Fragen an Jan Winter

  • Lieber Jan,


    ich weiß ja, dass Du zur Veröffentlichung und Promotion Deines Buches in Deutschlands weilst - ist doch richtig? - und einen Wohnsitz in Hamburg hast, aber die eine Frage kann ich mir ja nicht verkneifen: Wohin geht es für Dich als nächstes nach Asien? Schon kurzfristige oder längerfristige Pläne?


    GRÜSSE
    savanna


    P.S.: Meine persönlich nächste Verlockung wäre definitiv Laos...

  • Ich habe gerade über deinen Nick nachgedacht! :-) Wenn ich das richtig verstanden habe, steht harimau für Tiger. Ist das ein malayisches Wort? Ich ziehe irgendwie immer die Verbindung zwischen dieser alten Serie "Sandokan - Der Tiger von Malaysia" (nach dem Roman von Emilio Salgari) und deinem Aufenthalt in Malaysia!




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  • Steffi und ich planen, ab Dezember für sechs bis acht Monate wieder gen Osten zu reisen. Voraussetzung ist allerdings, dass wir die Wohnung untervermietet bekommen, sonst haut es finanziell nicht hin. :-(


    Neben Besuchen bei unserer "Adoptivfamilie" in Malaysia, Freunden in Nordostthailand (Weihnachten) und einem ausführlichen Trip durch die Berge Yunnans in Südwestchina steht diesmal etwas für uns ganz Neues auf dem Programm: Drei Monate auf den Cook Islands in der Südsee. Haus mieten, plotten, schreiben - ein langgehegter Traum. Glücklicherweise sind diese Inseln bei weitem nicht so teuer wie die meisten anderen im Südpazifik. Mal sehen, ob es klappt?


    In Laos waren wir vor zehn Jahren, und es hat uns dort ausgesprochen gut gefallen. Luang Prabang ist einer der schönsten Orte, die ich je erlebt habe. Wie sehr es sich allerdings seitdem verändert hat, vermag ich nicht zu beurteilen.

  • Zitat

    Original von Mrs Bean
    Ich habe gerade über deinen Nick nachgedacht! :-) Wenn ich das richtig verstanden habe, steht harimau für Tiger. Ist das ein malayisches Wort? Ich ziehe irgendwie immer die Verbindung zwischen dieser alten Serie "Sandokan - Der Tiger von Malaysia" (nach dem Roman von Emilio Salgari) und deinem Aufenthalt in Malaysia!


    Genau, harimau ist das malaiische Wort für Tiger. Das Bild zu meinem Nick ist übrigens das Logo des in Malaysia verbreiteten "Tiger Beer".
    Im Spaß hatte ich mir überlegt, Harry Mau als Pseudonym zu wählen, aber damit wäre ich beim Verlag wohl auf wenig Gegenliebe gestoßen. :grin

  • Zitat

    Original von harimau


    Genau, harimau ist das malaiische Wort für Tiger. Das Bild zu meinem Nick ist übrigens das Logo des in Malaysia verbreiteten "Tiger Beer".


    Als ich vorhin beim Lesen an die Stelle mit dem Tiger-Bier kam, klickte es natürlich sofort bei mir! :-) Jetzt, wo du es sagst, kann ich mir auch gut die Flasche zum Logo vorstellen!


    Und zudem weiß ich nun, dass es "malaiisch" und nicht "malayisch" heißt! :-]


    Zitat

    Drei Monate auf den Cook Islands in der Südsee. Haus mieten, plotten, schreiben - ein langgehegter Traum.


    Ich will mitkommen! :chen


    Habt ihr eigentlich einen speziellen Lieblingsort in Asien - mal abgesehen vom Wohnort eurer Adoptivfamilie in Malaysia -, an den ihr immer wieder zurückkehrt oder mögt ihr euch da gar nicht so festlegen?
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  • Zitat

    Original von harimau


    Steffi und ich planen, ab Dezember für sechs bis acht Monate wieder gen Osten zu reisen.


