„Jäger in der Nacht“ von Oliver Bottini der neuer fesselnder Krimi mit der symphatischen und eigenwilligen Louise Boni.
Eigentlich haben die reiche Studentin Nadine und der 15jährige Hauptschüler Eddy nichts gemeinsam – außer dass sie kurz hintereinander verschwinden. Für Louise Boni von der Freiburger Kripo steht schnell fest, dass diese beiden Fälle in Zusammenhang stehen. Denn Eddys Freund Dennis gibt zu, die junge Frau halbtot in einer Scheune gefunden zu haben. Doch in der Scheune ist niemand mehr und Eddy wird ermordet im Wald aufgefunden. Warum haben die Jungen nicht die Polizei gerufen, als sie die junge Frau fanden? Und wo befindet sich Nadine jetzt? Als kurz darauf ein Hausarzt grausam ermordet wird, verdichtet sich die Spur in einer Weise, die weder Louise noch ihrem Chef gefällt …
Mein Fazit
Oliver Bottini brennt in seinem vierten Louise Boni Fall „Jäger in der Nacht“ ein wahres Feuerwerk an Spannung und Dramatik ab. Im Mittelpunkt steht wieder die ebenso toughe wie eigensinnige Polizistin Louise, die mit viel Intuition, Kombinationsgabe und Einsatz ihren Job macht. Nach ihrer Scheidung hing sie privat lange in einem Tief, doch nun geht es bei ihr, dank neuem Freund und neuer Wohnung, wieder aufwärts. Nachdem sich Bottini in seinen beiden vorhergegangen Büchern mit dem Balkan Krieg und seinen Auswirkungen beschäftigt hat, geht es ihm hier um Gewalt gegen Frauen und die ungebändigten Machismen hinter scheinbar harmlosen, gut bürgerlichen Fassaden.
Er beschreibt den mal offenen, mal unterschwelligen Sexismus innerhalb des Polizeiapparats, mit dem sich die Heldin widerwillig, aber erfolgreich auseinandersetzt. In dynamischen, fast stakkatoartigen Sätzen verbindet er ihre Gedanken mit dem spannungsgeladenen Geschehen zu einer atmosphärisch dichten Geschichte. Temporeich und sprachlich brillant, ist „Jäger in der Nacht“ ein neuer fesselnder Krimi mit der nicht immer handzahmen Louise Boni. Mehr davon!!