Evangelisch - Katholisch

Zitat

Original von Voltaire
Einfach mal ALLE Beiträge des Forums durchlesen......

Und wieviel Zeit soll ih dafür einplanen?

Die Frage über Glauben und Kirche immer etwas, was man auch geren im Religionsunterreicht diskutiert. Ich selber bin Katholisch, obwohl... ich habe nie einen Unterschied zwischen Evangelisch, Katholisch, Buddhismus und wie sie alle heißen gemacht, denn bottom line bleibt doch der Glaube an die höhere, positive Macht und wie wir sie nennen ist doch eigentlich unerheblich.
Was mich nur manchmal erschreckt ist das es durchaus Leute in meinem Alter gibt, die sich irgendwie auf ihren Glauben versteifen und stur an ihm festhalten und nicht nach Links oder Rechts schauen

Zitat

Original von Novemberkind
Was mich nur manchmal erschreckt ist das es durchaus Leute in meinem Alter gibt, die sich irgendwie auf ihren Glauben versteifen und stur an ihm festhalten und nicht nach Links oder Rechts schauen

Mein Vater ist leider so jemand. Er ist in irgendeiner Gemeinde und weicht auch keinen Millimeter von seiner Meinung ab.
Er "spendet" auch jeden Monat einen Teil seins Gehaltes. Er ist damals vor über fünfzehn Jahren nach der Scheidung meiner Mutter da reingerutscht. Ich kenne ihn also gar nicht anders.
Manchmal wäre ich aber sehr froh, wenn er einfach ein ganz normaler Vater wäre.

@ Jasmin: DAS verstehe ich gut. In unserer Verwandtschaft gibt es auch Mitglieder einer Freikirche, bei denen das schon an Sektiererei grenzt. Normale Gespräche? Fehlanzeige.
Zur Frage der gemischt-konfessionellen Ehen: hab ich. Ich Evangele, mein Mann ist Kathole. Da ich standesamtlich schon einmal verheiratet war kam eine katholische Trauung nicht in Frage. Unsere Kinder sind evangelisch getauft, das war auch nie eine Frage, alldieweil Mr. keinkomma sehr viel arbeitet und ich ganz klassisch eher für die Eziehung zuständig bin. (... klingt das spießig... :cry)
Ich habe mal eine Zeit lang bei einem Bestattungsunternehmen die Trauerreden gemacht; einmal hatte ich den Fall, dass eine junge Frau zum zweiten Mal ihr Baby verloren hatte; deren Eltern waren Zeugen Jehovas und haben am Grab des Kindes gesagt, sie sei selbst schuld, da sie einen teuflischen Lebenswandel habe (die Ehe zerbrach nämlich als klar war, dass auch das zweite Kind nicht lebenfähig sein wird und sie zog dann aus)

Zitat

Original von Evilangel
Kennt ihr vielleicht das Thomas-Evangelium... wird von der Kirche zwar verleugnet, aber steht was wahres drin...
Ich krieg das Zitat nicht mehr korrekt auf die Reihe... aber Quintessenz war, dass Gott überall ist und man die Kirche dafür eigentlich nicht braucht... Fand und finde ich sehr gut und treffend....

Klingt wie eine Zusammenfassung des Films "Stigmata"

Ich werd auch mal wechseln. Die download-Zeit von katholischen Podcasts ist zu lang, da will ich lieber evangelische, die sind ja auch lustiger. Außerdem haben die gerade Aktionswochen und sowieso, ein Gebet zum Preis von zwei. Und der Wein ist da auch besser.

Im Ernst: bin konfirmierte Evangelin. Allerdings ist mir der Glaube an ein höheres Wesen verschütt gegangen, also bezeichne ich mich eher als Atheistin oder sogar als Agnostikerin. Ich will auch nicht später in einer Kirche heiraten, nur weil es romantisch ist, fände ich heuchlerisch.
Kirchensteuern zahle ich auch keine.
Wenn jemand gläubig ist, finde ich es schön für sie/ihn. Allerdings sollte man mich nicht mit seinem Glauben belästigen.
Falls ich in die Kirche eingeladen werde, geh ichhin und benehme mich. Allerdings musste die Zynikerin in mir (die manchmal einen Großteil meines Wesens einnimmt) bei der Konfe von meiner Schwester schon sehr grinsen. Süß, irgendwie, das alles.