    Ich muss gestehen, dass mich der pure Neid packt! ;0)


    Nun habe ich einfach mal - neugierig wie ich bin - unter der Leserunde zum Jadepferd ein paar Postings Deiner Frau gelesen. Da ist die Rede von nicht zu kurierendem Fernweh und dort fand ich auch die Hinweise über die Vorgeschichte zu ihrem und Deinem Buch:


    Abendliche Gespräche bei leckerem Bier in der Nähe von Angkor - das kann ja fast nur in Siem Reap gewesen sein...? ;0)


    Anyway, mein Neid über die neuen Reisepläne ist Euch sicher. Asien wird es für mich dieses Jahr wohl kaum werden, weil das südliche Afrika sowohl privat wie beruflich wieder lockt. Was man nicht immer alles will... :help


    Lieben Dank für Deine prompten und offenen Rückmeldungen - das macht mir großen Spass hier!


    GRÜSSE
    savanna

  • Zitat

    Original von harimau


    Genau, harimau ist das malaiische Wort für Tiger. Das Bild zu meinem Nick ist übrigens das Logo des in Malaysia verbreiteten "Tiger Beer".
    Im Spaß hatte ich mir überlegt, Harry Mau als Pseudonym zu wählen, aber damit wäre ich beim Verlag wohl auf wenig Gegenliebe gestoßen. :grin


    Beim Tiger Beer musste ich auch gleich an deinen Nick denken. Wir haben dich durchschaut ;-)
    Der Harry in deinem Buch heißt zwar nicht "Harry Mau" aber auch in Anbetracht dessen, wäre Harry Mau kein so gutes Pseudonym gewesen. Harry ist ja nicht gerade ein sympathischer Charakter...
    Interessiert hätte mich aber die Reaktion des Verlags schon :lache

  • Zitat

    Original von Mrs Bean


    Habt ihr eigentlich einen speziellen Lieblingsort in Asien - mal abgesehen vom Wohnort eurer Adoptivfamilie in Malaysia -, an den ihr immer wieder zurückkehrt oder mögt ihr euch da gar nicht so festlegen?


    Penang und Chiang Khan sind zwei Orte, an die wir vor allem der sozialen Kontakte wegen immer wieder zurückkehren. Letzteres ist ein Ort mit etwa 2000 Einwohnern im Nordosten Thailands, direkt am Mekong Fluss gelegen. Dort haben wir zu Beginn unserer zweiten Reise drei Monate lang gelebt und geschrieben. Zum Ausspannen der perfekte Ort in wunderschöner Umgebung abseits jeglichen Trubels.


    Ähnlich verhält es sich mit dem im Buch erwähnten Inle-See in Burma. Auch dort haben wir viele Bekannte, und die Landschaft ist ein Traum. Ein dritter Besuch dort ist angedacht.


    Unter den Städten gehört Mandalay in Burma zu meinen Favoriten, für Steffi ist es Xi'an in China. Luang Prabang in Laos haben wir beide geliebt, und nächstes Jahr wird es wohl auch ein Wiedersehen mit dieser bezaubernden Stadt geben.


    Im Prinzip ist es so, dass wir bei jeder Reise versuchen, etwas Neues zu entdecken und Altbekanntes zu genießen. Es gibt für meinen Geschmack einfach zu viele Perlen in dieser Weltecke... :gruebel

  • Zitat

    Original von savanna


    Abendliche Gespräche bei leckerem Bier in der Nähe von Angkor - das kann ja fast nur in Siem Reap gewesen sein...? ;0)


    Lieben Dank für Deine prompten und offenen Rückmeldungen - das macht mir großen Spass hier!


    Yepp, es WAR Siem Reap. :-)


    Und was meinst du wohl, wie viel Spaß ich an der LR habe! :-]


    Liebe Grüße zurück :wave


    harimau

  • Zitat

    Original von Daniliesing


    Der Harry in deinem Buch heißt zwar nicht "Harry Mau" aber auch in Anbetracht dessen, wäre Harry Mau kein so gutes Pseudonym gewesen. Harry ist ja nicht gerade ein sympathischer Charakter...
    Interessiert hätte mich aber die Reaktion des Verlags schon :lache


    Wäre das Buch unter "Harry Mau" erschienen, hätte ich den ollen Harry eben anders genannt. Wie hätte dir DANIel gefallen?? :lache


