schauen. Er tauchte oft an Orten auf, an denen Tanya und Fabian etwas "Verbotenes" machen wollten.
    Was hinter ihrem merkwürdigen und distanzierten Verhalten steckte, erfuhr ich erst ganz zum Schluss. Und somit wurde eine spannende Brücke zum zweiten Teil von "Elfenseele" geschlagen.


    Die Kapitel waren zwar nur durchnummeriert, aber jeder Anfangsbuchstabe wurde sehr groß hervorgehoben und mit süßen kleinen Verzierungen versehen, wie z. B. einer Kerze oder einer Maus.
    Auch wurden die Kapitel stellenweise durch Absätze etwas aufgeteilt. Dies wurde ebenfalls schön durch eine kleine Zeichnung hervorgehoben.
    Die Sätze waren einfach gehalten und ich kam beim Lesen nicht aus dem Tritt, was bei verschachtelten Sätzen manchmal der Fall ist.


    Fazit:
    Mit diesem Auftakt, auf dessen zweiten Teil ich mich nun sehr freue, hat die Autorin eine schöne und etwas düstere Fantasiewelt erschaffen.
    Ich vergebe diesem Roman drei positive Sterne.


    :alarm :alarm :alarm


    Reihenfolge von Elfenseele:
    1. Hinter dem Augenblick
    2. Zwischen den Nebeln


    © haTikva - Nethas Schmökerkiste
    Dieser Text darf weder komplett noch teilweise ohne ausdrückliche Genehmigung verwendet oder veröffentlicht werden.

  • Das Buch hat mir wirklich gut gefallen. Und es hat mich auch ziemlich überrascht. Denn da es ab 12 Jahren empfohlen wird und sich nach kurzem Lesen herausstellte, dass Tanya und Fabian erst 13 und 12 Jahre alt sind, habe ich mich eher auf ein seichtes Märchen eingestellt. Doch das Buch bietet einiges an spannender Handlung und gruseliger Atmosphäre. Katakomben im Wald, fiese Elfen, geheime Zimmer, Entführungen, versteckte Tagebücher und eine geheimnisvolle Familiengeschichte, genau sowas mag ich an einem Buch. Ich fand den Auftakt auch nicht zu langatmig und die Geschichte gibt einem wunderbar viele Rätsel auf. Dazu sind die Elfen toll beschrieben und Tanya und Fabian gefallen mir auch sehr gut. Ich freue mich schon auf den nächsten Band.