Zitat

Original von Insomnia

Klingt wie eine Zusammenfassung des Films "Stigmata"

Da wurde es auch erwähnt, stimmt
Ich kannte das nur schon vor dem Film *g* also nicht von da geklaut

hab das jetzt mal von Wiki geklaut

Zitat

Logion 77 lautet: „Jesus sagte: Ich bin das Licht, das über allen ist. Ich bin das All; das All ist aus mir hervorgegangen, und das All ist zu mir gelangt. Spaltet das Holz, ich bin da. Hebt einen Stein auf, und ihr werdet mich finden.“

Mir geht das Strenge bei der kath. Kirche gegen den Strich.
Als erstes ist man ja schon mal ein schlechter Mensch, wenn man nicht regelmäßig zur Kirche geht.
Und meistens sind aber die Kirchengänger die Schlimmsten.
Was ich aber genauso nervig finde sind die Leute, die alles mitmachen, weil "es schon immer so war".
Bspw. am Aschermittwoch und Karfreitag kein Fleisch zu essen.
Wenn jemand wirklich glaubt, ist das vollkommen in Ordnung. Aber ich muss auch andere Meinungen gelten lassen.
Mein Vater hat mir bspw. schon öfter christliche Dinge geschenkt. Das nervt mich persönlich schon. Er meint es wahrscheinlich nicht böse aber ich schenke ihm doch auch keine FC Bayern Sachen, weil ich Fan davon bin, oder?

Er ist ja auch der Meinung, dass z.B. Serienmörder o.ä. von ihren Sünden befreit werden, wenn sie quasi auf dem Sterbebett beichten. Dann sterben sie als gute Menschen.

Ich verstehe das alles nicht. Ich muss auch ehrlich sagen, dass ich eine Abneigung gegen die kath. Kirche habe.
Ich glaube ja an Gott, aber an "meinen" Gott.
Mein Gott vergibt keinen Mördern und mein Gott mag alle Menschen, ob sie nun an ihn glauben oder nicht.
Außerdem will mein Gott nicht, dass Menschen in seinem Namen töten.
[SIZE=7]War das jetzt irgendwie verständlich? :gruebel[/SIZE]

Zitat

Original von Teck

Und wieviel Zeit soll ih dafür einplanen?

Du musst nicht mal alle Beiträge durchlesen. Wenn du nach Katholik oder Glaube suchst, kriegst du allein 3091 Freds. Ok, da sind viele harmlose dabei, aber durchaus auch die brisanten, die zu den Murmeltierreaktionen geführt haben.

Jasmin87 : Du widersprichst Dir ja selber: Gott vergibt keinen Mördern, aber er liebt alle Menschen, egal ob sie an ihn glauben oder nicht. Dann muss er doch auch die Mörder lieben, oder? (Der christliche Gott liebt übrigens auch die Mörder, obwohl er ihr Verhalten mit Sicherheit verabscheut.) Und Gott kann auch den Mördern vergeben, (wenn sie bereuen), weil Jesus Christus ja schon die Strafe für alle unsere Sünden auf sich genommen hat, nämlich den Tod am Kreuz. Soweit zumindest die christliche (katholische) Lehre.

@ Cookiemonster: hab mich grad verlesen: "... bezeichne mich als Asiatin"

Chochma ich glauge Jasmin87 meint, dass Gott alle Menschen liebt und ihnen vergibt, egal was sie getan haben.

Und ich glaube selbst daran.

Und gegen Freikirchen und Sektenähneliche Religiöse Gemeinschaften sind mir ein Thema um das ich gerne einen Bogen mache. Ich verachte niemanden dafür das er sich einer solchen Gemeinde anschließt, wenn er meint es sei gut und richtig, nur soll er mich damit nicht belästigen oder mir seine Glaubensauffassung aufschwatzen, denn jeder muss seinen persönlichen Weg dazu finden. (... ich klinge ja wie der reinste Moralapostel... :cry)

Also ich bin evangelisch und somit hier im Schwarzwald einer Minderheit angehörig. Ich bin in einen von Nonnen geführten Kindergarten gegangen und habe in der Grundschule am Religionsunterricht der katholischen Klassenkameraden beim örtlichen katholischen Pfarrer teilgenommen. Ich war das einzige evangelische Kind meines Jahrgangs und man wollte wegen mir keinen Lehrer abstellen :-). Also entweder kein Religionsunterricht oder katholischen. Da der unterrichtende katholische Pfarrer nichts gegen ein "Schäfchen seines Kollegen" einzuwenden hatte bin ich also 4 Jahre lang katholisch fremdgegangen. In dieser Zeit habe ich auch regelmäßig an der katholischen Schülermesse teilgenommen. Hat mir nicht geschadet.
Konfirmiert wurde ich dann schon mit 12 Jahern, also 2 Jahre zu früh, weil auch hier die einzige in meinem Jahrgang und in dem davor.

Heute ist es mir reichlich egal, welcher Konfession ich angehöre. Mein Mann ist aus einem streng gläubigen, evangelischen Elternhaus, aber wir leben unseren Glauben nicht in der Kirche. Allerdings habe ich mit der "Einrichtung" Papst, sowie dessen Einstellung z.B. in Sachen Empfängnisverhütung ein Problem. Ebenso mit der für meine Begriffe unmenschlichen Anforderung des Zölibates bei den katholischen Priestern. In meinem Heimatort hat erst vor 2 Jahren ein junger Pfarrer seinen Hut genommen und geheiratet. Da er sehr beliebt war, hat das natürlich größere Diskussionen nach sich gezogen. Wie verlogen ist es eigentlich, dass die katholische Kirche für die unehelichen Kinder ihrer Pfarrer bezahlt, eine Heirat und Familiengründung aber verbietet? Sorry, damit kann ich einfach nicht.