  • Ich hoffe, du irrst dich, sonst wäre es ein Druckfehler. :chen


    Vermutlich stand dort "malaysisch". Die Malaien sind die größte Bevölkerungsgruppe innerhalb Malaysias und somit auch Malaysier. Die anderen Gruppen, hauptsächlich eingewanderte Chinesen und Inder, sind zwar Malaysier, aber keine Malaien. Dazu gehören die Adjektive malaiisch und malaysisch. Während der Kolonialzeit hieß das Land "Föderierte Malaiische Staaten", nach der Unabhängigkeit 1957 "Föderation Malaya" und ab 1963 unter Einbeziehung Singapurs, Sabahs und Sarawaks (Letztere bilden den östlichen, auf Borneo befindlichen Teil des Landes) Malaysia. Die Singapureaner sind allerdings schon 1965 wieder ausgeschieden und haben ihren eigenen Statt ausgerufen. Schon ein bißchen kompliziert. :help

  • Da sich die asiatischen Essgewohnheiten ja bekanntlich von unseren u.a. in der Wahl der Zutaten unterscheiden, würde mich interessieren, wie ihr im Einzelnen damit umgeht! Gibt es Speisen, die ihr kategorisch ablehnt, oder esst ihr aus Wertschätzung für den Gastgeber oder aus Respekt vor der anderen Kultur grundsätzlich das, was euch angeboten wird? Ist es in Asien überhaupt möglich, eine Mahlzeit abzulehnen, ohne sein Gegenüber zu kränken?
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  • Ich hab vergessen, eine Frage zu stellen:


    Wie schwierig ist es, in die verschiedensten asiatischen Länder einzureisen und darin umherzureisen? Z. B. Nepal. Mir ist da irgendetwas in Erinnerung, Aufstand oder so, Monarchie abgeschafft und jetzt kommunistisch oder maoistisch. Gibt es Beschränkungen?

  • Zitat

    Original von Mrs Bean
    Da sich die asiatischen Essgewohnheiten ja bekanntlich von unseren u.a. in der Wahl der Zutaten unterscheiden, würde mich interessieren, wie ihr im Einzelnen damit umgeht! Gibt es Speisen, die ihr kategorisch ablehnt, oder esst ihr aus Wertschätzung für den Gastgeber oder aus Respekt vor der anderen Kultur grundsätzlich das, was euch angeboten wird? Ist es in Asien überhaupt möglich, eine Mahlzeit abzulehnen, ohne sein Gegenüber zu kränken?


    Prinzipiell wäre zu sagen, dass sowohl Steffi als auch ich relativ hart im Nehmen sind, wenn es ums Essen geht, aber auch wir unsere Grenzen haben. Zum Glück sind wir selten in die Verlegenheit gekommen, etwas essen zu müssen, um die Gastgeber nicht vor den Kopf zu stoßen. Berüchtigt sind in dieser Beziehung vor allem Geschäftsessen mit Chinesen, die einem etwas Gutes tun wollen, indem sie teure und für unsere Vorstellung weniger sympathische Gerichte bestellen, aber in diese Kreise stoßen wir auf unseren Reisen nicht vor.
    Spontan fällt mir eine Hochzeit in Ostindonesien ein, auf der uns gekochtes, samt Haut und Borsten in Stücke geschnittenes Schwein serviert wurde, das Steffi nicht so behagt hat. Ich fand, es hat gut geschmeckt. Meinen persönlichen Horror, für die meisten von euch vermutlich lächerlich, habe ich drei Inseln weiter erlebt, als speziell für uns einheimischer Kaffee serviert wurde. Ich hasse Kaffee und kriege von dem Geschmack das Würgen, dennoch habe ich es mit einem gespielten Lächeln und übermenschlicher Selbstbeherrschung hinuntergebracht. :uebel


    Ich würde eine Menge zu mir nehmen, um meine Gastgeber nicht zu kränken, aber z.B. Affenhirn und Tigerpenis würde kein Mensch in mich hineinbringen.


    Im Allgemeinen würde ich sagen, dass man mit einer Erklärung und einem Lächeln oft ablehnen kann, ohne jemanden zu verletzen, im Zweifelsfall mit einer (frei erfundenen :grin) religiösen Begründung.

