Faktotum - Charles Bukowski

  • Faktotum – Charles Bukowski
    Titel des Originals: Factotum
    Ersterscheinung: 1975


    Klappentext:
    „Es regnete, als ich um 5 Uhr morgens in New Orleans eintraf.“ Mit diesem lapidaren Satz beginnt Charles Bukowski einen illusionslosen Roman, der sich nirgends über die Perspektive eines jungen Mannes erhebt, der essen, trinken und gelegentlich eine Frau haben will – und dafür arbeiten muss. Was kann daran fesseln? Nichts als die radikale Ehrlichkeit dieses Mannes, den die Ansprüche bürgerlicher Moral nie gequält haben, der nur eines will: überleben. Und dadurch die Freiheit gewinn, dass er sich niemals für irgendwelche „Karrieren“ hat einspannen lassen.


    Über den Autor:
    Charles Bukowski wurde am 16. August 1920 in Andernach geboren. Er lebte seit seinem zweiten Lebensjahr in Los Angeles. Nach Jobs als Tankwart, Schlachthof- und Hafenarbeiter begann er zu schreiben und veröffentlichte weit über vierzig Prosa- und Lyrikbände. Er starb am 9. März 1994 in San Pedro/L.A.


    Meine Meinung:
    Jeder, der schon einmal etwas von Bukowski gelesen hat, wird von diesem Roman nicht großartig überrascht sein. Er vereint die gängigen Motive aus den Kurzgeschichten in einer längeren Form. Dabei scheut sich der Autor nicht sich seiner eigenen Geschichten zu bedienen, denn einige Passagen sind in beinahe unveränderter Form auch als Kurzgeschichte zu finden.
    Der Roman gleicht im Wesentlichen auch eher einer Aneinanderreihung von Kurzgeschichten, denn er beginnt immer wieder neu, ohne dabei Bezug auf vorangegangenes zu nehmen.


    Bukowski schreibt in seinem gewohnt unförmlichen Gossen-Stil (auch bekannt unter dem Schlagwort „hard mouth poetry“) aus der Sicht seines Standard-Antihelden Henry Chinaski. Dabei beobachtet er – obwohl meistens sturzbetrunken – nüchtern seine Umwelt und kommt ebenso nüchtern und direkt auf den Punkt. Der Roman hinterlässt einen Beigeschmack von strahlender Desillusion, eben einen Blick von ganz unten und besticht durch seine schonungslose Ehrlichkeit. Manchmal drängt sich der Wunsch auf dem Protagonisten einen Tritt in den Hintern zu verpassen, um ihn wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Am Ende überwiegt aber doch meistens die Ansicht, dass es sinnlos ist und man würde am liebsten ebenfalls einen kippen gehen. :versenk


    Fazit: Faktotum erweist sich als eine Art „Best of“ von Bukowskis Kurzgeschichten, die in einem Roman verwurstet werden. Wer Bukowski mag wird seine Freude an diesem Buch haben, einen besonderen Stellenwert gegenüber den Kurzgeschichten möchte ich dem Roman aber nicht einräumen.

  • ich habe vor Kurzem die Verfilmung des Buches gesehen und fands genial. Auf jeden Fall empfehlenswert.


    Zwar kenne ich nun die Handlung schon, aber ich glaube, das Buch wede ich trotzdem bald mal lesen, danke für die Rezi :-)