Titel: Das Geheimnis der 100 Pforten
Autor: N.D.Wilson
Verlag: cbj
Seiten: 352
Originaltitel: 100 Cupboards 1
Über den Autor:
N.D. Wilson, geb. 1978, entdeckte bereits früh seine Liebe zur Sprache und zu magischen Geheimnissen, studierte Geisteswissenschaften in Annapolis und unterrichtet heute Literatur und Klassische Rhetorik am New Saint Andrews College in Moscow, Idaho. Er lebt mit seiner Frau und seinen vier Kindern in einem alten Haus und schreibt kulturwissenschaftliche Essays und Bücher für Kinder.
Über den Inhalt:
Henry York ist 12 Jahre alt, als seine Eltern auf einem ihrer Reisen nach Kolumbien entführt werden und er zur Familie seines Onkels nach Kansas ziehen muss, in eine öde Kleinstadt, die auch noch den gleichen Namen trägt wie er!
Auf der Farm seines Onkels angekommen, bezieht er ein Zimmer auf dem ehemaligen Dachboden des Haupthauses.
Als jedoch in der Nacht Putzklümpchen von der Wand hinter seinem Bett auf ihn hinunterregnen, macht er eine unglaubliche Entdeckung, denn hinter einer dicken Putzschicht befinden sich 99 kleine Fächer, magische Pforten die Verbindungen in fremde Welten sind.
Henry und seine Cousine Henrietta machen sich daran die Türen auszukundschaften und hinter das Geheimnis des Rädchens zu kommen, mit dem sich auf einer der Türen tausende von unterschiedlichen Kombinationen einstellen lassen.
Doch was hat es mit dem kleinen alten Mann auf sich, den Henry eines Nachts im Haus auf dem Weg ins Badezimmer trifft? Und warum lässt sich die Tür des verstorbenen Großvaters im Haus auch nach zwei Jahren nicht öffnen?
Als Henry versucht hinter das Geheimnis der Türen zu kommen, müssen er und Henrietta feststellen, dass nicht alle Orte die durch die Türen erreichbar zu sein scheinen, friedlich und ungefährlich sind.
Ganz im Gegenteil, denn Einiges versucht aus der Welt der Türen in
Henrys Welt zu gelangen, etwas, das über größere Mächte zu verfügen scheint, als sich die Kinder vorstellen können.
Meine Rezension:
Ich fand dass es sich hier um eine echte Entdeckung handelt, optisch hat mir der Titel sofort gefallen, doch in letzter Zeit ist der Markt mit einer wahren Flut von gut aufgemachten aber inhaltlich eher schwächeren Titeln überschwemmt worden, die man zuschlägt und eigentlich enttäuscht oder schlimmer noch: gelangweilt ist.
Das trifft auf „Das Geheimnis der 100 Pforten“ nicht zu.
Mir hat das Buch gut gefallen, nicht nur die Grundidee, sondern auch die Charaktere, die unterschiedlich und ausgefallen gezeichnet worden sind. Sehr angesprochen haben mich auch die Figuren der Tante (Dotty) und des Onkels (Frank), denn anders als in anderen Jugendbüchern werden die Erwachsenen nicht „dumm und unwissend gehalten“ , sondern sind hier aktive Charaktere, die, auch wenn sie oft nicht unmittelbar eingreifen, sondern nur beobachten und abwarten, ein Teil der Handlung
Die Idee der Pforten fand ich überaus gelungen und Henry, der anscheinend in seinem früheren Leben nicht viel Lebensqualität gehabt hat, blüht unter den Lebensbedingungen der chaotischen Familie deutlich auf.
Ein spannendes Buch, das mir viel Spaß gemacht hat.
Die Tatsache, dass das Ende auf einen zweiten Band deutet und der Originaltitel mit einer Zahl versehen ist, lässt mich sehr auf eine baldige Fortsetzung hoffen.
Angetane Grüße von Elbereth
edit: viele peinliche Tipselfehler entdeckt