  • Zitat

    Original von Lipperin
    Ich hab vergessen, eine Frage zu stellen:


    Wie schwierig ist es, in die verschiedensten asiatischen Länder einzureisen und darin umherzureisen? Z. B. Nepal. Mir ist da irgendetwas in Erinnerung, Aufstand oder so, Monarchie abgeschafft und jetzt kommunistisch oder maoistisch. Gibt es Beschränkungen?


    Liebe Lipperin,


    du hast recht, der König von Nepal wurde unlängst abgesetzt und die Maoisten sind an der Regierung beteiligt, was tatsächlich zu einer erheblichen Beruhigung im Land geführt hat und den Tourismus keineswegs einschränkt. Deutsche Staatsbürger (auf die ich mich im Folgenden immer beziehe) bekommen ohne Schwierigkeiten ein Touristenvisum für ein oder drei Monate.


    Ebenso einfach ist es, ein Visum für China zu erhalten, je nach ausstellender Botschaft ein bis drei Monate, im Land um einen weiteren Monat verlängerbar. Das Herumreisen im Land ist erstaunlich unbeschränkt, vom Atomtestgelände im Westen (aber wer will da schon hin?), umstrittenen Grenzgebieten zu Indien und einigen Straßen nach Tibet abgesehen, die für Ausländer gesperrt sind. Die Gründe für Letzteres sind sowohl politisch als auch in der Gefährlichkeit dieser Straßen begründet.


    Malaysia erteilt eine dreimonatige Einreiseerlaubnis kostenlos an der Grenze, ebenso Thailand für 30 Tage (alternativ gibt es kostenpflichtige Visa für zwei Monate). In Indonesien war es zum Zeitpunkt der Geschichte in meinem Buch ebenfalls möglich, bei Einreise kostenfrei 60 Tage zu bekommen, inzwischen ist die Einreise auf 30-Tage Visa begrenzt. Oder man schmiert jemanden, ist schließlich Indonesien...


    Für Burma erhält man mittlerweile relativ unproblematisch ein 28-Tage Visum, aber die Reisemöglichkeiten im Land sind eingeschränkt. Viele Gebiete sind für Ausländer gesperrt.


    Liebe Grüße


    harimau :wave

  • Danke für die Erklärungen, harimau!
    Gestern oder vorgestern stand wieder einmal etwas unerfreuliches in der Zeitung: Ein Konflikt zwischen Thailand (möcht ich jetzt nicht beschwören) und Kambodscha. Ich hab das nur überflogen, aber es ging wohl um einen Tempel oder eine Tempelanlage.


    Was ich aber noch fragen möchte, bitte:
    1.
    Im ersten Abschnitt geht es ja auch um einen Diebstahl aus einem Tempel, irgendwo im Buch (hab vergessen, mir zu notieren, wo das genau war), wird aufgeschlossen, damit Paul und Giovanna in den Tempel oder das Kloster hineinkommen.
    Ist das ein großes Thema in Asien, Kunstraub aus religiösen Anlagen? Hier in Deutschland werden Kirchen ja fast ausnahmslos zugeschlossen, - auch - um dem vorzubeugen, beginnt das dort auch?


    2.
    Seite 273: "In Burma ist das Leben langsamer, dafür aber intensiver. Die Menschen nehmen sich mehr Zeit füreinander, und trotz ihrer Armut besitzen sie mehr Lebensfreude." Xue Lian hob eine Braue und schüttelte zweifelnd den Kopf: "Da bin ich mir nicht so sicher."
    Für mich werden diese Sätze mehr und mehr zum Schlüssel für das Buch (ich meine jetzt nicht die Beziehung der Protas untereinander, sondern meine persönliche Auseinandersetzung mit den "weißen Blüten"). Stehen diese Sätze aber nicht auch für das Nichtverstehen zwischen Deutschen/Europäern und/oder für Asiaten? Ist es nicht auch das "immer das sehen wollen, was man sehen will" in der asiatischen Kultur, die dann das reale Begreifen der (Lebens-)Situation so zum Teil extrem macht?
    Leider bin ich nicht besonders gut darin, mich klipp und klar auszudrücken, versteht man meine Frage (hoffentlich) trotzdem?