--Schusselchen--

Zitat

Original von Schusselchen
Also ich bin evangelisch und somit hier im Schwarzwald einer Minderheit angehörig.

Nun ja, aber es ist glücklicherweise ja keine verfolgte Minderheit. *lächel*

Übrigens gibt es auch im Schwarzwald Gegenden, die traditionell mehrheitlich evangelisch waren und sind.

Bin evangelisch, spät getauft und auch nicht gläubig erzogen. Allerdings finde ich über Relion zu disskutieren immer sehr interessant, wenn alle es nicht übertreiben!
Auch bei den Katholiken tut sichauch etwas in Sachen liberaler sein, also bei uns arbeiten die Pastoren beider "Lager" super zusammmen..
Allerdings kenne ich total geschädigte Kinder - die jetzt Erwachsenen sind, die in ihrem Kommunionsunterricht eingebläut bekommen haben, das sie Kinder der Hölle sind und keiner würde ihnen vergeben!!!!! Beigebracht von einer Lehrerin die mit einem Pastor zusammengelebt hat! (Als Haushälterin - ha ha! - angeblich hat sie auch zwei Kinder von ihm, die in Internaten aufgewachsen sind). Ich glaube, dafür gibt es leider genug Beispiele.
Ich finde das schon toll, wenn jemand so richtig Glauben kann und daraus auch seine Kraft ziehen kann.
Ich stehe der ganzen Sache kritisch gegenüber.
Aber jedem das Seine.

Zitat

Original von Cookiemonster
Ich werd auch mal wechseln. Die download-Zeit von katholischen Podcasts ist zu lang, da will ich lieber evangelische, die sind ja auch lustiger. Außerdem haben die gerade Aktionswochen und sowieso, ein Gebet zum Preis von zwei. Und der Wein ist da auch besser.

Ich bin katholisch. Mehr möchte ich jetzt nicht beitragen

Meine Einstellung zum Glauben wurde von meinem Großvater geprägt.
Dieser hatte eine katholische Mutter und einen evangelischen Vater.
Ich bin Kathole.

Mein Opa hat mir sein Gebetbuch vererbt.
Es heißt "Der Betende Katholik im Tempel des Herrn - Ein Gebet und
Andachtsbuch für Gebildete aller Stände" von 1865.

Das Gebet am Anfang zeigt, wie die religiöse Erziehung bei uns aussah.
Ich schreibe einen Teil auf.

Ich glaube, daß die schöne Welt regiere
Ein hoher, weiser, nie begriff´ner Geist,
Ich glaube, daß Anbetung ihm gebühre,
Doch weiß ich nicht, wie man ihn würdig preist.

Nicht glaub´ich, daß der Dogmen blinder Glaube
Dem Hohen würdige Verehrung sei,
Er bildete ja das Geschöpf vom Staube,
Vom Irrthum nicht und nicht von Fehlern frei.

Drum glaub´ich nicht, daß vor dem Geist der Welten
Des Talmud und des Alkoran Bekenner
Weniger als Christen gelten,
Verschieden zwar, doch Alle beten an.

Ich glaube nicht, wenn wir von Kanzeln hören,
Der Christenglaube mache nur allein
Uns selig, wie die Finsterlinge lehren,
Verdammt muß jeder Andersdenker sein.

Das hat der Meister, der einst seine Lehre
Mit seinem Blut besiegelt, nie gelehrt!
Das hat fürwahr, dem Herrlichen sei Ehre,
Kein Jünger je aus seinem Mund gehört!

Er lehrte Schonung, lehrte Duldung üben,
Verfolgung war der hohen Lehre fern.
Er lehrt`ohn`Unterschied die Brüder lieben,
Verzieh dem Schwachen, jedem Feinde gern.

Das Gebet endet ungefähr so: (ich habe das Buch einem Pfarrer geliehen)

Er wird gestrenge meine Taten prüfen, doch meinen Glauben,
nein, das glaub`ich nicht.

Zitat

Original von BunteWelt

Ich meine..
Die katholischen..

Ja? Was meinst du denn?

Sprich nur, sprich!

Zitat

Original von Chochma
Jasmin87 : Du widersprichst Dir ja selber: Gott vergibt keinen Mördern, aber er liebt alle Menschen, egal ob sie an ihn glauben oder nicht. Dann muss er doch auch die Mörder lieben, oder? (Der christliche Gott liebt übrigens auch die Mörder, obwohl er ihr Verhalten mit Sicherheit verabscheut.)

Ich meine, dass man Mördern nicht vergeben sollte. Und das Gott diesen Menschen auch nicht vergibt.
Aber er liebt die Menschen, die einfach für sich selbst glauben und beten genauso wie jene, die jeden Sonntag in die Kirche gehen.